Sub-Woofer durchgebrannt - woran könnte es liegen

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zebion20
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 19. Mai 2020, 19:23
Guten Abend zusammen,
ich bin leider nicht gut genug vom Fach, daher hier meine Bitte um Rat.
Ich habe mir innerhalb kurzer Zeit die Spule eines Canton Subwoofers (SUB 10.2) zerschossen.
Die Spule scheint verschoben gewesen zu sein, man vermutet eine Gleichspannung, die zu dem Schaden geführt hat.
Der SUB 10.2 hängt als aktiver Sub-Woofer an meinem guten alten HK AVR10.
Nun zur Frage: Habt Ihr einen Rat, ob eher das Aktiv-Teil des Subs oder tatsächlich die Endstufe des AVR10 den Lautsprecher killt.
Da die anderen Boxen sauber laufen und ja nur ein Steuersignal vom AVR10 kommt, habe ich eher das Aktiv-Teil des Sub-Woofers selber im Verdacht. Teilt Ihr diese Einschätzung eines wahren Hifi-Dilettanten?
Könnte ich dies ohne Experten-Tools (also nur mit einem Potentiometer bewaffnet) messen?
Vielen Dank schon mal in die Runde
Sebastian


[Beitrag von zebion20 am 19. Mai 2020, 21:04 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#2 erstellt: 20. Mai 2020, 11:27
Hallo Sebastian,

was auch immer für ein Schaden an der Spule entstanden sein mag, so wird er einzig vom Verstärker der Aktiveinheit gekommen sein. Eine möglicherweise anliegende Gleichspannung lässt sich zwar nicht mit einem Potentiometer, wohl aber mit einem Vielfachmessgerät (ugs.: "Multimeter") messen. Dazu das Messgerät auf "VDC", Bereich bis 20 Volt stellen und während des Betriebes an den beiden Lautsprecheranschlüssen messen. ACHTUNG! Keine Kurzschlüsse fabrizieren! Denn dann wäre der Verstärker mit Sicherheit sofort hinüber. An den beiden Anschlüssen sollten nicht mehr als 0,5VDC messbar sein.

Normalerweise schalten jedoch fast alle Aktivmodule bei höheren Gleichspannungen ohnehin den Lautsprecher zum Schutz ab. Das ist auch bei Canton so. Es ist also sehr fraglich, ob da überhaupt Gleichspannung (DC) angelegen hat und ob der Fehler möglicherweise eine ganz andere Ursache hat, nämlich Überlastung. So etwas kann relativ schnell passieren, wenn diese aktiven Subwoofer im Partybetrieb laufen, für den sie in der Regel nicht konzipiert sind.

Gruß
PBienlein
zebion20
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 20. Mai 2020, 13:12
Hallo,
vielen Dank schon mal.
Ich werde den Multimeter mal dran halten und das messen.
Das komische ist, dass die Anlage eben immer in "nachbarschaftsverträglicher" Lautstärke läuft und auch max. 4-5 Stunden pro Woche.
Daher hätte ich gesagt, dass eine Überlastung eher unwahrscheinlich ist, zumal der Sub seit Kauf vor 7-8 Jahren immer so betrieben wurde.
Daher kam meine Vermutung, dass die Verstärker-Einheit (Sub oder AVR) vielleicht einen Knacks hat.
Könnte denn ein möglicher Schaden am AVR10-Verstärker kommen und dann verstärkt durch den Sub-Verstärker zur Überlast führen?
Vielen Dank
Sebastian
PBienlein
Inventar
#4 erstellt: 20. Mai 2020, 13:39

... Daher kam meine Vermutung, dass die Verstärker-Einheit (Sub oder AVR) vielleicht einen Knacks hat.


Wie bereits geschrieben, kann hier nur der eingebaute, aktive Verstärker zu Schäden führen. Und natürlich kann auch immer mal etwas kaputt gegangen sein, möglicherweise in der Schutzschaltung.

Gleichspannung vom AVR kann man so gut wie ausschließen, da alle aktiven Subwoofer sogenannte Koppelkondensatoren im Eingang haben um evtl. vorhandenen DC aus der Übertragungskette zu eliminieren.
zebion20
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 20. Mai 2020, 13:46
OK, damit konzentriert sich ein möglicher Schaden wirklich auf den Verstärker im Sub.
Ich will mal bei Canton nachhören, ob die eventuell für einen moderaten Kurs noch Ersatz dieser Einheit haben. Da ist soviel Kleber drauf, dass man kaum was reparieren kann
Danke noch mal und viele Grüße
Sebastian
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 20. Mai 2020, 19:06
Erweiternd sollte zu der angegebenen Spannungsmessung noch erwähnt werden, dass dazu kein Musiksignal anstehen darf und dazu auch (besser) der Pegelsteller des Sub´s auf Minimum gestellt werden sollte.


[Beitrag von Rabia_sorda am 20. Mai 2020, 19:07 bearbeitet]
zebion20
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 20. Mai 2020, 19:16
Hallo zusammen,
mit Lautsprechern abgestöpselt liefert das Multimeter Spannungswerte, die komischerweise davon abhängen, welcher Modus unter "Room Compensation" angestellt ist. Bei Einstellung "Wide" kommen bis zu 0.2V an (schwankt zwischen 0.1-0.2), bei der "Narrow" EInstellung nur ca. 20mV.
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 20. Mai 2020, 19:26

Bei Einstellung "Wide" kommen bis zu 0.2V an (schwankt zwischen 0.1-0.2)


0,1 - 0,2 V wären 100 - 200mV............oder meintest du 0,01 - 0,02 V?

@PBienlein

Harald, Moin.

Sind denn 0,5 V nicht etwas viel? So bis 0,1 V hätte ich jetzt erstmal als "Normal" abgestempelt.


[Beitrag von Rabia_sorda am 20. Mai 2020, 19:30 bearbeitet]
zebion20
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 20. Mai 2020, 19:34
Leider nicht, der Ausschlag liegt wirklich bei 100-200mV in der Einstellung "Wide" Schwankt stark +/-.
bekomme leider kein Bild hochgeladen, aber das Poti zeigt in der normalen Messeinstellung diese Werte und auch im Fein-Messbereich (bis 300mV) erreiche ich diese Spitzen
zebion20
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 20. Mai 2020, 19:37
Multimeter
Mit dem IE geht es ja doch mit Bildern ;-)


[Beitrag von zebion20 am 20. Mai 2020, 19:37 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#11 erstellt: 20. Mai 2020, 19:40
Vllt kann Harald da mehr zu sagen, denn ich kenne es so, dass bei einer Spannung von ungefähr >100 mV die Schutzschaltung anspricht.
Da du aber die Spannung messen kannst, kann sie wiederum ja nicht angesprochen haben....
Oder ist die Schutzschaltung rein elektronisch und gar nicht mit einem Relais gelöst?

Warten wir mal lieber auf Harald.....
zebion20
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 20. Mai 2020, 19:42
So ein Lautsprecher scheint aber auch echt ein Sensibelchen zu sein. Auf der Modelleisenbahn merkt man 12V doch nur als leichtes Kitzeln, und dem reisst die Spule schon bei 1/100 davon von der Achse.
Rabia_sorda
Inventar
#13 erstellt: 20. Mai 2020, 19:54
Naja, 12 Vdc / Vac sollte man eigentlich nicht merken

Bei einem Endstufendefekt liegt oft der ganze Gleichspannungsanteil des Netzteiles an dem Lautsprecher an. Das können hier gut 50 Vdc sein.
Zudem vertragen Spulen allgemein keine Gleichspannung. Du kannst theoretisch eine Schwingspule auch mit 1 Vdc grillen, auch wenn sie bei einer heilen Endstufe mit -sagen wir einfach mal- 100 Vac (Wechselspannung) betrieben wird.


[Beitrag von Rabia_sorda am 20. Mai 2020, 20:27 bearbeitet]
zebion20
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 20. Mai 2020, 20:13
Das ändert meine Einschätzung, du siehst ich habe von Hifi leider bisher nur sehr eingeschränkt Ahnung
Rabia_sorda
Inventar
#15 erstellt: 20. Mai 2020, 20:26
Dein Messgerät kann ja auch Ohm messen.
Kannst du daher mal damit den Widerstand des Lautsprechers messen? Da müssten ungefähr 3,5 Ohm zu messen sein (falls er i.O. ist).
zebion20
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 20. Mai 2020, 20:37
Hi, ich hab den Lautsprecher im Moment in der Reparatur in Pforzheim. Allerdings eben schon zum zweiten Mal innerhalb 2 Monaten. Und dazwischen den Subwoofer vielleicht 5x angehabt.
Rabia_sorda
Inventar
#17 erstellt: 20. Mai 2020, 20:43
Wenn der Lautsprecher nun des Öfteren durchgebrannt ist, ist hier wohl doch ein Endstufenschaden zu vermuten.
Daher würde ich nun einen Kondensator (Bi- / Non-polar) in Serie des Lautsprechers verschalten. Da Kondensatoren Wechselspannung durchlassen, Gleichspannungen aber nicht, schützt er daher deinen Lautsprecher vor anliegender Gleichspannung und daher auch vor wiederholtem Durchbrennen.
zebion20
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 20. Mai 2020, 20:45
Endstufe AVR10 oder Aktiv-Teil der Box?
Rabia_sorda
Inventar
#19 erstellt: 20. Mai 2020, 21:37

ich hab den Lautsprecher im Moment in der Reparatur in Pforzheim


Ich vermutete den einzelnen Lautsprecher / Tieftöner des aktiven Sub´s?
Dann genau in dessen Kabel einen Kondensator verschalten.
zebion20
Schaut ab und zu mal vorbei
#20 erstellt: 20. Mai 2020, 22:45
Das ist ein aktiver Sub. Da kann ich eine Kondensator reinlöten, frag mich halt nur, woher der eigentliche Fehler kommt. Ob der AVR10 inzwischen Schrott liefert oder ob die Elektronik des Canton Subwoofer Aktiv-Teils in den Fritten ist und die Spule schikaniert. Der Kondensator behebt ja nur das Symptom aber nicht die Ursache
Rabia_sorda
Inventar
#21 erstellt: 20. Mai 2020, 22:50
Irgendwie verstehst du mich gerade (technisch) nicht und meinen Sinn dahinter....
zebion20
Schaut ab und zu mal vorbei
#22 erstellt: 20. Mai 2020, 23:05
Verstehe die Idee mit dem Kondensator schon, aber da ich bisher nicht genau weiß, ob wirklich eine Gleichspannung verantwortlich ist für das Zerstören der Spule, würde ich mich wohler fühlen, wenn ich die Ursache wirklich finden würde statt "nur" die Ursache unschädlich zu machen.
Hast du einen spezifischen Kondensator-Typ, den du empfehlen könntest?
Rabia_sorda
Inventar
#23 erstellt: 20. Mai 2020, 23:28
Auch wenn der interne Sub-Verstärker defekt sein sollte, wird dir mit dem Kondensator nicht wieder der Tieftöner durchbrennen (ich habe es zumindest so verstanden, dass er nun schon das zweite Mal zur Reparatur ist).
Somit bleibt dir etwas Spielraum für die Reparatur der Endstufe, ohne das unnötig Geld für Reparaturen des Tieftöners verbrannt wird.
Die Ursache bleibt ja bestehen, falls es wirklich die Endstufe sein sollte. Nur bleibt das Symptom = der Tieftöner immerhin noch ganz

Ich würde z.B. einfach zwei dieser gepolten Elkos in gegenseitiger Gegenpolung, und diese dann in Serie des Tieftöners verschalten:

4700µF 35V
zebion20
Schaut ab und zu mal vorbei
#24 erstellt: 21. Mai 2020, 06:19
Super, vielen Dank, das werde ich dann mal probieren.
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