Shure SE846 - Review

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Inventar
#1 erstellt: 16. Mai 2014, 20:59
Hallo liebe Hifi Verrückte,

hier kommt nun das letzte Review zum Shure SE846 aus der Verlosung/Testaktion.

Erst einmal möchte ich mich bedanken, das ich zu den Testern gehören durfte und des weiteren möchte ich mich auch noch bei Frau Lürken bedanken für ihren Support, warum und weshalb gehört auch nicht hier her. Aber ein Danke Schön ! verdient es.
Ich möchte nur kurz anmerken, das dies mein erstes Review ist, also habt bitte ein wenig nachsehen mit mir.


Ankunft des Paketes / Erste Eindrücke

Als ich vor gut einer Woche von der Arbeit heimkam, war dann auch mein Paket da.
Die Freude war natürlich sehr groß, also Paket geschnappt, ab in mein Zimmer damit.
Ein erster Gedanke war "Wahnsinn, für ein paar In Ears ist der Karton aber ganz schön schwer"

Nach dem Öffnen des Versandkartons war dann auch schnell klar, warum dies so ist.
Als erstes hat man einen Schlichten Karton vor sich. Auf diesem prangt im Hintergrund dezent gehalten das Shure Logo, davor mit Glanzlack das Bildes eines Ohrhörers, seitlich stehen noch ein paar wenige Technische Daten und auf der gegenüberliegenden Seite steht noch ein wenig Text.
Wirkt schlicht, zugleich aber edel und dem Produkt vollkommen angemessen.

Öffnet man diese Packung nun, kommt die Haupverpackung zum Vorschein.
Ein ebenfalls schlichter Karton mit Magnetverschluss.
Da der Drang zu hören natürlich sehr groß war, auch diesen geöffnet und erstmal ein wenig gestaunt.

Zum Vorschein kommt nun eine durchsichtige "Dose", welche den Kopfhörer beim Versand sehr sehr gut schützt. Auf der linken Seite dieser Schatulle, gesichert durch 2 Klappverschlüsse befindet sich die allgemein bekannten Cases für Kopfhörer, in die der Kopfhörer unterwegs sicher verstaut werden kann.

In diesem befinden sich praktische Gegenstände wie ein Adapter von 6,3 auf 3,5mm Klinke, Flugzeugadapter, ein zweites Kabel, ein Kabelclip zum befestigen an der Kleidung und eine Metalldose sowie eine kurze Verlängerung mit Lautstärkeregelung.

Auf der rechten Seite befindet sich dann auch das wichtigstes, nämlich der Kopfhörer selbst, gesteckt in ein Stück schützendes Material.

Das erste Einsetzen / Tragekomfort

Beim Entnehmen fällt gleich auf, das die SE846 richtig schwer sind im Vergleich zu dem, was ich sonst an In Ears in der Hand hatte. Sobald sie aber eingesetzt sind, merkt man davon nichts mehr.
Und was als nächstes Auffällt, sobald sie im Ohr sind und die Musik auch nur sehr leise läuft, die Abschirmung der Umgebungsgeräusche ist sehr gut.
Laut Packung beträgt diese bis zu 37db und ich kann die gute Abschirmung nur bestätigen.
Gespräche, Lüftergeräusche vom PC, tippen auf der PC Tastatur, etc., alles wird fast komplett ausgeblendet.
Dies kommt natürlich dem Genuss an der Musik zu gute, da sie von keinem Geräusch beeinträchtigt wird und der Hörer auch feinste Datails heraushören kann, die bei einem anderen In Ear mit schlechter Abschirmung einfach nicht mehr wahrnehmbar sind.

Da ich bereits mit dem einsetzen von In Ears vertraut bin, deren Kabel hinter dem Ohr geführt wird, gab es hier auch keine Probleme. Zwar ist der Hörer selbst drehbar mit dem Kabel verbunden, aber auch das stellte keine Herausforderung dar.
Wer sich noch nie damit beschäftigt hat, wird hier eine kurze eingewöhnung brauchen, ich möchte aber nichts mehr anderes haben.

Im Vergleich zu den SE 425, die ich vor einiger Zeit getestet habe, ist der Tragekomfort der SE846 wesentlich besser. Die SE 425 konnte ich keine Stunde ihm Ohr lassen, dann haben sie sehr stark gedrückt. Scheinbar sind meine Ohren aber recht unterschiedlich, während der rechte Hörer stehts gut sitzt, wandert der linke gern mal ein wenig aus dem Gehörgang und fängt nach langer Zeit zu drücken an.
Dazu kann die Firma Shure nichts, das liegt schlicht und einfach an meinen Ohren.
Nach kurzem ausrichten passt das ganze aber auch wieder für einige Zeit und ist somit für mich kein Manko.
Verglichen zu den anderen In Ears die ich noch hier habe, stimmt der Tragekomfort aber und ist, wie gesagt, sehr gut.

Erste Eindrücke vom Klang

Wie bereits geschrieben, die ersten beide Eindrücke sind die sehr gute Abschirmung der Umgebungsgeräusche und der Bass.

Bisher hat mir bei In Ears immer etwas gefehlt, der 846 ist der erste, der für mich alles richtig macht.
Ich bin ein Tief(st)bass-Junkie und wenn das Musiksignal Tiefbass liefert, brauche ich den auch, sonst fehlt mir an der Musik einfach etwas.

Man darf das aber nun nicht damit verwechseln, der 846 hätte zu viel Bass, denn das hat er nicht.
Er schafft es einfach, selbst tiefsten Bass spielerisch wiederzugeben, als wäre es das leichteste der Welt. Dabei ist es ihm egal, ob es sich nun um "echten" Bass von Kontrabass, Bassgitarre oder aber "künstlichem" Bass von eine Synthie handelt, er schreit gerdazu nach mehr, das ist fast eine Art Leibspeise.
Wichtig ist aber, das man die für sich passende Muffe findet. Ist diese nämlich zu klein und dichtet das Ohr nicht richtig ab, ist es aus mit dem Bass.
Hier liegt aber eine große Auswahl bei, da sollte jeder fündig werden.
Angefangen von den gelben Scheiben, die stark einem Schwamm ähneln über die "Christbäume" bis hin zu Schaumstoff und Silikon in verschiedenen größen ist alles wichtige dabei.


Schön ist aber auch, das bei all dem Bass der Rest des Frequenzspektrums nicht vergessen wird oder es gar dumpf klingt. Der ein oder andere Kopfhörer "erzeugt" seinen Bass ja gerne durch dem Umstand, das der Rest der Frequenzen im gegenüber abgesenkt wird. Das klingt dann zwar nach mehr Bass, aber eben auch sehr oft dumpf, muffig, einfach schlecht.

Die Mitten und Höhen sind für meinen Geschmack im genau richtigen Bereich dosiert, nicht zu viel, nicht zu wenig. Gerade die Höhen sind ja meist ein Thema für sich. Sind diese zu laut oder haben irgendwo einen Peak, wird das für viele schnell nervig und man möchte einfach nur noch ausschalten. Hier ist das aber nicht der Fall, genug Höhen um schön aufzulösen, aber auch nicht so viele, das es nervig wird.

Für den ersten Eindruck also sehr sehr gut, das haben auch andere Kopfhörer, nicht In Ears, der selben Preisklasse nicht wirklich besser gemacht. Zu anderen In Ears kann ich leider keinen vergleich ziehen, da ich hier schlicht und einfach noch nichts gehört habe.

Die Feinheiten


Widmen wir uns nun den Feinheiten im Klang.

Generell lässt sich der Klang durch ändern der Schallröhrchen auch in gewissen Grenzen anpassen.
Blaue Röhren sind neutral, damit habe ich zu 99% gehört und darauf basieren auch meine ganze Erfahrungen mit dem SE846.

Es gibt dann noch Weiß für hellen Klang und Schwarz für warmen Klang.
Diese habe ich auch mal getestet und sie ändern den Klang, mir gefällt aber neutral am besten.
Ich bin eher ein Monitor hörer, alles soll so neutral wie nur möglich wiedergegeben werden.

Die anderen Einsätze habe ich speziell wegen einem Lied getestet, dem Acapella Cover von Brothers in Arms der Finnischen Gruppe "Club for Five" -> https://www.youtube.com/watch?v=_N5bCNTMQZw

Die Stimme des Hauptsängers ist sehr auffällig und hat einen Wahnsinns Körper, der sich vor einen Aufbauen sollte. Leider haben die SE846 das nicht ganz so hinbekommen, wie ich das schon einmal, aber auch wirklich nur ein mal, über Lautsprecher gehört habe. Mit den warmen Einsätzen wurde das schon besser gegenüber den blauen, aber eben nicht so, wie ich das gerne hätte.
Man muss aber fair sein und sagen, das dies schon ein fieses Teststück ist, das jedem Kopfhörer/Lautsprecher alles abverlangt.

Sehr schön ist die Auflösung, alles ist da, ohne es ins Gesicht geknallt zu bekommen nach dem Motto "Da hast du deine Auflösung", was das hören enstpannt macht und somit auch nie nervig wird.

Getestet habe ich alles mögliche an Musik, darunter ist auch welche mit schlechten Aufnahmen.
Meist kann man sich sowas auf guten Kopfhörern nicht mehr anhören, da es einfach gruselig klingt.
Anders ist es hier. Klar, die Aufnahme bleibt schlecht, aber man kann sie anhören, ohne Ohrenbluten zu bekommen, was mir wichtig ist, Ich höre viel im Metal Bereich und da sind die Aufnahmen nun mal nicht gut, dafür ist es die Musik an sich und die sollte man auch anständig hören (können).

Was der Shure sehr gut kann, ist die Darbietung von Schlagzeug, speziell Basedrum, Akustikgitarre und Bassgitarre. Das soll jetzt nicht heissen, das er andere Instrumente nicht gut rüberbringt oder gar vernachlässigt, aber es fällt eben auf.
Die Basedrum klingt satt und schön gestaffelt und differenziert und schwingt nicht nach. Gerade das fehlende Nachschwingen, das so einige Lautsprecher und Kopfhörer machen,produziert eine schön knackige, trockene Wiedergabe, eben so, wie es sein soll.

Bassgitarren gehen leider oft im Mix etwas unter, hier schneidet sie sich regelrecht durch den Mix, ohne sich in der Vordergrund zu rücken. Es wird genau das richtige Maß getroffen.

Bühne & Co

Kommen wir zu einem weiteren Punkt, der Bühne.
Auffällig ist, das die Stimmen vor einem stehen, nicht wie sonst gewohnt, über oder mittig oben im Kopf zu entstehen scheinen.
Die Breite der Bühne ist ausreichend, weder aussergewöhnlich schmal noch künstlich in die Breite gezogen, was das Klangbild gerne auch etwas zerreist.
Bühnentiefe ist ja generell ein Problem bei In Ears. so etwas ist meist nicht vorhanden.
Der Shure liefert hier eine gute Vorstellung ab, es zeichnet sich schon eine gewisse Tiefe ab, mit Lautsprechern die perfekt aufgestellt sind, kann man das natürlich nicht vergleichen. Gemessen an dem. was ich an In Ears und Kopfhörern kenne, gehört das schon zu den vorderen Plätzen.

Endfazit ?

Tja, was bleibt also abschliessend zu sagen ?

Man kann Shure zu diesem In Ear Monitor nur Glückwunsch sagen.
Jeder, der unterwegs ernsthaft gut Musik hören möchte und sich solch eine Klasse gönnen möchte, sollte ihn ernsthaft in betracht ziehen. Die bereits angesprochene Isolierung der Umgebung, der sehr gute Klang, die Verarbeitung und das Zubehör sowie die Tatsache, den IEM etwas dem Geschmack anzupassen, alles spricht dafür.

Ich möchte mich nochmals bedanken, das ich den Shure SE846 testen konnte und wünsche allen anderen Testern viel Glück bei der Verlosung. Natürlich würde ich mich über den Gewinn freuen, gönne ihm aber auch jedem anderen.

Am Ende ist mein Review nun doch recht subjektiv geworden, aber wenn das nicht so wäre, könnte man auch einen ganz normalen Testbericht lesen
Solltet ihr noch Fragen oder Anmerkungen haben, nur raus damit.


Gruß Christian
shure
Stammgast
#2 erstellt: 20. Mai 2014, 11:34
Danke für den review.
sofastreamer
Inventar
#3 erstellt: 26. Mai 2014, 12:08
auch von mir besten dank. vielleicht sollten die mods die Reviews konsolidieren?
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 26. Mai 2014, 13:07
Geht leider nicht (das gibt die Forensoftware nicht her; steht schon lange auf der Wunschliste).

Bei der nächsten Review-Aktion werden wir aber wieder darauf achten, dass alle Reviews von vornherein in einem einzigen Thread landen.

Viele Grüße,
Markus


[Beitrag von Bad_Robot am 26. Mai 2014, 13:08 bearbeitet]
Grosser09
Inventar
#5 erstellt: 28. Jul 2015, 21:09
Moin moin,

danke für den Review.
Das hört sich echt gut an und in den 3 Reviews die ich nun gelesen habe sind doch viel positive Stimmen durchgekommen. Zur Zeit höre ich mit den SE 425 und liebäugle mit den 846. worauf es mir ankommt ist aber Linearität. Auf solche Sachen wie es Bose oder Dr Dre habe ich keine Lust ist mir viel zu Basslastig, worauf ich gar nicht kann.
Nun muss ich mal sehen wie oder wo ich die Probehören kann. Die Scheinen ja, von meinen 425, ein weiter Schritt nach vorn zu sein!
Eventuell hat ja Jürgen hier ein Tipp für mich.
Na also Christian, das „erste Mal“ war ja gar nicht so schlimm! Hast dich wacker geschlagen!
AG1M
Inventar
#6 erstellt: 28. Jul 2015, 21:17
Ich empfehle dir, schau dir dieses Review zum SE846 unbedingt an: http://www.hifi-forum.de/viewthread-211-703.html


[Beitrag von AG1M am 28. Jul 2015, 21:18 bearbeitet]
shure
Stammgast
#7 erstellt: 29. Jul 2015, 07:59
@Grosser09

eine Möglichkeit den SE864 zu hören ist die CanJam im September.
Ich selber bin leider nicht vor Ort - aber meine Kollegen.

Besten Gruß
Grosser09
Inventar
#8 erstellt: 29. Jul 2015, 17:15
Hallo Jürgen,

danke für den Tipp, leider kann ich an diesem Termin nicht. Essen ist auch nicht gerade um die Ecke.
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