Beethoven, L.v.: Alfred Brendel - Klaviersonaten

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Finglas
Inventar
#1 erstellt: 11. Mai 2004, 16:27
Ein freundliches Hallo an alle,

nach meiner kurzen Vorstellung weiter oben im Forum, hätte ich dann auch gleich eine Frage bzw. mehrere an die Teilnehmer hier.

Nachdem ich nun mehrere CDs und LPs mit einzelnen Klaviersonaten von Beethoven habe (u.a. Brendel, Gilels, Kempff), erwäge ich die Anschaffung der Gesamtaufnahme der 32 Sonaten mit Alfred Brendel (die Klavierkonzerte habe ich schon ).

Daher hätte ich mehrere Fragen (nicht zur Interprätation, die setze ich als herausragend voraus):

1. Ist dies eine Zusammenstellung von Aufnahmen über viele Jahre, oder ist sie innerhalb eines kurzen Zeitraumes vom "späten" Brendel eingespielt worden?

2. Was ist zur Klangqualität der Aufnahme zu sagen? Klar und transparent, aber nicht zu präsent? Manchmal haben nämlich Aufnahmen ein für meinen Geschmack überpräsentes Klangbild (Knarren des Pedals, Atmen des Künstlers, Umblättern der Noten etc.), was ich als lästig empfinde. Ich sitze lieber auf einem guten Platz innerhalb des Konzertsaales statt auf dem Schoße des Künstlers.

3. Gibt es Einspielungen, die ich als Alternativen in Betracht ziehen sollte (Gilels, Kempff)?

Herzlichen Dank im voraus
Marcus
Tommy_Angel
Inventar
#2 erstellt: 11. Mai 2004, 19:34
Gulda
Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 11. Mai 2004, 20:03
Hallo Marcus,

willkommen im Forum.Hoffentlich hört man oft was von Dir.

Zu Deinen Fragen

Zunächst:

Es gibt 2 Kassetten, die eine Gesamtaufnahme aller Beethoven Klaviersonaten enthalten:




Oberhalb die alte Analogaufnahmeauf 11 CDs





Dies ist die "neue" Digitalaufnahme auf 10 CDs
Ich schreibe über die digitale, weil ich nur aus diesem Zyklus CDs besitze.

Voraussetzend, daß es sich bei dieser Kassette um exakt jene Aufnahmen handelt die auch einzeln angeboten werden:

Die Aufnahmen wurden in den Jahren 1992-1995 gemacht, an zwe verschiedenen Aufnahmeorten, in England und in Deutschland (Reitstadel Neumarkt)
Mit Kopfhörer sind das Mitsingen und -seufzen der Meisters zu hören, auch gelegentliche Unmutsäußerungen.

Über klangspetifische Eigenschaften trau ichmich nicht zu berichte, weil ich erst vor einiger Zeit gesehen habe, wie stark sich solch bei WEchsel des Wiedergabeequipments ändern.

Persönlich bin ich kein Freund von "Gesamtkassetten", aber sicher ist es eine die ganz vorn ander Spitze mitspielt.

Gilils ist ja bekanntlich unvollendet, Kempff wir von manchen als "altmodisch" empfunden (teile diese Meinung nicht, es gibt auch hier 2 Versionen, eine Mono, eine Stereo, dann die berühmte Gulda -Einspielung, ist nur mehr komplett zu haben.

Weitere Empfehlungen findest Du im "Beethoven-Klaviersonaten-Thread wo ja eigentlich auch diese Anfrage sein sollte

Ich hoffe Dir geholfen zu haben

Gruß
aus Wien
Alfred
TobeyW
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 11. Mai 2004, 20:41
Hallo

es gibt von Gulda schon noch eine einzelne Doppel-CD mit Beethoven-Sonaten. Zumindest hatte sie 2001 vor einigen Monaten noch. Das Label war Decca, wobei es sich da um eine "Billiglinie" handelte. Wollte Sie mir schon kaufen, habe dann aber bemerkt, dass es sich um die Amadeo-Einspielungen (ich glaube 1968 ) handelte, und die habe ich schon. Wer weiss wie die Decca zu diesen Aufnahmen kam.

Grüße
Antracis
Stammgast
#5 erstellt: 11. Mai 2004, 21:22
Als Jemand, der mit Brendels Klavierspiel nie recht froh werden konnte, fallen mir zwangsläufig einige Alternativen ein, in die man mal reinhören sollte, ob einem der Stil eventuell gefällt.

Emil Giles, DG (leider nicht vollständig)
Maurizio Pollini (langsam werd ich mit seinem Beethoven warm)
Friedrich Gulda
Claudio Arrau - es gibt einen riesigen Schuber, in dem auch die sehr guten Klavierkonzertaufnahmen bei Phillips enthalten sind. Kostet aber so um die 100EUR.

Gruß
Anti
Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 11. Mai 2004, 21:30

es gibt von Gulda schon noch eine einzelne Doppel-CD mit Beethoven-Sonaten. Zumindest hatte sie 2001 vor einigen Monaten noch. Das Label war Decca, wobei es sich da um eine "Billiglinie" handelte. Wollte Sie mir schon kaufen, habe dann aber bemerkt, dass es sich um die Amadeo-Einspielungen (ich glaube 1968 ) handelte, und die habe ich schon. Wer weiss wie die Decca zu diesen Aufnahmen kam
.

Ja, auch bei "Eloquence" DECCA gint es diese Aufnahme. Was ich meinte war, sie kann niemals komplettiert werden, weil sie derzerzeit einzeln nicht komplett erhältlich ist.

Universal Classics dürfte die Bänder und Rechte der Firma Amadeo-Wien gekauft haben, weil sie vor etwa 3 Jahren die kompletten Beethoven Sonaten mit Gulda unter diesem Label wiederaufgelegt haben, da hatten die schon längs 10 Jahre dicht. Der Ehrlichkeit halber muß gesagt werden, daß Patriotismus hin, Patriotismus her, das Laber Amadeo ausser dieser epochalen Einspielung (Interessenten vorsicht: Sie rauscht.) und vielleicht 5 Platten mit den Zagreber Solisten unter Antonio Janigo kaum was interessantes im Katalog hatte, zumindest erinnere ich mich an nichts von Bedeutung.
Derzeit ist die Kassette nur komplett erhältlich, sie enthält zusätztlich noch die Klavierkonzerte mit Gulda unter Horst Stein (das war eine "echte" DECCA Aufnahme)

Gruß
aus Wien
Alfred
Finglas
Inventar
#7 erstellt: 12. Mai 2004, 12:23
Herzlichen Dank für die ausführlichen und informativen Antworten!

Den Thread über Beethoven's Klaviersonaten habe ich jetzt auch gefunden und gelesen. Mit den 3 Suchbegriffen, die auch diesen Thread hier betiteln, wurde er mir nicht angezeigt. War wohl zuviel des Guten an Suchbegriffen

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich Gulda bisher nicht kenne. Aber da es ja offensichtlich eine preiswerte Einspielung der Sonaten bei 2001 gibt, werde ich mir die erstmal zum Kennenlernen holen und dann entscheiden, ob ich die gut 100 Euro für Brendel immer noch ausgeben möchte.

Zur Klangqualität: Es ist klar, dass das auf unterschiedlichen Anlagen unterschiedlich klingt. Ein wenig Rauschen stört mich nicht. Störend ist nur entweder sehr verhallter oder verwaschener Klang; oder das Gegenteil davon, eine nervige überdetailierte, überpräsente Darstellung. Aber das gehört wohl besser in den anderen Thread über die Wichtigkeit von Klangqualitäten bei der Kaufentscheidung.

Viele Grüße
Marcus
Albus
Inventar
#8 erstellt: 12. Mai 2004, 14:16
Tag,

wenn ein 'verwaschener Klang' auch schon in Spurenelementen störte, dann ist zu schauen, ob Brendel wieder einen Bösendorfer spielt, der bei naher Mikrofonierung nicht prägnant klingt. Die Gesamtaufnahme aus den 70er Jahren jedenfalls ist per Bösendorfer 'angeweicht'.

Der von Friedrich Gulda auf den alten Amadeo-Aufnahmen dargebotene Klavierklang ist vergleichsweise prägnant und etwas hell. Gulda auf der Höhe seines Könnens.

MfG
Albus

Nachsatz: Der Hinweis auf 'Bösendorfer' ist falsch für die Aufnahmen von 70. Ich habe nachgesehen, es ist ein Steinway - jedenfalls merkwürdig eingefangen.
A.


[Beitrag von Albus am 13. Mai 2004, 09:50 bearbeitet]
cris
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 13. Mai 2004, 16:39

Als Jemand, der mit Brendels Klavierspiel nie recht froh werden konnte, fallen mir zwangsläufig einige Alternativen ein, in die man mal reinhören sollte, ob einem der Stil eventuell gefällt.


Dem kann ich mich nur anschließen! Wenn Du Gulda hörst, wirst Du Brendel kaum noch missen! Klaviertechnisch und musikalisch meilenweit voraus!
Als Alternative noch: Willhelm Kempff auf DGG! Insgesamt etwas ruhiger, etwas filigraner als Gulda, aber viel schöner musiziert als Brendel.

Gruß Christoph
Klassikliebhaber
Stammgast
#10 erstellt: 09. Sep 2004, 13:03
neben brendel empfehle ich gulda (amadeo).
habe die gesamteinspielung.und finde JEDE einzelne sonate einfach klasse!
palisanderwolf
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 12. Sep 2004, 12:44
Hallo Finglas,
Chris schrieb:


Als Jemand, der mit Brendels Klavierspiel nie recht froh werden konnte, fallen mir zwangsläufig einige Alternativen ein, in die man mal reinhören sollte, ob einem der Stil eventuell gefällt.




Dem kann ich mich nur anschließen! Wenn Du Gulda hörst, wirst Du Brendel kaum noch missen! Klaviertechnisch und musikalisch meilenweit voraus!
Als Alternative noch: Willhelm Kempff auf DGG! Insgesamt etwas ruhiger, etwas filigraner als Gulda, aber viel schöner musiziert als Brendel.

Gruß Christoph


dem schließe ich mich nur bedingt an, wenn Du Brendel magst ,nimm die anderen als Ergänzung.

MfG Bernd
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