Urei 1601 urplötzlich defekt: Rhythmisches Klopfen am Output

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waffelchen
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 21. Nov 2015, 11:28
Heute morgen schalte ich wie gewohnt meine Anlage an (über Steckdosenleiste, daran hängen 2 Turntables, 1 CD-Player, 1 PC, 1 Verstärker und der Mixer) und nachdem das Relais des Verstärkers "Klick" machte, hörte ich über die Boxen ein rhythmisches Klopfen. Anfangs war es leiser und höher, nach ein paar Sekunden hatte es sich dann auf eine tiefere Frequenz eingeschwungen. Geschwindigkeit irgendwo zwischen 300 und 400 BpM. Hab natürlich sofort die Steckdosenleiste ausgeschaltet und dann geschaut, woran es liegt. Das Mischpult ist es. Urei 1601, Digitalmischpult, ca. 8 Jahre alt, bisher zuverlässig bis auf ein paar kratzende Potis. Wenn ich das Teil einschalte, macht es normalerweise eine Art Selbsttest, d.h. alle LEDs werden mal kurz angemacht und gehen anschließend wieder aus - das macht es jetzt nicht mehr. Keine der LEDs leuchtet. Das Klopfen kommt auch über den Kopfhörerausgang und zwar unabhängig von dessen Lautstärkeeinstellung. Es klopft also auch, wenn die Lautstärke auf 0 ist. Wenn ich eine CD abspiele, kommt deren Signal nicht am Kopfhörer an und es gibt auch keinen LED-Ausschlag. Ob es am Masterausgang ankommt, habe ich nicht getestet, weil ich Angst um meine Boxen habe.

Hat jemand eine Ahnung, woran das liegen könnte?
E-Harry
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 23. Nov 2015, 16:38
Eine genaue Aussage kann ich nicht treffen, jedoch ist bekannt dass die Urei Serie Probleme mit dem Netzteil hat.
Die Schaltnetzteile geben gerne den Geist auf....
DB
Inventar
#3 erstellt: 23. Nov 2015, 18:56
Wenn es wirklich ein SNT ist, wird das wohl nicht mehr richtig loslaufen. Einfach mal horchen, ob das Netzteil leise vor sich hin tickert. Wenn ja, Elkos tauschen.

MfG
DB
waffelchen
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 26. Nov 2015, 18:34
Danke für eure Antworten! Hab gerade mal gehorcht: jawoll, das Netzteil tickt vor sich hin!

Also einfach mal sämtliche Elkos austasuschen?

Kann es denn aber sein, dass durch den Defekt am SNT auch noch was anderes in Mitleidenschaft gezogen wurde?
E-Harry
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 26. Nov 2015, 21:05
Ausschließen lässt es sich nicht, hatte aber selbst noch nie den Fall. Bisher war es immer nur das Netzteil.
Lukas-jf-2928
Inventar
#6 erstellt: 26. Nov 2015, 23:05
Evtl auch nen Transistor oder Mosfet durch oder ne Diode irgendwo, das Netzteil will ja starten (das tickern) bricht dann aber ab weil entweder ein Kurzer irgendwo durch einen defekten Halbleiter, oder halt wirklich einfach nur ein Elko ausgetrocknet. Müsstest meistens sehen können aufgrund ner Beule im Deckel vom Elko (muss aber nicht unbedingt sichtbar sein).


[Beitrag von Lukas-jf-2928 am 26. Nov 2015, 23:06 bearbeitet]
waffelchen
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 27. Nov 2015, 01:30
So, hab jetzt mal sämtliche Elkos ausgelötet und getestet. Optisch sind sie alle ok.

Die Werte sehen so aus (der fett gedruckte Wert ist die Ist-Kapazität, der zweite die Nennkapazität, alle Angaben in µF):

41,5 47
33,6 47
8,75 10
452 470
425 470
425 470
92,8 100
1920 2000
1922 2000

Was haltet ihr davon?


[Beitrag von waffelchen am 27. Nov 2015, 01:42 bearbeitet]
scauter2008
Inventar
#8 erstellt: 27. Nov 2015, 02:05
Die werte liegen alle im Toleranzbereich.
Diese scheinen in Ordnung zu sein.

Hast du den mal gemessen ob alle Spannung vorhanden sind ?
waffelchen
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 27. Nov 2015, 11:35
Nein. Wo bzw. welche Spannungen soll ich denn messen?
DB
Inventar
#10 erstellt: 27. Nov 2015, 11:59
Hast Du auch den ESR gemessen? Wenn nein, dennoch erstmal die Elkos tauschen. Dann kann man weitersehen.
Alternativ könnte man den Mixer vom Netzteil trennen und schauen, ob es dann anläuft.


MfG
DB
waffelchen
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 27. Nov 2015, 19:33
Habe leider kein ESR-Messgerät.

Ich bestelle mir jetzt einfach mal neue Kondensatoren - so teuer sind sie ja nicht - mal schauen, was dann passiert. Müsste die alten ja eh wieder einlöten und da kann ich auch gleich neue nehmen.
P@Freak
Inventar
#12 erstellt: 28. Nov 2015, 00:14
Leute, ...

ich repariere seit über 25 Jahren getaktete Netzteile und das da "nur" mal ein Elko kaputt ist ist die absolute Ausnahme !!!

Also alles viel Wunschdenken hier

Auch ist das nix für Anfänger weil gefährliche (Netz)-Spannungen.

Ohne da NETZGETRENNT mit einem Trenntrafo und Oszilloskop zu Messen wird das nüscht.
I.d.R. muß da schon der Taktregler, also die Ansteuerung incl. Regelkreiselemente + Schaltelement und so neu damit das später zuverlässig wieder läuft.
Wenn da wichtige Bauteile "vergessen" werden führt das nur wieder zum kurzfristigen Ausfall des Netzteiles !!!
Auch sollte man schon beurteilen können warum das Ding gestorben ist um eventuell Änderungen vor zu nehmen um die Schaltung Betriebssicherer zu machen.

Also ganz sicher keine Aufgabe für "Hobbybastler" bei einem so teuren Gerät.

P@Freak


[Beitrag von P@Freak am 28. Nov 2015, 00:14 bearbeitet]
DB
Inventar
#13 erstellt: 28. Nov 2015, 11:10

P@Freak (Beitrag #12) schrieb:
Leute, ...

ich repariere seit über 25 Jahren getaktete Netzteile und das da "nur" mal ein Elko kaputt ist ist die absolute Ausnahme !!!

Also alles viel Wunschdenken hier

Nö. Videorecorder, Fernseher und ähnlicher Schraddel äußern sich aus ihrem NT genau so, wenn die Elkos nieder sind.
Laß den TE doch erstmal die Elkos tauschen, dabei kann man wenig falsch machen. Geht es dann wieder, ist es gut. Wenn nicht, wird es halt schwieriger.


MfG
DB


[Beitrag von DB am 28. Nov 2015, 11:29 bearbeitet]
waffelchen
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 28. Nov 2015, 19:18
P@Freak, danke für deine Ausführungen! Ja, ich gebe zu, dass ich mich eigentlich kaum auskenne mit dem, was ich da gerade mache. Leider hat mir der Techniker, bei dem ich das Ding eigentlich reparieren lassen wollte, gesagt, dass das viel zu teuer werden würde, wenn er das macht. Also hab ich mir gesagt, ich probier das mal selbst! Ja, das ist vielleicht etwas naiv, aber mir macht sowas ja auch immer irgendwie Spaß und ich lerne dadurch immer etwas. Und vor einem halben Jahr habe ich es immerhin auf diese Art geschafft, meine Endstufe wieder flott zu bekommen und konnte mir die Kosten für die Reparatur vom Profi sparen.


Aber was mir gerade einfällt, was möglicherweise den Defekt verursacht haben könnte, ist folgendes: Vor etwa 2 Wochen bekam der Schalter der Steckdosenleiste, an welcher das ganze Hifigedöns dranhing, plötzlich eine Macke. Wenn ich ihn eingeschaltet habe, ging die Steckdosenleiste in extrem kurzen Zeitabständen mehrfach an und aus. Also vieleicht mit einer Frequenz von 10 Herz an/aus. Nachdem das wiederholt auftrat, hab ich mir eine neue Steckdosenleiste gekauft. Ist das denkbar, dass durch diesen Wackelkontakt dann im Mischpult was kaputt gegangen ist?
P@Freak
Inventar
#15 erstellt: 28. Nov 2015, 19:36
Hallo,

das ist durchaus möglich. Das mögen solche Schaltwandler nicht wirklich ...
Ansonsten scheint es ja generell bei den Geräten Probleme zu geben.
Das einzigste Bild was ich jetzt im Web dazu gefunden habe deutet auch wohl auf ein komplettes "Abkochen" des Wandlers hin weil die Platine schwarz wird.

P@Freak
E-Harry
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 28. Nov 2015, 22:00
Ja Urei hat nen totalen Griff ins Klo mit den Schaltnetzteilen getätigt. Habe es mal unserem Entwickler gezeigt welcher bei uns die Netzteile macht und er hat gemeint die sind ne riesen Baustelle. Habe dann ein neues Netzteil im WWW gekauft welches ähnliche Daten hat. Seit dem ist Ruhe und alles läuft perfekt. Glaube ich hätte noch nen Schaltplan dazu die sind mit bei den 1605ern drauf.


[Beitrag von E-Harry am 28. Nov 2015, 22:02 bearbeitet]
E-Harry
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 30. Nov 2015, 23:53
Hab heute nen Sat-Receiver repariert auch hier war am SNT der Elko durch. Allerdings hat man das schon von weitem gesehen...
waffelchen
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 07. Dez 2015, 20:58
Mist. Gerade sämtliche Elkos erneuert. Resultat: alles genau wie vorher.

Berichtigung: Nicht ganz alles genau wie vorher. Wenn ich am Mischpult lausche, tickt es nicht. Das Pochen am Kopfhörerausgang ist aber nach wie vor da. Ich bilde mir außerdem ein, dass beim Einschalten ganz kurz eine Led am am Pult geleuchtet hat, aber wirklich nur ganz kurz, wenn überhaupt.


[Beitrag von waffelchen am 07. Dez 2015, 21:05 bearbeitet]
waffelchen
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 07. Dez 2015, 23:25
Es tickt doch!
DB
Inventar
#20 erstellt: 08. Dez 2015, 09:09
Wie sehen denn die Spannungen aus?

MfG
DB
waffelchen
Schaut ab und zu mal vorbei
#21 erstellt: 08. Dez 2015, 17:31
Kann ich das SNT denn ohne Last betreiben, um die Spannungen zu messen?
waffelchen
Schaut ab und zu mal vorbei
#22 erstellt: 11. Dez 2015, 00:41
So, hab die Spannungen jetzt mal gemessen. Habe jeweils von V auf Ground gemessen und das sind die Ergebnisse:

+V1 = +5V
-V1 = -5V
+V2 = 0
-V2 = 0

Habe jetzt auch mal an audiopro.de geschrieben, ob die mir einen Schaltplan von dem Netzteil zukommen lassen können.
waffelchen
Schaut ab und zu mal vorbei
#23 erstellt: 11. Dez 2015, 18:32
audiopro.de haben mir prompt den Schaltplan zugeschickt und gleich noch ein paar Tipps genannt, was ich checken bzw. auswechseln sollte. So gefällt mir das! Dann hätte ich mir zwar wahrscheinlich das gestrige Ersteigern eines Hi-Level PM 2000 sparen können, aber egal.
waffelchen
Schaut ab und zu mal vorbei
#24 erstellt: 18. Feb 2016, 23:05
Yeah! Mischpult soeben repariert! Das war der Übeltäter: https://www.conrad.d...-soic-8-1015237.html

Danke nochmal an alle, die geholfen haben!
E-Harry
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 03. Mrz 2016, 23:15
Na das ist doch Klasse das die Kiste wieder läuft.
benskiquixotic
Neuling
#26 erstellt: 07. Jun 2018, 12:36
Hallo zusammen,
ich habe den gleichen Mixer und genau das selbe Problem wie hier bereits beschrieben. Leider bin ich überhaupt kein Bastler und suche nun nach einer Möglichkeit die Arbeiten von einem Profi machen zu lassen. Mein HiFi-Experte des Vertrauens hat bereits 2 Mal die Kondensatoren und Sicherungen getauscht doch das Problem ist wieder aufgetaucht, obwohl es kurzfristig (etwa 5 Mal An/Aus schalten) behoben werden konnte. Wäre es nicht möglich das gesamte Netzteil durch ein vertrauenswürdigeres zu ersetzen? Kenn jemand Adressen die soetwas verlässlich erledigen?
Besten Dank und Grüße
Benjamin
P@Freak
Inventar
#27 erstellt: 07. Jun 2018, 17:02
Hast ne P.N.

P@Freak
FabianM
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 18. Jul 2021, 10:47
Hallo Forum,

nachdem ich meinen Urei 1601 nun viele Jahre am Dachboden liegen hatte habe ich mich entschlossen den Versuch einer Reperatur zu wagen.
Bei mir äußerte sich der Fehler dadurch, das am Kopfhörer ausgang nichts mehr ankam.

Eine Messung mit dem Multimeter an CN11 (Front Panel ) ergab 32 V von CN11/2 zu GND. Ich glaube mich dunkel erinnern zu können das der Kopfhörer Ausgang währed des Betriebs kaputt ging ( es wurden 2 HD25 gleichzeitig betrieben). In einem anderen Forum habe ich gelesen das die Mischpulte von Soundcraft generell Probleme mit dem Netzteil haben sowie schlecht geschützt sind.

Ich vermute also das der Kopfhörer Amp den Geist aufgegeben hat und das Netzteil gleich mitgenommen hat.

Da hier empfohlen wurde das Netzteil zu tauschen würde ich damit beginnen und mich danach um den Kopfhörer Amp kümmern. Mir steht zwar ein Oszilloskop zur verfügung aber kein Trenntrafo und deshalb würde darauf gerne darauf verzichten aus einem defektem Gerät zwei zu machen.
Ich studiere jetzt seit 2 Jahren Mechatronik und fühle mich zunehmend in der Lage eine Reperatur durchzuführen jedoch habe ich immer noch großen Respekt vor Schaltnetzteilen

Habt ihr Empfehlungen welches Netzeil geeignet ist ?

Beste Grüße
Fabian
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