Was und wie messen?

+A -A
Autor
Beitrag
:tom:
Stammgast
#1 erstellt: 27. Mrz 2006, 18:12
Hallo
Ich habe gerade ein Oszilloskop zu Verfügung und würde gerne damit mal meinen selbstgebauten Verstärker messen.

Das einzige was ich bis jetzt dazu gefunden habe, ist die Bestimmung der ungefähren Sinus-Ausgangsleistung mit ohmischer Last, 1kHz als Quelle und Oszi indem man so weit aufdreht bis es leicht zu clippen anfängt und dann 10 min misst. Hoffe das ist ungefähr richtig?

Was für Dinge kann man noch messen, um etwas über die Qualität des Verstärkers aussagen zu können?

Als Quelle hätte ich eine CD mit Sinus Frequenzen. Ist wahrscheinlich nicht so gut aber lässt sich das damit auch bewerkstelligen oder sind die Ergebnisse damit total unbrauchbar, wg. CD-Player, DAC usw. dazwischen??

Schonmal vielen Dank im Voraus,
thx Tom


[Beitrag von :tom: am 27. Mrz 2006, 18:14 bearbeitet]
-scope-
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 27. Mrz 2006, 20:09
Hallo,


und dann 10 min misst


Die 10 Minuten waren afair bestandteil irgendeiner Normierung. Besonders bei Verstärkern mit hoher Leistung muss man dann schon leistungsfähige und gut gekühlte Widerstände benutzen....Bei Abschluss mit 4 ohm oder gar darunter, ist das Risiko so manchen Verstärker dauerhaft zu beschädigen auch nicht unbedingt "null"



Was für Dinge kann man noch messen, um etwas über die Qualität des Verstärkers aussagen zu können?
Mit dem Oszilloskop ?

Grad der Phasenverschiebung zwischen Eingang und Ausgang unter Last.

In Verbindung mit einem steilflankigen Rechteckgenerator könnte man darüberhinaus noch die Anstiegszeit messen, sofern das Oszilloskop eine schnelle Ablenkung besitzt.
So ab 5 µs/div. (besser weniger).

Rechteckverhalten unter Last bei z.B. 10 KHz und 100 Hz.

In Verbindung mit einem Audiogenerator, der konstante Amplitude im Bereich von 20Hz bis z.B. 100KHz erreicht, könnte man mit dem Oszilloskop den Frequenzbereich (bei z.B. 1 Watt), sowie die Leistungsbandbreite bei hoher Leistung messen.

Sonst fällt mir jetzt erstmal nichts ein.


[Beitrag von -scope- am 27. Mrz 2006, 20:10 bearbeitet]
:tom:
Stammgast
#3 erstellt: 27. Mrz 2006, 21:30
Erstmal danke für die schnelle Antwort!
Wie gesagt, ich habe nur das Oszilloskop zur Verfügung.
Die beiden Widerstände die ich habe werden das schon mitmachen, da der Verstärker nur 14W an 8 Ohm hat.

Wie genau messe ich die Phasenverschiebung. Einfach von einem Kanal die Spg. an EIn- u. Ausgang vom Verstärker abgreifen?
Und wie kann ich das am Oszi vergleichen?

Würde denn diese Messung dann z.B. mit den Sinusfrequenzen von der CD gehen?? Denn wie gesagt, Sinusgenerator oder so hab ich nicht, PC ist auch schlecht.

thx Tom
-scope-
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 27. Mrz 2006, 21:35

Und wie kann ich das am Oszi vergleichen?


Dazu müsste das Gerät 2 Kanäle haben.
:tom:
Stammgast
#5 erstellt: 28. Mrz 2006, 17:19

-scope- schrieb:

Und wie kann ich das am Oszi vergleichen?


Dazu müsste das Gerät 2 Kanäle haben.


..hat es

Und wie macht man das, so ähnlich wie ich gesagt habe?
Und was sagt die Messung dann über die Qualität des Verstärkers aus?

thx TOm
-scope-
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 28. Mrz 2006, 18:02
Hallo,

Das in den Verstärker eingespeiste Signal des Generators wird über einen Tastkopf an Kanal 1 angeschlossen. Den Lautsprecherausgang klemmt man (unter normaler Last) parallel üb er einen Tastkopf an den zweiten Eingang. Die beiden Signale kann man z.B. optisch übereinanderlegen um den Phasenversatz auf der X-Achse besser zu beobachtenund anhand der Divisoren grob zu berechnen (wenn man will). Bei 1 KHz wird der Phasenversatz (Phasengang) in der Regel nahe null Grad liegen, aber mit steigender Frequenz (bis 20 KHz) , kann es zu Phasenverschiebungen bis zu +/-20 Grad kommen.
In wie weit sich das -in dieser Grössenordnung- zu fehlerhafter Wiedergabe der Rauminformationen etc. in der Musik niederschlägt ist wieder eine Sache für sich.
:tom:
Stammgast
#7 erstellt: 28. Mrz 2006, 22:20
Ich habe jetzt erstmal meinen D/A-Wandler gemessen und dabei irendwie komische Ergebnisse rausbekommen.
Gemmessen wie gesagt mit Sinusfrequenzen von CD. bis ca. 500Hz sa die Kurve relativ sauber aus. Ab da hat sich dann aber eine art "Treppcheneffekt" gebildet, also der Sinus bestand dann sozusagen aus ganz vielen kleinen Stufen. Bei 20kHz sah das dann sogar schon fast wie ein ganz schlechtes Rechtecksignal aus. Wenn ich ohne DAC direkt am DVD-Player messe, also mit internem DAC, fängt die Kurve lediglich zu "zittern" an.
Musiktechnisch kann ich aber keinen großen Unterschied feststellen.
Liegt das jetzt am DAC (selbstgebaut ) oder woher kann das kommen??

thx Tom


[Beitrag von :tom: am 28. Mrz 2006, 22:25 bearbeitet]
-scope-
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 28. Mrz 2006, 22:45
Hallo,

Da muss ich passen...Keine Ahnung was du da "angestellt" hast
:tom:
Stammgast
#9 erstellt: 29. Mrz 2006, 17:26
Hmm, das mit dem Messen wird jetzt eh nix mehr...
Habe heute in froher Erwartungshaltung Oszi und Widerstände angeklemmt und wollte loslegen zu messen. Oszi hat aber nur wirres Zeug angezeigt und der Kühlkörper des amps wurde verdächtig warm. Nach einer Weile rumprobieren merkte ich dann ein leichtes Knistern wenn ich mit der Oszi-Masse an die Lautsprecher Ausgänge ging, selbst wenn ich nur mit einer Masse dranging und alles andere vom Oszi ab war (Widerstände waren dran) . Eigentlich müssten im Falle eines Kurzschlusses ja Oszi und amp das gleiche Potential haben aber konnte selbst an der Masse vom amp kein Durchgang zur Erde feststellen. vielleicht liegt's ja auch am amp, ist glaub ich intern gebrückt..
Naja, wenigstens scheint die Hardware noch ganz zu sein inkl. Oszi, hoffe ich jedenfalls

trotzdem vielen Dank
MfG Tom
-scope-
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 29. Mrz 2006, 19:02
Hallo,


ist glaub ich intern gebrückt..


Dann hast du Glück gehabt, das das Ding noch funktioniert.
In diesem Fall solltest du am Besten einen Differentialtastkopf benutzen.

Würde dir aber ab jetzt von weiteren Messungen abraten, sonst geht dir evtl. noch zu viel kaputt.


[Beitrag von -scope- am 29. Mrz 2006, 20:11 bearbeitet]
:tom:
Stammgast
#11 erstellt: 29. Mrz 2006, 21:47
Naja, es ist so ein Tripath-amp mit Überlast- und Übertemperaturschutz. Viel schlimmer wäre es gewese wenn das Oszi was abbekommen hätte
Aber dass das anscheinend auch nen Kurzen gegeben hat, als ich nur mit einer Masse an nen Lautsprecherausgang bin ist mir schon ein Rätsel .

MfG Tom
Bierbauch2000
Stammgast
#12 erstellt: 07. Apr 2006, 08:00
Hi,

Du solltest den Ozzi bei Messungen am besten über einen Trenntrafo betreiben. (230 V / 230V) Damit Du bei verschieden Massepotentialen deinen Ozzi nicht ins Nirvana schickst. Ist mir mal in der Ausbildung passiert, da hat der Ausbilder einen richtigen Freudenstanz aufgeführt.
Hab ich nie vergessen.

Gruss
Bierbauch2000
KSTR
Inventar
#13 erstellt: 07. Apr 2006, 20:31
Hallo Tom,

Trenntrafo nützt nix, weil praktisch alle Oszis ihre Masse auf Schutzerde liegen haben, und die DARF ein Trenntrafo NICHT lahmlegen und tut er auch nicht... eine Schutzerde ist eine Schutzerde ist eine Schutzerde...


-scope- schrieb:
In diesem Fall solltest du am Besten einen Differentialtastkopf benutzen.
The only way to go... oder mit 2 Kanälen messen (d.h. die Taskopfmassen ans Verstärkergehäuse -- dessen Masse-- legen )und die Differenz anzeigen lassen ("A-B" Knopf o.ä.)

Lautsprecher-Minus (schwarze Klemme) ist bei dir ganz offensichtlich NICHT Gerätemasse, sondern ein Ende einer Brückenschaltung.

Grüße, Klaus


[Beitrag von KSTR am 07. Apr 2006, 20:32 bearbeitet]
Curd
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 21. Apr 2006, 17:20

Bierbauch2000 schrieb:
Hi,

Du solltest den Ozzi bei Messungen am besten über einen Trenntrafo betreiben. (230 V / 230V)


Hallo,
sollte man etwa 2 Trenntrafos haben
1: fürs Ozzi
2: für das Gerät an dem die Messungen durchgeführt werden

Das kann ja wohl nicht wahr sein, ich habe mir gerade für "Teuer Geld" einen Trenntrafo zugelegt, etwa jetzt noch einen?


[Beitrag von Curd am 21. Apr 2006, 17:27 bearbeitet]
Uwe_Mettmann
Inventar
#15 erstellt: 21. Apr 2006, 20:24
Hallo!


KSTR schrieb:
Trenntrafo nützt nix, weil praktisch alle Oszis ihre Masse auf Schutzerde liegen haben, und die DARF ein Trenntrafo NICHT lahmlegen und tut er auch nicht... eine Schutzerde ist eine Schutzerde ist eine Schutzerde...

Das ist nicht ganz richtig, denn wenn ein Trenntrafo verwendet wird, ist eine Schutzleiterverbindung auf der sekundären Seite nicht notwendig. Bei den Trenntrafos die ich kenne, hat die Steckdose auf der sekundären Seite auch keinen Schutzleiterkontakt.

Richtig ist aber, dass bei Tom auch ein Trenntrafo nicht geholfen hätte. Das Problem ist ja wohl, dass bei Tom seinen Verstärker die Minus-Lautsprecherklemme nicht mit der Gerätemasse verbunden ist, so dass dort auch ein Ausgangssignal vorhanden war. Tom hat ja sowohl das eine Signal am Cincheingang und das andere am Lautsprecherausgang gemessen. Die Massekemme des einen Tastkopfs hat er an die Masse des Cincheingangs und die Masseklemme des anderen Tastkopfs an die Minus-Lautsprecherklemme angeschlossen, an der ja auch ein Signal an lag. Dieses Signal wurde nun kurzgeschlossen. Ein Trenntrafo hätte also auch nicht geholfen.

Also sollte man vor der Messung mit einem Multimeter durchklingeln, ob die Minus-Lautsprecherklemme auch tatsächlich mit der Gehäusemasse verbunden ist.

Während der Messung mit dem Oszi kann man dies aber auch prüfen. Dann sollte man wie folgt vorgehen:

1. Der eine Tastkopf wird an dem Cincheingang angeschlossen, der Massekontakt des Tastkopfs an den Masseanschluss der Cinchbuchse.

2. Das NF-Signal wird in den Cincheingang eingespeist, der Verstärker wird eingeschaltet und die Lautstärke etwas aufgedreht.

3. Mit dem zweiten Tastkopf wird jetzt geschaut, ob an der Minus-Lautsprecherklemme ein Signal messbar ist, wobei bei der Messung die Masse des Tastkopfs nicht angeschlossen werden darf. Der Ozsi sollte bei der Messung auf DC stehen.

4. Wird an der Minusklemme ein Signal gemessen, so darf die Masseklemme des Tastkopfs keinesfalls mit der Minusklemme verbunden werden.

5. Wird an der Minus-Klemme aber kein Signal gemessen, wird der Tastkopf kurz an die Plusklemme gehalten. Ist dort ein Signal vorhanden, so arbeitet der Verstärker und die Masseklemme des Tastkopfs kann an die Minusklemme angeschlossen werden.

Allerdings ist Masse bei einem Verstärker nicht immer gleich Masse, daher besteht immer die Gefahr, dass durch die zweite Masseverbindung z.B. eine Brummschleife entsteht. Dies würde man aber auf dem Ozsi sehen. In diesem Fall schließt man die Masse des zweiten Tastkopfs auch an der Cinchmasse des Verstärkers an.

Trotzdem sollte man den Oszi bei solchen Messungen über einen Trenntrafo betreiben, um Brummschleifen durch mehrfache Schutzleiterverbindungen zu verhindern.



rollo1 schrieb:
sollte man etwa 2 Trenntrafos haben
1: fürs Ozzi
2: für das Gerät an dem die Messungen durchgeführt werden

Das kann ja wohl nicht wahr sein, ich habe mir gerade für "Teuer Geld" einen Trenntrafo zugelegt, etwa jetzt noch einen?

Der Tenntrafo am Oszi ist für die Messung sinnvoll, der Trafo am Gerät aus Sicherheitsgründen.

Ist im Gerät das Netzteil gut gekapselt, so dass sichergestellt ist, dass man nicht mit Spannungen im Primärbereich in Berührung kommen kann, so kann man natürlich bei dem Gerät auf den Trenntrafo verzichten werden.


Viele Grüße

Uwe
:tom:
Stammgast
#16 erstellt: 23. Apr 2006, 14:52
Würde dann ein Trenntrafo am Gerät nicht schon reichen? Immerhin könnte man dann ja mit dem Oszi nix mehr kurzschließen weil's im gerät ja dann nichts mehr gibt das zur Oszi-Masse Potential hat?

MfG Tom
Uwe_Mettmann
Inventar
#17 erstellt: 23. Apr 2006, 15:14

:tom: schrieb:
Würde dann ein Trenntrafo am Gerät nicht schon reichen? Immerhin könnte man dann ja mit dem Oszi nix mehr kurzschließen weil's im gerät ja dann nichts mehr gibt das zur Oszi-Masse Potential hat?

Hallo Tom

ja, aus Sicherheitsgründen und um Brummschleifen zu vermeiden, würde ein Trenntrafo vor dem Verstärker reichen. Allerdings darf dann kein weiteres Gerät, das Verbindung mit dem Schutzleiter oder eine sonstige Erdverbindung hat, angeschlossen werden.

Also darf auch kein Tuner, der über den Antennenanschluss geerdet ist, angeschlossen werden.

Wenn Du als Signalquelle einen Funktionsgenerator verwendest und dieser ein Stromversorgungsanschluss mit Schutzleiter hat, musst Du diesen natürlich hinter dem Trenntrafo anschließen.

Bei Deinem Problem mit dem fast brutzelnden Oszi bringt ein Trenntrafo natürlich nichts.


Viele Grüße

Uwe
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Verstärkerleistung messen
Lugosi am 12.01.2008  –  Letzte Antwort am 21.04.2008  –  10 Beiträge
Messtechnik, wie und womit messen?
aM-dan am 04.12.2011  –  Letzte Antwort am 30.04.2012  –  7 Beiträge
Frequenzgang messen
karl.noosten am 09.10.2013  –  Letzte Antwort am 11.10.2013  –  8 Beiträge
CD messen
maho69 am 29.01.2015  –  Letzte Antwort am 31.01.2015  –  18 Beiträge
Samplingrate messen?
borland123 am 10.10.2019  –  Letzte Antwort am 12.10.2019  –  5 Beiträge
Klirrfaktor Messen
Coolewater* am 16.05.2012  –  Letzte Antwort am 22.05.2012  –  29 Beiträge
Anfängerfrage: Wie Kopfhörerverstärker messen / testen?
meatling am 19.08.2009  –  Letzte Antwort am 19.08.2009  –  3 Beiträge
Frequenzgang messen
mathias1000 am 12.10.2010  –  Letzte Antwort am 12.10.2010  –  7 Beiträge
Sinusleistung messen
aroehling am 10.02.2006  –  Letzte Antwort am 10.09.2006  –  17 Beiträge
Wie den Stromverbrauch richtig messen?
DaMenace am 25.09.2007  –  Letzte Antwort am 07.11.2007  –  74 Beiträge
Foren Archiv

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder926.039 ( Heute: )
  • Neuestes Mitgliedthe_bear
  • Gesamtzahl an Themen1.551.938
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.557.776

Hersteller in diesem Thread Widget schließen