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Warum man mehr als einen Kopfhörer braucht

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Autor
Beitrag
RichterDi
Inventar
#1 erstellt: 17. Sep 2006, 09:06
Häufig werde ich im engeren Familien- und Freundeskreis belächelt, wenn man erfährt, dass ich mehr als einen Kopfhörer besitze.

Jenseits der Sammelleidenschaft gibt es dafür auch noch andere Gründe, die ich aber oft nur schwer erklären kann. Tatsächlich entscheide ich jeden Tag neu welchen Hörer ich verwende. Gerade vorhin las ich in einem anderen Thread:


embe schrieb:

Als Klassikhörer bevorzuge ich mal den einen oder anderen je nach Besetzung und Laune. Zum entspannen brauche ich nicht jedes kleine Detail im Ohr. Bei konzentriertem Hören ists mir schon wichtig.

Mit nur einem KH würd mir wahrscheinlich was fehlen


Und wenn man in den Thread schaut Alle Kopfhörer die man besitzt, geordnet nach Klangqualität sieht man des häufigeren lange Listen.

In diesem Thread würde ich gerne ein paar Hypothesen zu dem eben beschriebenen Umstand (mehrere, wechselnde Kopfhörer) diskutieren.

Ich starte mit Hypothese 1:

Beim Kopfhörerhören werden einem Fehler der Wiedergabe (KH, KHV, Quelle, Quellmedium, Aufnahme) viel stärker bewusst als bei der Wiedergabe über Lautsprecher. Über die Zeit entwickelt man so etwas wie eine Allergie gegen typische Fehler. Aus diesem Grund wechselt man dann und wann den KH um einer allergischen Reaktion auszuweichen.

Bin schon sehr gespannt auf Eure Hypothesen.

Viele Grüße, Reiner
Musikaddicted
Inventar
#2 erstellt: 17. Sep 2006, 09:43
Ich denke der wichtigste Grund ist: Weil es geht.
Jeder der viel mit KH hört und für den es nicht nur die Notlösung neben den LS ist, kann sich so den "Traum" der häufigen Neuentdeckung der Musik verwirklichen.
Mir ist es oft so gegangen, dass ich mit einem anderen/neuen KH bei meiner mir bekannten Musik neue Facetten entdeckt hab - nicht dass sie vorher nicht auch schon hörbar waren, aber erst der neue KH hat dieses Detail in den Vordergrund gerückt (natürlich spielt die Stimmung hier auch ne Rolle, aber sicher nicht allein).
Die nächste Sache ist der Verwendungszweck. Für unterwegs hab ich nen andren KH als zuhause (logisch). Aber auch zu Hause hab ich ne geschlossene Alternative und ne offene. Mit dem Geschlossenen kann man mal entspannt auf dem Balkon sitzen (Verlängerungskabel sei dank).
Sammelleidenschaft ist bei mir auch ein bisschen dabei, wobei ich mir selbst einrede (und es auch hoffe), dass ich noch für jeden KH eine sinnvolle "Nische" gefunden hab.
Und der letzte Punkt ist schließlich deinem Reiner sehr ähnlich: Dadurch dass man aktiver Musik hört mit KH als mit LS hat man einen KH irgendwann über. Will man trotz dieser "fatigue" wieder hören ohne eine längere Pause einzulegen (die manchmal Wunder wirken kann!), dann hilft ein anderer KH ungemein.
m00hk00h
Inventar
#3 erstellt: 17. Sep 2006, 11:29
Also ich denke, das Wichtigste ist gesagt.

Ein weiterer Grund ist meiner Meinung auch einfach die Bezahlbarkeit. Ich meine wer kann es sich schon leisten, 5 Paar hochwertige Boxen und ebensoviele Verstärker in die Wohung zu stellen, vom Stellplatz mal ganz abgesehen.
Wäre eine Kopfhörerlösung nicht bezahlbar, hätten viele von uns nicht mehr als einen Kopfhörer.

Ich habe so viele Kopfhörer, weil jeder einfach anders ist.
Der Großteil funktioniert mit dem DT880 prima, aber wie so oft geht alles immer auch noch etwas besser.
Sehr e-gitarrenlastige Musik bringt der Grado sehr gut, auch einiges an Downbeat oder HipHop, wegen des präsenten Basses. Wird es filigraner, greif ich sehr gern zum W100/0 Hybrid-sehr großer Raum, viel Detail, ordentliche Ortung. Dazu kommt eine Stimmug bei Frauenstimmen, die mir kein andere Hörer geben kann.
Will ichs mal "krachen" lassen, ist der A900 ideal. Selbst etwas höhere Lautstärken sind möglich, ohne dass jemand anders gestört wird.
PX100, KCS35 hab ich hauptsächlich für das Hören im Bett mit dem MP3-Player.
Unterwegs natürlich den HD25-1 sowie die C705/MX500, wenn es etwas unauffälliger sein soll.

Ich brauche mir für alle diese Hörer keine Existenzberechtigung einreden, denn sie haben definitiv alle eine.

Das gilt jedoch nicht für den HD 580 Jubilee oder HD 540 Gold, diese sind aus der Sammlerleidenschaft heraus in meinen Besitz gelangt. Dafür brauche ich keine Rechtfertigung - man gönnt sich ja sonst nichts.

m00h
audiophilanthrop
Inventar
#4 erstellt: 17. Sep 2006, 15:17
Ein typisches Speibiel ist die Kombi HD420SL/HD590 an meiner Nachttisch"anlage" (sofern man denn ein bis zwei Tuner und einen KHV so bezeichnen will) - die zwei sind ziemlich exakt komplementär. Für manches ist der HD590 wunderbar, aber er "rockt" einfach nicht wirklich, ist dafür zu detailverliebt. Der olle HD420SL schmeißt einen weder mit Details oder Baß zu noch hat er in Sachen Raumabbildung viel zu bieten, aber die "Seele" der Musik holt er ganz gut raus (ich habe ihn mal "Easy-Listening-Hörer" genannt).
Dann braucht man natürlich noch was für den Rechner, und nachdem die Aureöner an hochohmigen am besten spielen, hängt dort ein HD540 mit EQ-technisch auf subjektiv "genau richtig" getrimmtem Frequenzgang.
Für unterwegs gibt's dann noch "Modell Frankenstein", äh, den K26P meine ich natürlich.

Und dann gibt es da noch all jenes, was sich im Laufe der Zeit so angesammelt hat und ohne konkreten Verwendungszweck ist: KSC-50, HD424 ('n Oldie halt), DT231Pro (meine ersten Kopfhörer für unterwegs), HD535 (bin mit dem nie recht warmgeworden, auch mit HD580-Polstern - die immerhin dem Dröhnbaß abhalfen - einfach zu kühl), SHP805 gemoddet (Neugier; mit HD540 hyperfluid geworden), HD580 (sollte man einfach mal gehört haben, mir aber einen Tick zu analytisch), SBC-HP460 (leider nix für Brillenträger und damit kein K26P-Nachfolger, sonst gut), und last but not least HQ-1300 (Neugier). Da sollte ich vielleicht mal etwas ausmisten...


[Beitrag von audiophilanthrop am 17. Sep 2006, 15:21 bearbeitet]
SRVBlues
Inventar
#5 erstellt: 17. Sep 2006, 15:47
Das ich viele KH’s habe liegt einfach daran, dass ich den optimalen KH eigentlich noch immer nicht gefunden habe. Und da Verkäufe meist verlustbehaftet sind, behalte ich einfach die meisten KH’s.
Erst später wurde mir klar, dass es für mich nicht den „KH“ gibt. Ich kann aber je nach Musikrichtung und Aufnahme mit dem einen oder anderen KH bessere Ergebnisse erzielen.

Ein eigenes Kapitel sind die Outdoor KH’s. Zum Joggen im Wald sind bsp. PX100 sehr gut (wegen vollem Sound), im Büro sind die Sony earBuds unauffälliger (man kann sich unterhalten und verschwinden im Ohr) und in lauten Umgebungen sind die Shure inEars optimal (man kann aber nicht angesprochen werden um beim joggen sind die Trittgeräusche zu heftig).

Chris
RichterDi
Inventar
#6 erstellt: 20. Sep 2006, 06:56
Danke für Eure Beiträge!
Ich würde gerne eine weitere Hypothese diskutieren:

Ist die Wiedergabe per Kopfhörer vielleicht einfach so viel fälscher als über Lautsprecher (entgegen der allgemeinen Auffassung), dass sich nie ein echtes Gefühl von Zufriedenheit einstellt?

Viele Grüße, Reiner
Musikaddicted
Inventar
#7 erstellt: 20. Sep 2006, 07:15
Sehr interessanter Gedanke, über den ich auch schon bisschen nachgedacht hab.
Falsch ist vielleicht etwas übertrieben, aber sie erscheint (vielleicht auch nur durch unsere Gewöhnung) unnatürlicher. Über LS kann man Musik problemlos im Hintergrund dudeln lassen - man hat einfach eine "Geräuschquelle" an einem festen Ort. Der Kopfhörer hingegen "fordert" Aufmerksamkeit, da man sich der "Geräuschquelle" nicht abwenden kann. Ständige Aufmerksamkeit fördert einerseits die Detailwahrnehmung, aber ermüdet andererseits natürlich auch viel stärker. Ich denke das ist auch der Hauptansatz von Crossfeed und Co. (Wäre in diesem Zusammenhang sehr spannen zu wissen, wie es damit bei Headtracking aussieht).
Childerich
Stammgast
#8 erstellt: 20. Sep 2006, 12:38

RichterDi schrieb:
Danke für Eure Beiträge!
Ich würde gerne eine weitere Hypothese diskutieren:

Ist die Wiedergabe per Kopfhörer vielleicht einfach so viel fälscher als über Lautsprecher (entgegen der allgemeinen Auffassung), dass sich nie ein echtes Gefühl von Zufriedenheit einstellt?

Viele Grüße, Reiner


Ich denke, um das so sagen zu können, muss man bereits Erfahrungen mit wirklich guten LS gemacht haben. Ich habe mich hier im Forum vor ca. 4 Wochen nach einem KH für ~250 erkundigt und besitze jetzt einen A900 und einen K 701. Am BTech arbeite ich grade...

Für mich war das Aufsetzen des A900 (nach kurzer Einspielphase) ein echtes AHA-Erlebnis, da ich vieles auf CDs gehört habe, was vorher auf meinen Wharfedale Dia 8.4 einfach nicht so genau rüber kam.
Für mein studentisches Budget ist bei LS einfach nicht mehr drin, die bezahlbaren KHs finden sogar die Akzeptanz meiner Frau.

Als ich mir jetzt den K 701 über Amazon zum Spitzenpreis geordert habe, wurde ich auch von vielen Bekannten belächelt. Dies konnte ich jedoch mit der Frage nach der Anzahl ihrer Schuhpaare entkräften. Immerhin haben die meisten Menschen auch nur zwei Füsse, aber deutlich mehr Schuhe, die je nach Art auch deutlich mehr kosten als meine beiden neuen KH zusammen.

Natürlich kommt dabei dann die Entgegnung, dass verschiedene Situationen auch verschiedene Schuhe erfordern (Sport, Alltag, Ballabend). Ich hoffe den meisten die Notwendigkeit von mindestens 2 KH klar machen zu können, wenn ich zum Probehören einlade und A900 vs. K 701 in den Bereichen Rock, Klassik, etc. antreten lasse.

Ich habe den K701 noch nicht gehört und bin sehr gespannt auf morgen. Wenn er das hält, was die Forenlektüre verspricht, dann habe ich vielleicht fürs erste genug, um meine Bedürfnisse abzudecken.

Allerdings macht die Lektüre hier natürlich auch Lust auf mehr in Bezug auf KHV... Wahrscheinlich werde ich, wenn mir der K701 gefällt, anfangen, in dem Bereich zu experimentieren.

Towny
Inventar
#9 erstellt: 20. Sep 2006, 13:32
also mein Grund, warum ich mehrere KH haben werde ist der, dass sich viele Aufnahmen qualitativ unterscheiden...

so gibt es Aufnahmen die sehr gut aufgenommen sind, kein Frequenzbereich ist angehoben... solche Aufnahmen sind sind auf jedem KH ein Genuß

es gibt allerdings auch Aufnahmen welche im Grundtonbereich aufgedickt worden sind, um auf Plastikbrüllwürfeln annehmbar voller zu klingen... solche Aufnahmen auf z.B. einem HD650 klingen einfach zu "fett", Stimmen sind eingedickt und die Artikulation leidet unter der Abmischung

Aufnahmen welche höhenlastig sind wiederum (viele Japan-Pressungen ) sind auf meinem HD650 fantastisch... allerdings mit einem 225er Grado werden diese Aufnahmen unhörbar (für mich)



[Beitrag von Towny am 20. Sep 2006, 13:33 bearbeitet]
Peer
Inventar
#10 erstellt: 20. Sep 2006, 13:57
Also, wieso ich mehr als einen Kopfhörer habe:

Ich weiß es nicht. Im Prinzip würde mir einer vermutlich reichen. Irgendetwas treibt mich immer wieder dazu neue Kopfhörer an neuem Equipment und an neuer Musik zu testen.

Es macht Spaß, die Musik neu zu erleben und immer wieder neue Details rauszuhören
e.lurch
Inventar
#11 erstellt: 20. Sep 2006, 14:12

RichterDi schrieb:
Danke für Eure Beiträge!
Ich würde gerne eine weitere Hypothese diskutieren:

Ist die Wiedergabe per Kopfhörer vielleicht einfach so viel fälscher als über Lautsprecher (entgegen der allgemeinen Auffassung), dass sich nie ein echtes Gefühl von Zufriedenheit einstellt?

Viele Grüße, Reiner


Hallo Reiner,

um Deine Aussage zu überprüfen, muss man schon wirklich gute LS haben. Aber alleine würden die LS auch nichts bringen. Denn - und jetzt kommt es - muß der Raum ( sprich Hörraum) optimiert sein. Einen LS ohne den dazugehörigen Hörraum zu beurteilen ist einfach "Mist".
Beim KH ist in erster Linie der Hörraum mein Kopf, meine Interpretation, was darin vorgeht ( sicherlich aber auch ein Lernprozess)
Also den optimierten Hörraum für LS( sprich Wohnzimmer etc.) brauche ich nicht; ich brauche "nur" den optimierten Hörraum in meinem "Kopf">>>>Mensch, was für ein Satz<<<<<
Sicherlich ist es richtig, dass ein KH die Musik wiedergibt wie durch eine Lupe. Alles wird klar, "groß" und "über"deutlich dargestellt.

Und wenn über KH all das Wiedergegeben wird, wie ich es beschrieben habe, muss man sich daran gewöhnen.

Andererseits bin ich mirh darüber im Klaren, dass der indirekte Schall (Ton), der ja bei LS im Raum erzeugt wird, fehlt. Ich halte von daher die Crossfeed Schaltung bei KH-hören für sehr wichtig.

Mein Fazit: ein Falsch gibt es nicht, aber ein anderes Hören ist notwendig.
Helmut
ax3
Inventar
#12 erstellt: 20. Sep 2006, 14:39

RichterDi schrieb:
Danke für Eure Beiträge!
Ich würde gerne eine weitere Hypothese diskutieren:

Ist die Wiedergabe per Kopfhörer vielleicht einfach so viel fälscher als über Lautsprecher (entgegen der allgemeinen Auffassung), dass sich nie ein echtes Gefühl von Zufriedenheit einstellt?

Viele Grüße, Reiner


Hallo Reiner,

um zu wissen was falsch ist, muss gewusst werden was richtig ist. Da fängt die Aufgabe bzw. die Wechselwirkung nicht nur bei Kopfhörern oder HIFI an.

In Ergänzung zu dem hier schon Genannten, kann ich bei den von mir gehörten Kopfhören meist nur von anders, selten von falsch oder richtig sprechen.

Analog dazu sind meine Erfahrungen mit kompletten Wiedergabesystemen > Filme über Surround-System, kleine Besetzung über Lux und Manger, Laut und Fetzig über McIntosh und ACR.

So richtig richtig ist das wahrscheinlich alles nicht. Nahe am Original ist zumeist der Manger, wobei der Lustfaktor hier manchmal eingeschränkter ist.

In etwa so stelle ich es mir bei den hier anwesenden Hardcore-KH-Benutzern (zu denen ich mich mit nur drei Kopfhörern bei eher mäßiger Benutzung nach wie vor nicht zähle) vor: Jeder auf seine Art und Weise gute KH für den dafür je individuell geeigneten Zweck

Gruß

Uwe
m00hk00h
Inventar
#13 erstellt: 20. Sep 2006, 14:58
Ich sehe das ähnlich wie AX3.

Was "falsch" und "richtig" ist, ist erlernt.
Als Kinder lernen wir von unseren Eltern und der Gesellschaft, was als "falsch" und was als "richtig" angehesen wird.

So ähnlich sehe ich das mit HiFi. Ich habe das hochwertige HiFi als ersted durch Kopfhörer kennen"gelernt", daher ist die Interpretation der Musik als Ganzes mit Kopfhöern für mich das "richtige".
Ich habe gerade ein günstiges Paar Boxen gelkauft (das gesamte System bis jetzt ca. 1000€) und bin regelrecht enttäuscht, es hört sich für mich nicht "richtig" an.
Und die ganzen Nachteile stressen mich auch, wenn ich nicht richtig vor den Boxen sitze ist das Musikerlebnis schnell gestört, ect., ect., ect.

Letzten Endes definiert doch jeder selbst, was "richtig" und was "falsch" ist, da es ja doch sehr stark von den persönlichen präferenzen abhängt.
Für mich geht nichts (oder nicht sehr viel) über einen DT880 am Aria mit Crossfeed.

m00h
burki_111
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 20. Sep 2006, 21:48
Hi,
IMHO wird bei der heutigen "Abmischstrategie", die zumeist (aber eben nicht immer!) auf die "einfache" Anlage mit entsprechenden Boxen abgestimmt ist, der moeglichst neutrale (natuerlich mit Anpassung der Gehoerkurve) KH immer irgendwo einen Kompromiss darstellen.
Da hilft auch kein crossfeed o.ae. wirklich weiter.
Wenn dann auch noch z.B. der Mehrkanalton moeglichst "realistisch" ueber KH wiedergegeben werden soll, siehts m.E. fuer den KH noch schlechter aus.
Auf der anderen Seite: Wenn ich so die Entwicklung der passiven Boxen und der KHs in den letzten 30-40 Jahren vergleiche, denke ich trotzdem, dass hier KHs deutlich aufgeholt haben, bzw. durchaus brauchbare "Kompromissloesungen" entwickelt wurden.
Allerdings sollte man immer bedenken, dass KHs im Vergleich zu "echten" Lautsprechern einen richtigen Nischenmarkt darstellen.

Ich benutze uebrigens eher nicht (an der Hautptanlage) unterschiedliche KHs fuer verschiedenes Quellenmaterial, da es mir (fast) ausschliesslich um die Musik geht.
Ebenso ziehe ich im Normalfall meine Lautsprecher dem KH vor und setze erst spaeter am Abend den KH auf.
Gruss
Burkhardt
RichterDi
Inventar
#15 erstellt: 20. Sep 2006, 22:30
Super wieviele sich hier jetzt eingeklinkt haben. Die Diskussion verspricht noch spannend zu werden. Einen Aspekt würde ich gerne zuerst aufgreifen:


ax3 schrieb:
Hallo Reiner,

um zu wissen was falsch ist, muss gewusst werden was richtig ist. Da fängt die Aufgabe bzw. die Wechselwirkung nicht nur bei Kopfhörern oder HIFI an.
...

Analog dazu sind meine Erfahrungen mit kompletten Wiedergabesystemen > Filme über Surround-System, kleine Besetzung über Lux und Manger, Laut und Fetzig über McIntosh und ACR.

So richtig richtig ist das wahrscheinlich alles nicht. Nahe am Original ist zumeist der Manger, wobei der Lustfaktor hier manchmal eingeschränkter ist.


Hallo Uwe,

beim Durchlesen der verschiedenen Materialien zu den Manger Boxen fand ich einen Aspekt besonders interessant.

Der Mensch kann unglaublich schnell Dinge die er nur sehr kurz gehört hat Orten, wie z.B. ein Astknacken im Wald.

Wenn Boxen - so zumindest die Theorie - wie die Manger Boxen dieses Schallereignis ebenso schnell und als Ereignis zeitrichtig weiterreichen, dann wirken sie natürlicher und dies obwohl gerade Manger Boxen auf der anderen Seite sicher sehr viele schwerwiegende Fehler begehen.

Hier kommt es wohl einfach darauf an, welcher Fehler ist eigentlich wichtiger? Wenn man bedenkt, was Sony für die ATRAC und Frauenhofer für MP3 erforscht haben, wundert man sich, dass es noch keine allgemeinen Erkenntnisse gibt, was nun für "natürliches" Hören besonders wichtig ist.

Meine Hypothese in dem Zusammenhang ist, dass der Mensch gerade beim Kopfhörer-Hören stärkere Unnatürlichkeits-Signale bekommt (die schlußendlich dazu führen, dass wir immer wieder zu anderen Kopfhörern greifen). Cosmopragma spricht in seinen Post hier und da davon, dass sein Gehirn mit der Zeit auf das Hören mit Kopfhörern umprogrammiert wurde. Ich stelle dies bei mir langsam auch schon fest. So habe ich deutlich geringere In-Kopf-Lokalisationen als früher. Dies kann bei mir z.B. auch damit zusammenhängen, dass ich oft mit dem Kopfhörer auf dem Kopf einschlafe und dieses "andere" Hören (über Kopfhörer) eine Art von zweitem Hören wird.

Schlußendlich wäre es als weniger der direkte Vergleich mit richtig guten Lautsprechern (wie einige von Euch schrieben), sondern der Vergleich zu einer Art Referenz Realität für Schallereignisse. Dem folgend könnte es auch so sein, dass letztendlich ein Kofferradio natürlicher wirkt, weil es eingebettet ist die Raum-Schallereignisse (=natürlich), während der Sound aus KH (selbst K-1000) letztlich virtueller ist.

Na, mal sehen wie Ihr das seht ;-)

Viele Grüße, Reiner
MP3-Freak
Stammgast
#16 erstellt: 20. Sep 2006, 22:56
Moin,

ich möchte kurz was zum Start-Thema sagen.
KH's sind irgendwie ein bisschen wie Autos...
Für jeden Zweck braucht man gerade einen gewissen Typ...

Den Porsche zum brötchenholen... ( )

Den Transporter für den Wohnungsumzug...

Den Kombi für den Familienausflug mit Hund...

Datt Zweisitzer-Flitze-Cabrio für den Ausflug in trauter Zweisamkeit... (oder allein !)

Ich denke, dass es sich damit genauso verhält wie mit den KH's.
Man fängt mit einem an, der irgendwie eine sinnige Mischung bietet - sozusagen ein Allrounder.
Nach und Nach stellen sich aber Musikrichtungen raus, die damit mal gar nicht so toll klingen - oder er isoliert nicht genug - oder zuviel...
Weil KH's halt auch nicht so teuer sind wie Autos (keine Haarspaltereien hier - bitte) kann man sich für ein vertretbares Budget schon ein paar Modelle anschaffen - und auch "halten". (Fressen ja kein Brot - und schimmeln auch nicht)

Mein Motto - Für den passenden Anlass den passenden KH. Mobil unterwegs, zu Hause im Sessel, bei der Arbeit vor dem Rechner, oder: Voll am abrocken, leise Akustikmusik unplugged, easylistening, tausend Gründe für mehr als einen KH.

Soviel zum Thema "Kürze"
byby - Thomas
Nickchen66
Inventar
#17 erstellt: 20. Sep 2006, 23:12
Sehr schöner Thread, bin etwas spät dran. Das wesentliche wurde hier, glaube ich, schon relativ erschöpfend zum Ausdruck gebracht - verschiedene Modelle für verschiedene Stimmungen, Genres und Einsatzzwecke, so ist das auch bei mir.

Aber ich kann es trotzdem nicht sein lassen, etwas provokant noch einen weiteren Gesichtspunkt hier (zumindest halb ernst) zu ergänzen: Die schiere sinnfreie Gier nach immer mehr Besitz spielt gerade bei unserem Hobby auch eine tragende Rolle, die von den meisten lieber totgeschwiegen oder wegverdrängt wird. Wir (auch ich) reden halt doch meistens lieber über die "hehre" und schöngeistige Seite der Dinge.
SRVBlues
Inventar
#18 erstellt: 20. Sep 2006, 23:18
Für mich sind KH’s immer unnatürlich. Es hat aber eine Faszination wie Töne wiedergegeben werden. Deshalb bevorzuge ich über KH auch gute Aufnahmen und höre vorwiegend Jazz.
Über LS kommt dann mehr Blues/Bluesrock mit teilweise auch schlechteren/älteren Aufnahmen zum Einsatz. (Mal vom Outdoor abgesehen) Jetzt kann man natürlich sagen, dass KH bei mir nichts mehr mit Musik zu tun hat, aber so ist es auch nicht. Aber wenn man alles so Detailliert hört, dann muss es schon in guter Qualität sein.
Die volle Musik-Stimmung kommt bei mir aber dennoch nur über LS auf. Musik muss den Raum erfüllen, der ganze Körper muss sie aufnehmen können und auch die Umgebung soll teilhaben, an den Gefühlszuständen die durch die Musik ausgedrückt werden.
Wenn ich selbst auf der Akustik-Gitarre oder Bluesharp spiele, dann ist dass auch nicht nur in meinem Kopf. Ein Versuch die e-Gitarre über KH zu spielen blieb ein „einmaliges“ Erlebnis. Macht mir einfach kein Spaß.
Um jetzt aber auf das Eingangsthema zurück zu kommen, gerade weil man mit KH’S so tief in die Musik und ihre Töne einsteigt, ist es eine feine Sache, wenn man durch verschiedene KH/KHV’s die klangliche Abstimmung optimieren kann. Ein EQ auf einer anderen Ebene.
Bei LS habe ich persönlich gar nicht den drang so eine hohe Auflösung zu erreichen und die Feinheiten herauszuarbeiten. Da muss es einfach Stimmig sein und auch mal gut laut zugehen, was meine Canton RC-L auch gewährleisten.
Also, ich bin nicht der Meinung, dass die Ursache der vielen KH’s das Streben nach der Wahrheit ist, wohl aber nach dem perfekten Klang in Abhängigkeit zur Musik.

OT oder auch nicht:
Erst gestern habe ich z.B. entdeckt, dass ich Santana mit dem K701 doch hören kann, aber nur über den Amity und nicht am Aria. Santana CD’s benötigen oft keinen reinen Klang, sondern einen großen Raum um den Kopf, damit man von den Instrumenten nicht erschlagen wird. Das abgedämpfte des Arias lässt hier alles lustlos klingen.

Chris
embe
Stammgast
#19 erstellt: 20. Sep 2006, 23:39
Hallo,
mein etwas abgeändertes Geschreibe aus nem anderen Forum zum Thema....passende Kopfhörermusik
Vor Jahren hatte ich eine Cassettenaufnahme in Quasikunstkopftechnik (es war ein Kissen zwischen die Stereomicros geklemmt) gehört.
Die wurde in der hiesigen Kirche gemacht, also war ich mit dem Ambiente vertraut.
Das klang echt erschreckend livehaftig.

Selbst eigene Experimente mit Uher Micros und Recorder versetzten mich in Erstaunen was man so an Räumlichkeit mit 2 Micros einfangen kann.
Ich hab mal mit den Micros auf dem Fensterbrett eine Aufnahme unserer Strasse gemacht, samt Baulärm, Autos, LKWs, Mofas, Gewitter, Überflug eines Jets und Geschützdonner (des in der Nähe liegenden Truppenübungsplatzes).

Auch alltägliche Geräusche in der Wohnung so aufgenommen, z.B. Türen knallen, da fährt man aus dem Sessel vor Schreck.

Das klang über Kopfhörer extrem echt. Der Trick mit dem Kissen war sehr hilfreich anscheinend aber uralt.
Der Recorder hatte schon Dolby C....hach ist das lang her..
..
Es kommt überwiegend auf die Aufnahmetechnik an um den KHklang richtig zu geniessen.
So gehts mir jedenfalls.

Gruß
embe
m00hk00h
Inventar
#20 erstellt: 21. Sep 2006, 00:02

Nickchen66 schrieb:
Aber ich kann es trotzdem nicht sein lassen, etwas provokant noch einen weiteren Gesichtspunkt hier (zumindest halb ernst) zu ergänzen: Die schiere sinnfreie Gier nach immer mehr Besitz spielt gerade bei unserem Hobby auch eine tragende Rolle, die von den meisten lieber totgeschwiegen oder wegverdrängt wird. Wir (auch ich) reden halt doch meistens lieber über die "hehre" und schöngeistige Seite der Dinge.


Hm, interessant.
Ich habe für mich zumindest einen Punkt erreicht, was den ganzen KH-Kram angeht, wo ich sage ich bin (vorläufig?) am Ziel. Es gibt im Moment keine Kopfhörer, die ich haben wollte. Ich bin rundum versorgt zum Musikhören, meine Sammlerleidenschaft mit 3 limitierten Modellen befriedigt und mit dem universell am PC und am CDP arbeitenden Aria nach wie vor mehr als zufrieden. Daher wurden die letzten 1000€ nicht etwa in einen AD2000, W5000, HD53, L3000, K1000 oder was auch immer investiert, sondern in eine kleine Anlage hier im Zimmer.
Denn so schön Kopfhörer auch sein mögen, am besten hört's sichs immernoch zu zweit...ihr wisst, was ich meine.

m00h
Pitsburgh
Stammgast
#21 erstellt: 21. Sep 2006, 01:54

Nickchen66 schrieb:
Die schiere sinnfreie Gier nach immer mehr Besitz


In der Tat ein Aspekt, welcher nicht unter den Teppich gekehrt werden sollte, auch wenn gerne andere weniger triebhafte Gründe genannt werden.
Selbstverständlich ist es schön, sich den KH zur Musik zu wählen, wenn denn der "Fuhrpark" mehrere Modelle hergibt.
Aber bis auf wenige Ausnahmen gibt es bestimmt viele Zeitgenossen, welche mit einem Kopfhörer glücklich geworden wären, hätten sie nur schnell genug das Forum verlassen...
Ich zähle mich selber auch zu letzteren Gruppe, bin aber zusätzlich noch sammelgefährdet, kann deshalb schwer wieder aufhören bzw. meine Neugierde ignorieren.

Kopfhörer bieten aber auch eine verlockende Möglichkeit, hohe Hör-Qualität zu vernünftigen Preisen zu erwerben ohne großen Eingriff in die Räumlichkeiten oder Partnerschaft... Wer hat noch nicht über mehrere Verstärker (einer für Surround, einer für Stereo, einen weiteren für den Kopfhörer usw.) nachgedacht bzw. ist bereits im Besitz von mehreren kostspieligen Geräten und Lautsprechern, aber immer noch auf der Suche nach besserem?

Letztendlich bin ich froh, im KH-Forum infiziert worden zu sein, und nicht im Plasma,LCD oder Lautsprecher-Forum.
Ab und an werfe ich einen Blick hinein, meistens weil wieder ein potenzielles Schnäppchen im "Biete" Bereich aufgetaucht ist, aber die Vernunft siegt zum Glück fast immer!

Gerne verweise ich in diesem Zusammenhang auch auf meine neue Signatur...

Pit


[Beitrag von Pitsburgh am 21. Sep 2006, 01:56 bearbeitet]
RichterDi
Inventar
#22 erstellt: 21. Sep 2006, 07:32

embe schrieb:
Es kommt überwiegend auf die Aufnahmetechnik an um den KHklang richtig zu geniessen.
So gehts mir jedenfalls.

Gruß
embe


Embe, da hast Du irgendwie recht. Denn eigene Aufnahmen mit inEar Mikrophonen von meiner Familie etc. sind von der Realität kaum zu unterscheiden, so dass meine Frau und ich uns beim Abhören nicht sicher waren ob unser Sohn jetzt gerufen hatte oder nicht.

Wie ist nun Deine Hypothese, warum man für die nicht für den KH optimierte Musik mehrere Kopfhörer braucht?

Viele Grüße, Reiner
kempi
Inventar
#23 erstellt: 21. Sep 2006, 08:29
Hallo auch,

vorab, ich höre ca. 75% Musik über meinen großen Stax. Der kleine Stax hängt eigentlich nur noch zu Deko, ich mag mich einfach nicht trennen. Ich höre sehr vielfältige Musik, von Rammstein zu Herbie Hancock über The Who zu Hilliard Ensemble usw. von derzeit ca. 750 LPs und ca. 350 CDs.
Natürlich sind die Aufnahmen unterschiedlich gut aufgenommen und abgemischt, trotzdem benötige ich nicht mehrere, sondern den einen optimalen Kopfhörer.
Wenn ich Fehler der Aufnahme oder der Abmischung ausgleichen wollte. würde ich besser entsprechende Filter, Delays, Equalizer o.ä. einsetzen als verschiedene Kopfhörer. Aber wo wäre denn bitte die Referenz?
Eine schlecht aufgenommene Musik ist eben schlechte Musik, die ich dann auch nicht gerne höre. Und Fehler im Tonträger, z.B. ein Knackser im Vinyl stören mich nicht wirklich.

embe
Stammgast
#24 erstellt: 21. Sep 2006, 10:11
Hallo Reiner,


Wie ist nun Deine Hypothese, warum man für die nicht für den KH optimierte Musik mehrere Kopfhörer braucht?


Das empfinde ich eben nicht so.
Ich nehme die div. Hörer nicht wegen der Klangquali,
sondern wie du mich schon zitiertest:


Als Klassikhörer bevorzuge ich mal den einen oder anderen je nach Besetzung und Laune. Zum entspannen brauche ich nicht jedes kleine Detail im Ohr. Bei konzentriertem Hören ists mir schon wichtig.


Also, hab ich ne neue CD höre ich mir die meist mit dem Stax an. Zum besseren kennenlernen sozusagen.
Später kommt es eben auf meine Stimmung und die Art der Mucke drauf an....

Angeben will ich mit meiner bescheidenen KH Ansammlug bestimmt nicht. Der neueste Hörer, der HD 600, stammt von 1998.
Ich brauch nicht immer das neueste Zeugs.

Kempis Einstellung ist auch ok, lieber einen guten Hörer als viele Schlechte

Was aber ist die Referenz

Schlecht aufgenommene Musik muss doch nicht schlecht sein, oder?


Gruß
embe
kempi
Inventar
#25 erstellt: 21. Sep 2006, 10:49

embe schrieb:


Was aber ist die Referenz

Schlecht aufgenommene Musik muss doch nicht schlecht sein, oder?




Was die Referenz ist, weiß man in der Regel eben nicht. Nur eine Aufnahme von einem Konzert, das ich selbst live erlebt habe, könnte für mich eine Referenz sein. Aber leider auch nur für kurze Zeit, da mit ihr die Klangerinnerungen verschwinden. Außerdem ist das Musik Erleben im Konzertsaal ein anderes ist als zuhause auf dem Sofa.


Ich finde schon, dass schlecht aufgenommene Musik schlechte Musik ist, da ich immer nur die ganze Qualität beurteilen kann und will. Genauso ist aber auch schlechte Musik, die hervorragend aufgenommen und abgemischt wurde eben schlechte Musik.
Aber wie sagte ein Kollege einmal: "Das Gegenteil von GUT ist häufig nur GUT GEMEINT"

m00hk00h
Inventar
#26 erstellt: 21. Sep 2006, 10:56

embe schrieb:
Was aber ist die Referenz


Die, so behaupte ich, gibt es nicht. Jeder hat doch einfach selbst einen anderen Geschmack, wenn man es nicht unbedingt "Geschmack" nennen will, nennt es "Vorlieben" oder besser noch "Erwartungshaltung".
Wenn ein Kopfhörer die Erwartungshaltung an einen Kontrabass nicht erfüllt, weil der Hörer (also der Mensch) bereits einen aus der Realität kennt, heißt das ja nicht, dass der Kopfhörer für eine andere person nicht ebenso realistisch rüberkommen kann.
HRTF sei Dank.

m00h
Jazzy
Inventar
#27 erstellt: 22. Sep 2006, 13:51
Hi!
Da die meisten Aufnahmen für LS-Wiedergabe gemastert sind,meine Boxen einigermaßen taugen und mein Hörraum akustisch optimiert ist,höre ich nicht so oft mit KH.Manche Aufnahmen können mich aber auch über den K 701 begeistern.AliaVox-Label mit Jordi Savall zum Beispiel.
Peer
Inventar
#28 erstellt: 22. Sep 2006, 15:03
Was magst du am LS Klang besonders? Irgendein Komfort den du bei KH vermisst?

Reines Interesse!
Musikaddicted
Inventar
#29 erstellt: 22. Sep 2006, 16:47
Mit richtig guten LS verschwinden diese Einfach und es ist nur eine plastische Bühne vor einem - aber wie gesagt nur mit wirklich guten LS an guter Elektronik. Sowas ist schon ein klanglicher Traum (auch wenn ich an KH auch einiges schätze).
e.lurch
Inventar
#30 erstellt: 22. Sep 2006, 17:10

Musikaddicted schrieb:
Mit richtig guten LS verschwinden diese Einfach und es ist nur eine plastische Bühne vor einem - aber wie gesagt nur mit wirklich guten LS an guter Elektronik. Sowas ist schon ein klanglicher Traum (auch wenn ich an KH auch einiges schätze).


Ich muß Deine Aussage ergänzen : Und der Raum muß mitspielen. Dir nützen die besten LS nichts, wenn man keinen vernünftigen Hörraum hat.
Da hat Jazzy schon meine volle Zustimmung, wenn er von einem optimierten Raum spricht.

Helmut
Musikaddicted
Inventar
#31 erstellt: 22. Sep 2006, 17:13
Da kann ich nicht mitsprechen. Ich hab nur einmal solch ein Erlebnis bei nem Händler gehabt und die LS waren perfekt ausgerichtet, aber der Raum war sicher nicht ganz perfekt. Ich weiß nicht wieviel da nach oben noch geht.
e.lurch
Inventar
#32 erstellt: 22. Sep 2006, 17:24

Musikaddicted schrieb:
Da kann ich nicht mitsprechen. Ich hab nur einmal solch ein Erlebnis bei nem Händler gehabt und die LS waren perfekt ausgerichtet, aber der Raum war sicher nicht ganz perfekt. Ich weiß nicht wieviel da nach oben noch geht.


`tschuldigung, wenn ich immer wieder im Zusammenhang mit LS vom Raum spreche.
Der Hörraum wird immer wieder unterschätzt. Du bekommst keine"Bühne" keine "neutrale" Wiedergabe, keine "Dynami"..... wenn der Raum nicht stimmt.
Bässe wummern, Höhen zirpen, Mitten sind bedeckt, wenn der Raum nicht stimmt. Und das unabhängig davon, ob die LS´s 1000,00 Euro oder 10 000,oo Euro kosten.

Und wenn man dann noch die LS passend zu den eigenen Möbeln aufstelen muß, in die "Ecke dränt...... Ach, was erzähl ich,... Also ich höre jetzt auf zu schwatzen ,

nur noch soviel: unter solchen Bedingungen kann man LS vergessen , wenn man einen gewissen Anspruch hat.
So, jetzt aber aus
Helmut
Musikaddicted
Inventar
#33 erstellt: 22. Sep 2006, 17:51
Ich hatte halt vorher noch nie erlebt, dass LS einfach "verschwinden". Wenn man dann genauer hinhört, wird man die Mankos bemerken. Aber wie so oft: Das Verlangen nach Perfektion steigt nach und nach, da die Einzelschritte jeweils schon überwätigend erscheinen und man sich erst später daran gewöhnt und einen bestimmten Level als gegeben ansieht.
Jazzy
Inventar
#34 erstellt: 22. Sep 2006, 18:24
Hi!
Bei LS habe ich gewissermaßen eine "Konzertsituation",eine Bühnen/Tiefenillusion.Zwar bin ich auf den Sweetspot gefesselt,aber das macht mir nichts.Mit KH habe ich bei suboptimalen Aufnahmen die IKL und keine "Bühne",oder Aufnahmefehler nerven.Aber jedes hat seinen Reiz.
e.lurch
Inventar
#35 erstellt: 22. Sep 2006, 18:30
@Reiner

´tschuldigung Reiner. Aber noch einmal OT:

Musi, ich hatte einmal die Audip Physik Vigo. M.E. schon ein ganz guter LS.
Aber glaubst Du, die können in einem nicht optimierten Raum mit KH´s wie K701 oder HD650 mithalten?

Habe diese wieder verkauft und meine alten LS Quart 1000 wieder ausgepackt. Klaro, die können erst recht nicht mit den genannten KH´s mithalten. Aber für "Unterhaltungs"-Musik und Party reichen die allemal.

Zurück zur Fragestellung.

Vielleicht war der Exkurs gar nicht mal so sehr OT.
Denn mit KH`s erreiche ich eine Qualität,die ich mit bisherigen LS nicht erreiche. Und wenn ich mal eine wärmere Abstimmung hören will, dann greife ich zum HD650, bei der Suche nach mehr Raum und Analytik zum AKG K701. Und wenn ich noch weiter optimieren will, dann träume ich von einem anderen KH.
Vielleicht KH<s darum, weil der Traum mit LS nur sehr sehr schwer zu verwirklichen ist (zumindest für mich). Und mit KH´s komme ich meinen klangliche Vorstellungen sehr Nahe.
Jazzy
Inventar
#36 erstellt: 22. Sep 2006, 18:35
Hi!
Ich kann nicht direkt sagen Anlage oder K 701 besser oder schlechter.Jedes hat seine Stärken und Schwächen.Ohne die gute Anlage und vor allem die gute Raumakustik ginge der Vergleich natürlich an den KH.
e.lurch
Inventar
#37 erstellt: 22. Sep 2006, 18:38

Jazzy schrieb:
Hi!
Ich kann nicht direkt sagen Anlage oder K 701 besser oder schlechter.Jedes hat seine Stärken und Schwächen.Ohne die gute Anlage und vor allem die gute Raumakustik ginge der Vergleich natürlich an den KH.



" Ohne die gute Anlage und vor allem die gute Raumakustik ginge der Vergleich natürlich an den KH."
Vollste Zustimmung
Musikaddicted
Inventar
#38 erstellt: 22. Sep 2006, 19:09
Ohne Frage - die Ls die ich bisher gehört hab (und das waren ne ganze Menge) würde ich als schlechter als KHs was Detailreichtum, Präzision usw. angeht ansehen, aber es ging mir ganz allein um diese geniale Bühne von LS.
Das alles war eigentlich nur bezogen auf diese Aussage:

p32r schrieb:
Was magst du am LS Klang besonders? Irgendein Komfort den du bei KH vermisst?
Jazzy
Inventar
#39 erstellt: 22. Sep 2006, 19:13
Hi!
Und der KH war viel billiger!Jetzt ja nur noch 119,-!Die Boxen kosten da schon mehr....
Peer
Inventar
#40 erstellt: 22. Sep 2006, 19:19
Ich lasse mir gerade von meiner ultra neuen Anlage die Ohren ausblasen, ist einfach mal was GANZ anderes!

Mich reizt bei Lautsprechern der freiere Eindruck, trotz der Sweetspot Geschichte. So sitze ich hier ganz ohne was aufm Kopp und höre wunderbare Musik, mit richtig druckvollen Bässen. So habe ich an meiner neuen Anlage eben die Katie Melua CD "Call of the Search" gehört, ich mag das Gefühl eher als mit meinen Kopfhörern. Irgendwie fühlte sich der Sound freier an, die Bühne dringt von beiden Seiten auf einen ein und irgendwie fühlt man sich mittendrin, dass empfinde ich bei KH eher nicht so, viel mehr "seitlich".
Jazzy
Inventar
#41 erstellt: 22. Sep 2006, 20:21
Ja,genau!Beim K 701 und guten Aufnahmen habe ich eine Bühne auch von links bis rechts hinten rum.Leider nicht vorne.Habe mich schonmal verdutzt seitlich umgedreht nach der Sängerin...
hAbI_rAbI
Inventar
#42 erstellt: 22. Sep 2006, 20:25
Hast du dich dann mehrmals im Kreis gedreht? Die Stimme würde ja immernoch seitlich auftauchen, wenn du dich schon umgedreht hast.
Peer
Inventar
#43 erstellt: 22. Sep 2006, 20:28
Also ich merk das immer erst nach den zweiten 360°

Im Ernst, nach Geräuschen habe ich mich auch schon umgedreht als ich einen KH auf hatte. Dann merkt das Gehirn natürlich, dass das Geräusch mit geht und dann ist es auch schon wieder um... Oder so
Class_B
Hat sich gelöscht
#44 erstellt: 22. Sep 2006, 20:35

die Bühne dringt von beiden Seiten auf einen ein und irgendwie fühlt man sich mittendrin, dass empfinde ich bei KH eher nicht so, viel mehr "seitlich".


Ich sage nur CROSSFEED
e.lurch
Inventar
#45 erstellt: 22. Sep 2006, 20:35

Jazzy schrieb:
Ja,genau!Beim K 701 und guten Aufnahmen habe ich eine Bühne auch von links bis rechts hinten rum.Leider nicht vorne.Habe mich schonmal verdutzt seitlich umgedreht nach der Sängerin...


" Leider nicht von vorne."

Vielleicht kann hier die Crossfeed Schaltung helfen. Beim KHV Corda Aria ist das Crossfeed eingebaut. Nach meinem Eindruck hilft es ein wenig.
sai-bot
Inventar
#46 erstellt: 22. Sep 2006, 21:15
Was in der Diskussion noch nicht aufgetaucht ist:
Ich hab laaaange geglaubt, dass eine Platte, die ich mir gekauft habe, schlecht abgemischt sei, bis ich sie auf einer wirklich guten Anlage (jenseits meiner finanziellen Möglichkeiten) gehört habe und der Bass physisch erlebbar war. Unglaublich. Sowas hab ich mit KH noch nicht erlebt, ABER: ich habe ja auch kein High End Modell. Würde mich aber wundern, wenn mir dann der Bass kleine Stubser in die Magengrube gibt.
Das ist ein Vorteil an LS, wenn man denn sowas braucht. KH hingegen sind natürlich immer dann extrem brauchbar, wenn die (menschliche) Umwelt die Musik hasst, die man selbst so verzweifelt gern hören möchte...
Peer
Inventar
#47 erstellt: 22. Sep 2006, 23:11
Ich habe CF...
Trotzdem besteht das Problem des seitlichen Sounds...
...Das mich bei meinem K701 herzlichst wenig stören wird
Frank_the_Tank
Neuling
#48 erstellt: 23. Sep 2006, 05:27
Meine Hypothese:
Ganz klar gibt für mich nur 1nen (evtl. 2) Gründe warum ich mehr als einen KH besitze (und vorallem überhaupt einen KHV).
Und zwar EUCH! Ohne dieses Forum (und halt Head-Fi) würde ich jetzt wohlmöglich mit einem HD600 oder gar HD650 vor meinem PC sitzen und onboard Realtek sound hören , und über billige ohrstöpsel eipott hören (der Nano war ein Weihnachtsgeschenk... ich hätte was anderes gekauft ).
Anstatt dessen habe ich mir eine kleine Sammlung an KH zugelegt, welche natürlich noch ausgebaut wird . Mir ist in der ganzen, eher passiven Zeit hier und auf Head-Fi klar geworden, dass: "sorry about your Wallet" aus tiefstem Herzen kommt.
Aber ich muss auch sagen das es so eine bereicherung für meine Ohren war. Ich wusste garnicht wie gut das alles über KH klingen kann, die KH an der Anlage brauchen sich nicht mehr unbedingt vor den MEG RL902 verstecken (obwohl die für mich noch das Höchste der Gefühle sind ).

So, ich muss mich hier nochmal vielen der Vorredner anschließen, der eigentl. Grund für mehrere KH ist meiner Meinung nach, das halt nicht jeder alles kann, bzw. ein anderer KH in bestimmten Musikrichtungen halt mehr rausholen kann und die Musik einfach besser klingt, weil sie einen mehr mitreißt.
Bei dem einen KH sitze ich vor meiner Anlage und wippe mit dem Kopf, und der Nächste zwingt mich zum aufstehen und rocken .

mfg Sim
Nickchen66
Inventar
#49 erstellt: 23. Sep 2006, 16:24
Tut mir leid mit dem Vivanco...
m00hk00h
Inventar
#50 erstellt: 23. Sep 2006, 16:29

Nickchen66 schrieb:
Tut mir leid mit dem Vivanco... :angel


Wieso hab ich das gleiche gedacht? (ehrlich!)

m00h


[Beitrag von m00hk00h am 23. Sep 2006, 20:53 bearbeitet]
Frank_the_Tank
Neuling
#51 erstellt: 23. Sep 2006, 20:26
So schlimm ist es nich für den Fernseher ist er ok.
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