Drei- oder Vierweger?

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Ezeqiel
Inventar
#1 erstellt: 07. Sep 2023, 16:46
Nur mal so ins blaue gefragt:

Ich komme derzeit zu nix, geplant ist aber ein Dreiweger mit Beyma 12LX60V2 (TT), FaitalPro M5N8-80 (MT) und Sica LP 110.28/380 TW (HT), all das habe ich schon da. Weil ich zufällig aber auch noch ein Pärchen 18s 8NMB420 hier liegen habe jetzt die Frage: macht es Sinn, den quasi zwischen TT und MT zu setzen und so aus dem geplanten Dreiweger einen Vierweger zu machen?

Dann würde aus einer geplanten, wirklich sehr unkompakten Box im "Kompaktboxenformat" (ähnlich JBL L100 classic) unweigerlich eine ziemlich propere Standbox (vielleicht so in Richtung JBL 250 Ti, wobei die im Tiefton im Gegensatz zur Ti5000 und dem, was ich hier liegen habe, einen 15-Zöller im TT-Bereich hatte) werden.

Nur mal eure erstmal losen Gedanken hierzu, das Ganze ist rein ins Blaue geschossen....

Vielleicht komme ich noch auf den Gedanken, mir extra deswegen noch ein Pärchen 15-Zöller zuzulegen. Wie aktuell ist ein solches Format, das man so in den 90ern wohl "Superbox" genannt hätte, denn überhaupt noch, wo doch heutzutage auf mehr oder weniger trickreiche Weise Subwoofer im Raum verteilt werden und auch passend entzerrt/konfiguriert werden können? Womöglich gar nicht mehr zeitgemäß? Gebt mir Hiebe, aber bitte argumentativ untermauert.

Der Thread darf auch total unproduktiv werden, dann bleibe ich halt bei meiner ursprünglichen Idee.

Viele Grüße,
Michael


[Beitrag von Ezeqiel am 07. Sep 2023, 20:54 bearbeitet]
Wave_Guider
Inventar
#2 erstellt: 08. Sep 2023, 01:19
Auf dem Weg zum 4-weger wurde oft schon zum 2-wegerich zurück gekehrt.
Plus Sub-Woofer dann.

Zwei 2-weger plus zwei Subwoofer sind im Grunde auch 4 Wege, wenn ich richtig rechne.

Und ist dann mit Funktion, falls die erwünscht ist.

Gute Gelingen wünscht
Thomas


[Beitrag von Wave_Guider am 08. Sep 2023, 01:19 bearbeitet]
Otis_Sloan
Inventar
#3 erstellt: 08. Sep 2023, 02:43

Zwei 2-weger plus zwei Subwoofer sind im Grunde auch 4 Wege, wenn ich richtig rechne.



Und wenn ich in beide Hände jeweils ein 2€ Stück nehme, habe ich 22€


[Beitrag von Otis_Sloan am 08. Sep 2023, 02:48 bearbeitet]
pogopogo
Inventar
#4 erstellt: 08. Sep 2023, 03:20

Ezeqiel (Beitrag #1) schrieb:
Wie aktuell ist ein solches Format, das man so in den 90ern wohl "Superbox" genannt hätte

Dieses Format wird wieder an Bedeutung gewinnen, da es eine sehr gute Voraussetzung für Dirac Live Active Room Treatment darstellt. Den Platz zweier LSPs benötigst du sowieso und einen Sub (oder auch zwei) wird man dadurch vermeiden können.
MaV3RiX
Stammgast
#5 erstellt: 08. Sep 2023, 07:01
Den ursprünglich geplanten Dreiweger würde ich als sinnig erachten. Aber was soll der 8er noch besser machen?
Den 12er und den 5er wirst Du sicher verheiratet bekommen. Ein Weg dazwischen wird keinen Mehrwert bieten.
Im Gegenteil - mehr Trennungen, mehr Phasenprobleme unter Winkel und alles komplizierter.
Mitten im Grundtonbereich noch zu trennen, finde ich persönlich auch eher problematisch.
Dann lieber direkt um 100Hz oder im Mittelton, wie jetzt zu dem 5er.

Wenn Du den 18S 8er mit einem 15" Bass verbinden willst, würde ich dann aber auch eher auf ein 1" CD-Horn gehen.
Und schon sind wir bei dem Konzept 8/1er Top mit 15er Sub ;-)
Ezeqiel
Inventar
#6 erstellt: 08. Sep 2023, 18:55

MaV3RiX (Beitrag #5) schrieb:
Den ursprünglich geplanten Dreiweger würde ich als sinnig erachten. Aber was soll der 8er noch besser machen?
Den 12er und den 5er wirst Du sicher verheiratet bekommen. Ein Weg dazwischen wird keinen Mehrwert bieten.
Im Gegenteil - mehr Trennungen, mehr Phasenprobleme unter Winkel und alles komplizierter.
Mitten im Grundtonbereich noch zu trennen, finde ich persönlich auch eher problematisch.

Ich gebe zu: 4-Weger wirken wie aus der Zeit gefallen. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass der geplante Dreiweger auch gut funktionieren sollte, der Beyma sollte die eher hohe nötige Trennfrequenz, die wegen des Faitals nötig ist (so um 500 Hz) schon wuppen können.

Die Idee kam auf, weil ich bis jetzt immer Boxen mit Hörnern im Hochton, also obenrum eher enger strahlende Konzepte verwirklicht habe. Das hier wird aber was konventionelles, eher breit strahlendes. Die Idee war, durch die vielen Wege die Sprünge im Abstrahlverhalten bei den Trennfrequenzen möglichst klein zu halten. Jeder Treiber würde nur wenig mehr als zwei Oktaven übertragen: ich dachte an Trennfrequenzen von so knapp 200, 500-600 und 2000-2500 Hz (ok, der HT würde dann eher 3 Oktaven übertragen).

Aber ja: dadurch, dass ich auch noch passiv trennen möchte, werden die Bereiche um die Trennfrequenzen phasentechnisch ohnehin ein Geduldsspiel werden. Außerdem läge die Trennfrequenz zwischen 12''er und 8''er so tief, dass sich das mit Heimmitteln nur noch sehr schwierig messen lassen wird: sie liegt mitten in dem Bereich der freifeldangepassten Nahfeldmessungen, die ich normalerweise an die gefensterten Fernfeldmessungen anfüge.

Ich weiß auch gar nicht, was meine bessere Hälfte von so einem 4-Wege-Trumm sagen würde, schon der 3-Weger wäre in seinem L100-Format der größte LS (von Subwoofern abgesehen), den ich je entwickelt hätte.

In meinen Jugendjahren, so Ende der 80er, hat mich dieses "Superboxen"-Gedöns allerdings schon ein bisschen angefixt, aber vielleicht ist das auch eine Schnapsidee.....

Viele Grüße,
Michael


[Beitrag von Ezeqiel am 08. Sep 2023, 19:03 bearbeitet]
S04-Hotspur
Inventar
#7 erstellt: 08. Sep 2023, 19:20
Ich bin ja zur Zeit auch mit der Entwicklung einer sehr großen Dreiwegebox beschäftigt. Das finde ich schon sehr anspruchsvoll. Welches Konzept steckt bei vier Wegen dahinter? Aus der Geschichte heraus kenne ich drei Wege plus Super-Hochtöner, der mit einem sehr kleinen Kondensator oberhalb von 8 Kilohertz was dazu tut. Brauche ich mit meinen 62 Lenzen nicht mehr, wenn ich einen AMT im Einsatz habe. Drei Wege plus Sub mag sinnvoll sein, wenn man das aktiv betreiben kann. Aber im Mitteltonbereich zu trennen, das traue ich mir nicht zu. Ich möchte ja, dass es wie aus einem Guß klingt und nicht ein einzelnes Chassis hörbar wird. Deshalb setze ich für Tief- und Mittelton dasselbe Membranmaterial ein. Ich habe mal eine Box mit einem hervorragenden Podszus-Tieftöner, einem hervorragenden Dynaudio-Mitteltöner und einem hervorragenden Bändchen gehört. War irgendwie Murks.

Herzliche Grüße, Andreas
stoneeh
Inventar
#8 erstellt: 08. Sep 2023, 19:26
Die kleineren / fließenderen Sprünge im Abstrahlverhalten sind ein Argument. Rein vom Pegel, bzw. auch Pegel in Relation zu Verzerrungsgrad, würde sich der 8NMB420 halt in dem System fadisieren; insb. die Bässe und der Hochtöner können ihn bei weitem nicht auslasten. Und wie bereits zuvor erwähnt, wenn mit IIR getrennt werden muss, hast du einen zusätzlichen Phasensprung im System - auch nicht super.

Zur Fragestellung "wie niedrigfrequente Trennung Indoor einmessen?": ein Lösungsweg wäre eine GPM. Liegende Box. Mikro auf Achse zwischen TT und TMT. Messabstand kannst ~0,5m wählen. Je nachdem wie groß das größte Zimmer ist, das dir zur Verfügung steht, kannst du mit Messaufbau in Raummitte mit grob 2m zu jeder Begrenzungsfläche (Decke, Seitenwände) rechnen - was ein Fenster von ~10 ms und eine gültige Frequenz bis ~100 Hz runter ergibt.
ukw
Inventar
#9 erstellt: 21. Sep 2023, 09:59
@ Ezeqiel :willst Du aktiv trennen?
Ezeqiel
Inventar
#10 erstellt: 21. Sep 2023, 17:17
Eigentlich würde ich es gerne passiv machen, quasi plug&play an jedem dahergelaufenen Verstärker. Ich weiß: aktiv hat seine Vorteile. Vermutlich bleibe ich aber bei drei Wegen und verwende den 8MNB420 anderweitig. Wenn ich mich aber doch für einen 4-Weger entscheiden sollte, dann würde ich wohl mindestens teilaktiv bauen.

Viele Grüße,
Michael
Rufus49
Stammgast
#11 erstellt: 24. Nov 2023, 16:42
Ein 4-Weger macht zu 95 % keinen Sinn, es sei denn man hat im Prinzip einen guten 3-Weger und möchte noch mehr Tiefbass, d.h. einen zusätzlichen Subwoofer, der unterhalb von 100 Hz spielt (hier spielt das Abstrahlverhalten eine untergeordnete Rolle).

Klanglich habe ich die Erfahrung gemacht, dass ein gut gemachter 3 Weger mit hochwertigen Chassis und hochwertiger Frequenzweiche wesentlich besser klingt, als ein 4-Weger mit 08/15 C'hassis.
Der 4-Weger ist zudem problematisch hinsichtlich der Frequenzweichenabstimmung (viele Trennfrequenzen mit Phasenverschiebungen) und hat zudem auch noch ein diffuses Abstrahlverhalten durch die Fequenzüberlappungen vieler Chassis.

Weniger, aber qualitativ hochwertig ist oft besser, das zeigen sehr gut gemachte 2-Wege-Boxen, die klanglich oft überraschend gut performen (auch hinsichtlich der räumlichen Wiedergabe), dasselbe für gut gemachte Breitbänder mit Einschränkungen bei der Basswiedergabe (nur 1 Chassis).


[Beitrag von Rufus49 am 24. Nov 2023, 16:45 bearbeitet]
Ezeqiel
Inventar
#12 erstellt: 24. Nov 2023, 23:50
Ich bin von dieser Idee zumindest vorerst auch erstmal ab. Aber dennoch gibt's prinzipielle Vorteile für auch mehr als drei Wege, als da vor allem wäre, dass die Sprünge im horizontalen Abstrahlverhalten bei den Trennfrequenzen auch ohne Schallführungen immer weniger ausgeprägt werden je weniger unterschiedlich die Größen der schallabstrahlenden Flächen der bei einer Trennfrequenz beteiligten Treiber sind.

Aber ja: der Schwierigkeitsgrad wäre schon enorm hoch. So etwas komplexes habe ich bisher noch nicht entwickelt. Da müsste ich wohl viel Hirnschmalz drauf investieren....

Viele Grüße,
Michael
Wave_Guider
Inventar
#13 erstellt: 25. Nov 2023, 01:38
Oder:

Du baust Deinen passiven 3-Weger, der TT dabei im geschlossenen Gehäuse.
Dessen Tiefton-Frequenzgang kann man dann noch einigermaßen messen.
Bzw. das Gehäuse so simulieren, dass der TT tatsächlich mit 12dB/Oktave aussteigt.

Dann ein Subwoofer-Modul mit Amp für den/die Subwoofer, das auch gefilterte Ausgänge für die Endstufen für die 3-Weg Satelliten hat.

Die Übergangsfrequenz von den mono-Subs (also dem 4. Weg pro Box) zu den 3-Weg Satelliten, nach Gehör einstellen.
Bzw. überschlägig mögliche Messungen mit heran ziehen.

Grüße von
Thomas.
Simon
Inventar
#14 erstellt: 14. Dez 2023, 18:28
Hallo Michael,

bist du bei deinem Projekt schon weiter gekommen?

Den genannten Beyma verwende ich in einem 3-Wege PA-Lautsprecher.
In welchem Gehäuse willst du den denn betreiben? Ich hätte mich nicht getraut, den deutlich unter 50Hz abzustimmen.
Obenrum hat der gar kein Problem, bei ca. 500Hz an den 5" Faital anzukoppeln. Für den zusätzlichen 8" sehe ich da keinen Mehrwert.

Den vierten Weg sehe ich auch als sinnvoll angeordnetes Subsystem.
Bei meiner kleinen PA sind das mehrere 18er, in meinem Heimkino ist das ein DBA, in meinem Auto ist das ein Mono-Sub im Kofferraum.
Im Wohnzimmer bin ich bei 3-1/2 Wegen gelandet. Wobei der halbe Weg Mono angefahren wird und in einer Multisubanordnung per DSP auf den Raum eingemessen ist.

Und freundlich grüßt
der Simon
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