Zwei Spannungsteiler hintereinander

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stephanwarpig
Stammgast
#1 erstellt: 25. Apr 2023, 14:07
Hallo Leute,

da ich gerade die Bauteiler einer Weiche einer Teufel LT 66 erneuere, möchte ich die Abstimmung über die Widerstände ein wenig auf meinen Geschmack anpassen.
Nun sind auf der Weiche schon Spannungsteiler für TMT, MT und HT integriert, deren Pegelsenkung sich zwischen -2 und -4 db abspielt. Ich würde gerne gerade im Hochton mit mehr Pegelsenkung experimentieren.
Die Weiche ist in der geschlossenen Box hinter dem TT und viel Dämpfungsmaterial verbaut. Ich würde diese ungern immer wieder ausbauen, um die Widerstände zu wechseln.
Kann ich auch direkt an den Chassis einen zweiten Spannungsteiler verlöten? Zum Beispiel kommt das Signal schon mit -2 db am HT an und ich würde noch einen mit -2 oder -1 oder was mir auch immer gefällt an das Chassis löten.
Steht dieser dann in Wechselwirkung mit den Widerständen auf der Weiche im entsprechenden Zweig?

Wenn die Hörtests abgeschlossen sind, würde ich dann die Werte direkt auf der Weiche anpassen.

Beste Grüße
Stephan
Klaus_N
Inventar
#2 erstellt: 25. Apr 2023, 21:23
Hallo,

einfach den Spannungsteiler zur Anpassung außerhalb der Box mit Litzen durch das BR-Rohr ausführen. Mit einem L-Regler geht das einfach.

Dessen Widerstand muss dem Gesamtwiderstand des Spannungsteilers entsprechen.

Für die passende Einstellung des Reglers die Widerstandswerte messen und durch Festwiderstände auf der Weiche ersetzen.

Edit: Ich sehe gerade, der Hochtonzweig hat einen Spannungsteiler mit 16 Ohm Gesamtwiderstand (1,1 + 14,9 Ohm).

In diesem Fall müsste man eine Reihenschaltung des L-Reglers mit einen 8 Ohm / 10 Widerstand (dieser parallel zum Hochtöner) verwenden.
So wären dann etwa 1,1 Ohm Vorwiderstand und 6,9 Ohm + 8 Ohm Parallelwiderstand (max. Lautstärke) bis etwa 6,9 Ohm Vorwiderstand und etwa 1,1 Ohm + 8 Ohm Parallelwiderstand (min. Lautstärke) möglich.


[Beitrag von Klaus_N am 25. Apr 2023, 21:48 bearbeitet]
stephanwarpig
Stammgast
#3 erstellt: 25. Apr 2023, 22:35
Danke für die Antwort, die mir irgendwie überhaupt nicht weiterhilft, da sie nur die Herangehensweise beschreibt, die mir bekannt ist, aber nicht meine Frage beantwortet. Zudem handelt es sich um ein geschlossenes Gehäuse. Also keine Möglichkeit durch ein BR-Rohr die anschlüsse nach außen zu führen.
S04-Hotspur
Inventar
#4 erstellt: 28. Apr 2023, 07:26
Ich verstehe, dass Du die Widerstände nicht zigmal ein- und auslöten willst. Auch den Tieftöner mehrfach rein- und rauszuschrauben höhlt die Löcher aus.

L-Regler wäre mir die Ausgabe nicht wert.

Die Werte des Spannungsteilers von 1,09 und 14,09 Ohm weisen rechnerisch auf eine Impedanz.von 5 Ohm hin. Auch wenn das nicht hundertprozentig genau ist, kannst Du damit rechnen. Dieser Ausgangspunkt bedeutet eine Absenkung von etwa 2,5 dB.

Es ergeben sich folgende Werte:

Minus 3,5 dB = 1 dB leiser: 1,65 (2 x 3,3 Ohm) und 10,7 Ohm (= 10 Ohm)
Minus 4,5 dB = 2 dB leiser: 2,02 (2 x 3,9 Ohm) und 7,36 Ohm (= 6,8 Ohm)
Minus 5,5 dB = 3 dB leiser: 2,34 (2 x 4,7 Ohm) und 5,65 Ohm (= 5,6 Ohm).

Nun gibt es Musik, die mir etwas zu höhenbetont klingt. Manchmal ist es andersherum. Deswegen wird der Spannungsteiler nicht bei jeder Musik genau passen. Da ich diesen Hochtöner kenne, rate ich Dir: Versuche es mit der mittleren Variante.

Gruß, Andreas
Apalone
Inventar
#5 erstellt: 30. Apr 2023, 07:53

S04-Hotspur (Beitrag #4) schrieb:
.....Deswegen wird der Spannungsteiler nicht bei jeder Musik genau passen. ...


Eben.

Und auch deswegen


stephanwarpig (Beitrag #1) schrieb:
.....möchte ich die Abstimmung ...... ein wenig auf meinen Geschmack anpassen.
...... Ich würde diese ungern immer wieder ausbauen, um die Widerstände zu wechseln. ....


ist ein L-Regler mMn die beste Lösung.

Aber jeder wie er mag.
S04-Hotspur
Inventar
#6 erstellt: 30. Apr 2023, 09:21
Dann muss der TE natürlich beachten, dass er die Widerstände in der Frequenzweiche auslötet und dass das Signal zum L-Regler durchgeht.

Ansonsten hast Du recht, Apalone, der L-Regler bringt die Möglichkeit zur Feinjustage. Der Visaton L-Regler kostet etwa 30 € pro Paar.

Herzliche Grüße, Andreas
stephanwarpig
Stammgast
#7 erstellt: 30. Apr 2023, 21:32
Die Idee ist gar nicht übel.
Ich könnte auch für jeden Zweig bis auf den TT einen Regler einbauen. Ich fürchte nur, dass ich dann nicht mehr zum Musikhöre käme. Zu viele Variablen
kboe
Inventar
#8 erstellt: 02. Mai 2023, 11:57
Irgendeinen Tod muss man sterben!
Ich fahr mit DSP. Was glaubst du, was sich da abspielt?


[Beitrag von kboe am 02. Mai 2023, 11:58 bearbeitet]
S04-Hotspur
Inventar
#9 erstellt: 02. Mai 2023, 18:40
Hallo Stefan,

wenn Du die LT 66 auf Vordermann bringen, behalten und auf Jahre hin hören willst, dann lohnen sich die 30 Euro für die L-Regler.

Ich würde den Regler nur vor den Hochtöner setzen. Die anderen Widerstände würde ich so lassen und ggfs. alte Zement- gegen neue MOX-Typen austauschen. Es gibt Leute, die behaupten, dass sich Spannungsteiler klanglich negativ auswirken. Kann ich nicht beurteilen. Früher waren Spannungsteiler die Regel. Heute sieht man bei K+T und Hobby Hifi häufiger Entwicklungen mit Widerstand im Signalweg.

So wie ich den Klang kenne, reicht die variable Absenkung vor dem Hochtöner, um dieses Harsche der Metallkalotte abzumildern. Ansonsten finde ich die Abstimmung, die Peter Tschimmel gewählt hat, passend. Wie Du den L-Regler reinnimmst, weißt Du?

Wenn es meine Boxen wären, dann würde ich die Titankalotte gegen ein Bändchen austauschen, zum Beispiel Omnes Audio AMT 60.

Herzliche Grüße, Andreas


[Beitrag von S04-Hotspur am 02. Mai 2023, 18:45 bearbeitet]
stephanwarpig
Stammgast
#10 erstellt: 03. Mai 2023, 12:54

kboe (Beitrag #8) schrieb:
Irgendeinen Tod muss man sterben!
Ich fahr mit DSP. Was glaubst du, was sich da abspielt? :KR


Und genau deswegen traue ich mich an DSP noch nicht heran. Vorher gibt es noch ein paar Platten, die ich gerne durchhören möchte.

@S04-Hotspur
Diese LS werde ich auf jeden Fall eine ganze Weile genießen. Allein die Größe und das Volumen sind toll. Der geschlossene Bass überzeugt mich auch. Es gab wohl auch Varianten mit BR-Rohr.
Der Erbauer hat 30 mm MDF benutzt und das Füllmaterial ist auch kein Mist. Dafür lassen die sich nur zu zweit bewegen.
Leider handelt es sich, wie gesagt, nicht um den Isophon-Bass. Der jetzt Verbaute dürfte vom Wirkungsgrad her etwas schlechter sein, da er sich bei einer Messung (1m, 2,83V) etwas leiser in das Gesamtkonzept einfügt. Das lässt sich aber durch das Bass-Poti an meinem Yamaha sehr gut anpassen. Klanglich kann ich über die Tiefen Töne nicht meckern. Sauber und direkt.
Der AMT wäre ein Experiment wert. Allerdings ist er rund... Das beißt sich doch

Nochmal Danke für euren Input!

Grüße
Stephan
S04-Hotspur
Inventar
#11 erstellt: 03. Mai 2023, 16:10
Es gibt ja inzwischen eine ganze Reihe AMT`s auf dem Selbstbaumarkt, darunter auch welche mit eckiger Frontplatte. Ich habe ja den Omnes Audio AMt 50 verwendet. Ich vermute, dass der zu klein ist, um an die Stelle des Titanhochtöners gesetzt zu werden. Optimal wäre natürlich, wenn ein eckiger AMT in den vorhandenen Ausschnitt gesetzt werden könnte. Ziemlich unwahrscheinlich.

AMT`s mit eckiger Frontplatte sind zum Beispiel: HiVi-Research Swans RT-2H-A, IMG / Monacor RBT-1000, GRS RT 1.0-8. Ansonsten bei Hifisound und Lautsprechershop durchschauen, was es gibt. Da die Bändchen alle einen gleichmäßigen Impedanzverlauf haben, bekommt man die Anpassung der Frequenzweiche hin.

Wenn Du die Boxen auf Dauer nutzen willst, dann lohnt ein Gang zum Schreiner, der Dir die Ausschnitte passgenau aussägt, falls Du nicht gerne selbst mit der Stichsäge arbeitest.

Herzliche Grüße, Andreas
stephanwarpig
Stammgast
#12 erstellt: 04. Mai 2023, 10:43
Sägen, Bohren, Hämmern sind absolut kein Problem.

Was mich an AMTs allerdings etwas stört, ist die vertikale Abstrahlcharakteristik, die schon bei 15° eine großen Abfall der Höhen hat. Mag Vorteile in niedrigen Räumen haben, allerdings ist die LT66 sehr groß und der HT sitzt an der Spitze. Wenn man nun gemütlich im Sessel sitzt, ist man auf der Höhe vom TMT.
Ich denke, dass dies bei der Titankalotte schon mit eingerechnet wurde. Daher auch die Überhöhung ab 9 kHz bei linearer Messung. Am Hörplatz ist das schon wieder weniger und daher ausgeglichen. Allerdings klingt die Titankalotte wirklich etwas scharf.
Ich werde es aber trotzdem einmal aus Neugier mit dem Dynavox AMT-2 probieren. Günstig, klein und gar nicht mal so schlecht. Die Trennfrequenz haut mit der Weiche auch hin.
Apalone
Inventar
#13 erstellt: 04. Mai 2023, 11:08

stephanwarpig (Beitrag #12) schrieb:
.....Die Trennfrequenz haut mit der Weiche auch hin.


Ist das so?!?
stephanwarpig
Stammgast
#14 erstellt: 04. Mai 2023, 11:45

Apalone (Beitrag #13) schrieb:

stephanwarpig (Beitrag #12) schrieb:
.....Die Trennfrequenz haut mit der Weiche auch hin.


Ist das so?!?


Ich meine damit, dass man bei der LT 66 sowieso hoch getrennt hat und das dem AMT zu Gute kommt.
Apalone
Inventar
#15 erstellt: 04. Mai 2023, 11:47
und du gehst davon aus, dass die alte Weiche auch mit dem anderen Treiber genau so trennt?!?
stephanwarpig
Stammgast
#16 erstellt: 04. Mai 2023, 13:50
nein, davon gehe ich nicht aus.
Unsere Sichtweisen sind hier verschieden. Ich gehe erst einmal vom AMT aus, der bautechnisch höher getrennt werden sollte.
Eine Anbindung an die MT-Kalotte und an den Gesamtklang bedarf natürlich Löten, Messen, Löten, Messen, usw.

Bitte nicht nach Dingen suchen, die gar nicht da sind, nur weil man denkt, der andere wüßte die Grundlagen nicht.


[Beitrag von stephanwarpig am 04. Mai 2023, 13:52 bearbeitet]
S04-Hotspur
Inventar
#17 erstellt: 04. Mai 2023, 19:51
Die Anpassung vom AMT ist kein Problem. Natürlich müsste eigentlich gemessen werden, aber zum Ausprobieren geht es auch so. Habe ich schon mehrfach getan. Da der Tieftöner nicht dem Original entspricht, ist der Anspruch ohnehin nicht Perfektion. Der Pegel des AMT lässt sich durch den Grad des Einwinkelns beeinflussen. Dass der AMT über Ohrhöhe sitzt, lässt sich auch verschmerzen.

Gruß, Andreas
herr_der_ringe
Inventar
#18 erstellt: 05. Mai 2023, 20:38

Der AMT wäre ein Experiment wert. Allerdings ist er rund... Das beißt sich doch

es gab den amt 60 mit runder oder viereckiger frontplatte. du könntest ja mal fragen, ob wer tauscht.
(ich habe z.b. den amt 60 mit eckige frontplatte. gabs im abverkauf, konnte ich nicht widerstehen. doch je länger ich nachdenke, umso mehr tendiere ich dazu, tatsächlich die eckige frontplatte zu verwenden...trotz dem die runde leichter einzufräsen wäre.)

alternative: eine passende frontplatte drucken, siehe z.b. hier
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