parallele Widerstände im HT-Zweig?

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stephanwarpig
Stammgast
#1 erstellt: 12. Apr 2023, 18:31
Hallo liebe Experten,
ich bin sehr günstig an einen Nachbau der Teufel LT 66 geschlossene Variante gekommen. Der TT ist leider nicht von Isophon, dennoch spielen die Teile hervorragend.
Heute habe ich mir die Frequenzweiche angesehen:

Unbenannt

Mir erschließt sich alles bis auf die beiden 2,18 Ohm Widerstände im Hochtonzweig. Welchen Sinn hat das, diese beiden Widerstände parallel zu betreiben?

Thx und Grüße
Stephan
trilos
Inventar
#2 erstellt: 12. Apr 2023, 21:38
Wenn Du zwei Widerstände parallel schaltest, halbiert sich der Widerstandswert, und die Belastbarkeit verdoppelt sich.
Zwei 5W Widerstände parallel sind also wie ein 10W Widerstand.

Manchmal braucht man auch einen Zwischenwert:
Bei meinem letzten Projekt (Klang & Ton TODO) brauchte ich 5,1 Ohm.
Das gibt es standardmäßig so aber nicht.
Also nahm ich zwei 10W Mox-Widerstände parallel: 5,6 Ohm und 56 Ohm = rd. 5,1 Ohm.

Vielleicht wollte Lautsprecher Teufel auch nur auf rd. 1,1 Ohm kommen (daher zwei Mal 2,18 Ohm parallel)?

Beste Grüße,
Alexander


[Beitrag von trilos am 12. Apr 2023, 21:39 bearbeitet]
stephanwarpig
Stammgast
#3 erstellt: 13. Apr 2023, 10:24
Danke für die Erläuterung.
Da ich sowieso die Teile ersetzen werde, würde ich da gleich einen 2,18 Ohm mit 10 Watt Belastbarkeit reinsetzen. 1,1 Ohm sind mir zu hell. Typisch 80er Abstimmung. Eventuell ist es aber genau das, was mir gefällt Naja, zum Glück kann man mit den Werten spielen.

Grüße
Stephan
herr_der_ringe
Inventar
#4 erstellt: 14. Apr 2023, 07:33
man könnte natürlich auch erstmal einen der beiden widerstände abklemmen, um anzutestenen, ob einem das klangliche ergebnis zusagen würde...
S04-Hotspur
Inventar
#5 erstellt: 15. Apr 2023, 17:11
Ich kenne die LT 66 noch aus der frühen Zeit von Teufel, als Peter Tschimmel die Entwicklung noch selbst machte. Ich persönlich mag die alten Titan-Kalotten nicht, weil sie für meine Ohren hart und spitz klingen. Teufel hatte zu der Zeit auch Boxen mit Bändchen-Hochtöner im Programm, die mir besser gefielen.

Der Hochtöner läuft ab ca. 4000 Hertz hinter einem 18 dB-Hochpaas. Da reichen 10 Watt-Widerstände im Signalweg dicke. Die Idee, einen der beiden Widerstände auszulöten und den anderen Widerstand so zu lassen, finde ich gut. Der Hochtöner wird etwa 1,5 dB leiser. Das ist hörbar und könnte angenehmer klingen. Wenn Du alte durch neue Teile ersetzen willst, wäre dann ein 2,2 Ohm MOX-Widerstand mit 10 Watt die richtige Wahl.

Gruß, Andreas
stephanwarpig
Stammgast
#6 erstellt: 15. Apr 2023, 22:21
Das kann ich nachvollziehen. Die s- und f-Laute sind schon harsch. Aber anderseits zieht der Hochtöner auch konsequent durch.
In einer Woche habe ich Zeit und gehe das Projekt an.
Ich werde auch testen, wie sich der TMT ohne die Widerstände verhält. Mir fehlt minimal der Grundton. Besser gesagt der Bereich von 150 bis 1 kHz. Meine Messungen zeigen das auch. Eine kleine Badewannenabstimmung eben.

Interessant ist, dass der TT verpolt betrieben wird. Ebenfalls der MT.
Was wohl passiert, wenn man es genau anders herum macht? Also HT und TMT verpolt. Messungen folgen dazu.

Und noch eine Frage:
Würde es etwas bringen, wenn der TMT 2 cm nach vorne rücken würde? Die Membran ist deutlich hinter denen der Kalotten. Der Übergang von TMT zu MT ist schön sauber und glatt. Allerdings gibt es zwischen TMT und TT bei 150 Hz einen Einbruch. Das ist auch die Trennfrequenzen der beiden.
S04-Hotspur
Inventar
#7 erstellt: 16. Apr 2023, 07:57
Der TMT wird mit den beiden Widerständen um ca. 5 dB abgesenkt. Wenn Du vor einen TMT einen Bandpass schaltest, wird der TMT lauter. Du kannst andere Widerstände ausprobieren. 2,2 Ohm und 22 Ohm würden den TMT ca. 2 dB lauter machen. Ich habe bei meiner letzten Entwicklung die Polarität des Hochtöners geändert und festgestellt, dass bei der Messung eine Kerbe nach unten im Frequenzgang entsteht. Zurück zur korrekten Polung und alles war wieder in Ordnung. Ich würde schon davon ausgehen, dass die Polung der Chassis stimmt.

Der Einbruch bei 150 Hertz kann daher kommen, dass Du nicht den Original-Tieftöner verwendest oder dass beim Messen ein Raumeinfluss im Spiel ist oder beides.

Der erfolgreiche Eingriff in die Weiche eines 4-Wege-Lautsprechers ist schwierig und erfordert viel Erfahrung. Ich würde da nicht allzu viel machen.

Gruß, Andreas
stephanwarpig
Stammgast
#8 erstellt: 24. Apr 2023, 10:39
Eine Frage habe ich noch:

Welcher Tiefmitteltöner war beim Bausatz Teufel LT 66 dabei? Dazu finde ich keine Daten.

Verbaut in meiner Box ist ein Monarch SPH 130 (Heute Monacor). Allerdings sieht der vom Rahmen etwas anders aus, als die TMTs auf den Bildern im Netz. Viele Hersteller sehen sich hier sehr ähnlich.

Dankeschön
Stephan
S04-Hotspur
Inventar
#9 erstellt: 24. Apr 2023, 19:48
Im Netz findest Du einen Facebook-Eintrag von Klangmeister zu den Boxen. Die sollten es wissen.

Herzliche Grüße, Andreas
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