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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

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op111
Moderator
#30771 erstellt: 13. Mrz 2024, 16:10
Hier noch ein Hinweis auf komplettierte Fassungen:

Claude Debussy (1862-1918)
The Edgar Allan Poe Operas
- komplettierte Fassung: Robert Orledge -
La Chute de la Maison Usher (The Fall of the House of Usher); Le Diable dans le Beffroi (The Devil in the Belfry)

William Dazeley, Eugene Villanueva, Virgil Hartinger, Lin Lin Fan, Michael Dries,
Göttinger Symphonie Orchester,
Christoph-Mathias Mueller
PAN, DDD/LA, 2013 2 CDs
jpc.de
Erscheinungstermin: 6.5.2016


jpc schrieb:
...Als 1908 Debussys Pelléas et Mélisande in New York mit großem Erfolg ihre amerikanische Erstaufführung erlebte, beeilte man sich, den Komponisten für eine zweite Novität zu verpflichten. Debussy sicherte dem Haus die Erstaufführung zweier gerade im Entstehen begriffenen Poe-Opern zu, doch starb der Komponist noch bevor er die beiden Werke vervollständigen konnte. In einer vom englischen Musikwissenschaftler Robert Orledge komplettierten Fassung erleben die beiden Werke hier in einer Produktion ihre posthume Welturaufführung...



Franz
op111
Moderator
#30772 erstellt: 13. Mrz 2024, 16:19
Hallo zusammen,


G.S.Torrente (Beitrag #30767) schrieb:
--- Die Weltersteinspielung dieser Originalmusik von Debussy auf einem Rock-Album von 1976 mit dem LPO (?) unter Powell, in England und den USA mäßig erfolgreich, erlangte in (West-)Deutschland zeitweise Kultstatus, wenngleich es heute selbst altgediente ProgRocker eher belächeln.


Alan-Parsons-Tales-Of-Mystery-Imagination halte ich zumindest für das stärkste Alan Parsons-Album, danach wird es m.E. immer sachter und seichter bis hinab zur gepflegten Muzak.


Franz

Edit: Quote repariert.


[Beitrag von arnaoutchot am 13. Mrz 2024, 18:22 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#30773 erstellt: 13. Mrz 2024, 18:30
Da wird wohl kaum jemand ernsthaft widersprechen, die Tales waren innovativ, I Robot ging noch, dann ging es bergab. Aber hatte dann ausser begleitendem Orchester auch nichts mehr mit Klassik zu tun.

Hier nochmals Bernard Herrmann - Film Classics - Decca Eloquence 2CD 1970-75/2010. Die besten Scores finde ich die von Journey to the Center of the Earth und Fahrenheit 451. Bei Journey verwendet er ein Orchester nur aus tiefen Bläsern, Orgel und Percussion, hinzu kommt ein Serpent mit abgrundtiefen Bässen. Düsterer wird es auch bei Parsons Poe nicht. Klanglich ein Vergnügen !

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Hüb'
Moderator
#30774 erstellt: 14. Mrz 2024, 12:38
jpc.de
Joseph Haydn (1732-1809)
Streichquartette Nr.37-39 (op.33 Nr.1-3)

Chiaroscuro Quartet
BIS, DDD, 2021

Vor Ideen gerade zu Funken sprühende Musik, die hier für meinen Geschmack mit großer Lebendigkeit und sehr anspringend dargeboten wird. Großartig!

»Von einem Glücksfall kann man eigentlich nur sprechen, wenn ein Ensemble gestalterische Eloquenz mit hörbarer Spielfreude verbindet, instrumentales Können mit selbstverständlicher Lässigkeit, tiefes Eintauchen in eine Klangwelt, ohne dabei im Schlamm falscher Gefühligkeit zu versinken.​ Beim Chiaroscuro Quartett ist das alles der Fall.​ Die Vier integrieren dabei Erkenntnisse der historischen Aufführungspraxis, auch in der Instrumentenwahl.​ Alles in allem zieht ihr Spiel auch auf ihrer jüngsten CD mit Haydns ersten drei Quartetten op.​ 33 vergnüglich an den verschiedensten Nervensträngen seiner Zuhörerschaft.​ Das kann süchtig machen.​« (Preis der Deutschen Schallplattenkritik)

»Der Komponist spitzt die musikalischen Ideen zu, er geht noch ein paar Schritte weiter als früher, und das Chiaroscuro Quartet geht mit.​ Auch bei den Schein-Enden des Es-Dur-Quartetts, mit denen Haydn seine Hörerinnen und Hörer so herrlich foppt.​ Ich finde: der vielleicht witzigste Moment der klassischen Kammermusik.​« (FONO FORUM, August 2023)

Viele Grüße
Frank
Hüb'
Moderator
#30775 erstellt: 14. Mrz 2024, 15:59
jpc.de
Bela Bartok (1881-1945)
Konzert für Orchester
+ 4 Orchesterstücke op. 12

Netherlands Radio Philharmonic Orchestra, Karina Canellakis
Pentatone, DDD, 2022

Bartoks berühmtes Konzert höre ich eher (zu) selten, so dass mir mal wieder kaum ein qualifiziertes Urteil oberhalb des Niveaus "hat mir gut gefallen" obliegt. Diesem Rezensenten erscheint die Aufnahme ebenfalls als "gelungen", wenn auch ein etwas zu "weicher" Ansatz der Klangtechnik bemängelt wird. Die Dirigentin war mir bisher unbekannt. Mal sehen, was da noch kommt . Seit 2019 ist sie Chefin des Radio Filharmonisch Orkest.

Viele Grüße
Frank
klutzkopp
Inventar
#30776 erstellt: 14. Mrz 2024, 18:52
Zum Thema Bartok - KfO mit Dirigentinnen:

Die Aufnahme von Susanna Mälkki mit dem HelsinkiPO

jpc.de

soll hervorragend sein. Habe ich aber (noch) nicht.
Hüb'
Moderator
#30777 erstellt: 14. Mrz 2024, 18:54
Ja, die wird in der verlinkten Rezi ebenfalls erwähnt. Höre ich die Tage mal an.
Danke für den Tipp!
klutzkopp
Inventar
#30778 erstellt: 14. Mrz 2024, 19:00
Ein gewisser Mr. Hurwitz ist auch begeistert.
Hörstoff
Inventar
#30779 erstellt: 14. Mrz 2024, 21:20
Hier läuft ein Weltklassetenor mit dem Orchestra Sinfonica e Coro di Milano Giuseppe Verdi. Nur aufgrund des Orchesters und klanglich würde ich die Einspielung nicht als Referenz einordnen. Aber auch letztere allemal sehr gut.

Sehr schön anzuhören, extrem dynamisch und überzeugend.

Rezension

Tenor Arias von Joseph Calleja, Riccardo Chailly mit dem Orchestra Sinfonica e Coro di Milano Giuseppe Verdi, Begleitung.
Werke von Verdi, Donizetti, Cilèa, Pucchini.
Hörstoff
Inventar
#30780 erstellt: 14. Mrz 2024, 21:39

klutzkopp (Beitrag #30776) schrieb:
Die Aufnahme von Susanna Mälkki mit dem HelsinkiPO

jpc.de

soll hervorragend sein. Habe ich aber (noch) nicht.

Ich auch nicht. Sie hat auch weitere Bartok-Einspielungen in gleicher Besetzung als BIS-SACDs vorgelegt. Sollen auch toll sein.
https://susannamalkk...lous-mandarin-suite/
https://susannamalkki.com/discography/bartok-bluebeards-castle/


[Beitrag von Hörstoff am 14. Mrz 2024, 21:41 bearbeitet]
Mars_22
Inventar
#30781 erstellt: 14. Mrz 2024, 21:59
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Pause im HR Sendesaal.
Grażyna Bacewicz | Ouvertüre für Orchester
Samuel Barber | Violinkonzert
Witold Lutosławski | Konzert für Orchester

Die Bacewicz-Ouvertüre blieb eher blass, wobei die Akustik sehr trocken ist.
Der Barber ist ja ein bekannt nettes Stück, und das Highlight kommt noch.
arnaoutchot
Moderator
#30782 erstellt: 15. Mrz 2024, 17:54
Hier ganz frisch auf den Tisch: William Steinberg - Complete Command Classics Recordings - DGG 17CD 1961-68/2024. Das mir heute nicht mehr bekannte Label Command Classics nahm auf 35mm Film auf wie Everest oder Mercury. Klanglich macht das Spass. Steinberg scheint mir unterschätzt zu sein, viele seiner Dirigate sind auf hohem Niveau. Inhaltlich hab ich halt jetzt unter anderem endlich auch mal einen kompletten Beethoven- und Brahms-Zyklus

Gleichzeitig traf die Panufnik-Box ein, mit den Ansermet-Stereo-Years kämpfe ich auch noch ... aktuell schon wieder mehr als ich verdauen kann ...

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Hüb'
Moderator
#30783 erstellt: 15. Mrz 2024, 17:57
Gut, da ist Steinberg ja ne kleinere Beistellung.
Hörstoff
Inventar
#30784 erstellt: 15. Mrz 2024, 22:40
Mal wieder Mahlers Vierte: die bislang von mir noch nicht gehörte, in nettem Surroundsound eingespielte Fassung von Miah Persson (Sopran), Gustavo Gimeno/Orchestre Philharmonique du Luxembourg. Danach das Klavierquartett (EDIT: orchestriert von Colin Matthews 2008-9, sehr gut!). Jetzt aber freue ich mich auf die Sopranistin im noch nicht erreichten vierten Satz der Sinfonie: soll toll sein.

amazon.de


[Beitrag von Hörstoff am 15. Mrz 2024, 23:41 bearbeitet]
FabianJ
Inventar
#30785 erstellt: 15. Mrz 2024, 23:42
Von William Steinberg kenne ich nur sein mit Abstand bekanntestes Album, ansonsten nichts. Bin gespannt auf Michaels Höreindrücke.

jpc.de
Arthur Bliss (1891-1975)
Klavierkonzert B-Dur
Piers Lane (Klavier) - The Orchestra Now (Konzertmeisterin: Yurie Mitsuhashi) - Dirigent: Leon Botstein
Aufnahme (Album): 16. - 20. Januar 2019, Richard B. Fisher Center for the Performing Arts, Bard College, New York

In einem Konzert würde sich das Werk sicher gut machen. Melodien, die hängen bleiben, gibt es kaum, aber es ist alles sehr effektvoll gemacht und dem Solisten wird reichlich Gelegenheit gegeben, sein können zur Schau zu stellen. Vielleicht kein Klavierkonzert der ersten Reihe, aber ein sehr gutes aus der zweiten. Macht Spaß, das anzuhören.

Diese Aufnahme hat mir gefallen. Im Vergleich zu der alten Stereoeinspielung von Trevor Barnard mit Sir Malcolm Sargent nimmt man sich hier beim langsamen Satz etwa 2 Minuten mehr Zeit. Man hat beim Anhören aber nie das Gefühl, daß es zu langsam ist. Beim Kopf- und Finalsatz nehmen sich die beiden Interpretationen zeitlich nicht viel. Wenn ich mich für eine der beiden Einspielungen entscheiden müßte, so würde die Entscheidung knapp zu Gunsten der Barnard-/Sargent-Einspielung ausfallen.

Die Lane-/Botstein-Einspielung hat aber eindeutig die interessantere Koppelung, Barnard/Sargent hat nämlich gar keine. Mit dem Klavierkonzert von Edmund Rubbra und Arnold Bax' „Maytime in Sussex" ist das vorliegende Album mit 77 Minuten prall gefüllt.

Mit freundlichen Grüßen
Fabian
arnaoutchot
Moderator
#30786 erstellt: 16. Mrz 2024, 13:15

FabianJ (Beitrag #30785) schrieb:
Von William Steinberg kenne ich nur sein mit Abstand bekanntestes Album, ansonsten nichts. Bin gespannt auf Michaels Höreindrücke. :)


Welches ist das bekannteste ? Ich habe sonst nur Holsts Planeten, auch auf DGG, aber nicht auf Command Classics und deswegen nicht in der Box. Holst mit Steinberg ist empfehlenswert.

Gestern bin ich schon ein wenig in der Box herumgesprungen. Steinberg hat sich nach seiner Übersiedlung in die USA auch mit amerikanischen Komponisten befasst, zB mit Copland, siehe Bild unten. Hörenswert. Die leichte Downside der Box sind für mich tatsächlich die Beethoven- und Brahms-Zyklen, die zwar bei Erscheinen in den 1960ern sehr gelobt wurden und auch alles andere als schlecht sind, aber sich natürlich gerade aus heutiger Perspektive gegen eine massive Konkurrenz behaupten müssen. Ich habe die 5. und 6. von Beethoven gehört, gut, aber nicht herausragend. Demnächst mehr.

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[Beitrag von arnaoutchot am 16. Mrz 2024, 13:18 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#30787 erstellt: 16. Mrz 2024, 15:14
Denke, Fabian mit Holst auf DG.
klutzkopp
Inventar
#30788 erstellt: 16. Mrz 2024, 16:47
Hier auch Mahler, und zwar #6 in der eigenwilligen, aber an Ausdruckskraft kaum zu toppenden Aufnahme von Sir John mit dem NewPO

jpc.de

Für mich ist Barbirolli eine Instanz in Sachen Mahler. Die Box enthält ausnahmslos Aufnahmen die man zumindest gehört haben sollte. Sind ja bis auf die #1 mit dem Hallé (1957) auch nicht gerade unbekannt.


[Beitrag von klutzkopp am 16. Mrz 2024, 17:06 bearbeitet]
FabianJ
Inventar
#30789 erstellt: 16. Mrz 2024, 23:47
Ja, ich meinte Steinbergs Einspielungen von „Die Planeten" und „Also sprach Zarathustra". Beide Aufnahmen zählen sicherlich zum Spitzenfeld der Aufnahmen der jeweiligen Werke.

Heute zur Abwechslung mal:
jpc.de
Arthur Bliss (1891-1975)
Klavierkonzert B-Dur
Peter Donohoe (Klavier) - Royal Scottish National Orchestra - Dirigent: David Lloyd-Jones
Aufnahme (Klavierkonzert, Konzert für 2 Klaviere): 12. - 13. September 2002, Royal Concert Hall, Glasgow, Schottland

Was für eine spannende Interpretation! Sie hat ordentlich Feuer an den Stellen, wo das angebracht ist und ist einfühlsam wo es angebracht ist. Klanglich mag Piers Lanes Einspielung die Nase vorn haben, aber nicht musikalisch! Klasse!

Im Moment läuft hier gerade das Konzert für 2 Klaviere. Auch das klingt bis hierhin interessanter als ich das (in einer anderen Einspielung) in Erinnerung habe. Das Werk an sich finde ich aber nicht so interessant wie das normale Klavierkonzert, ich kenne es aber bislang nur oberflächlich.

Die Mahler-/Barbirolli-Schachtel habe ich auch seit Kurzem hier. Müßte da mal reinhören...

Mit freundlichem Gruß
Fabian
arnaoutchot
Moderator
#30790 erstellt: 17. Mrz 2024, 11:54

FabianJ (Beitrag #30789) schrieb:
Ja, ich meinte Steinbergs Einspielungen von „Die Planeten" und „Also sprach Zarathustra". Beide Aufnahmen zählen sicherlich zum Spitzenfeld der Aufnahmen der jeweiligen Werke.


Das ist sicherlich richtig. Ich habe Steinberg's Planeten allerdings erst vor wenigen Jahren erstmals kennengelernt, als die Quadro-Aufnahme auf BluRay erschien.

Nun aber eine weitere Platte aus Andrzej Panufnik - Complete Symphonic Works - cpo 8CD 2008-13/2017. Gerade die Sinfonie No. 6 (Sinfonia mistica). Insgesamt ist Panufnik wirklich interessant und schon jetzt eine der Entdeckungen des Jahres für mich. Letztes Jahr waren das die Symphonien von Lutoslawski, also eine gewisse Tendenz zu polnischen Komponisten scheint bei mir vorhanden zu sein.

Beeindruckend ist die ruhige und eigene Tonsprache von Panufnik, die eindeutig im 20. Jahrhundert verankert ist, ohne in spätromantische Verklärung abzurutschen oder sich in Modernismen zu ergehen. Wie Torrente schon schrieb, sind die Werke relativ einfach zu erfassen, was es natürlich bei der Entdeckung angenehm macht.

Etwas enttäuscht bin ich über die doch eher dürre Aufmachung der Box von cpo. Die CDs stecken in neutralen weissen Papierumschlägen, da alle CDs auch einzeln mit individuellen Covern erschienen, hätte man da ohne grossen Aufwand auch die Original-Cover als Papersleeves verwenden können. Mit €40 ist der Preis für eine reine Wiederveröffentlichung vorhandenen Materials kein Schnäppchen.

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Hüb'
Moderator
#30791 erstellt: 17. Mrz 2024, 17:06
Klar, es gibt günstigere CPO-Boxen. Aber mal ehrlich: 5€/CD für Musik, bei der man froh sein darf, wenn sie ÜBERHAUPT jemand produziert.
Wenn man dann noch die wahrscheinlich geringen Absatzmengen bedenkt…
klutzkopp
Inventar
#30792 erstellt: 17. Mrz 2024, 17:56

FabianJ (Beitrag #30789) schrieb:


Die Mahler-/Barbirolli-Schachtel habe ich auch seit Kurzem hier. Müßte da mal reinhören...


Fang mit der Fünften an. Eine der ganz großen, sehr atmosphärischen Aufnahmen des Werkes.
Hörstoff
Inventar
#30793 erstellt: 17. Mrz 2024, 18:16
Barbirolli - einer der ganz Großen: https://www.deutschl...-tage-musik-100.html
Die Mahlereinspielungen gibt es auch als Highresdownload. Ich habe aber bislang nicht herausgefunden, ob "digitally remastered" hier eine Verbesserung bedeutet.

Es läuft Klaviermusik von Robert Schumann, die Interpretin ist Jin Ju. Sehr jut gemacht.

amazon.de
arnaoutchot
Moderator
#30794 erstellt: 17. Mrz 2024, 19:32

Hüb' (Beitrag #30791) schrieb:
Klar, es gibt günstigere CPO-Boxen. Aber mal ehrlich: 5€/CD für Musik, bei der man froh sein darf, wenn sie ÜBERHAUPT jemand produziert.


Ja, schon ... aber dennoch lieblos verpackt ! Wer sind denn die Adressaten von solchen Boxen ? Die Irren, die sich heute so etwas überhaupt noch physisch beistellen (wie ich). Für diese Zielgruppe würde ich schon versuchen, auch ein haptisch-optisches Erlebnis zu schaffen. Jedenfalls ich werde mir überlegen, ob ich die nächste cpo-Box in nackten Papiertüten wirklich brauche ... Hoffentlich liest jemand von jpc/cpo mit ...

Hier jetzt wieder Steini mit Brahms #1, Pittsburgh 1961. Da hat man meinen Wunsch nach Originalcovern erhört. Alles sehr gut, auch klanglich sehr plastisch. Spielt definitiv in der Oberliga und war 1961 sicherlich eine Spitzenaufnahme ...

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Hörstoff
Inventar
#30795 erstellt: 17. Mrz 2024, 22:11
Zum Tagesabschluss "Cabinetmusik für Carl Theodor" (Diverse, 18. Jhd.) des Ensembles Neue Düsseldorfer Hofmusik. Etwas gesamt Ruhigeres, sehr gekonnt.

amazon.de
FabianJ
Inventar
#30796 erstellt: 17. Mrz 2024, 23:38

klutzkopp (Beitrag #30792) schrieb:

Fang mit der Fünften an. Eine der ganz großen, sehr atmosphärischen Aufnahmen des Werkes. :prost


Gerade angehört, hat mir gut gefallen!
Hüb'
Moderator
#30797 erstellt: 18. Mrz 2024, 13:20

arnaoutchot (Beitrag #30794) schrieb:
Ja, schon ... aber dennoch lieblos verpackt ! Wer sind denn die Adressaten von solchen Boxen ? Die Irren, die sich heute so etwas überhaupt noch physisch beistellen (wie ich). Für diese Zielgruppe würde ich schon versuchen, auch ein haptisch-optisches Erlebnis zu schaffen. Jedenfalls ich werde mir überlegen, ob ich die nächste cpo-Box in nackten Papiertüten wirklich brauche ... Hoffentlich liest jemand von jpc/cpo mit ...

Ja, so gesehen hast du vermutlich Recht. Die Brücke zum Streaming oder Download ist da schnell geschlagen.

jpc.de
Andrzej Panufnik (1914-1991)
Orchesterwerke Vol.1:
Tragische Ouvertüre; Nocturne; Heroische Ouvertüre; Katyn Epitaph; A Procession for Peace; Harmonie

Polish Radio Symphony Orchestra, Lukasz Borowicz
CPO, DDD, 2008

Sehr lohnend, dieser Einblick in das orchestrale Schaffen mit diesen abwechslungsreichen, kürzeren Werken Panufniks (besser auf englisch). Klanglich sehr schön eingefangen. Allein die Spieldauer erscheint mir mit rd. 60 Minuten etwas mager, gemessen am "Marktüblichen".

Pizzicato 02/10: »Wenn dieses Niveau gehalten wird, steht eine starke Panufnik-Gesamtaufnahme in Aussicht.​ Wir können daher diese erste CD mit einer Stunde ausdrucksstarker und ergreifender Musik nur wärmstens empfehlen.​ Panufnik sollte eh jeder Freund guter Klassik kennen.​«

*** Pizzicato Supersonic Award Mai 2010

Neue Presse 08/10: »Großartiger Querschnitt durch Panufniks bemerksenwertes Schaffen.​ Eine echte Empfehlung für diese ebenso ausdrucksstarke wie ergreifende Musik.​«

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 18. Mrz 2024, 13:21 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#30798 erstellt: 18. Mrz 2024, 17:03
jpc.de
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)
Symphonie Nr. 5

Tonhalle Orchester Zürich, Paavo Järvi
Alpha, DDD, 2022

Straff, packend und zügig gespielt. Bin mir jedoch nicht sicher, ob dieser Ansatz dem Werk so richtig gerecht wird. Emotional hat mich diese Deutung leider nicht so sehr angesprochen. Ist die (meine) Tagesform Schuld?

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 18. Mrz 2024, 17:04 bearbeitet]
Mars_22
Inventar
#30799 erstellt: 18. Mrz 2024, 18:46
Pogorelich ist ein Pianist, dem ich mich nur schwer entziehen kann. Erst fesselte mich seine Einspielung von Liszts H-Moll-Sonate, nun seine Scarlatti-Sonaten.
Ich kann dabei nicht sagen, was es ausmacht. Höre ich den Liszt zum Vergleich bei Arrau, finde ich nichts daran auszusetzen, muss aber nicht zuende hören. Bei Pogorelich habe ich das Gefühl etwas zu verpassen, wenn ich unaufmerksam bin.

Mit Scarlatti ist es etwas Anderes. Das ist reine musikalische Schönheit.


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[Beitrag von Mars_22 am 18. Mrz 2024, 18:49 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#30800 erstellt: 18. Mrz 2024, 23:33
amazon.de

Gitarrenmusik vom Feinsten: Narciso Yepes solierte mit dem English Chamber und dem London Symphony Orchestra jeweils mit dem Dirigenten Luis Navarro, im Original aus 1977, fein remastered in 2014.

Gespielt werden Werke von Giuliani, Castelnuovo-Tedesco und Villa-Lobos. Dieser Einspielung zu lauschen, bedeutet wohl nichts zu verpassen.
G.S.Torrente
Ist häufiger hier
#30801 erstellt: 19. Mrz 2024, 10:59

Hüb' (Beitrag #30798) schrieb:
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)
Symphonie Nr. 5

Tonhalle Orchester Zürich, Paavo Järvi
Alpha, DDD, 2022

Straff, packend und zügig gespielt. Bin mir jedoch nicht sicher, ob dieser Ansatz dem Werk so richtig gerecht wird. Emotional hat mich diese Deutung leider nicht so sehr angesprochen. Ist die (meine) Tagesform Schuld?


Nein, Frank, ich denke nicht, dass dein Eindruck tagesformbedingt war. Vielmehr fühle ich mich bestätigt. Ich schätze Paavo Järvi wirklich sehr, habe ihn oft live erlebt (z.B. mit Schumann, Brahms, Bruckner und Mahler) und besitze fast alle seiner sinfonischen Zyklen (von Beethoven bis Sibelius) auf Tonträgern. Er ist ein hervorragender Orchester-"Erzieher", der das Zusammenspiel seiner Leute auf den Punkt bringt und dem die Umsetzung seiner Ideen hörbar zu machen gelingt. ABER immer, wenn Raum für empfindsameres wäre -- ohne sentimental werden zu müssen, zieht er scheinbar das ohnehin straffe Tempo noch an, als würde er jedem Anflug emotionalen Ausdrucks entfliehen wollen. Järvis Frankfurter Bruckner (Sony Japan 2008-15) etwa überzeugt mit wohl dosierten dynamischen Steigerungen und perfekt abgestimmtem Spannungsaufbau, doch nur selten lässt er zu, dass man berührt wird. Selbst sein Zürcher Tschaikowsky, orchestral und klanglich sehr beeindruckend, hinterlässt bei mir leider eine emotionale Leere. Dabei könnte die offenbar beabsichtigte Nüchternheit beim Hörer durchaus Emotionen auslösen. Das muss sich keineswegs gegenseitig ausschließen.

Am vergangenen Wochenende habe ich Konzertmitschnitte seiner Mahler #8 (Frankfurt) und eher zufällig im Videostream seiner Mendelssohn #2 (Zürich) gehört. Und für beide könnte ich es nicht treffender formulieren als du es oben für die Reformationssinfonie getan hast: "Straff, packend und zügig gespielt. Bin mir jedoch nicht sicher, ob dieser Ansatz dem Werk so richtig gerecht wird." Neben der unbestrittenen orchestralen Leistung mag ich den feinen und differenzierten Ausdruck, aber nirgends berührt er mich. Trotzdem höre ich Järvi immer wieder gerne, denn seine Qualitäten liegen woanders. So kenne ich beispielweise keine andere Aufnahme der Brahms #3, in der mich der Kopfsatz so dermaßen sprechend anspringt, mich wie in einem rhetorisch perfekt vorgetragenen Schauspielmonolog mit klug durchdachter Phrasierung und viel Sinn für strukturelle Ordnung fesselt als seine mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen (Sony Japan 2019). Das ist zweifellos hohe Kunst.

Es freut mich übrigens, dass sich zwei von euch unmittelbar auf ein Hörexperiment mit Panufnik eingelassen haben und meinen positiven Eindruck teilen. Über die beschriebenen und nachvollziehbaren editorischen Unzulänglichkeiten (CD-Speicherplatzausnutzung, Verpackung) kann ich hinwegsehen. Meine eigene Panufnik-Session ist etwas ins Stocken geraten. Die gründliche Auseinandersetzung braucht Zeit und Geduld, die ich ihr gerne gönnen möchte.  
Torrente
Hüb'
Moderator
#30802 erstellt: 19. Mrz 2024, 12:12
Danke für deine Ausführungen! Das beruhigt mich, da nicht völlig daneben zu liegen.
P. Järvis Interpretationsansätze scheinen zu Beethoven oder Brahms besser zu "passen", als zum lyrischeren, emotionaleren Mendelssohn.
arnaoutchot
Moderator
#30803 erstellt: 19. Mrz 2024, 12:50

G.S.Torrente (Beitrag #30801) schrieb:
Es freut mich übrigens, dass sich zwei von euch unmittelbar auf ein Hörexperiment mit Panufnik eingelassen haben und meinen positiven Eindruck teilen.


Bitte gerne Anregenden Vorstellungen von bislang eher unbekannten Komponisten in vor allem für mich interessanten Gattungen (Symphonik, Konzert, Klaviermusik) folge ich immer gerne. Ich habe bislang drei der acht CDs gehört, mein - sicherlich etwas subjektiv oberflächliches - Urteil bucht die Sinfonia rustica (#1), die ebenso rustikale Polonia-Suite, die getragenen Sinfonien Elegiaca (#2) und Sacra (#3) und das Fagottkonzert auf die Habenseite. Die konzertante Sinfonie (#4) und die etwas zusammenhanglose Sinfonia di Sfere (#5) gingen weniger an mich. Aber das ist ja schon mal keine schlechte Quote.

Betreffend Laufzeiten von CDs: Da bin ich etwas entspannter, keine CD ist bislang besser geworden, nur weil sie länger war. Das gilt aber primär für Rockmusik und Jazz, Klassik-CDs sind ohnehin meist gut befüllt. Nur die Unsitte, Original-Alben aus den 1960ern mit Laufzeiten unter 40 Minuten auf CD identisch abzubilden (zB Klemperer-Box) macht mich da etwas stutzig.
G.S.Torrente
Ist häufiger hier
#30804 erstellt: 19. Mrz 2024, 15:01

arnaoutchot (Beitrag #30803) schrieb:
Betreffend Laufzeiten von CDs: (...) Nur die Unsitte, Original-Alben aus den 1960ern mit Laufzeiten unter 40 Minuten auf CD identisch abzubilden (zB Klemperer-Box) macht mich da etwas stutzig.

Ja. Aber immer noch besser als die Unsitte zu meinen, Tschaik 4-6 auf 2 CDs unterbringen zu müssen und #5 nach Satz 2 zu trennen. Siehe Mravinsky in der DGG-Edition "The Originals" oder Riccardo Muti in der EMI-Box. Bei Brilliant Classics kein Einzelfall, sondern die Regel. Das macht mich wirklich zornig! Schlimmer als die berüchtigten Satzpausenklatscher im Konzert!
G.S.Torrente
Ist häufiger hier
#30805 erstellt: 19. Mrz 2024, 15:31

Hüb' (Beitrag #30802) schrieb:
P. Järvis Interpretationsansätze scheinen zu Beethoven oder Brahms besser zu "passen", als zum lyrischeren, emotionaleren Mendelssohn.

Das sehe ich auch so. Aus P. Järvis vielgerühmter Beethoven-GA gefallen mir gerade die "kleineren" ausgezeichnet: # 1, 2, 4 und 8.

Brahms darf für mich schon auch emotional klingen. So gesehen ist Järvis Brahms zwar gut angesichts der beschriebenen Vorzüge ("Klangrede"), vor allem in Verbindung mit dem großartigen Orchester, aber steht bei mir insgesamt nicht in der ersten Reihe.

Die "Lücke" anderweitig zu schließen, wird wohl niemand von uns ernsthaft Schwierigkeiten haben.

Torrente
Hüb'
Moderator
#30806 erstellt: 19. Mrz 2024, 15:42

G.S.Torrente (Beitrag #30805) schrieb:
Brahms darf für mich schon auch emotional klingen. So gesehen ist Järvis Brahms zwar gut angesichts der beschriebenen Vorzüge ("Klangrede"), vor allem in Verbindung mit dem großartigen Orchester, aber steht bei mir insgesamt nicht in der ersten Reihe.

Für meinen Geschmack kann ich bei Brahms mit Vielem leben: einem romantisierenden Ansatz (z. B. Barenboim, Giulini) ebenso, wie mit straff-schlanken und/ oder HIP-Zugängen (Dausgaard, P. Järvi, Norrington, Chailly).

G.S.Torrente (Beitrag #30805) schrieb:
Die "Lücke" anderweitig zu schließen, wird wohl niemand von uns ernsthaft Schwierigkeiten haben.

Das befürchte ich allerdings auch...


[Beitrag von Hüb' am 19. Mrz 2024, 17:58 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#30807 erstellt: 19. Mrz 2024, 16:54
Hier höre ich gerade in Aribert Reimann - Lear hinein (Oehms 2008). Puuh, das würde ich sowohl per Konserve als auch live nur kurz und keinesfalls komplett aushalten. Interessierte mich nur mal, weil ich von Reimann nichts kannte. Nun, er möge in Frieden ruhen !

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op111
Moderator
#30808 erstellt: 19. Mrz 2024, 17:55
Hallo Michael,

ich habe Reimanns Lear vor Jahren kurz nach der Uraufführung live gesehen.
Ich hatte bei der Aufführung über weite Strecken kaum Probleme mit dem Werk, fand es sogar kurzweilig.
Das liegt m.E. überwiegend am Unterschied Aufführung zu Konserve.
Schwierig fand ich (nicht so sehr wie bei anderen modernen Werken) die Textverständlichkeit durch die z.T. extremen Intervalle im Volkalpart, die sich weit von der "natürlichen" Sprachmelodie entfernten. Das Phänomen begegnet mir auch bei vielen Barock- und Belcantoopern.


Franz


[Beitrag von op111 am 19. Mrz 2024, 18:01 bearbeitet]
G.S.Torrente
Ist häufiger hier
#30809 erstellt: 19. Mrz 2024, 18:19
(Ich bitte um Entschuldigung, falls die Diskussion hier den Rahmen sprengt und Unterbrechungen dieser Art unerwünscht sind. Es soll schließlich um gerade Gehörtes gehen. Im Zweifelsfall bitte abtrennen und verschieben. Andererseits finde ich den Erfahrungsaustausch über verschiedene Interpretationen spannender als kommentarlos Coverbildchen zu posten. Und da kann es mal zu Überschneidungen der Beiträge kommen.)


Hüb' (Beitrag #30806) schrieb:
Für meinen Geschmack kann ich bei Brahms mit Vielem leben: einem romantisierenden Ansatz (z. B. Barenboim, Giulini) ebenso, wie mit straff-schlanken und/ oder HIP-Zugängen (Dausgaard, P. Järvi, Norrington, Chailly).
:prost


Hallo Frank, zwei kurze Randnotizen noch dazu:

Ich würde den romantisierenden Ansatz nicht gleichsetzen wollen mit Emotionen hervorrufendem Musizieren und im Umkehrschluss womöglich dem schlankem HIP-Zugang Emotionslosigkeit unterstellen. So hast du es auch nicht geschrieben und vermutlich nicht gemeint, aber die unterschiedlichen Ansätze romatisierend vs. HIP spielten weiter oben noch keine Rolle.
Ich bekenne, bei Brahms ziemlich entschieden der letzteren Gruppe den Vorzug zu geben und die Darbietungen der Dausgaards-P.Järvis-Norringtons-Chaillys dieser Welt zu verehren. Vielleicht deshalb: Barenboims und Giulinis Brahms lässt mich -- trotz allerbester Absicht und zahlreicher Versuche -- leider einfach kalt, während sich mir beispielsweise bei Norringtons Brahms #2 (mit den LCP) jedesmal verlässlich nicht nur die Nackenhaare aufstellen, sondern auch eine gewisse Drüsenfunktion wegen plötzlicher Überproduktion Alarm schlägt. Ich kann nichts dafür und nichts dagegen. So muss das!
Die menschlichen Regungen sind verschiedenst. Das Gute daran: Wir müssen uns nicht auf die eine Interpretation / den einen Ansatz einigen, denn für jeden ist das Passende dabei. Beneidenswert ist, wer auf beides gleichermaßen reagiert.


Die hohe Kunst des ausübenden Musikers besteht m.E. darin, eigene Emotionen weitgehend im Zaum zu halten, weil das beim Hörer unter Umständen recht sonderbar ankommt (vor allem im Konzert, von peinlich bis unfreiwillig komisch). Und doch soll das Ergebnis beim Hörer idealerweise Emotionen auslösen, welcher Art auch immer. Dies als Musiker zu ermöglichen ist letztlich das große Geheimnis, das sich mit Worten kaum erklären und im Studium nicht erlernen lässt.

Torrente
Hörstoff
Inventar
#30810 erstellt: 19. Mrz 2024, 19:51
Es läuft ein weiteres Glanzstück aus dem Hause 2L. Henryk Wieniawski war mir bislang, glaube ich noch kein Begriff. Und nun kommen in fulminanter künstlerischer und aufnahmetechischer Qualität echte musikalische Perlen zum Vorschein. Ich bin begeistert.

Piotr Janowski (Geige) und Wolfgang Plagge (Klavier) verzaubern unmittelbar durch emotionale Direkteinspritzung. Hochromantische, -virtuose und feinsinnige Duette lassen Assoziationen eines entspannten Paganini in Topform in einem Kaffeehaus entstehen.
Der Klang ist Referenz, ein Glück dass es Label wie 2L, nein dass es das Label 2L gibt.

amazon.de
Reviews
Hüb'
Moderator
#30811 erstellt: 19. Mrz 2024, 19:55

G.S.Torrente (Beitrag #30809) schrieb:
Ich würde den romantisierenden Ansatz nicht gleichsetzen wollen mit Emotionen hervorrufendem Musizieren und im Umkehrschluss womöglich dem schlankem HIP-Zugang Emotionslosigkeit unterstellen. So hast du es auch nicht geschrieben und vermutlich nicht gemeint, aber die unterschiedlichen Ansätze romatisierend vs. HIP spielten weiter oben noch keine Rolle.

Du hast vollkommen Recht. Diese Differenzierung ist absolut notwendig, denn "romantisierend" ist nicht gleichbedeutend mit "emotionalisierend".
Ich meinte in meinem Beitrag wärmere, langsamere und vielleicht etwas diffusere Deutungen.
Mars_22
Inventar
#30812 erstellt: 19. Mrz 2024, 20:43

Hörstoff (Beitrag #30810) schrieb:
Henryk Wieniawski war mir bislang, glaube ich noch kein Begriff.

Ging mir bis gestern auch so. Dann hörte ich sein 2. Violinkonzert, das ich mit Benjamin Schmid habe. Hübsch, nicht mehr.
IMG_7870
Hörstoff
Inventar
#30813 erstellt: 19. Mrz 2024, 23:12

Mars_22 (Beitrag #30812) schrieb:
Ging mir bis gestern auch so. Dann hörte ich sein 2. Violinkonzert, das ich mit Benjamin Schmid habe. Hübsch, nicht mehr.

Zufälle gibt's. Nun, die Duettsacd kann ich uneingeschränkt empfehlen, sofern kein kalter, analytischer Klang gesucht wird. Ein Ereignis.
WolfgangZ
Inventar
#30814 erstellt: 19. Mrz 2024, 23:15
Im Radio war es früher, als ich deutlich mehr eingeschaltet habe, oft zu hören. Eine romantische Virtuosen-Nummer mit Pep - aber so richtig meinen Geschmack oder Nerv getroffen hat die Musik eigentlich auch nicht.

Die folgende CD besitze ich auf jeden Fall und habe ich einige wenige Male gehört. Vielleicht ist das Konzert auch sonst noch irgendwo mit drauf ...

Der Szymanowski, den ich anderweitig besitze, ist da schon ein eigenständigeres und raffinierteres Kaliber.

amazon.de

Wolfgang


[Beitrag von WolfgangZ am 19. Mrz 2024, 23:17 bearbeitet]
Klassik_Fan
Stammgast
#30815 erstellt: 20. Mrz 2024, 00:30
Hallo zusammen,

hier überschlagen sich die Anregungen:
Bliss, Platti, Panufnik, Wieniawski.

Alles Komponisten, die ich bisher nicht kannte oder höchstens einmal den Namen gehört habe.
Noch so viele weiße Flecken auf der musikalischen Landkarte....

Und wo soll ich den Platz hernehmen?


Nun aber bei mir etwas Besonderes
in der musikalischen Welt

Emilie Mayer (1812-1883). Ich weiß nicht, ob dies eDame hier überhaupt schon einma vorgestellt wurde.

Ich hatte eine sehr ansprechende Sinfonie im WDR 3 gehört und mir daraufhin diese Doppel-CD bstellt.

Mayer_Emilie


Emilie Mayer war zu ihrer Zeit eine gefeierte Komponistin, und sie komnte wahrscheinlich als erste Frau von der Musik, die sie komponiert hat, leben konnte.

Sie komponierte 8 Sinfonien, ca 1 Dutzend Streichquartette Violin- und Cellosonaten.
Zunächst komponierte sie im Stil der Wiener Klassik, später war sie sehr von Beethoven beeinflusst.

Die Doppel-CD gibt einen kleinen Einblick in ihr Schaffen, auf der CD1 ist eine Sinfonie und ein Klavierkonzert enthalten, auf CD 2 befindet sich ein Streichquartett , eine Klaviersonate udn zwei wetere Stücke.

Besonders gut gefallen hat mir das Klavierkonzert, sehr schöne, gefühlvolle Musik.


Viele Grüße

Harry
Hüb'
Moderator
#30816 erstellt: 20. Mrz 2024, 12:20
@Emilie Mayer:
Ja, von ihr habe ich auch schon Werke gehört. Fand ich sehr lohnend.
Bin mir gerade nicht sicher, ob ich die von dir gezeigte CD möglicherweise sogar im Bestand habe...

Bei mir:

jpc.de
Alfredo Casella (1883-1947)
Konzert für Orchester op. 61
+ A notte alta op. 30; Symphonische Fragmente aus "La donna serpente" op. 50

Martin Roscoe, BBC Philharmonic Orchestra, Gianandrea Noseda
Chandos, DDD, 2011

Casella ist "immer eine Reise Wert".
Tolle Musik, super gespielt und aufgenommen. Wurde ja hier auch schon mehrfach gehört.

Seit den 1920er Jahren hatte Casella in einem an Strawinsky gemahnenden Neoklassizismus seinen eigenen Stil gefunden, den er allerdings in den darauffolgenden Jahrzehnten durch vielfältige weitere Einflüsse weiterzuentwickeln wusste. Die zweite Folge stellt Orchesterwerke aus den Jahren 1921-1937 vor, die dies sehr schön nachhörbar machen.

Wobei Casella meinem Empfinden nach mehr den Geist der Romantik atmet, als das obige Zeit nahelegt.
Egal. Jedenfalls ein aus der "Nische" sehr deutlich herausragender Komponist, IMHO.

Viele Grüße
Frank
boccherini
Stammgast
#30817 erstellt: 20. Mrz 2024, 14:50
Ich höre gerade einen von mir sehr geschätzten Dirigenten: Pierre Monteux

IMG_0100

daraus eine luftige Brahms 2. als Einstimmung auf einen warmen, sonnigen Frühlingstag
Hüb'
Moderator
#30818 erstellt: 20. Mrz 2024, 15:52
Brahms #2 mit Monteux geht immer...

Bei mir brahmst es gleichfalls:

jpc.de
Johannes Brahms (1833-1897)
Symphonien Nr. 1-4
+ Tragische Ouvertüre op. 81

Pittsburgh Symphony Orchestra, William Steinberg
Command Classic Recordings/DGG, ADD, 1961-1965

Ich habe diese GA jetzt komplett durchgehört und bin damit sehr zufrieden. Das Alter hört man ihr überwiegend nicht an und Steinberg liefert eine schöne, straff-zügige Deutung. Siehe auch hier oder notfalls hier, gerne auch dort. Keine one-and-only-Deutung, wie ja meistens, aber andererseits wirklich keine unnötige "alles muss ans Licht"-Ausgrabung.

Viele Grüße
Frank
Hörstoff
Inventar
#30819 erstellt: 20. Mrz 2024, 23:53

Klassik_Fan (Beitrag #30815) schrieb:
hier überschlagen sich die Anregungen:
Bliss, Platti, Panufnik, Wieniawski.

Alles Komponisten, die ich bisher nicht kannte oder höchstens einmal den Namen gehört habe.
Noch so viele weiße Flecken auf der musikalischen Landkarte....

Noch ein Weiterer gefällig? Zumindest lässt sich vermuten, dass du den Herrn - wie ich bis gerade eben auch nicht - noch nicht kennst.

Gespielt werden die Kammersinfonien 1 & 2 sowie die "Klavieriana" des Frankoschweizers Richard Dubugnon (*1968). Neue Musik also - trotz altertümlich anmutendem Cover -, welche sich als solche auch rasch zu erkennen gibt. Etwas zum Erschließen durch mehrere Hörangelegenheiten, das Ganze vom Musikkollegium Winterthur/Thomas Zehetmair sowie der Klavieriana-Solistin Noriko Owaga in feiner BIS-Qualität.

Daran lässt es sich eine Zeitlang gütlich tun.

amazon.de
Klassik_Fan
Stammgast
#30820 erstellt: 21. Mrz 2024, 15:39
Hallo zusammen,


Noch ein Weiterer gefällig? Zumindest lässt sich vermuten, dass du den Herrn - wie ich bis gerade eben auch nicht - noch nicht kennst.


Da hast Du vollkommen recht,
man lernt nie aus

VG

Harry
WolfgangZ
Inventar
#30821 erstellt: 21. Mrz 2024, 16:53
Von Richard Dubugnon habe ich noch nie etwas gehört. Erschreckend [ ] und vielen Dank [ ]! Mal im Internet sichten!

Wolfgang


[Beitrag von WolfgangZ am 21. Mrz 2024, 16:53 bearbeitet]
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