Wo sind die Grenze zwischen Jazz und pop?

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die5katzen
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 15. Feb 2004, 00:49
Seitdem ich mit Jazz ein bisschen beschaffe (nicht lang), habe ich bei gewissen Gruppen Probleme gehabt, sie unter Pop oder Jazz zu katalogieren.

Santana und "Weather report" sind zwei Beispiele.
drbobo
Inventar
#2 erstellt: 15. Feb 2004, 02:33
Hallo

vorneweg, spielt es für mich beim Hören die Zuordnung keine Rolle, und ganz ehrlich denke ich auch selten darüber nach.
Vielmehr lasse ich Musik einfach auf mich wirken, die Reflektion erfolgt eher dann hinterher.

Aber hier soll ja diskutiert und reflektiert werden.

Santana (zumindestens die alten Aufnahmen die ich kenne), würde ich irgendwie nie mit Jazz in Verbindugn bringen.

Schwieriger schon Personen wie Norah Jones, toc toc toc oder Kari Bremnes. Würde es aber auch alles als "Pop" (ohne Abwertung) einordnen. Jazz ist bei mir aber auch nach Bebop beendet.
cr
Inventar
#3 erstellt: 15. Feb 2004, 06:13
Kari Bremnes würde ich nur tw. unter Jazz einordnen, ebenfalls Norah Jones(beide stehen bei mir unter Pop).
Auch von Sheena Eston gibt es eine CD, die unter Jazz gehört, Nicky Holland (kennt die wer?) ist auch tw. jazzig.
die5katzen
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 15. Feb 2004, 10:05

Hallo

vorneweg, spielt es für mich beim Hören die Zuordnung keine Rolle, und ganz ehrlich denke ich auch selten darüber nach.
Vielmehr lasse ich Musik einfach auf mich wirken, die Reflektion erfolgt eher dann hinterher.

Ja hast Du recht. Es geht prinzipiell, um die Zuordnung der Platten in meinem Zimmer, z.B.
Oder im Laden, wo soll ich diese Namen finden (OK Verfäufer fragen )?
Oder die Zuweisung der Genre im Computer.

gruss
ecols
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 22. Feb 2004, 19:19
also es ist schon schwierig wenn man gefragt wird was für musik man hört und man kann sich nicht genau ausweisen.... is bau so extrem richtungen wie heavy metall oder so schon viel leichter
Alex8529
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 22. Feb 2004, 19:30

Seitdem ich mit Jazz ein bisschen beschaffe (nicht lang), habe ich bei gewissen Gruppen Probleme gehabt, sie unter Pop oder Jazz zu katalogieren.

Santana und "Weather report" sind zwei Beispiele.



für diese "Mischform" gab es in den 60/70ern die Bezeichnung Jazz-Rock.


Santana würde ich nicht unbedingt dort einordnen.

Oft waren die Grenzen fliessend.


Frank
Classe
Stammgast
#7 erstellt: 22. Feb 2004, 22:00
Weather Report ist fuer mich Fusion, Santana ist Black Magic, nee, weiss ich nicht - vielleicht World Music oder Rock?
Norah Jones ist interessant, bei JPC ist sie unter JAZZ gefuehrt, vielleicht bei sie bei Blue Notes debuetiert hat. Fuer mich ist das eindeutig eine Mischung aus Country und Blues.
Beim Hören der Musik spielt das Einordnen des Musikstils keine Rolle vielleicht dann aber beim Einordnen ins Regal.
Fu_Manchu
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 23. Feb 2004, 19:27
Ich würde Pop nicht als eigenes Genre ausgeben. Pop steht für populäre Musik. Das kann ein Nr. 1 Hit von Metallica sein oder der Hit von Take That.

Sag mal einem Metallica-Fan, das die Pop-Musik machen :D. Sozusagen polulären Metal.

Leider wird heutztage alles als Pop dargestellt, was nicht in eines der Genre passt. Poppig, tanzbar, Radiokonform, all das wird als Pop bezeichnet. Ist aber leider genau so irrig wie die Bezeichnung Handy. Pop wurde eingedeutsch und als eigenständiges Genre ausgegeben. Ist es aber nicht. Das Wort kommt aus dem englischen und steht, wie gesagt, für populär.

Pop, bzw, das was heute als Pop durchgeht hieß früher mal Beat. Wobei 60er Jahre und 90er Jahre Beat sich unterscheiden, sozusagen entwickelt hat. Ob zum guten mag man in Frage stellen.

Alles kann (Metal, Rock, Blues, Dance, Tecno, Soul, Beat), muss aber nicht, Pop sein.


[Beitrag von Fu_Manchu am 23. Feb 2004, 19:32 bearbeitet]
Wilke
Inventar
#9 erstellt: 02. Jun 2006, 09:58
hallo,
ist blues n i c h t jazz? frage eines Anfängers!
GlobalPlayer
Stammgast
#10 erstellt: 02. Jun 2006, 10:12

Wilke schrieb:
hallo,
ist blues n i c h t jazz? frage eines Anfängers!

Aua, nein

Übergänge sind immer fliessend, wobei wie hier bereits angedeutet verschiedene Künstler auch verschiedene Stilrichtungen bedienen können; so sind verscheidene gute alte SANTANA-Platten wie CARAVANSERAI sicherlich Jazz-Rock, während viele spätere Platten unter Rock oder Pop fungieren können. Auch bei Norah JONES könnte die erste noch als Jazz durchgehen, die zweite aber höchstens als Country-Jazz-Schnulz (und wo reihen wir Katie MELUA ein )
Wer das Zusammentreffen von Jazz und Blues sucht, sollte sich auch mal bei Wynton oder Branford MARSALIS umschauen.

mfG
HansFehr
Inventar
#11 erstellt: 02. Jun 2006, 15:06
Weather Report ist ein gutes Beispiel für die Nichtnotwendigkeit von Zuordnungen. Selbst in Geprächen mit Zawinul habe ich nie rausgehört,
wo und wie er die Gruppe sieht.

Da er wie Wayne Shorter von "regulären" Jazz-Formationen herkam, hat man damals Weather Report eben der Sparte Jazz zugeteilt.

Bei Miles Davis war das ab Bitches Brew ähnlich.

Grüsse
Hans
HansFehr
Inventar
#12 erstellt: 02. Jun 2006, 15:36
Jetzt merke ich erst. Das Thema ist über zwei Jahre alt.

Und der Themenhersteller ist gelöscht.



Grüsse
Hans
Wilke
Inventar
#13 erstellt: 02. Jun 2006, 17:14
ich dachte immer, blues wäre eine "untergattung" des Jazz!?
Kenne eine swing und blues band. Demnach ist swing auch keine
Unterart des Jazz?
Bassig
Stammgast
#14 erstellt: 02. Jun 2006, 17:15

Wilke schrieb:
ist blues n i c h t jazz?

Nein, ganz bestimmt nicht
Wobei es im Jazz sehr viele bluesige Einflüsse gibt, z.B. im Bereich der Rhythmik. Nicht umsonst heißen viele Jazztitel ja auch irgendwas mit Blues, z.B. St. Louis Blues, C Jam Blues oder auch Schwamm-Drüber-Blues (ach ne, der passt nicht hier rein )

Wie schon gesagt wurde, die Übergänge sind fließend.

Santana würde ich mit früheren Alben, wie Caravanserei oder Abraxas am ehesten in den Jazz-Rock einordnen, wie auch die Frühwerke von Blood, Sweat & Tears oder Chicago.
Bassig
Stammgast
#15 erstellt: 02. Jun 2006, 17:24

HansFehr schrieb:
Bei Miles Davis war das ab Bitches Brew ähnlich.

Also gerade diese epochale Platte (auch wenn sie nicht jedermanns Sache ist) ist ja eine ziemliche Mischung. Zusammen mit der Decoy stellt sie ja den Übergang vom Acuostic Miles zum Electric Miles dar. In der Geschichtsschreibung des Jazz steht auch, daß diese Platte der Übergang vom Free Jazz zum Jazz Rock war. Dem kann ich mich duraus anschließen.
poubelle
Inventar
#16 erstellt: 02. Jun 2006, 18:03

Bassig schrieb:
In der Geschichtsschreibung des Jazz steht auch, daß diese Platte der Übergang vom Free Jazz zum Jazz Rock war. Dem kann ich mich duraus anschließen.

???
kannste mir das mal erklären?
audiofisk
Inventar
#17 erstellt: 03. Jun 2006, 13:21
Vielleicht ist zunächst der Definitionsversuch von Wikipedia hilfreich?

Jazz <klick hier>
und
Blues <klick hier>

Wo die Tonträger im Laden und Regal eingeordnet werden,
ist noch eine ganz andere Geschichte.
Auf manchen findet sich auf dem Cover ein Hinweis wie zum Beispiel'file under Drum'n Bass' - bei Drum'n Bass einordnen.
Nicht immer wirkt so ein Vorschlag berechtigt ...

Viele Grüße, ]-audiofisk°<
audiofisk
Inventar
#18 erstellt: 03. Jun 2006, 13:23
HolgerFfm
Stammgast
#19 erstellt: 07. Jun 2006, 18:01
@Wilke


Demnach ist swing auch keine
Unterart des Jazz?


Wenn wir jetzt Haare spalten wollten, würde ich sagen, "swing" ist eine der wesentlichen Rhythmen des Jazz, und "Swing" ist eine Musikrichtung, die ebenfalls zum Jazz gehört.

Egal wie - es ist Jazz!

Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main
Holger


[Beitrag von HolgerFfm am 07. Jun 2006, 18:02 bearbeitet]
LyleFinster
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 15. Jun 2006, 09:34
Mal ketzerisch gefragt, wo gehört dann die "Swing when you are winning" von Robbie Wiliams hin?

Neben die "Intensive care" (also zu Pop)

Oder neben die "We've Got What You Need" von James Williams (Jazz)?
M_A
Stammgast
#21 erstellt: 19. Jun 2006, 13:55
Ich vermute, dass Puristen und Vertreter der reinen Jazzlehre den guten Robbie nicht als Jazzer akzeptieren würden und die CD demnach zu den anderen RW-Alben sortieren würden. Er ist doch ein Pop-Interpret.
Das deckt sich mit meiner Sortierung. Das liegt aber daran, dass die Ordnung nach Interpreten stärker wiegt als die nach Musikrichtungen. Erschwerend kommt hinzu, dass ich noch keine echte Ordnung in meiner Jazz-Abteilung habe. Letztendlich sind mir solche Fragen aber nicht so wahnsinnig wichtig. Die CD macht Spaß, das reicht.
Natürlich kann man die Fragen weiterführen: Wenn RW..., was ist dann Michael Bublé oder Jamie Callum?

Gruß
M A
HolgerFfm
Stammgast
#22 erstellt: 19. Jun 2006, 15:21
@LyleFinster

RW ist - durch und durch! - Pop. Aber ich werde es ihm nicht übelnehmen, weil er damit die Welle des Wiederentdeckens von Big-Band-Musik befördert hat :-). Beim Hören allerdings ziehe ich jede halbwegs gute Frank-Sinatra-Aufnahme vor.

Bei Bublé, Cullum, bei der Krall und der Jones habe ich eher den Verdacht, dass in jeder Hinsicht auf Popularität getrimmte Werke unter dem Sigel "Jazz" verkauft werden, um sie in ihrem Image aufzuwerten. Aber nochmal: ich mag das zwar nicht, aber ich habe nichts dagegen, weil es den einen oder die andere vielleicht doch dazu verführen mag sich anzuschauen, was sonst noch so alles interessantes im Jazz-Regal beim Händler steht.

Also steht RW bei mir auch im Pop-Regal. Aber sonderbar: im Grunde gehört dort auch Sinatra hin - er steht bei mir aber unter Jazz :?. Noch ein Beispiel: Antônio Carlos "Tom" Jobim steht auch unter Jazz, obwohl es sich, ehrlich gesagt, um - wenn auch sehr schöne - Schlager handelt.

Vielleicht muss ich doch umsortieren...

Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main
Holger
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