Tapes aufnehmen für Dummies

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D.Ruffy
Neuling
#1 erstellt: 03. Feb 2014, 23:05
Guten Abend,

das hier ist mein erster Post in dem Forum.
Also ich hatte vor, eigentlich mehr aus nostalgischen Gründen, und, weil mein Handy kaputt gegangen ist, mit Tapes auzunehmen. Gesagt, getan, das Tape Deck von Papa an den PC angeshlossen, auf Aufnahme gedrückt, und es kam nur Kappes dabei rum, da waren Riemen gerissen, und der lokale 'Fachmann' sagte, da sei nicht mehr zu machen.

Dann habe ich mal ein bisschen rumgesucht, aber nur Lösungen zu digitalisierung gefunden. Ich habe ehrlich gesagt kein großes Equipment, und möchte mir, als Azubi, auch nichts exorbitant teures zulegen.
Ist es möglich hier das Aufnhemen von Tapes für einen Laien zu erklären, oder bin hier hier damit falsch?
Vielleicht noch zu Info, ich habe als Walkman einen Sony WM-EX522.

Also nochmal zusammengefasst: Ich will mit möglichst einfachen Mitteln, muss aber nicht super schnell gehen, Kasetten aufnehmen, und hab keine Ahnung, wie ich das anstellen soll


Vielen Dank schonmal im Voraus für eure Hilfe!
Felix
Mr._Lovegrove
Inventar
#2 erstellt: 04. Feb 2014, 09:17
Zunächsteinmal besorge dir ein funktionstüchtiges Tapdeck. Rechne dort mit einer Investition
von 20-80 Euro. Je nach Anspruch ans Deck. Bei Ebay oder Ebay Kleinanzeigen wirst du fündig.

Ich empfehle dir ein Deck ab den späten 80ern. Am besten fährst du mit einem Pioneer, Akai,
Technics oder auch Kenwood und Sony.

Die meisten Pioneers ab Anfang der 90er hatten eine automatische Bandkalibirierung. Was bedeutet,
dass du das Deck nicht mehr manuell auf die jeweilige Kassette einstellen musst. Das konnten aber
auch Decks wie das Kenwood KX 9010.Das hilft in Bezug auf den bestmöglichen Klang.

Aber wichtiger ist, dass das Deck mechanisch gut in Schuß ist, sprich ohne Schwankungen läuft,
Andruckrollen und Tonköpfe nicht schief stehen und bei Bedarf gereinigt werden.

Wie du dann eine MC am besten aufnehmen kannst, kann dann folgen. Vorallem weil du ja anscheinend
vom Rechner aus aufnehmen willst, wird das etwas schwieriger, als mit 'nem CD Player. Es könnte zu
Brummen oder erhöhtem Rauschen kommen. Aber da sind andere hier sicher besser bewandert drin.

Erstmal Tapedeck besorgen.
Bollze
Inventar
#3 erstellt: 06. Feb 2014, 21:37
Wenn sich ein gebrauchtes Tapedeck kauft, muss halt auch aufpassen, dass dort auch die Riemen nicht fertig sind. Schlappe Riemen merkt man oft am trägen Spulen oder die elektronischen Laufwerke arbeiten oft fehlerhaft, klemmen oft.
Ansonsten gibs für viele Decks neue Riemen bei ebay zu kaufen, vielleicht lässt das Deck vom Vater wieder reparieren, macht Sinn wenn es eine ordentliche Maschine ist und der Tonkopf noch nicht durch den Bandlauf zu stark gezeichnet.

Bollze.


[Beitrag von Bollze am 06. Feb 2014, 21:41 bearbeitet]
D.Ruffy
Neuling
#4 erstellt: 11. Feb 2014, 20:52
Hi,

Vielen Dank erst einmal für die Antworten!
Also, ich kenn mich in der ganzen Tape Szene nicht so aus, aber so, wie ich meinen Vater kenne ist das ein ganz solides Gerät. Ich denke da könnte man schon eine vernünftige Qualität herausbekommen. Aber wo gehe ich denn dafür am besten hin? Zum Elektronikhändler nebenan? Oder ist es dann vielleicht doch besser sich direkt ein neues Gerät zu organisieren.

Von meiner Mitbewohnerin könnte ich mir deren kleine Anlage ausleihen, die hat auch ein Tape-Fach, ich denke damit versuche ich es zuerst, das geht am schnellsten, und ist am günstigsten. Wenn dann alles mit dem aufnehmen klappt, dann kann ich ja noch sehen, ob ich da noch weiter Geld rein investiere, oder nicht.

Muss ich denn auf irgendwas beim Kassettenkauf achten? Da gibt es ja auch ein breites Spektrum, oder spielt das bei einer so durchschnittlichen Aufnahmequalität keine Rolle?

Besten Gruß
Mr._Lovegrove
Inventar
#5 erstellt: 12. Feb 2014, 11:18
Neue Kassetten sind eh schwer zu kriegen.
Universal einsetzbare MCs waren und sind immer noch die
guten alten Maxell XL-II oder XL-IIS.
Aber auch BASF Chrom Maxima II sind OK.
TDK SA-X oder SA-XS tun es auch.
Das sind alles Typ II, sprich Chrombänder

Abstand nehmen würde ich von Typ I Bändern mit Eisenbeschichtung.
Und in deinem Fall auch von Typ IV, sprich Metallbändern. Die sind
einfach zu teuer und brauchen schon gute Tapedecks zur vollen
Ausschöpfung ihres Potenzials.

Schau halt, ob du originalverpackte Kassetten bekommst. Halt ungeöffnete
Altbestände.
Bollze
Inventar
#6 erstellt: 12. Feb 2014, 14:37
Die Tapedecks, die in den letzten Jahren in diversen Anlagen eingebaut wurden, sind eigentlich nur noch Notlaufwerke, der Löschkopf ein Dauermagnet, ohne Vormagnetisierung ?? die Laufwerke sind meist nur auf Band I abgestimmt, Mit Chrom (II) - oder Metallbänder (IV) kann damit nicht ohne starke Verfälschungen aufnehmen. Die Anpassung fehlt.
Und selbst auf normalen Bänder bleibt die Qualität weit hinter einen ordentlichen Tapedeck zurück.

Die Riemen sollte man schon selber wechseln können, sonst wird es ziemlich teuer.
Für das Geld kann sich dann was gebrauchtes kaufen.
Einige Laufwerke z.B: einige Technics haben keinen Riemen. Das Problem damit vom Tisch. Es sind "Digtital Servo DD" Laufwerke. Die betreffenden Geräte erkennt man an den entsprechenden Schriftzug unter den Kassettenfach. Da die meisten nur die Spitzenmodelle haben wollen, gehen mittleren Geräte oft für ein Apfel und Ei weg bei ebay.
Ich hab das einfache RS -B 565 Modell, mir reicht das Gerät.
Decks wollen gepflegt sein, Köpfe , Rolle usw sollten regelmässig gereinigt werden. Idealerweise auch mal entmagnetisert werden, jedenfalls bei den hochwertigen Geräten, da merkt man es auch bei der Wiedergabe.

Neue Kassetten zu beschaffen ist schwer, meist bekommt nur den Typ I zu kaufen. Normalband. Das Deck sollte dann besser HX-pro haben.
die besseren Chromkassetten neu beschaffen wird noch schwerer
Und für gute Metallkassetten neu muss man viel Geld hinlegen.
Ansonsten mal auf Flohmärkten oder ebay usw. schauen, nach gerauchte Ware schauen usw.



TDK Kassetten kann ich zum Aufnehmen nur als Neuware empfehlen, da sie mehrfach gebraucht oft ein starkes Drop out- Verhalten entwickeln ( Tonstottern, Holpern...) bei einer Neuaufnahme.
BASF sind robuste Bänder, dessen Eigenschaften sich auch bei häufigen Gebrauch nur langsam abbauen.
maxell klingen auf meinen Deck sehr ausgewogen.
z.B. die Maxell SQ II , billige ex - Lidl- Ware, dort kommte ich kaum eine Verfärbung im Klang zwischen Signalquelle und Aufnahme festellen bei meinen Deck. Auch die Empfindlichkeit stimmt, wichtig für die Dolby- Verwendung bei einfachen Decks.

Bollze.


[Beitrag von Bollze am 12. Feb 2014, 17:06 bearbeitet]
D.Ruffy
Neuling
#7 erstellt: 15. Feb 2014, 14:22
Super, vielen Dank für eure Tips!

Habe mal eine TDK Kassette mit dem Geräat aufgenommen. Die Qualität ist mir doch etwas zu schlecht, aber das liegt vermutlich an dem Aufnahmegerät. Daher werde ich mich in der nächsten Woche verstärkt nach einem günstigen Tape-Deck umsehen. Fahre heute noch nach Hause, und schaue mir nochmal das alte Gerät vom Vater an, vielleicht geht da ja doch noch irgendwas.

Sollte ich es wieder herrichten wollen, muss ich dann noch auf etwas anderes achten? Wie erkennt ein Laie, ob zum Beispiel der Tonkopf schon abgenutzt ist, oder kann man das ohne kompetenten Blick nicht herausfinden?
Da das Gerät ja schon einige Jahre in der Familie ist, würde ich es echt gerne wieder flott machen wollen!

Ansonsten gucke ich mal nach so einem Riemenlosen Gerät.


Vielen Dank nochmal für eure Tips, echt super, ich kann alles verstehen, und komme weiter!

Besten Gruß,

Felix
Bollze
Inventar
#8 erstellt: 15. Feb 2014, 15:23
Ein abgeschliffender Tonkopf macht sich durch dumpfen Klang und geringen Pegel bemerkbar, obwohl die sonstige Technik in Ordnung ist. An Tonkopf in der Mitte sieht man dann, dass sich das Band tief eingegraben hat. Und eventuell der Kopfspalt schon grösser wird, <-dann ist er definitiv hin.
Aber, es gibt auch anderen Ursachen, warum Aufnahmen dumpf klingen können, nicht immer ist der Kopf verschlissen.

Probleme mit schnell abgeschliffenden Köpfen kenne ich nur noch aus DDR-Zeiten.
Dort haben die Köpfe etwa tausend Stunden gehalten oder kürzer wenn sie durch die Pausensuchlauffunktion unnötig gefoltert wurden, z.B. das HMK mit DDR-Kopf von RFT, wo man dann aber später ein Kopf von Alps Japan eingebaut hat.
In der DDR war der Kassettenrecorder das meistgenutzte Medium schlechthin, die Geräte waren ständig im Einsatz,, da gute Platten und sowas selten waren. Den 24 Stunden Dudelfunk gabs auch noch nicht. Naja, der Rias begann damit, aber auf hohen Niveau und ohne Werbung.

Die Deck aus westlicher Produktion , die Massenware so um die 500 DM aufwärts aus den 90er, haben normalweise verschleissarme Köpfe drin, und spätestens mit den Siegeszug des MP3-Players, sind die Decks im Ruhestand und machen kaum noch Stunden. Die meisten Tapedecks aus den 90er bis heute haben also in der Regel ein guten Kopf drin. In der Regel auch eine gute Ausstattung wie Biasanpassung manuell oder automatisch und HXpro.
Verschlissende Laufwerkstasten, wäre ein Hinweis, dass das Deck doch ordentlich Stunden auf den Buckel hat und ist somit nicht die 1 Wahl.

Natürlich kann es bei Deck deines Vater auch noch Probleme jenseits des Riemen gibt.
Den Riemen wechseln ist aber oft auch nicht ohne. Am besten viele scharfe Bilder mit der Digicam machen vor und bei der Demontage. Das hilft oft beim Zusammenbau.
Das Deck auch mal googeln, manchmal gibs reichlich Informationen.

--> hier ein Deck, was massig Stunden gelaufen ist :
http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=5247.40

Bollze


[Beitrag von Bollze am 15. Feb 2014, 19:50 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#9 erstellt: 16. Feb 2014, 11:36
Wenn die Klangqualität so schlecht ist, dass man beispielsweise einen radikalen Höhenabfall
hat und es enorm dumpf klingt, dann kann das auch an einem verstellten Azimuth liegen,
sprich der Tonkopf steht nicht mehr exakt im 90° Winkel zum Band. Dafür hat aber
jedes Deck eine Stelleschraube unter dem Kopf.

Aber da kauf dann lieber für günstig Geld ein besser erhaltenes Gebrauchtteil, als stundenlang
am Deck rumzuschrauben.

Ach so: Was für ein Deck ist das denn ganz genau? Marke und Bezeichnung wären toll.
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