Crystal CD - die spinnen, die Japaner

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Mr._Lovegrove
Inventar
#1 erstellt: 23. Jun 2018, 09:34
Ich bin gerade beim Stöbern durch die Neuheiten bei Elusivedisc auf diese Verrücktheit gestoßen:
http://www.elusivedisc.com/Ondekoza-Fujiyama-Japanese-Import-Crystal-CD/productinfo/AUMCDCI1001/
$949,- für eine CD!!! Sie scheint auf Bestellung gefertigt zu werden und nicht seriell. aber ich mußte dennoch erstmal kräftig schlucken. Audi Meister verlangt ja für das parallel erscheinende Hybrid- SACD- Box- Set mit 6 Alben von Ondekoza schon sportliche $199,-, aber fast nen Tausender für EINE Disc? Es muß genug reiche Spinner geben, die wirklich nicht mehr wissen, wohin mit ihrem Geld. Und ich hielt die Preise, bzw. Preissteigerungen der Esoteric SACDs schon für ein halbes Verbrechen....


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 23. Jun 2018, 09:36 bearbeitet]
subsidiär
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 23. Jun 2018, 18:00
über 22.000€ für eine CD


https://www.amazon.d...owse-bin%3A379146011
und noch eins drauf:

https://www.amazon.d...owse-bin%3A379146011

fast 60.000 für eine CD

Mr._Lovegrove
Inventar
#3 erstellt: 23. Jun 2018, 18:11
Aber das sind ja Fantasiepreise, die Japaner meinen ihren aber ernst.
Passat
Inventar
#4 erstellt: 25. Jun 2018, 11:21
Naja, man muß da aber genau lesen.
Die Crystal CD besteht nicht aus Polycarbonat, sondern aus Glas.
Die Reflektionsschicht besteht nicht aus Aluminium, sondern aus Gold.
Dazu die Einzelanfertigung, dann kommt man schon auf so einen Preis.

Ob es den Preis wert ist, muß jeder für sich entscheiden.

Grüße
Roman
Burkie
Inventar
#5 erstellt: 25. Jun 2018, 13:02

Passat (Beitrag #4) schrieb:
Naja, man muß da aber genau lesen.
Die Crystal CD besteht nicht aus Polycarbonat, sondern aus Glas.
Die Reflektionsschicht besteht nicht aus Aluminium, sondern aus Gold.


Also,

dann soll man wirklich genau lesen.

Die CD besteht aus einem Glassträger, auf dem die Informationsschicht, die also die Pits trägt, aus UV-ausgehärtetem Kunststoff lediglich aufgebracht wurde. Die Reflektionsschicht aus Gold ist auf dem Kunststoff aufgebracht.
Darauf kommen dann nochmal Schutzlack und Labeldruck wie bei einer normalen CD.

Das halte ich für insgesamt schlechter als eine normale CD.
Bei einer normalen CD sind Träger und Informationsschicht immerhin aus gleichem Material; die Pits sind in die Kunststoffscheibe eingepresst..

Wenn's warm oder kalt wird, dehnen sich Glas und UV-Kunststoff unterschiedlich aus. Kann zu feinen Rissen führen. Wenn erstmal Feuchtigkeit zwischen Glasträger und UV-Kunststoff gerät, ist alles aus. Weil sich dann die Informationsschicht ablöst.

Bei einer richtige CD sitzt die Information im Träger selber; ablösen kann sich die Metallschicht (bei der Glas-CD übrigens auch).
Die Information als solche ist aber noch vorhanden, und könnte durch Neu-Metallisierung evtl. auch wieder lesbar gemacht werden.
Macht natürlich niemand, weil man die Daten eh schon gerippt auf der Festplatte hat.

Die ganzen lustigen Oszillogramme sind so informativ wie die Lissajous-Figuren in alten Science-Fiction-Filmen: Soll "wissenschaftlich" aussehen und die Dummen beeindrucken.


Gruss
arnaoutchot
Moderator
#6 erstellt: 25. Jun 2018, 16:37
Das hat mich natürlich schon wieder neugierig gemacht. Die XRCD-Variante unten, die klanglich vermutlich kein bisschen schlechter ist, wird in Discogs allerdings aktuell auch für prohibitive knapp EUR 900 angeboten. Die Original-JVC-Japan-Ausgabe schlägt immer noch mit knapp EUR 100 gebraucht zu Buche. Es gab auf einem mir unbekannten Label Nektar sogar eine deutsche CD-Ausgabe, da weiss ich aber nicht, welche Quelle diese Pressung verwendet.

Ich werde mal die Fühler ausstrecken, wenn ich das nächste mal in Japan bin .... Cover ist auch hübsch ...

Ach ja, das Glaszeugs halte ich ebenfalls für künstliche Verteuerung ohne klanglichen Mehrwert. Aber auf Basis meiner Erfahrungen aus Asien bin ich ganz sicher, dass es dort eine Käuferschaft für solche exklusiven Ausgaben gibt. Preise für rare Platten (v.a. im Vinylbereich) durchstossen dort nicht selten die umgerechnet EUR 1.000-Schwelle.

R-2367922-1293477713.jpeg
Mr._Lovegrove
Inventar
#7 erstellt: 25. Jun 2018, 19:06

Burkie (Beitrag #5) schrieb:

Die CD besteht aus einem Glassträger, auf dem die Informationsschicht, die also die Pits trägt, aus UV-ausgehärtetem Kunststoff lediglich aufgebracht wurde. Die Reflektionsschicht aus Gold ist auf dem Kunststoff aufgebracht.

Das habe ich aber eben auch genau anders verstanden. Der Metal Stamper presst die Pits direkt in das Glas. Dann wird das Gold aufgedampft. So steht es dort.
Burkie
Inventar
#8 erstellt: 25. Jun 2018, 21:22
Nein,

das ist falsch.
das Pit-Muster (die Information) wird in ein UV-aushärtendes Harz (oder Lack) abgeformt.
Siehe das Bild http://www.elusivedisc.com/images/aumcdci1001-3.jpg

von deren Seite: http://www.elusivedi...uctinfo/AUMCDCI1001/

Gruss


[Beitrag von Burkie am 25. Jun 2018, 21:23 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#9 erstellt: 25. Jun 2018, 21:51
Ah ja, jetzt habe ich es auch verstanden.
Mr._Lovegrove
Inventar
#10 erstellt: 26. Jun 2018, 06:48

arnaoutchot (Beitrag #6) schrieb:
Es gab auf einem mir unbekannten Label Nektar sogar eine deutsche CD-Ausgabe, da weiss ich aber nicht, welche Quelle diese Pressung verwendet.

Es gab auch eine hochoffizielle deutsche Pressung, die BMG Ariola vertrieben hatr. EAN 764916899225.
arnaoutchot
Moderator
#11 erstellt: 26. Jun 2018, 07:59
Kennst Du die Platte (inhaltlich, generell) ? Lohnt es sich, danach zu suchen ?
Mr._Lovegrove
Inventar
#12 erstellt: 26. Jun 2018, 08:23
Leider die nicht. Ich habe eine andere Ondekoza auf HD und natürlich welche von Kodo. Und so kann ich mir vorstellen, dass auch die Fujiyama japanische Trommelmusik der besten Sorte ist.
Paesc
Inventar
#13 erstellt: 06. Jul 2018, 19:00

subsidiär (Beitrag #2) schrieb:
über 22.000€ für eine CD


https://www.amazon.d...owse-bin%3A379146011


Falls sich jemand überlegt hat, sich diese SACD (kein CD-Layer) als Geschenk des Lebens zu gönnen: Was bei Amazon DE gebraucht 22'000 Euro kostet, kostet bei Amazon USA neu schlappe USD 100. Das Teil gibt's als CD gebraucht ab 3 Euro...

Probieren kann man's ja


[Beitrag von Paesc am 06. Jul 2018, 19:01 bearbeitet]
Biedermeyer
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 11. Jul 2018, 19:33
@Paesc : Fahrstuhlmusik, wies nicht schlimmer geht
...obwohl
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