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Der analoge Klang allgemein

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8erberg
Inventar
#51 erstellt: 18. Mrz 2024, 19:05

Old-Hifi-Jünger (Beitrag #47) schrieb:
Gebe zu, die Zeit der/dieser/meiner Erinnerung ist doch schon arg lang her....

Aber ich weiß, damals gab es echt Zeitgenossen, die meinten wirklich, den nun besseren CD-Klang im UKW-Radio zu erhören :D


Ging umgekehrt auch: als SWR 1 begann "Vinyl-Abende" zu machen gab es auch Musikfreunde die sich über den "reinen analogen Klang" erfreuten.
Nur komisch ist die "Strecke" vom Studio zum Sender schon lange digital...

Bei den Erinnerungen kommt oft das die Höhen so spitz wären: da muss man sagen, Hörgewohnheiten und tatsächlich Übernahme der Master, bei Phonowiedergabe gehts meist ab 12- 14 kHz hörbar in den Keller (zumindst als junger Mensch hörbar).
Wir haben einen 14 kHz Katzenschreck im Garten.
Man bekommt schnell die Rückinfo wer den noch hört und wer nicht mehr... Ü50 hören es fast nie, Ü40 knapp die Hälte, Ü 30 ca 3/4, die anderen waren wohl zu oft mit lautgedrehtem Handy unterwegs...

Ich bin selbst für CD zu faul geworden und hol mir meist nur noch den Download, kommt eh auf den großen Server...

Peter


[Beitrag von 8erberg am 18. Mrz 2024, 19:10 bearbeitet]
hifi_raptor
Inventar
#52 erstellt: 18. Mrz 2024, 19:14
Morgen
Der gute Leslie Mandoki steht voll auf Analoge Musikaufnahme und Wiedergabe.
Seine Analogen Produktionen werden in CD und LP gepresst. Die CD sind sozusagen AAD.
Auf der Plandrehmaschine hört sich CD wie LP übrigens gleich an, wenn wir von den zusätzlichen Geräuschen durch die mechanische Abtastung absehen.

Noch einfacher als CD einlegen ist auf dem Tablet Album meiner Begierde aussuchen und klickeln.

Schönen Abend
Old-Hifi-Jünger
Stammgast
#53 erstellt: 18. Mrz 2024, 19:41

Bei den Erinnerungen kommt oft das die Höhen so spitz wären:


Jo, und im Versuch einigermaßen in eine relativ korrekte Sicht-Klangweise gerückt, sind die Ohren jetzt objektiv eben auch 35 Jahre älter
Haiopai
Inventar
#54 erstellt: 18. Mrz 2024, 19:46

8erberg (Beitrag #51) schrieb:
, die anderen waren wohl zu oft mit lautgedrehtem Handy unterwegs...



Die kommen doch bei dir gar nicht erst rein , weil sie gegen Türpfosten laufen und die Eingangstür nicht finden , da sie das Handy nicht nur laut drehen , sondern sich beim ständigen starren auf die Mini Bildschirme längst die Augen versaut haben .

Da sieht mans (oder auch nicht) wieder , digital ist alles Teufelszeug
SR2245
Inventar
#55 erstellt: 18. Mrz 2024, 19:47

Ging umgekehrt auch: als SWR 1 begann "Vinyl-Abende" zu machen gab es auch Musikfreunde die sich über den "reinen analogen Klang" erfreuten.
Nur komisch ist die "Strecke" vom Studio zum Sender schon lange digital...


Man denke auch an den MoFi Skandal... haben die digital klingt böse Hörer auch nicht gemerkt.

Auch bei den ganz normalen Plattenproduktionen war es ab Mitte der 80er doch schon oft vorbei mit analog.
Für den Delay der Schneidemaschine wurde da auch schon im großen Stil digitalisiert.


[Beitrag von SR2245 am 18. Mrz 2024, 19:50 bearbeitet]
13mart
Inventar
#56 erstellt: 18. Mrz 2024, 19:56

Haiopai (Beitrag #50) schrieb:
Aber das in den Griff kriegen der mechanischen Technik ...hmmh .... was gibts da groß in den Griff zu kriegen ,


Hmmh, darüber könnte ich jetzt einige Seiten verfassen. Mach ich aber nicht.
Meine Erfahrung ist aber, dass es wirklich eines hochwertigen Tonabnehmers
und eines hochwertigen Tonarmes bedurfte, um mit einem einfachsten CDP
von Phillips klanglich ungefähr gleichzuziehen.

Gruß Mart
Holger
Inventar
#57 erstellt: 18. Mrz 2024, 20:01
So hat jeder seine Erfahrungen... meine war, dass selbst ein Accuphase CD-Player nicht besser war als das Grado Reference Wood, welches ich damals im Sumiko Premier MMT auf dem Transrotor Classic Gold hatte...
8erberg
Inventar
#58 erstellt: 18. Mrz 2024, 20:04
Hallo,

Hilft nix wenns der 5. Sohn der 3. Mutter mit 15000 Stück auf dem Zähler war der die Masse zur Platte gepresst hat...

Peter
Holger
Inventar
#59 erstellt: 18. Mrz 2024, 20:09
Sorry, das verstehe ich jetzt nicht... wen sprichst du an, Mart oder mich ?
13mart
Inventar
#60 erstellt: 18. Mrz 2024, 20:10

Holger (Beitrag #57) schrieb:
Sumiko Premier MMT ...


Es war bei mir dieser Tonarm, welcher zusammen mit einem Audio Technica 33 OFC
auf einem Thorens 160 dem Phillips CD-Spieler Paroli bieten konnte ...

Gruß Mart
Old-Hifi-Jünger
Stammgast
#61 erstellt: 18. Mrz 2024, 20:15

Die kommen doch bei dir gar nicht erst rein , weil sie gegen Türpfosten laufen und die Eingangstür nicht finden ,


(Sorry, aber muss jetzt irgendwie sein)
Die laufen halt auch mal völlig in ihrem Recht übern Gehweg,,,und das war dann halt leider ihr persönlich letztes Recht im Erleben
ardina
Stammgast
#62 erstellt: 18. Mrz 2024, 20:31

Holger (Beitrag #46) schrieb:
Als mein letztes Wort hierzu: ich höre mich gerade durch die Steven-Wilson-Remixes der Yes-Alben... und einen solch tollen Klang kann man mit keiner Digitaltechnik besser in mein Musikzimmer zaubern.
Wahrscheinlich auch nicht schlechter, dies geben ich aber gerne zu.
Wichtig ist mir aber Ersteres.


Genau das begeistert mich auch immer mal wieder beim Platten hören. Und das nicht, weil es Vinyl ist, sondern obwohl es Vinyl ist. Viele sehen einfach nicht (mehr) das tolle elektromechanische System das zu einer solchen Reife gebracht wurde. Das war große Ingenieursleistung.

8erberg
Inventar
#63 erstellt: 18. Mrz 2024, 20:33

Rascas (Beitrag #48) schrieb:


Der ganze Abspielprozess einer Schallplatte ist so oder so eine Summierung von Korrekturen:

Auf der Schallplatte ist das Signal als Mikro-Signal drauf. Wer mal näher an einer Nadel mit dem Ohr war, kann die Musik hören. Die ersten Grammophone waren nur ein Trichter, der dieses Signal verstärkt hat. Heute wird dieses Mikro-Signal verstärkt. Da bei muss es auch noch entzerrt werden (RIAA-Entzerrung), weil man sonst an physikalische Grenzen stösst siehe auch Wikipedia.
.


Hust, das gilt für Magnetsysteme (Schnellewandler) Piezo- oder optische Systeme (Amplitudenwandler) brauchen keinen Phonopre.

Dabei gibt es sehr gute...

Peter
ardina
Stammgast
#64 erstellt: 18. Mrz 2024, 20:41

Old-Hifi-Jünger (Beitrag #43) schrieb:


Heute habe ich jetzt den Eindruck, das analoge kann ich lauter hören ohne dass irgendwas irgendwie "stört/unangenehm wird"....im Gegenteil, um so lauter, um so besser aber eben auch, mehr an Mecker



Das liegt aber wohlmöglich an deiner Musik Auswahl. Wie schon das Beispiel der ernsten Musik, die erheblich vom digitalen System profitiert hat. Dann gibt es auch reichlich Jazz der auf digitalen Medien heute unterm Strich einfach besser ist, aber es gibt auch genügend Beispiel aus fast jeder Musikrichtung. Hat man sich erstmal an das fehlen der systembedingten Nebengeräusche von Schallplatten gewöhnt, und ich meine jetzt nicht Kratzer, Dreck und Abnutzung, sind gut digital bearbeitete Produktionen einfach transparenter und besser aus gepegelt, ggf. auch ursprünglich analog aufgenommene Produktionen. Hier stellt uns gerne eine bestimmte Konditionierung ein Bein.

Haiopai
Inventar
#65 erstellt: 18. Mrz 2024, 20:42

Holger (Beitrag #57) schrieb:
So hat jeder seine Erfahrungen...


Eben , wobei ich nicht ausschließen will , das mein Gehör mit dem Alter nachgelassen hat , dem entgegen steht aber , dass ich die Unterschiede zwischen guten und schlechten Produktionen sehr wohl noch ziemlich gut höre .

Bei mir steht ein SL1200 MKnix mit Ortofon Nightclub MKII System einem T+A CD1400AC gegenüber , beides hängt an einem T+A PA 2000 AC MKII Vollverstärker an , wo der Dreher muss ich dazu sagen , an so ziemlich der besten Phono Vorstufe hängt , die ich jemals gehört habe und wenn ich dazu sage , dass der Verstärker voll bestückt ist , sprich die MC Platine auch drin hat , ich diese aber noch nie ausprobiert habe , fassen sich die Vinyl Liebhaber wohl kollektiv an den Kopf .

Aber was solls , ich hab meinen Spaß und LP macht genauso Spaß wie CD und da ich eben mit dem Zeug handele , hab ich auch öfters Mal CD und LP zur Hand und kann bequem vergleichen , nicht repräsentativ aber für mich reichts und da ist halt immer wieder die Erkenntnis da , in den meisten Fällen nimmt es sich nicht viel auf welchem Medium die Musik spielt . Brothers in Arms hatte ich letztens sogar in drei Versionen zur Hand , CD und LP in den Erstauflagen und dazu nochmal die LP als remasterte Doppel LP 180gr. , selbst da waren die Unterschiede gering , übrigens auch zwischen LP Erstpressung und Remaster .

Die Unterschiede zwischen guten und schlechten Produktionen dagegen sind deutlich , wie schon erwähnt gibt es da nach meiner Erfahrung auch Produktionen die dem Klangbild folgen , was wohl als digital und künstlich empfunden wird , sei es die schon genannte ZZ Top-Afterburner oder auch fast alles von Sisters of Mercy , sowohl auf CD als auch auf LP , taugt alles nicht viel , was bei Musik die man ansich gerne hört , dann auch doppelt mies ist .

Im Metal Bereich fällt mir da noch ManOWar ein , auch da das gleiche Spiel , egal ob CD oder LP , klingt alles grottig , die beste Produktion , die ich da gehört hab , war ein Live Bootleg , klang besser als jede Studio Produktion von denen
8erberg
Inventar
#66 erstellt: 18. Mrz 2024, 20:52
Hallo,

es wird ein Produkt verkauft...

Was letztlich der Künstler, der Tonmeister oder die Companie wollte das es klingt wie es halt klingt mag uns egal sein.

Es ist eine Produktion und hat mit der Realität soviel zu tun wie Krimi im TV zu realer Polizeiarbeit.
Jeder der was Anderes erzählt lebt im Kuckucksheim oder ist ein Dealer von überteuerten Tüddelkram.

Peter
hampshire
Hat sich gelöscht
#67 erstellt: 18. Mrz 2024, 20:54

8erberg (Beitrag #66) schrieb:
Es ist eine Produktion und hat mit der Realität soviel zu tun wie Krimi im TV zu realer Polizeiarbeit.

Das sehe ich anders. Die Musikproduktion ist oft Bestandteil des kreativen Prozesses Musik entstehen zu lassen. Produktion schafft auf diese Weise eine eigene Realität. Etwas anders gelagert ist das bei dem Einfangen von Live Ereignissen - hier bildet die Produktion Realität nach. Der Bezug zur Realität geht dabei nicht verloren - lediglich ein Teil der Information und Emotion der Live Musik lässt sich nicht einfangen und speichern. Es ist keine andere Geschichte, die erzählt wird.

Das Abspielen einer Schallplatte ist für mich ein sinnliches Erlebnis. Es beginnt mit der Auswahl der Scheibe - aus der eigenen Sammlung, die viel beschränkter ist als das was Streaming Dienste so anbieten. Wenn ich durch die Abpen stöbere kommen Erinnerungen hoch. Zu den Covers habe ich eine Beziehung und eine mal kleinere, mal größere Geschichte. Emotional bin ich damit schon auf das eingeschwungen, was ich hören werde. Nun das Procedere des Auflegens, ggfs. mit einer Bürste reinigen. Das Senken der Nadel auf die Scheibe erfolgt in Konzentration und während die ersten Takte kommen setze ich mich gemütlich zum Hören hin. Ab jetzt höre ich zu. Kein Bildschirm reizt mich zum Zappen oder schon mal nachsehen welches Stück als nächstes kommen soll. Ich versinke in der Musik oder gehe Gedanken und Erinnerungen nach.
Das verbinde ich mit dem "analogen" Klang.

Darüber hinaus gehöre ich zu denen, die der Auffassung sind, dass Leistung der aufnehmenden und abmischenden Toningenieure den Klang weit mehr beeinflussen als die Auswahl der Technologie - analog oder digital bei mir zuhause. Dass man heute mehr Auflösung und mehr Dynamik mit digitaler Technik erreichen kann als mit analoger dürfte inzwischen kaum noch jemand bestreiten.


[Beitrag von hampshire am 18. Mrz 2024, 21:02 bearbeitet]
Skaladesign
Inventar
#68 erstellt: 18. Mrz 2024, 21:01
Naja, das die CD oder auch digitale Medien und Streaming der Vinylscheibe überlegen sind, müsste Jedem doch klar sein, egal in welcher Kette gehört.
Es sei denn der Lautsprecher ist so schlecht, das es keine Unterschiede zu hören gibt.
Ich höre auch am liebsten Schallplatte und denke, wenn man sagt, es hört sich anders an und "für mich" besser, ja das kaufe ich jedem ab. Für mich ist es auch ein großer Unterschied zur CD, ja auch besser als CD. Es wird aber wohl an vielen Faktoren liegen die hier zusammen kommen und mir ein besseres "Feeling" beim Musik hören "suggerieren". Alles andere wäre Schönrederei.
hampshire
Hat sich gelöscht
#69 erstellt: 18. Mrz 2024, 21:08

Skaladesign (Beitrag #68) schrieb:
Es wird aber wohl an vielen Faktoren liegen die hier zusammen kommen und mir ein besseres "Feeling" beim Musik hören "suggerieren". Alles andere wäre Schönrederei.

Wenn Du mit einer Dir sehr leiben Person innig auf einer Düne in Frankreich sitzt und in den Sonnenuntergang aufs Meer schaust, schmeckt Dir ein Rotwein richtig gut, den Du zu Hause mittags am Eßtisch nicht genießen könntest. Das ist keine Schönrederei, sondern die ganz reale Wirkung eines anderen Settings auf Emotion und Wahrnehmung. Das zeigt ganz einfach, dass Genuss und emotionale Tiefe von mehr abhängt als dem was technisch nachweisbar ist.
Skaladesign
Inventar
#70 erstellt: 18. Mrz 2024, 21:11
Das mit der Schönrederei war darauf bezogen , das Vinyl nicht zu toppen ist und "besser " als digitale Medien ist. So war es gemeint.
Und genau den Rest deines Post unterschreibe ich auch


[Beitrag von Skaladesign am 18. Mrz 2024, 21:13 bearbeitet]
Holger
Inventar
#71 erstellt: 18. Mrz 2024, 21:19
Nun... dass Vinyl bisher nicht zu toppen war, ist zumindest für mich richtig.
Dass es besser als digital ist nicht, habe ich nie gesagt und werde dies auch nicht tun.
Aber eben auch nicht schlechter.
DOSORDIE
Inventar
#72 erstellt: 18. Mrz 2024, 21:32
Ich verstehe es nach wie vor nicht.

Die CD ist doppelt so gut, wie das was wir hören können. Bessere Medien sind zumindest in Stereo nicht hörbar besser, auch wenn sie auf dem Blatt besser sind. Die DACs sind seit den späten 80ern so gut, dass ein Unterschied zwischen den Playern nicht mehr wirklich hörbar ist. Eigentlich spielt die CD im Abspielprozess als Medium auch keine Rolle, weil sie einfach ein Datenträger ist, der Informationen an den DAC weiter gibt. Ich will damit sagen, es ist egal ob das Signal von einer Video Cassette, einen DAT Band, einer Festplatte oder von CD kommt, es ist immer exakt gleich, wenn der Ursprung der Gleiche ist und ob man will oder nicht, ein guter verlustbehafteter Codec wie mp3 macht das Signal ab einer gewissen Bitrate nicht hörbar schlechter.

Digital ist es doch so: Was rein geht, geht auch exakt so wieder raus. Es gibt keine Limitierungen, nur die Anzahl der Kanäle und ein absoluter Maximalpegel, der nicht überschritten werden darf.

Analog ist das anders. Eine gute Studiobandmaschine hat kaum hörbare Limitierungen, steht Digitaltechnik gar nicht so krass nach, das hat nämlich nix mit Sounddesign und Ästhetik zu tun. Trotzdem geht bei analog immer was verloren und es kommt nie exakt das raus, was rein geht. Die Limitierung bei der Bandmaschine ist aber so gering hörbar, dass sie nicht der Flaschenhals ist.

Eine Schallplatte hat nur einen Mono Bass, in der Innenrille kommt sie nur bis 12 kHz, der Noise Floor ist ständig anders, weil die Unebenheiten das Geräusch stetig verändern, die erreichbare Dynamik ist abhängig von der Länge der Plattenseite und vom Frequenzgang, liegt aber maximal irgendwo bei 50 dB (bei einer Maxi Single vielleicht ein Bisschen mehr), Kanaltrennung liegt irgendwo bei 20 dB, Spielereien, wie sie in den 80ern üblich waren mit Phaseneffekten und brutalen Echos usw. sind auf einer Schallplatte nur begrenzt oder gar nicht möglich. Man ist also im Sounddesign stark eingeschränkt, weil man die stark begrenzten Limitierungen der Platte einhalten muss, wenn man möchte, dass sie gut hörbar ist.

Ich habe auch jahrelang mit Concordes gehört. Letztendlich taugt das nix. Es hieß dann immer die meisten Pressungen sind Mist. Stimmt aber nicht. Standardschliffe sind einfach nicht gut genug um das Maximum aus einer guten Pressung raus zu holen. Als ich mir dann den Feinschliff gekauft habe, ging plötzlich der Schleier weg. Kein Zischeln mehr in der Innenrille, keine Verzerrungen in schwierigen Passagen. Ich war ebenfalls erstaunt, was aus so einer Platte raus kommen kann, denn plötzlich waren sogar K-tel und Arcade Platten mit 20 Titeln drauf akzeptabel hörbar.

Wenn der Tonmeister Ahnung davon hat, wie man eine Schallplatte richtig mastert kann sie auch richtig gut klingen, dafür muss das Quellmaterial nicht analog sein, es muss sich nur innerhalb der Limitierungen der Platte bewegen und dann geht das. Trotzdem, wer den bestmöglichen Sound haben will, ist mit digital besser bedient.

Denn es stimmt nunmal nicht, dass da kein hörbarer Unterschied ist. Natürlich kann ich subjektiv den Klang der meisten Schallplatten besser finden. Viele CDs sind anders gemastert als die LP Version, mag ich den Charakter des LP Masters lieber, klingt natürlich die Platte besser, aber das liegt nicht am Medium, sondern an Vorlieben. Würde ich das LP Master ohne die RIAA Verzerrung vom digitalen Master oder analogen Masterband auf die CD pressen würde das klingen wie es auf der LP Version klingt aber ohne deren Nachteile. Kein Noise Floor, kein Rauschen, kein eingeschränkter Frequenzgang am Ende der CD… und natürlich könnte ich z.B. das Equalizing und die Dynamik genau so beibehalten aber die bessere Kanaltrennung auch im Bass für die CD nutzen und das Master dementsprechend "verbreitern", wodurch die CD definitiv im Vorteil wäre.

Es gibt auch total kaputt gemasterte Reissues auf CD oder im Streaming wo man sich echt fragt wer das verbrochen hat. Da kann das Medium jedenfalls nix für. Technisch ist die Digitaltechnik überlegen und für mich ist da grad mit einfachem Tonabnehmer ein deutlicher Sprung von der Platte zur CD.

Mein Kumpel hat von seinem Opa alte Klassikplatten aus den 50ern geerbt. Die waren noch in Mono, wir haben dann mal eine aufgelegt. Ich hatte den Eindruck das sei Stereo, die Aufnahmen wirkten räumlich und der Klang war hervorragend. Erst mal liegt das aber auch daran, dass Klassik keine unnatürlichen Effekte hat. Es gibt keine Phaseneffekte, keine 808er mit Sub Bass, das Einzige was schwierig ist, sind die Dynamiksprünge. Da bei Klassik im Bass und im oberen Hochton im Gegensatz zu Techno oder Hip Hop oder moderner Popmusik kaum was los ist und auch keine großartige Dynamikkompression angewendet wird, ist das auf einer Schallplatte viel leichter umzusetzen. des Weiteren gibt es auch keine riesigen Stereoeffekte, denn in einem Saal wo man 20 m und weiter von der Bühne sitzt verwischen die Seiteninformationen und die Musik kommt sowieso fast Mono beim Hörer an.

Und dieses Gerede von Wärme: Warmer Sound bedeutet einfach nur "mittenlastig". Wenn ich eine CD Aufnahme mittenlastig abmische klingt sie auch warm. Dieses "Sterile" ist ein typisches Relikt der 80er. Das ist Zeitgeist, da kamen die digitalen Effektgeräte, Drum Computer, FM Synthesizer usw. das musste Alles super modern und abgespaced klingen, viel Hall, viel Stereo… Mehr Effekte und Echos als Musik. Ich liebe das, aber es muss dann eben Alles Überbrilliant teilweise auch harsh klingen. Es gibt total viele Rockproduktionen aus der Zeit die typischerweise in den Ohren wehtun, die Drums sind viel zu dünn abgemischt, aber man musste eben nicht mehr auf irgendwas achten, zu viel Höhen gabs nicht, weil die CD das verkraftet, die Platte nunmal nicht. Ästhetisch kann man das mögen oder scheiße finden, aber dafür kann die CD nix, sondern nur der Sound Designer und Producer.

Der gute Hansi hat sein Handwerk verstanden. Ich mag seine Musik nicht so, aber das war - wie weiter oben schon beschrieben - Alles gekonnt und sehr gut gemacht, dementsprechend technisch auch gut, aber eben dem Medium entsprechend, 1978 gabs aber auch nix Anderes. James Last klingt auch auf Cassette sehr gut, aber wenn ich mir das dann im Streaming mal anhöre und damit vergleiche höre ich dann eben doch, dass es noch mal deutlich besser geht.

Insgesamt sind Schlagerproduktionen aus der Zeit zwischen den 50er und 80er Jahren sehr sehr hochwertig gemacht und musikalisch auch hervorragend. Da gabs viel Scheiß, aber auch unheimlich viel Gutes, das mit den 0815 Songs von Helene Fischer und Co nicht vergleichbar ist, musikalisch nicht und produktionstechnisch auch nicht. Die Produzenten hatten Ahnung aber auch Kohle. Frank Farian… klanglich sau geil Produktionen in den 70er und 80er Jahren. Die Nightflight To Venus… Boney M. Ich hab keine Ahnung wie die das gemacht haben mit den immer schneller werdenden Drums am Anfang. Das ist der Hammer, heute ganz einfach, damals From Outta Space und klingt immer noch wahnsinnig gut.

Oder auch so Leute wie Hans Blum, ich hab die Single von Ich hab dein Knie geseh'n, da ist auf der B Seite eine Dixieland angehauchte Version von Charly Brown drauf. Alter Besen. So unfassbar gut, klanglich wie musikalisch und auch die A Seite mit diesem mega authentischen Grammophon Sound… Was für eine Nummer. Stark, ganz ganz stark und authentisch.

Deshalb finde ich das manchmal sehr schade. Auf der einen Seite gibt es grad im Jazz Bereich und im "Intellektuellen Pop" wo es auch um Referenzen geht Produktionen, die klanglich besser sind, als Alles je zuvor, nur juckt mich die Musik meistens nicht. Ansonsten kann ich mir ganz viele neue Produktionen kaum anhören, weil sie fürchterlich totkomprimiert sind oder Autotune den kompletten Song zerstört und man den Kack einfach mal weg lassen könnte. Wer den Leuten ins Gehirn gesch***en hat, die meinen, das würde die Musik besser machen möchte ich mal wissen.

Ich war neulich auf einem WIZO Konzert. Mit der UUAARRGGHH! von 1994 bin ich groß geworden, das ist meine Punk Rock Sozialisiation. Es war damals ja schon üblich viel Dynamikkompression einzusetzen, ich hab die Platte nie original gehabt, nach dem Konzert und einem netten Gespräch mit Axel Kurth (aus irgendeinem Grund haben wir ziemlich lange über Mastering gesprochen), hab ich mir ein Reissue bestellt und das neue Album auch gleich mit. Ich hatte im Gespräch angemerkt, dass der Vorgänger "DER" wirklich tolle Stücke beinhaltet, aber soundtechnisch für mich leider misslungen ist. Axel meinte auch, er schäme sich bis heute dafür. Die Neue ist wieder besser, aber im direkten Vergleich (habe, als ich die Platten bekommen hab Beide hintereinander gehört) ist UUAARRGGHH viel dynamischer, die Drums knallen gut und die Instrumente sind gut vom Schlagzeug abgehoben. Ich hatte sogar den Eindruck, dass die Vinyl Version etwas bassiger ist oder die Drums druckvoller als auf der CD (Der Schein kann da aber auch schnell mal trügen weil: Mono Bass…), das neue Album hat aber wesentlich weniger Dynamik und Druck, es ist mehr auf Lautheit abgemischt und subjektiv gefällt mir die alte Produktion viel viel besser. Es ist einfach der Zeitgeist. Moden im Sounddesign, das hat weniger mit dem Medium zu tun, als mit der Produktion selbst, aber das wurde hier ja Alles schon geschrieben.

Aber ich kenne diese Momente, wo ich eine Platte aus den 60er oder 70er Jahren auflege und dann denke "Fuck, wie kann die so gut klingen?!", hab ich auch manchmal mit Cassetten. Man hat halt erst mal keinen direkten Vergleich zu einer digitalen Fassung und es klingt halt "gut genug", denn der Anspruch an guten Sound was die Güte des Mediums angeht ist nicht so hoch, wie der bei Video, es sind schlicht und ergreifend nicht so viele Informationen, die reproduziert werden müssen und deshalb geht mit relativ wenig schon relativ viel. Fürs Allermeiste reicht das halt und dementsprechend gut klingt das dann eben auch.

Ähnlich ist es übrigens mit der SACD… natürlich ist die aufm Blatt besser, aber man würde es nicht hören. Der Trick ist, die SACD ist anders (besser) abgemischt, damit Leute den Mehrpreis bezahlen. Wenn man die SACD downsampelt und auf CD brennt klingt sie nicht hörbar anders.

LG Tobi

LG Tobi
Skaladesign
Inventar
#73 erstellt: 18. Mrz 2024, 21:34
Ich habe hier zum testen und Vorspielen von Lautsprechern Flac Dateien auf einem Raspi mit HiFi Berry DAC. Gleiche Kette Amp und LS.
Zum Vorführen natürlich die üblichen Verdächtigen von Klassik bis Yellow. Ganz besonders bei Yellow, kann ich die Dynamik mit Vinyl nicht der Flac vom Raspi gleichsetzen. Das ist schon ein Unterschied , was hier auch immer attestiert wird.

@Tobi: THX


[Beitrag von Skaladesign am 18. Mrz 2024, 21:43 bearbeitet]
rat666
Inventar
#74 erstellt: 18. Mrz 2024, 21:52
Auch wenn ich meinen Z1 Dreher und auch das PR99 Tonband echt zu schätzen weiß und auch gerne damit höre, so sind doch beide einem normalen CD Player unterlegen (Rauschen, Rumpeln, Gleichlaufschwankung, Frequenzgang, Knistern trotz waschen, Kanaltrennung, Dynamikumfang).

Was LP und Tonband für mich zum Erlebnis macht ist das Ritual bis man endlich hören kann und die tolle Mechanik der Geräte und deshlab klingt es auch gleich subjektiv so toll. Dabei vergesse ich sogar, dass ich das analoge Signal durch den A/D Wandler jage um es für den DSP verarbeitbar zu machen.

Einfacher, billiger und technisch besser ist aber digital. Wer sich so ein billiges Raspberry mit Hifiberry HAT schonmal angehört hat, der hat daran keine Zweifel mehr.
Haiopai
Inventar
#75 erstellt: 18. Mrz 2024, 22:27

DOSORDIE (Beitrag #72) schrieb:


Ich habe auch jahrelang mit Concordes gehört. Letztendlich taugt das nix. Es hieß dann immer die meisten Pressungen sind Mist. Stimmt aber nicht. Standardschliffe sind einfach nicht gut genug um das Maximum aus einer guten Pressung raus zu holen. Als ich mir dann den Feinschliff gekauft habe, ging plötzlich der Schleier weg. Kein Zischeln mehr in der Innenrille, keine Verzerrungen in schwierigen Passagen. Ich war ebenfalls erstaunt, was aus so einer Platte raus kommen kann, denn plötzlich waren sogar K-tel und Arcade Platten mit 20 Titeln drauf akzeptabel hörbar.


Es gibt auch total kaputt gemasterte Reissues auf CD oder im Streaming wo man sich echt fragt wer das verbrochen hat. Da kann das Medium jedenfalls nix für. Technisch ist die Digitaltechnik überlegen und für mich ist da grad mit einfachem Tonabnehmer ein deutlicher Sprung von der Platte zur CD.



LG Tobi

LG Tobi


Hi Tobi , da hast du wohl in der Hauptsache eben die Standard Concordes mit sphärischem Schliff gehört , das Nightclub von mir hat einen elliptischen Schliff , aber den Vorteil , da fast alle unsere Scheiben alt sind und wenn meist auch gebrauchtes dazu kommt , des höheren Auflagegewichtes , was auf kleinere Kratzer erheblich weniger reagiert als vergleichbare reine Hifi Systeme .

Und wenn man heute was feineres haben will , kein Thema , auf das System passt alles bis zur OM 40 Nadel .

Alternative wäre für mich ein Ortofon SPU E , nur dann bin ich bei 700€ , dafür hören wir einfach nicht mehr oft genug Scheibe .

Was die Dynamik angeht , die muss die Produktion auch hergeben , hast du Beispiele aus der normalen Rock/Pop Musik parat , wo die 50db der Schallplatte nicht mehr als ausreichend wäre .
Theoretisch sind die digitalen Formate beginnend mit der CD natürlich überlegen , die Frage die ich für mich ziemlich relativiert habe ist eben die , was davon in der Praxis wirklich hörbar ist .

Mal abgesehen davon , dass es ein Eigentor von mir wäre , bei DSP gesteuerten Monitoren auf analog zu pochen
flexiJazzfan
Inventar
#76 erstellt: 19. Mrz 2024, 00:10
Der „analoge Klang“ ist eine ferne Fata Morgana! Immer, wenn man ihm näherkommen will, hat man nicht den geeigneten Tonarm, einen mittelmäßigen Tonabnehmer, den falschen Nadelschliff, nicht richtig gewaschene Platten, keinen Plattenpuck, kein Stroboskop … … . Wenn es dann so aussieht, wie bei Holger im Keller der analogen Träume, ist man schon ganz nah dran. Ja nun kann man sich endlich ganz entspannt hinsetzen und einfach nur Musik hören.
„Theoretisch“ ist digital zwar „besser“ - aber praktisch kann es einfach nicht überzeugen, isso.

Ich glaub‘ ich bin im AnalogForum.

Gruß
Rainer
Holger
Inventar
#77 erstellt: 19. Mrz 2024, 02:05
Egal in welchem Forum... es sind wahre Worte.
DOSORDIE
Inventar
#78 erstellt: 19. Mrz 2024, 08:03
Ich hatte und habe ein Ortofon Arkiv und ein Nightclub MK II. Die haben soweit ich weiß Beide einen eliptischen Schliff. Hatte auch mal das Pro und von einem Kumpel das DJ. Ob sphärisch oder eliptisch hat bei mir keinen großen Unterschied gemacht, das Nightclub ist übrigens lauter, weil es eine andere Spule im TA hat, es entspricht den Super OMs, die Nadel beim Arkiv und beim Nightclub sollten aber identisch sein, ganz große Verarsche in der Preispolitik bei Ortofon. Im Endeffekt habe ich mit allen Systemen (egal von welchem Hersteller) und egal ob 30 oder 120 Euro und egal ob Tangential oder radialer Tonarm das Problem gehabt, dass die Platten spätestens zur Innenrille verzerrten, keinen sauberen Hochton mehr hatten, zischelten, manchmal schon beim ersten Lied nach der Einlaufrille.

Es hieß dann immer ich hätte schlechte Pressungen, mein Plattenspieler sei falsch justiert, die Nadel abgenutzt usw. Auch nach dem Kauf einer Messplatte und Schablone und ausgiebiger Justage änderte sich Nichts daran. Erst tat ich es so ab, dass die Schallplatte nunmal einfach ein schlechtes Medium sei, das aus irgendeinem Grund religiös gehypt wird. Das denke ich auch nach wie vor und wie schon weiter oben Andere schrieben mag ich die Haptik, das Sammeln, die Optik, Alles, was ein digitales Medium oder Spotify nicht hin nimmt und hab dafür den schlechten Klang in Kauf genommen.

Dann hab ich mir irgendwann eine viel zu teure OM40 gekauft und zum Ersten Mal wurde es besser, aber irgendwann ging sie kaputt und ich brauchte was Neues. Mir ging es eigentlich darum die Optik meiner DJ Plattenspieler zu erhalten und es deshalb bei den Concordes zu belassen. Ich hatte immer Einen an der Anlage in der Küche und Einen im Wohnzimmer. Wenn ich mal „richtig auflegen“ wollte hab ich sie einfach zusammen aufgebaut, für den Alltag ist es aber so ideal. Ich hab dann sehr bald nur noch das Concorde mit der OM40 benutzt und immer umgeschraubt, je nach dem in welchem Raum ich war.

Als dann die OM40 kaputt war und noch teurer wurde als vorher, hab ich dann akzeptiert, ein anderes Headshell am Plattenspieler zu haben. Hab dann nach ausgiebiger Recherche 2 AT VM95 ML gekauft. Und was soll ich sagen, die OM40 ist ein Scheiß dagegen und ihr Geld nicht wert. Die AT Nadel eliminiert auch das letzte zischeln und wenn da noch ne Platte mies klingt ist sie echt kaputt oder schlecht gepresst. Das ist wirklich irre, was da jetzt raus kommt. Ich digitalisiere ja auch viel, weil ich mich für rare Sachen interessiere, die es nicht digital gibt. Das ist schon toll was man da mit einigen Plugins auch In der Nachbearbeitung mit entknacken und entrauschen noch machen kann. Da hat man dann echt das Gefühl man hört CD. Verzerrte Innenrillen und Zischeln bekommt man aber eben nicht weg. Da muss man dann digitalisiert für immer mit der miesen Qualität leben.

Dementsprechend: es geht schon besser aber mit einem „Normalen Schliff“ will ich jetzt nicht mehr hören, das klingt mir einfach zu schlecht, aber genau das ist es, was Leute dann als „warmen und analogen Klang“ beschreiben. Für mich ist das einfach nur ne Qual. Mit dem Feinschliff klingen selbst die meisten Arcade Sampler besser als das, was man damit verbindet.

LG Tobi
8erberg
Inventar
#79 erstellt: 19. Mrz 2024, 08:31
Hallo,

das hört sich an als wäre das Ortofon falsch montiert gewesen.

Der FG Schliff der 40er Nadel verlangt Präzision.

Peter


[Beitrag von 8erberg am 19. Mrz 2024, 08:32 bearbeitet]
Zaianagl
Inventar
#80 erstellt: 19. Mrz 2024, 08:34
Also alle meine Dreher bis auf einen wurden verkauft, und der letzte verbliebene und die nicht kleine Vinyl Sammlung liegen seit vielen Jahren brach.
Und zwar ganz einfach weil digital halt nicht nur theoretisch besser ist, sondern eben auch praktisch überzeugt.
Selbst wenn man es schafft die analoge Wiedergabe für sich selbst(!) hörbar auf das Niveau der digitalen zu bringen, so hat diese faktisch in Anwendung, Verfügbarkeit, ja in allen Bereichen nur Nachteile.
Geil finden kann man das ja trotzdem...

Analoger Klang?
Von den hinlänglich bekannten technischen Unzulänglichkeiten der Schallplattenwiedergabe (die man ja wie erwähnt nicht zwingend hören muss) mal abgesehen?
Antwort: Ein Konstrukt irgendwelcher verklärter Liebhaber die versuchen sich das zwanghaft schönzureden bzw Marketing.


[Beitrag von Zaianagl am 19. Mrz 2024, 12:33 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#81 erstellt: 19. Mrz 2024, 08:42
Nene, das war schon Alles richtig, ich hab mich da echt lange informiert und mit rumgeschlagen und die Tonarmhöhe abgemessen, das Anti Skating justiert… mehr als dieses Gummidings kann man ja ansonsten beim Concorde nicht justieren. Gewicht hab ich mit Tonarmwaage penibel eingestellt.

Und penible Justage:

Was ich so für mich erfahren hab ist, dass das eigentlich nur ne Kopfsache ist. Ich kann auf der Messplatte deutlich hören, wenn das Anti Skating falsch eingestellt ist, ich hab mit kritischen Platten an unterschiedlichen Punkten der Platte die Nadel mit unterschiedlichen Anti Skating Werten aufgesetzt, teilweise auch auf den hinteren und vorderen Anschlag während des Hörens hin und her gedreht (hab ich natürlich immer nur ein paar Sekunden gemacht und auch nur zum Testen), aber ich habe keinen Unterschied hören können. Auch mit dem Gewicht habe ich mit unterschiedlichen Systemen rumexperimentiert. Ich war wirklich massiv drüber und drunter und die Toleranz ist super hoch. Also wenn man dran dreht bis die Nadel durch hängt oder aus der Rille springt hört man dann vielleicht mal was, aber es spielt meinen Beobachtungen nach keine Rolle, ob das Gewicht aufs mg genau justiert ist. Auch bei der Tomarmhöhe hab ich nie einen Unterschied gehört. Natürlich hatte ich jetzt keine Systeme so falsch montiert, dass die Nadel im Winkel von 20 Grad durch hing oder so, aber auch da ist die Toleranz viel viel höher, als man gern glauben mag. Das ist einfach keine Raketenwissenschaft. Es fühlt sich für mich besser an, zu wissen, dass es korrekt justiert ist, weil ich denke, dass so Platten und Nadel bestmöglich geschont werden, aber hören tu ich’s am Ende nicht und je schlechter die Nadel ist umso weniger Einfluss hat das auf den Klang. Selbst der Winkel des Headshells darf ungenauer sein, als man denken mag, ohne dass es einen hörbaren Einfluss hat. Das habe ich gemerkt, als ich dann die 2 gleichen Systeme hatte und sie montieren musste.

Und deshalb bin ich solche Aussagen auch echt über. Weil es ist immer die falsche Justage, die schlechte Pressung usw. Die OM40 zieht im Vergleich zur AT einfach den Kürzeren und ist für ihre Leistung überteuert. Muss ich leider erfahrungsgemäß so sagen und das System Schallplatte ist stark limitiert und da ändert auch die Beste Nadel nix dran und dennoch ist es erstaunlich wie gut es innerhalb seiner Limitierungen klingen kann.

LG Tobi


[Beitrag von DOSORDIE am 19. Mrz 2024, 09:03 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#82 erstellt: 19. Mrz 2024, 10:43
Hallo

meist doch.

Die Concorde passt nicht immer korrekt, es gibt abweichende Geometrien.

Peter
DOSORDIE
Inventar
#83 erstellt: 19. Mrz 2024, 10:55
Ich hatte es an einem Technics SL 1210, einem Pioneer PLX 1000 und 2 Re-Loops betrieben. Über die richtige Geometrie hab ich mich vorher informiert.
Haiopai
Inventar
#84 erstellt: 19. Mrz 2024, 10:58
Moin Tobi , ich gehe auch mal davon aus , dass es bei Plattenspieler Systemen , wie bei vielen anderen Dingen eine gewisse Serienstreuung gibt .

Gerade die Probleme mit den Hochtonverzerrungen insbesondere zum Ende der Scheibe hin , hab ich bei meinem Nightclub nicht bzw. gibt es tatsächlich einzelne Scheiben , die dieses Phänomen zeigen , von daher kann ich das System als Ursache ausschließen .
Wo diese Tendenz verstärkt auftritt ist bei mir mit einem gar nicht einstellbaren Dreher , einem Technics mit T4P System und Thakker/Black Diamond Nadel und da wurde schon häufiger beschrieben , das man mit diesen Nadeln Glück oder Pech haben kann , ich hab wohl ein eher schlechteres Exemplar erwischt .

Und richtig , das Nightclub ist vergleichsweise laut und von der Grundtendenz eher kräftig als filigran , kommt mir bei der Musik die ich höre aber sehr entgegen , jemand der vorwiegend Klassik hört , dürfte damit weniger was anfangen können .

Erheblich hochwertigere Systeme hab ich im Laufe der Jahre auch genug gehört , das was mir dabei am besten in Erinnerung geblieben ist an MM Systemen , war ein noch erstklassig funktionierendes AKG P8ES Super Nova mit v.d.H Schliff . Aber da taucht eben das Problem aller erstklassiger Systeme auf , jede Unzulänglichkeit der Scheibe wird dir auch auf dem Präsentierteller vorgeführt und das raubt MIR den Spaß am Schallplatte hören , da verzichte ich lieber auf das eine oder andere Klangdetail . Da mir eben bewusst ist , das Schallplattenwiedergabe eine technisch stark kompromissbehaftete Geschichte ist , fällt mir das auch nicht schwer .

@Zaianagl
Nichts gegen eine gesunde, realistische Einstellung zum Hobby, aber man muss auch nicht alles, was einem nicht in den Kram passt einfach als verklärte Einbildung abbügeln .
Das sich mit der Einführung der CD und gleichzeitig einiger technischer Fortschritte bei der Art , wie vor allem Rock/Pop Musik produziert wird , gerade Mitte bis Ende der 80er Jahre einiges verändert hat , ist ziemlich unbestreitbar . Da gibt es wie bei der erwähnten ZZ Top Scheibe zahllose Beispiele , das Musik plötzlich blechern und steril klang , bei Schlagzeug hat man oft den Eindruck , der prügelt nicht auf ein Fell sondern auf ne Plastikschale ein , nur hatte das natürlich nichts speziell mit analog oder digital zu tun , aber dadurch das in diesem Zeitraum die Schallplatte in den Verkäufen in den Keller ging und fast komplett durch die CD abgelöst wurde , entstand eben dieser Eindruck , das es eine Tendenz digitaler Aufnahmen wäre .

Und auch heute ist das keine Einbildung oder Verklärung , wenn du bei einer Band wie The Pretty Reckless auf das komplette Repertoire schaust und durchweg alle Alben auf Vinyl mit einer Dynamik Range von bis zu 15dB arbeiten , alle digitalen Abmischungen der selben Alben aber nur auf maximal DR9 kommen , sowas klingt selbstverständlich unterschiedlich und ist kein Märchen oder Analoge Legende .
Das sowas ne Frechheit ist und den Leuten der "analoge" Klang so nur vorgegaukelt wird , steht auf nem ganz anderen Blatt .

DOSORDIE
Inventar
#85 erstellt: 19. Mrz 2024, 11:42
Ich glaub nicht dass es mit Serienstreuung zusammen hängt.

Der Unterschied zwischen den normalen Nadeln und der OM40 war schon sehr groß, aber es gibt ja auch Platten, die auf einer einfachen Nadel bis zum letzten Ton sauber klingen, da gibts dann natürlich auch mit besserer Nadel keine Steigerung. Man muss speziell die Platten damit testen, die mit der schlechten Nadel auch mies klingen, je besser die Nadel ist umso besser ist dann auch deren Wiedergabe, es sei denn die Pressung ist halt wirklich Mist oder die Platte kaputt.

Ich weiß ja, welche Platten vorher Probleme gemacht haben und 90% davon klangen mit der OM40 dann auf einmal wie ausgewechselt. Trotzdem gab es immer noch einzelne Platten wo was zischelte oder verzerrte. Das waren dann vor Allem moderne Pressungen oder Platten aus den späten 80ern, auch 1 oder 2 Maxis, die sehr laut gepresst sind. Ich habe z.B. eine Best of Freundeskreis, die zum Zischeln neigt, das wurde mit der OM40 schon besser, auf dem AT ist es fast komplett weg. Dann hab ich ein Album von „Zwillinge und die Blechgäng“, im Song „Bewährungshelfer“ fängt der Sänger mit „Weißt du noch…“ an, erst dann setzt die Musik ein. Dieses „Weißt“ zischelt auf der OM40 und auch auf allen übrigen Systemen und Nadeln, die ich so ausprobiert hab, im Rest des Liedes fällt das nicht mehr auf. Auf der AT ist das Zischeln verschwunden. Die Februar von Silly auf AMIGA klingt in der Innenrille auch richtig beschissen. „Paradiesvögel“ fand ich immer total schön, konnte ich früher aber nie anhören, weil es einfach nur in einer Tour zerrt und zischelt und kaputt klingt. Mit der OM40 war es hörbar, aber immer noch mies, mit der AT klingt es immer noch leicht kratzig, aber es stört kaum noch. Ich habe den Song auf 2 Platten, immer in der Innenrille, klingt identisch, es liegt also nicht an einer schlechten oder abgenutzten Platte. Dann hab ich noch eine von Anne Haigis… war vorher auch nicht zu ertragen, ist produziert von Tony Carey, späte 80er, viel Hall, relativ dünn und höhenlastig, da ist halt alles voll mit digitalen Effekten und die Schallplatte als Medium völlig überfordert.

Klar sind das Ausnahmen, aber wenn die erträglich oder sogar gut klingen, dann weiß man, was das System leistet und diese kleinen Unterschiede machen es bei mir dann aus.

Die OM40 war zweifelsohne nicht schlecht, im Vergleich zu Allem was ich vorher so hatte und gehört habe absolute Referenz in meiner „Plattenkarriere“, ich hab aber auch nie 500 oder 1000 Euro für TAs ausgegeben. Das lag Alles zwischen 30 und 150 Euro. Die OM40 war dann eben hochpreisiger.

Nur im Vergleich zum AT, das dann noch mal Alles in den Schatten stellte ist das jetzt nunmal meine aktuelle Referenz und die bekommt man derzeit für 150 Euro, während die OM40 das Doppelte kostet und in den letzten Jahren immer teurer wird. Kann sein, dass irgendwelche 500 Euro Schliffe den kratzigen Silly Sound auch noch ausbügeln, aber da wird’s mir dann zu teuer, aber was die Abtastung angeht bin ich mir ziemlich sicher, dass viel mehr da nicht mehr geht.

In 90% meiner Tests ist zwischen OM40 und AT von der Abtastung her aber kein Unterschied auszumachen.
kölsche_jung
Moderator
#86 erstellt: 19. Mrz 2024, 11:52

flexiJazzfan (Beitrag #76) schrieb:
... „Theoretisch“ ist digital zwar „besser“ - aber praktisch kann es einfach nicht überzeugen, isso. ...

klingt für mich ausgesprochen erstaunlich, aber anscheinend kann man bei digitaler Wiedergabe wohl doch so einiges falsch machen ... ich mag es fast nicht glauben

es sei denn es ginge um so verklärtes Eso-Gedönse. aber da kann ich nicht mitreden, davon versteh ich nix
flexiJazzfan
Inventar
#87 erstellt: 19. Mrz 2024, 12:03
Nimm' es nicht ernst! Es sollte nur die Analogdiskussion hier zusammenfassen.

Gruß
Rainer
8erberg
Inventar
#88 erstellt: 19. Mrz 2024, 12:12
Hallo,

tja, das gleiche Argument gibt es komischerweise auch bei Homöopathie... wo plötzlich eine von Schnapsglas zu Bodensee verdünnte Essenz (und wenn es Hundekot oder Antimaterie ist) Wunder verbringen soll.

Muss man auch glauben

Peter


[Beitrag von 8erberg am 19. Mrz 2024, 12:12 bearbeitet]
Skaladesign
Inventar
#89 erstellt: 19. Mrz 2024, 12:19

DOSORDIE (Beitrag #85) schrieb:

Nur im Vergleich zum AT, das dann noch mal Alles in den Schatten stellte ist das jetzt nunmal meine aktuelle Referenz


So sind die Geschmäcker halt unterschiedlich, ich kann diesen AT´s nix abgewinnen, zu flach zu dünn.


DOSORDIE (Beitrag #85) schrieb:

Auf der AT ist das Zischeln verschwunden.


Das kann auch mit der eventuell hohen Kapazität deiner Kette Dreher-Kabel-Phonosektion/Amp zusammenhängen da das AT eine empfohene Kapazität von 100-200 pF hat, das OM 200-500 pF.
Zaianagl
Inventar
#90 erstellt: 19. Mrz 2024, 12:27

kölsche_jung (Beitrag #86) schrieb:

flexiJazzfan (Beitrag #76) schrieb:
... „Theoretisch“ ist digital zwar „besser“ - aber praktisch kann es einfach nicht überzeugen, isso. ...

klingt für mich ausgesprochen erstaunlich, aber anscheinend kann man bei digitaler Wiedergabe wohl doch so einiges falsch machen ... ich mag es fast nicht glauben

es sei denn es ginge um so verklärtes Eso-Gedönse. aber da kann ich nicht mitreden, davon versteh ich nix


Ich konnte den Beitrag, vor allem unter Berücksichtigung des Erstellers auch nicht einordnen. Deswegen hab ich erstmal lieber nix dazu gesagt...


flexiJazzfan (Beitrag #87) schrieb:
Nimm' es nicht ernst! Es sollte nur die Analogdiskussion hier zusammenfassen.

Gruß
Rainer


Na also...
DOSORDIE
Inventar
#91 erstellt: 19. Mrz 2024, 12:36
Also ich seh das so:

Objektiv betrachtet ist digital IMMER besser. Ich spreche jetzt hier nicht von nem digitalen Anrufbeantworter aus den 90ern. Bestimmte Mindestanforderungen setze ich mal voraus.

Technisch gibt es da für mich keinen Zweifel. Aber es hilft z.B. nix wenn Another Life von Kano bei Spotify nur in einer schäbigen Version mit verzerrten Drums zu haben ist, es auf der Schallplatte aber vernünftig klingt. Daran ist natürlich nicht das Medium „Musikstreaming“ oder der Codec schuld, sondern der Unfähige Idiot, der das in so einer kaputten Qualität online gestellt hat. Genau so ist es auch bei Kim Merz. Man kann Beide Alben dort hören, aber das eine ist durch einen Kompressor gelaufen, wo man denkt, das kommt von nem holländischen Piratensender und das Andere hat aus irgendeinem Grund auf einer Seite ein ekelhaftes Masseknacken. Meine beiden Schallplatten klingen aber einwandfrei. Da kann das Digital in der Theorie noch so gut sein, wenn Leute es nicht auf die Kappe kriegen, ihre analogen Masterbänder auch vernünftig zu digitalisieren, mir bleibt dann, wenn ich die bessere Qualität haben will nix anderes übrig als das technisch unterlegene Medium zu benutzen, weil es keine Alternative gibt.

Im Großen und ganzen sind das aber Ausnahmen, die im Normalfall nicht ins Gewicht fallen und natürlich ist da ganz klar was grundlegend schief gelaufen.

Technisch aber hat analog keinen Vorteil. Es ist immer schlechter als digital. Das ist einfach so. Wenn man Artefakte und Verfälschungen mag kann man das subjektiv besser oder „charmant“ finden, aber tatsächlich besser ist es natürlich nicht.

Und auch immer dieses „die Schallplatte ist puristischer und direkter…“, so ein Bullshit. Wer weiß, wie Musik gemastert wird (und das war auch schon zu Analogzeiten so) weiß, dass die Platte ein heute unnötiger Umweg ist, der so unpräzise ist, dass er die Musik auf keinen Fall besser macht und dass es viel sinnvoller ist den Umweg zu meiden, wenn man es möglichst „puristisch“ will, was auch immer das bedeutet. Ideal wäre das Master direkt digital vom DAC auf die Boxen. Genau so geht es im Prinzip seit der CD ja.

Aber trotzdem, diese Faszination, mal einen alten Ghettoblaster mit raus zu nehmen, obwohl er schlechter klingt, als meine BT Speaker, oder die Akai GX 747 einzuschalten und einfach nur gedankenverloren zuzugucken wie sich die Spulen drehen und die große LED Pegelanzeige ausschlägt, oder mich im Auto kurz nach dem Anlassen darauf zu freuen die Cassette ins Fach meines Blaupunkt Bremen SQR 46 zu drücken oder halt einfach mal wieder eine Platte aufzulegen, das Cover anzugucken… das sind Alles Erlebnisse und Gefühle, die hat man mit Spotify oder CD nicht. Ich habe seit Jahren AirPods Pro, ich liebe die. Sound mit Spotify ist perfekt. So konnte man früher unterwegs nicht Musik hören. Vor allem in der Größe nicht. Noise Cancelling ist ein Quantensprung. Und es ist trotzdem ein schönes Gefühl, ein neues Mixtape aufzunehmen, mal zu Detoxen, den Walkman an den Gürtel zu klemmen und sich eine Cassette anzuhören, auch wenn ich sie vorher von einer Spotify Playlist aufgenommen habe. Es fühlt sich anders an und das sind Gefühle, wenn die irgendwann nicht mehr da sind, weil es sowas vielleicht nicht mehr gibt, werde ich die vermissen. Da geht’s nicht um die bessere oder beste Qualität, sondern darum, das Beste aus den Limitierungen raus zu holen und sich dann darüber zu freuen wie ausreichend gut es doch sein kann oder besser, als man dachte und das ist immer wieder aufs Neue so. Man vergisst nämlich schnell.

Dann hat man mal 2 Wochen nicht analog gehört und denkt dann plötzlich „wow… ich hab fast vergessen wie gut das klingen kann…“, oder wenn man dann die schlecht gealterte Chromdioxid Cassette von BASF grad so eingemessen bekommen hat und vorsichtig aussteuert, damit es nicht verzerrt und am Ende klingt sie eben doch noch richtig gut… wenn man die Riemen und Andruckrolle im alten Ghettoblaster getauscht hat und mit neuen Tonköpfen rumexperimentiert hat und plötzlich klingt das doch mehr nach HiFi als man erwartet hätte. Sowas ist einfach immer wieder ein Erlebnis, grad wenn zwischendurch mal ne Weile Pause war und es einen wieder packt. Aber es ist eben ein Hobby, das kann erfüllend sein, wenn man diese Interessen und Vorlieben hat, aber wenn mein Sohn eben gern Musik hört, mit Spotify zufrieden ist und sich für Platten nicht begeistern kann würde ich dem doch lieber n guten Kopfhörer bzw 2 vernünftige Aktivboxen kaufen und Unmengen an Geld sparen. Das darf man ja auch nicht vergessen. Man kann heute den Löwenanteil in gute Boxen stecken, man braucht eigentlich nur noch ein Smartphone. Auch ein günstiger Plattenspieler kostet unnötig Geld und Platten werden auch nicht billiger. Da muss man Bock drauf haben. Wenn ich jeztzt 16 wäre, hätte ich vielleicht auch andere Prioritäten und unfassbar viel Kohle gespart, die ich früher in HiFi und Tonträger gesteckt habe und könnte trotzdem besser Musik hören als damals und auch mehr….

@skaladesign: Abtastung hat aber nix mit Tonalität zu tun, das sind unterschiedliche paar Schuhe. Ein System kann tonal linear oder „bekömmlich“ klingen, aber trotzdem mies abtasten. Weil die Nadel Tastet ab, der TA macht die Tonalität. Son Concorde kann jetzt tonal erst mal bekömmlicher klingen, aber wenn es überall zischt und zerrt nützt mir das persönlich nix, dann nehm ich doch lieber das System, das vielleicht etwas überbrillianter und im Bass etwas zurückhaltender spielt, dafür aber vernünftig abtastet und ich eine klare Wiedergabe habe, wobei das bei mir nicht der Fall ist. Sowohl am Grundig V7500 als auch am Akai AM 75 macht das AT meiner Ansicht nach ne gute und unauffällige Figur.

LG Tobi


[Beitrag von DOSORDIE am 19. Mrz 2024, 12:41 bearbeitet]
macjigger
Stammgast
#92 erstellt: 19. Mrz 2024, 12:51

8erberg (Beitrag #88) schrieb:

tja, das gleiche Argument gibt es komischerweise auch bei Homöopathie...

und wer dieses Argument vertritt, wird zwingend auch von Homöpathie überzeugt sein.

Wenn man die Möglichkeit hätte in betracht zu ziehen, dass es je nach "digitalem Audio Equipment" zu unterschiedlichen Ergebnissen bei der Wiedergabequalität kommen könnte, gäbe es theoretisch eine schlüssige Erklärung für manche Fälle, wo jemand "Analog" pauschal für überlegen hält. Fälle wo jahre lang sorgfältig die analoge Kette gepflegt wurde und dann zum Einstieg mit dem denkbar günstigsten Streamer dac verglichen.


[Beitrag von macjigger am 19. Mrz 2024, 12:52 bearbeitet]
rat666
Inventar
#93 erstellt: 19. Mrz 2024, 12:56
Das müsste dan aber schon ein sehr schlechter DAC sein.
DOSORDIE
Inventar
#94 erstellt: 19. Mrz 2024, 13:30
Das is so ne Argumentation, die ich nicht verstehe.

Weil genau diese Leute streben nach der besten und natürlichsten Wiedergabe, meinen dann da wären Welten zwischen einer Korkslipmat und einer aus Gummi, hören die Flöhe nach dem Nylonriemen Tausch plötzlich besser husten…

Dann wird aber Alles subjektiv in der Kette aufeinander abgestimmt, bis am Ende gar nix mehr linear und pur und natürlich ist, sondern so wie es dem Geschmack beliebt und 5000 Euro für Kabel verschwendet, weil man das ja hören kann. Die Unterschiede zwischen einzelnen Tonabmehmern und Cassettendecks oder Tonbandmaschinen sind teilweise so frappierend, dass sie jeder Laie hört (Rauschabstand, Gleichlaufschwankungen, Frequenzgang, IEC, Dolby Pegel, was weiß ich nicht Alles da eine Rolle spielt) und genau die Leute wollen dann aber erzählen der Unterschied zwischen irgendwelchen DACs sei größer oder wäre plötzlich ausschlaggebend für den Klang? Sorry selbst Einstiegs DVD Player oder Streamer haben so gute DACs verbaut, dass man da zum Besten Burr Brown Ding von 1986 keinen Unterschied hört und ggf nicht mal nachmessen kann. Das hochwertigere Laufwerk bringt da auch nix.

Das ist dann halt einfach esoterischer Unfug, den man sich über Jahre eingeredet hat, weil man meint besonders exklusiv zu sein. Letztendlich ist das Alles elktroakustische Reproduktion und alles ist irgendwie messbar und technisch nachzuvollziehen, wenn es das nicht ist, ist es auch nicht da, nur im Kopf, desjenigen, der es behauptet und dann wird’s driftet es ins Absurde ab.
macjigger
Stammgast
#95 erstellt: 19. Mrz 2024, 13:30

rat666 (Beitrag #93) schrieb:
Das müsste dan aber schon ein sehr schlechter DAC sein.

ja entweder das oder die analoge Kette ist sehr gut oder man sieht ein, dass Beschreibungen wie schlecht, gut, riesig etc. zwischen verschiedenen Personen unterschiedliche Bedeutungen haben können. Bei "besser" vs. "schlechter" ist "sehr" oder "ein bisschen" auch irgendwie irrelevant.
rat666
Inventar
#96 erstellt: 19. Mrz 2024, 13:37
oder man bildet sich den Unterschied einfach ein, weil ein billiger Streamer nicht klingen kann


[Beitrag von rat666 am 19. Mrz 2024, 13:37 bearbeitet]
macjigger
Stammgast
#97 erstellt: 19. Mrz 2024, 13:39

DOSORDIE (Beitrag #94) schrieb:
Das is so ne Argumentation, die ich nicht verstehe.
Weil genau diese Leute streben nach der besten und natürlichsten Wiedergabe, meinen dann da wären Welten zwischen....
Das ist dann halt einfach esoterischer Unfug,...

wenn man solche überspitzten, von, ich sag' mal "Schubladen-Denken" getriebenen, Postulate und sich selbst nicht zu Ernst nehmen würde, gäbe es am Ende kein Erfordernis für harte Urteile und vllt mehr Verständnis für individuelle Argumentationen.
8erberg
Inventar
#98 erstellt: 19. Mrz 2024, 13:49
Hallo,

naja, die PCMs der 70er/Anf. 80er Jahre die man an einem Videorecoder angeschlossen hat sind heute Steinzeit aber kosteten ein Vermögen.

Damals hat die Fachpresse das hochgejubelt, genau wie wenig später die ersten CD-Player für 2000 DM, dann kam der Preissturz, die nächste Generation der CD-Player lag trotz besserer Technik dank immer mehr integrierterer Technik dann bei 500-700 DM - unnnd die nächste Fahrt gehr Richtung Keller.
Die Bauteile wurden noch billiger dank noch höher integrierter Technik (was kosteten Anfangs noch die Brurr-Browns?).
Das muss ja Murx sein...

Fazit: ein IBM 360 mit 8 kByte zum Preis einer Eigentumswohnung muss einem Lappy aus neuer Zeit haushoch überlegen sein, ist der doch so teuer.... Der rechnet sooo genau (jaja, EBCDIC gegen Unicode).

Peter
DOSORDIE
Inventar
#99 erstellt: 19. Mrz 2024, 13:55
Für mich ist das besser, was technisch überlegen und messbar ist. „Eine
Sehr gute analoge Kette“ ist meiner Meinung nach auch echt Bullshit, Weil ein Verstärker klingt im Besten Fall nicht, sonst hat er seine Funktion verfehlt und wenn ich dann so blöd bin und dafür dann noch 10.000 Euro bezahle, dass ein Gerät gesoundet ist, anderen aber einen vom neutralen und puristischen Klang erzähle, kann irgendwas nicht stimmen.

Gute Komponenten sind gute Komponenten, Hochpegeleingänge sind genormt und Plattenspieler haben keinen Klang, solang sie ihre Specs einhalten, kein Rumpeln oder hörbares Leiern erzeugen ist es völlig Latte ob der Plattenspieler 200 oder 50.000 Euro kostet, solang der selbe TA verbaut ist und Alles aufeinander abgestimmt ist klingt der an allen Plattenspielern gleich.

Wenn jetzt subjektiv einer meint das wäre besser kann er das ja gerne machen. Technisch ist es das eben nicht.
DerHilt
Stammgast
#100 erstellt: 19. Mrz 2024, 13:59
In Wirklichkeit (in meiner Wirklichkeit ) gibt es nicht die Frage nach besser oder schlechter; es sind einfach zwei Systeme, die jeweils anders sind.
Unterschiedlich zu handhaben, unterschiedlich im Ergebnis. Da gibt's kein richtig oder falsch, sondern z.B. mehr oder weniger fehleranfällig.
Ich nutze auch aus Bequemlichkeit meinen Server, freue mich aber auch über "Plattenspielererlebnisse". Das ist, wenn's schön sein soll, aufwändiger als 'ne CD oder ne SACD. Gibt's "analogen Klang"? Keine Ahnung, ich hab nur einen Plattenspieler und diverse DACs, die aus unterschiedlichen Quellen gespeist werden. Macht mir Spaß. Alles andere interessiert mich nicht.
Heute würde ich nicht auf die Idee kommen, Platten zu kaufen, aber ich habe eben 600 da rumstehen. Die wollen auch mal gehört werden.
13mart
Inventar
#101 erstellt: 19. Mrz 2024, 14:03

DOSORDIE (Beitrag #85) schrieb:

Nur im Vergleich zum AT, das dann noch mal Alles in den Schatten stellte ist das jetzt nunmal meine aktuelle Referenz und die bekommt man derzeit für 150 Euro, während die OM40 das Doppelte kostet und in den letzten Jahren immer teurer wird. Kann sein, dass irgendwelche 500 Euro Schliffe den kratzigen Silly Sound auch noch ausbügeln, aber da wird’s mir dann zu teuer, aber was die Abtastung angeht bin ich mir ziemlich sicher, dass viel mehr da nicht mehr geht.


Es ist immer wieder faszinierend zu lesen, wie die eigene finanzielle Schmerzgrenze als diejenige dargestellt wird,
die 'alles in den Schatten stellt' und oberhalb derer 'nicht mehr viel geht'. Ich kann dir versichern, Disordie, da geht
noch mehr, du kennst es bloß nicht.

Gruß Mart
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