Kaufberatung Plattenspieler - Gerne Gebrauchtkauf, falls sinnvoll

+A -A
Autor
Beitrag
MidlifeCrisis
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 19. Nov 2023, 03:13
Hallo,

mit Plattenspielern kenne ich mich leider nicht aus und nach der ersten Infosuche kamen mehr Fragen auf, als dass ich Antworten fand und hoffe auf euren Rat. Einige Threads habe ich bereits überflogen, jedoch waren viele Beiträge oftmals zusammenhanglos, so das es nicht wirklich half.

Wir suchen im Budgetbereich bis 500€ einen neuen oder gebrauchten Plattenspieler, welcher sich in Zukunft durch ein neues System upgraden lässt (z.B. Ortofon 5E zu 2M Blue etc.). Mit weißem Lack oder in Holzoptik und mit wenig Technik, manuell würde uns denke ich reichen. Phonoeingang hat der AV-Receiver, es schadet jedoch nicht, sollte der S-Spieler einen an Board haben.

Würde sich z.B. der Argon Audio TT dafür eignen, wo später auf ein höherwertiges Audio Technik System umgestellt wird, sofern kompatibel? Und was wäre als Zubehör nützlich, bis auf Plattenklemme, Bürste und Handschuhe, evtl. Sleeves für die LP's? Oder lohnt es sich in einen höherwertigeren Dreher zu investieren? Der Dreher soll später auf einen robusten Stein wandern.

Gute Nacht
einstein-2
Inventar
#2 erstellt: 19. Nov 2023, 07:43
Hallo
Diesen Plattenspieler kann ich Dir nicht empfehlen. Du kannst wohl ein höherwertiges Abtastsystem verbauen, jedoch hat dieser Plattenspieler wie ich das sehe kein einstellbares Antiskating zur Feinanpassung des Abtastsystems. Bei einem Budget von 500€ gibt es eine Menge wesentlich besserer Alternativen. Da ich von den ProJect Plattenspielern voreingenommen bin, überlasse ich da die Vorschläge den anderen Forenmitgliedern.
Nachtrag. Solltest Du Dich für ein gebrauchtes Gerät entscheiden, rate ich Dir nur für die Selbstabholung in Begleitung einer sachkundigen Person.


[Beitrag von einstein-2 am 19. Nov 2023, 07:49 bearbeitet]
S04-Hotspur
Inventar
#3 erstellt: 19. Nov 2023, 09:59
Falls Du Dich mit einer anderen Person absprechen musst und der Plattenspieler Teil der Anlage im Wohnzimmer werden soll, kommt es erfahrungsgemäß auf das Aussehen an. Wenn Du weiß bevorzugst, würde ich, zum Beispiel bei Idealo, danach filtern. Dann käme zum Beispiel der Testsieger Magnat MTT 990 ab 751 Euro in Frage. Upgrade durch Nadeltausch zur Version VM 95 ML möglich. Dann hast Du was Gescheites und für viele Jahre ausgesorgt.

Wenn Dir die Geldausgabe zu hoch ist, dann wäre im Budget in weiß der Project Debut Carbon EVO eine Alternative.

Herzliche Grüße, Andreas
-hj-
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 19. Nov 2023, 11:25
… oder vielleicht der Sonoro Platinum. Wie auch der Magnat mit höhenverstellbarem Tonarm, was bei einem Systemwechsel von Vorteil sein würde. Wurde hier mal vorgestellt/diskutiert.
Viel Erfolg bei der Suche nach dem „Richtigen“ -hj-


[Beitrag von -hj- am 19. Nov 2023, 11:27 bearbeitet]
Eran_Dax_Lonker
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 19. Nov 2023, 12:39

MidlifeCrisis (Beitrag #1) schrieb:

Wir suchen im Budgetbereich bis 500€ einen neuen oder gebrauchten Plattenspieler, welcher sich in Zukunft durch ein neues System upgraden lässt (z.B. Ortofon 5E zu 2M Blue etc.). Mit weißem Lack oder in Holzoptik und mit wenig Technik, manuell würde uns denke ich reichen. Phonoeingang hat der AV-Receiver, es schadet jedoch nicht, sollte der S-Spieler einen an Board haben.


Also ich habe wirklich so einige aus den 70/80ern durch und bin letztlich recht wunschlos glücklich mit einem Yamaha PF 1000 ... der PF 800, der aktuell wieder häufiger um die 500€ angeboten wird, ist bis auf minimale Unterschiede technisch identisch.

https://www.kleinanzeigen.de/s-yamaha-pf-800/k0

Besonders gefällt mir an dem Mitte 80er Gerät, das sehr weich und damit wirksam gefederte Chassis, der extrem durchzugsstarke Motor, die Endabschaltung mit Auto-Lift und die verhältnismäßig leichte Wartung/Reparierbarkeit (das Teil ohne große Probleme auseinanderzubauen, einfach aufgebaut - auch der Tonarm ist als Komplettkomponente nur mit drei Schrauben befestigt). Zudem ist der Tonarm höhenverstellbar und bietet somit optimale Justierbarkeit bzgl. Tonabnehmer.

Alles, was man heutzutage (an neueren Geräten) für den gleichen Preis angeboten bekommt (auch gebraucht), ist m. E. nichts im Vergleich.

Möglicherweise wird man Gebrauchtgeräte bekommen, wo man das Silikonöl für den Tonarmlift erneuern muss ... und die Drehregler für die Geschwindigkeitsreglung brauchen ggf. wenig Tunerspray. Das übliche also ... aber manchmal haben diese Wartungsdinge Vorbesitzer auch schon durchgeführt.

Kurzum: Mut zum Vintage-Gerät! Die Laufen auch noch in 30 Jahren (bei Geräten aus aktueller Produktion wäre ich mir da nicht so sicher).

Bei Tonabehmern ist die Auswahl groß - für richtig guten Klang kann man hier auch gut und gerne mehrere hundert Euro (oder noch mehr) ausgeben. Egal in welcher Preiskategorie - wichtig wäre eine Nadel mit einem sogenannten nackten Stein - da geht es ab 100€ los. Ich konnte kürzlich den AT VM95EN hören und war doch recht positiv überrascht. Ich pers. bin wiederum wunschlos glücklich mit einem AT33 PTG/II - für 300€ gebraucht erstanden (NP 500€) - das Teil ist gegen jeden Zweifel erhaben und klingt für meine Verhältnisse phänomenal.


MidlifeCrisis (Beitrag #1) schrieb:

Würde sich z.B. der Argon Audio TT dafür eignen, wo später auf ein höherwertiges Audio Technik System umgestellt wird, sofern kompatibel? Und was wäre als Zubehör nützlich, bis auf Plattenklemme, Bürste und Handschuhe, evtl. Sleeves für die LP's? Oder lohnt es sich in einen höherwertigeren Dreher zu investieren? Der Dreher soll später auf einen robusten Stein wandern.


Wozu Handschuhe? Man muss es wirklich nicht übertreiben - willst Du für jeden Plattenwechsel erst mal Handschuhe anziehen? Eine Schallplatte ist keine tausende Jahre alte Papyrus-Rolle.

Wenn man Glück hat, bekommt man die Plattenklemme beim Yamaha PF mit dazu (diese war im Lieferumfang des Plattenspielers mit dabei). Wirklich zwingend notwendig ist eine Klemme meist nicht - ich nutze sie nur manchmal - bei etwas welligeren Scheiben oder wenn ich etwas energischer Staub wischen will.

Bzgl. Bürste fahre ich gut mit so einem halbrunden Samtdingens. Ansonsten bekommt man eine wirklich verschmutzte Platte nur mit einer Nassreinigung sauber und danach kann (sollte?) man sich das Staub-Neuverteilen mittels Bürste auch manchmal sparen. Wie angedeutet nimmt eine Bürste das ein oder andere Staubkorn auch nicht von der Platte, sondern verteilt es nur neu, imho.

Was die Schutzhüllen für die Cover angeht, bin ich komplett auf Polypropylen (Crystal Clear) umgestiegen. Die etwas billigere Polyethylen-Variante (nicht ganz so durchsichtig) sieht deutlich weniger schön im Regal aus.

P.S.: Falls Du Dich dafür entscheidest, einen Plattenspieler gebraucht via Versand zu kaufen, löchere den Verkäufer, ob er sich mit dem Versand von Plattenspielern auskennt und wie er ihn verpacken wird. Da muss man sich sehr viel Mühe geben und einiges beachten (vor allem bei Plattenspielern mit gefedertem Chassis. Wenn der Verkäufer bei der Frage nach dem Verpacken nicht viel zu erzählen hat - Vorsicht! Bei einem Verkaufspreis von mehreren hundert Euro sollte es eigentlich selbstverständlich sein, dass sich der Verkäufer mit dem Versand größte Mühe gibt. Die Realität sieht oft leider anders aus - am besten persönlich abholen.


[Beitrag von Eran_Dax_Lonker am 19. Nov 2023, 12:56 bearbeitet]
Cineplayer
Stammgast
#6 erstellt: 19. Nov 2023, 12:52
Hallo,
ich würde mal auf den TEAC TN-3B-SE ein Auge werfen. Ist ein echter Geheimtipp. Warum?
Er hat ein super Preis/Leistungsverhältnis. Ist hervorragend verarbeitet und in der Farbe weß lieferbar. Eingebauter und nicht mal schlechter Phono Entzerrer. SEAC Tonarm, AT VM 95 E Tonabnehmer, upgradefähig bis Shibata Nadel. SME Headshell.
Das ganze z.Zt. für 218,99€
https://www.ebay.de/itm/225876347867

Grüße,

Siggi
MidlifeCrisis
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 19. Nov 2023, 19:59
Huhu,

vielen lieben Dank für die freundlichen Antworten und der Hilfestellung, vor allem der doch recht langen Beiträge, man merkt, wie hier alle mit Herzblut dabei sind!

Wir hatten uns alle Optionen angesehen, der Dame des Hauses gefiel das meiste jedoch nicht, drum ging ich einfach dazu über alles rauszusuchen, was weiß und/oder Acryl aussieht bzw. einem Materialmix davon und es blieben am Ende nur noch 2 ganze Kandidaten über, so wurde es also der Sonoro Platinum mit 2M Red Kopf

Persönlich haben mir noch eine Reihe weiterer Geräte sehr gut gefallen und Gebraucht hätte ich ebenfalls gerne zugeschlagen um etwas hochwertiges zum vernünftigen Preis zu bekommen, aber ich hoffe, dass wir damit glücklich werden und es ausreicht den Kopf zu ersetzen.

Vielen Dank an die große Beteiligung, man spürt, dass ihr mit Herzblut dabei seid! Ich melde mich zurück und berichte, sobald ich Zeit fand alles aufzubauen und zu testen

Schönen Abend und guten Start in die kommende Woche!

PS: Die Project Geräte finde ich optisch fast alle toll und der Yamaha sieht auch echt schick aus!
S04-Hotspur
Inventar
#8 erstellt: 19. Nov 2023, 21:57
Sehr gute Wahl. In weiß auch noch sehr schick. Upgrade der Nadel auch möglich.

Herzliche Grüße, Andreas
einstein-2
Inventar
#9 erstellt: 20. Nov 2023, 04:16
Hallo Themenstarter
Der Sonoro hat ja das 2M Red drauf. Ich habe das auf meinem Pro-Ject RPM 1.3 Genie drauf. Ich habe mir vor vier Jahren den Blue Nadeleinschub dazu gekauft. Die Wiedergabe war hörbarer besser. Dann vor einem Jahr kam der Black Nadeleinschub dazu, den gab es damals noch für 350 €. Das war's dann. Klang, nochmals hörbar besser. Ortofon sagt ja, dass man für den Bronce und Black Nadeleinschub den Black Grundkörper benötigt, völliger Quatsch. Dieser Unterschied zum Red Grundkörper ist allerhöchstens messbar, jedoch wie man im "Netz" von anderen Usern nachlesen kann, nicht hörbar. Vor einem halben Jahr, habe ich mir den ProJect RPM 3 Carbon gekauft. Bei dem ist ab Werk das 2M Silber drauf. Da passt ebenfalls der Black Nadeleinschub drauf und funktioniert bestens. Für ein Upgrade stehen Dir also mehrere Möglichkeiten offen. Viel Spaß.😀😀😀😀
MidlifeCrisis
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 24. Nov 2023, 01:42
Huhu,

wir haben den Spieler aufgebaut und zum ersten mal eingesetzt, sind jedoch trotz Anleitung nicht ganz sicher, ob Gewicht und Skating korrekt eingestellt wurde, es knackst doch recht viel 🙂 evtl ist noch bisschen viel Druck drauf.

Ansonsten ist es ein schönes Gefühl die Platte aufzulegen und die Seite bis zum Schluss zu hören und meine Partnerin ist begeistert und hat selbst nach Plattenläden gesucht...

Wir waren ziemlich überrascht, dass die Musikqualität trotz der Knackser sehr gut ist. Hatte wegen dem Red eine andere Erwartungshaltung gehabt und wurde positiv überrascht. Habe keinen Vergleich mit dem Streaming gezogen, Ersteindruck ist jedoch wunderbar und der Teller dreht sich leider und unauffällig.

Wir haben den Teller übrigens per Bluetooth mit dem AVR verbunden, das ich nicht wusste, dass ein geerdetes Chinch Kabel zum Einsatz kommen muss.
Holger
Inventar
#11 erstellt: 24. Nov 2023, 02:28

MidlifeCrisis (Beitrag #10) schrieb:
es knackst doch recht viel


Das kann einem recht schnell so vorkommen, wenn man bisher nur CD oder Streaming gewohnt ist...
8erberg
Inventar
#12 erstellt: 24. Nov 2023, 13:53
Hallo,

Platten reinigen bringt eine Menge.

Gut ist eine Knosti, die Reinigungsflüssigkeit kann man sich selber mischen.

Peter
marantz-fan
Inventar
#13 erstellt: 24. Nov 2023, 17:37

8erberg (Beitrag #12) schrieb:
Platten reinigen bringt eine Menge.

Auf jeden Fall, auch bei neu gekauften Platten! Vor allem zum Reduzieren statischer Aufladung, die häufig Ursache für das Knacksen ist.
Neben der Knosti bietet auch Holgers "Cheap Thrill" eine sehr kostengünstige Möglichkeit dazu, die ich lange Zeit genutzt habe. Inzwischen habe ich mir aber aus Bequemlichkeit eine kleine Plattenwaschmaschine zugelegt.


[Beitrag von marantz-fan am 24. Nov 2023, 17:38 bearbeitet]
MidlifeCrisis
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 25. Nov 2023, 01:15
Huhu,

ja, dachte ich mir fast schon, es waren auch viele Papierfetzen in der Schachtel und eine Bürste hatte ich vergessen mit zu bestellen. Sollte daraus ein ausgewachsenes Hobby werden, würden wir uns der Bequemlichkeit wegen vermutlich eine Plattenwaschmaschine wie die Hummingbird kaufen, aber dazu müsste ich mir erst ein Video anschauen, ob das nur fancy oder sinnvoll ist
Holger
Inventar
#15 erstellt: 25. Nov 2023, 02:24
Sinnvoller als jedes andere Phonozubehör... es sollte aber eine Trocknung vorhanden sein.
Die Knosti-Methode ist für mich übrigens aus mehreren Gründen ein No-Go, ebenso wie US-Reinigung ohne anschließende Trocknung.

Danke übrigens @marantz-fan für die Empfehlung "meiner" Plattenwaschmethode...
Kleiner Hinweis zum Cheap Thrill: es handelt sich um eine sehr effektive und vergleichsweise außerordentlich preisgünstige Methode zur Schallplattenreinigung, die leider aber eher nicht für Plattenspieler mit Riemenantrieb geeignet ist.
marantz-fan
Inventar
#16 erstellt: 25. Nov 2023, 03:58

Holger (Beitrag #15) schrieb:
Danke übrigens @marantz-fan für die Empfehlung "meiner" Plattenwaschmethode...
Kleiner Hinweis zum Cheap Thrill: es handelt sich um eine sehr effektive und vergleichsweise außerordentlich preisgünstige Methode zur Schallplattenreinigung, die leider aber eher nicht für Plattenspieler mit Riemenantrieb geeignet ist.

Danke Dir für die großartige Idee und die Beschreibung auf Deiner Seite. Hat mir lange Zeit gute Dienste geleistet und kann ich gerade für Einsteiger, die sich nicht gleich eine PWM zulegen wollen, nur empfehlen.
Die Reinigungsergebnisse waren eigentlich nicht wirklich schlechter als mit der Okki Nokki, die ich mittlerweile besitze. Mit der ist es halt nur noch ein bisschen bequemer.
Ich hatte mir übrigens zu dem Zweck einen „abgeranzten“ DirectDrive Dreher für 5€ bei ebay gekauft… für den Zweck ideal.
Holger
Inventar
#17 erstellt: 25. Nov 2023, 11:41
Sehr gut, so soll es sein...

Je mehr von diesen Knosti-Dingern ich verhindern kann, desto besser .
Capitol
Stammgast
#18 erstellt: 25. Nov 2023, 19:29
Hallo Holger
Mit der Knosti mache ich auch nichts mehr.
Deine Waschmethode auf Plattenspieler
ist besser.Bei mir auf Lenco L75.
Ich sauge mit Kärcher ab.

Uwe
Gratwanderer_
Stammgast
#19 erstellt: 25. Nov 2023, 23:43
Ich hatte das mit Schwamm aufgetragen und mit mf Tuch wieder runter. Immer neue, gefütterte Innenhülle danach.
Jetzt im Alter von knapp 50 hilft mir aber eine Humminguru. 😁

Cheers Ronny
Eran_Dax_Lonker
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 27. Nov 2023, 09:44

8erberg (Beitrag #12) schrieb:
Hallo,

Platten reinigen bringt eine Menge.

Peter


... wenn sie denn alt und dreckig sind. Das heute Platten ab Werk mit defekten übersät sind, ist keine Seltenheit und da hilft auch keine Wäsche - egal ob mit dem Lappen, horizontaler oder vertikaler Nassbürsterei oder Ultraschall. Ich hab so viele neue Platten, die einfach nur enttäuschend sind.

Das schlimmst Ding das mir vorgekommen ist, ist die Scheibe "Nick Drake's Pink Moon, A Journey On Piano " von Demian Dorelli. Vermutlich aus einem italienischen Presswerk und es ist sooo schade bei der schönen Klaviermusik. Ich habe mir 3 Kopien kommen lassen - alle kaputt. Hab auch das Label angeschrieben, aber keine Rückmeldung erhalten - keine Antwort ist auch 'ne Antwort. Eine neuere Pearl Jam live muss aus dem gleichen Presswerk kommen (es war auch genau dieser typisch italienische Steueraufkleber drauf) und hier waren nur die A-Seiten ganz ähnlich "verknistert". Die B-Seiten waren fehlerfrei. Aber bei Pearl Jam hört man Geknister in der Musik natürlich weniger als bei ruhiger Klaviermusik.

Jedenfalls - es braucht schon eine wirklich verstaubte Platte, damit eine Wäsche (auf welche Weise auch immer) wirklich großen Effekt macht. Nach jeder Plattenwaschaktion, in denen ich immer so 20-30 Platten durch die Ultraschallmaschine ziehe, bin ich immer nur bei 'nem Drittel so richtig positiv überrascht. Die anderen Platten sind einfach alt und wurden schon oft gehört. Massen an Haarlinien auf dem Vinyl bleiben auf Dauer auch nicht stumm. Zumindest aber sehen gewaschene Platten gut aus und mit Mirasol 2000 bekämpft man wirksam statische Aufladung.

Was man angesichts der Knisterei auch nicht vergessen sollte: Tonabnehmer und Nadeln geben Knackser und Knistern sehr unterschiedlich wieder. Manche sind genügsamer, manche extrem empfindlich. Auch der Nadelschliff spielt eine Rolle. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man mit Audio Technica und Microline einen wirklich exzellenten Kompromiss eingeht (Empfindlichkeit vs. Klangeigenschaften vs. Störgeräusche). Shibata dagegen, ging mir auch schon sehr auf die Nerven, weil die hohe Empfindlichkeit sich eben auch in der überdeutlichen Wiedergabe von Störungen in der Rille widerspiegelten.


[Beitrag von Eran_Dax_Lonker am 27. Nov 2023, 09:55 bearbeitet]
marantz-fan
Inventar
#21 erstellt: 27. Nov 2023, 11:25

Eran_Dax_Lonker (Beitrag #20) schrieb:
... wenn sie denn alt und dreckig sind. Das heute Platten ab Werk mit defekten übersät sind, ist keine Seltenheit und da hilft auch keine Wäsche

Gegen Pressfehler hilft auch keine Plattenwäsche, das ist so. Und ja, leider sind die bei neuen Platten nicht selten. Wobei ich den Eindruck habe, dass das in letzter Zeit mit zunehmendem Vinylboom auch wieder besser wird. Hängt aber wahrscheinlich auch vom Musikgeschmack ab - bei kleinen exotischen Labels ist die Wahrscheinlichkeit "eine Gurke" zu erwischen vermutlich größer. Ich hatte in letzter Zeit aber auch einige wirklich perfekt gepresste Scheiben mit null Nebengeräuschen, die mich richtig erfreut haben. Oft ist es gut, diesbzgl. mal die Kommentare bei Discogs, JPC, Amazon etc. zu lesen, da weiß man dann schon, was einen erwartet. Besonders wenn es von einer Scheibe mehrere Pressungen gibt, sehr hilfreich.

Aber auch wenn man die Pressfehler nicht weggewaschen bekommt, ist das Waschen neuer Scheiben für mich dennoch ein Muss. Häufig sind es Pressrückstände, Papierschnipsel von der Hülle etc. was sich auch auf neuen Platten findet. Vor allem aber hilft es gegen statische Aufladung, ebenso ist eine neue antistatische Innenhülle Pflicht bei mir. So habe ich eigentlich außer bei Pressfehlern oder sonstwie völlig verranzten Platten keine Probleme mit Knistern und Knacksen.
MidlifeCrisis
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 05. Dez 2023, 13:51
Huhu,

kurze Rückmeldung. Unsere Sammlung umfasst bereits über 10 LPs und wir haben uns eine Plattenwaschanlage bestellt, damit vor allem gebrauchte Scheiben vom Dreck befreit werden und sind gespannt, ob das etwas bringen wird. Selbst neue Platten sind von Staub überzogen und haben div. Papierschnippsel im Karton, das ist echt nicht schön. Es wird mit dest. Wasser + Zugabe des Herstellers gewaschen werden (Humminguru), mal sehen, ob es zum WE eintreffen wird, der Liefertermin wurde bereits erreicht und es gab noch keine Versandmitteilung

Nach der Wäsche kommt alles in die Innenhüllen aus Reispapier, welche gut bewertet wurden. Mal schauen, ob sie lange halten werden.
marantz-fan
Inventar
#23 erstellt: 05. Dez 2023, 13:57
Sehr schön, dann steht dem Einstieg in die große Vinylwelt ja nichts mehr im Weg.


MidlifeCrisis (Beitrag #22) schrieb:
Unsere Sammlung umfasst bereits über 10 LPs und wir haben uns eine Plattenwaschanlage bestellt

Das ist bei dieser Menge natürlich auch unabdingbar!
8erberg
Inventar
#24 erstellt: 05. Dez 2023, 16:01
Hallo,

ideal sind Innenhüllen mit HDPE-Folie (z.B. https://protected.de/de/lp-innenhuellen )

Peter
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Gebrauchtkauf von Plattenspieler Technik Unterschiede
klausentreiben am 29.05.2023  –  Letzte Antwort am 28.06.2023  –  30 Beiträge
Worauf achten beim Gebrauchtkauf
tobi0098 am 31.08.2018  –  Letzte Antwort am 02.09.2018  –  31 Beiträge
Plattenspieler - Gebrauchtkauf - was bietet sich da an ?
kaiserm am 24.10.2007  –  Letzte Antwort am 25.10.2007  –  10 Beiträge
Kaufberatung: Plattenspieler
Silberzahn am 06.02.2013  –  Letzte Antwort am 08.02.2013  –  25 Beiträge
Neuer Plattenspieler Sinnvoll?
Tobias_Gl am 08.11.2010  –  Letzte Antwort am 11.11.2010  –  7 Beiträge
Kaufberatung: Plattenspieler für Einsteiger
-qba- am 04.09.2013  –  Letzte Antwort am 07.09.2013  –  4 Beiträge
Kaufberatung Plattenspieler
Kadett am 31.01.2016  –  Letzte Antwort am 23.03.2016  –  28 Beiträge
Kaufberatung: Plattenspieler
bonzobonzo am 26.05.2007  –  Letzte Antwort am 27.05.2007  –  3 Beiträge
Plattenspieler - Kaufberatung
saengerknabe am 14.10.2012  –  Letzte Antwort am 14.10.2012  –  5 Beiträge
Kaufberatung, welchen Plattenspieler kaufen?
#74Axaking am 17.02.2007  –  Letzte Antwort am 18.02.2007  –  6 Beiträge
Foren Archiv
2023

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder926.150 ( Heute: 14 )
  • Neuestes Mitgliedfahrerlizenzportal
  • Gesamtzahl an Themen1.552.231
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.564.484

Hersteller in diesem Thread Widget schließen