MC Tonabnehmer für Pro-ject X1

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ecureuil
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 02. Jul 2023, 14:02
Guten Tag zusammen

Ich habe einen Pro-ject X1. Dessen Tonarm ist 10g schwer. Aktuell habe ich einen Audio-Technica VM540ML dran, passt also technisch wunderbar und ich mag den Tonabnehmer auch klanglich sehr.

Ich möchte gerne mal einen MC Tonabnehmer ausprobieren. Was würdet ihr für meinen Tonarm empfehlen?

Danke!
akem
Inventar
#2 erstellt: 02. Jul 2023, 15:01
An einem 10g Tonarm? Ehrlich gesagt: gar keinen...
Zumindest ist die Auswahl da sehr, sehr dünn. Die Rega-Tonabnehmer sollten an 10g halbwegs gut laufen weil die Rega-Arme ja auch nur 11g haben. Einige wenige Audio Technikas aus den früheren OC9 Serien würden gehen (bei den heutigen weiß ich das nicht).

Sonst würde mir da spontan keines einfallen, für das Du nicht ein Zusatzgewicht am Headshell bräuchtest.

Gruß
Andreas
laut-macht-spass
Inventar
#3 erstellt: 02. Jul 2023, 15:30
Moin!
Ich habe an meinem ProJect sehr gute Erfahrungen mit den TA von Gold-Note gemacht, evtl. passt das für dich ja auch...
Gratwanderer_
Stammgast
#4 erstellt: 02. Jul 2023, 19:52
Rega schreien doch nach excalibur, oder? 😁

Cheers Ronny
hpkreipe
Inventar
#5 erstellt: 02. Jul 2023, 22:55
Die kleinen - für MC noch günstigen Goldring MC sind recht weich - also passend zu recht leichten Tonarmen - gelagert. Die gehen auch an den ProJect Arm.

Am anderen Ende der Preisskala sind dann die van den Hul auch „weich“ gelagert. Die gehen sogar gut an, nee, sollten gut an UML Tonarme gehen - aber werden dann doch eher an 20g Arme geschraubt.

Das meint, es geht vieles - aber ein DL103 passt eben nicht so gut den ProJect.
HiFi_Sepp
Inventar
#6 erstellt: 03. Jul 2023, 09:21
Ich hatte ein Goldring Eroica Low an einem Pro-ject 8c Arm.
Das hatte funktioniert, mehr aber auch nicht. ich würde es nicht mehr machen.
Ich würde bei so einem leichten Tonarm eher auf ein MM oder MI setzen.
ecureuil
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 03. Jul 2023, 10:35
Danke an alle für die Antworten. Ich dachte mir schon, ganz einfach wird das nicht, einen passenden Tonabnehmer zu finden.

Die Gold Note könnten noch gehen, stimmt.

Kennt jemand den Audio-Technica AT33PTG/2?
Der würde, rein von den technischen Daten her, gut passen.
raindancer
Inventar
#8 erstellt: 03. Jul 2023, 11:47
Eine Möglichkeit sind die klassischen Ortofon MC20 und MC30. Die haben eine hohe Masse von ca. 11g, da ist der Ballast integriert. Geht hier an einem 8,5g Tonarm gut. Goldring: Eher nein.
hpkreipe
Inventar
#9 erstellt: 03. Jul 2023, 19:15
Hm,

dann mal rechnen:
Zum Eroica
Tonabnehmer 5,5 g und Nadelnachgiebigkeit 18
Tonarm 8,5g
Schrauben 0,5g

Ergibt eine Resonanzfrequenz von 9,8 Hz

Und um mehr geht es auch nicht. Gibt es eine Resonanz. Ob der Rsst elektronisch dann auch funktioniert - ich habe das Eroica mit 100Ohm abgeschlossen und es tut so prächtig.

Das AT VM95 ML

6,1g, Nadelnachgiebigkeit 12

Dann liegt die Resonanz bei 11,8Hz

Das Eroica passt so quasi perfekt, der AT nun ja, gerade noch vertretbar.
Es liegen ca 300 bis 400 € dazwischen, okay,

Dann noch für das PTG/II

6,9 g
Nadelnachgiebigkeit 16
Exakt 10 Hz.

Also auch das sollte funktionieren,

Meine Aussage, man kann fast alle heute gefertigten Tonabnehmer unter die normalen Tonarme schrauben. Also auch MC. Woher die Aussage stammt MC nur mit schweren Tonarmen. Ich vermute das kommt durch das DL103, in seiner Urform und das ging wirklich nur an schweren Studio-Dreher-Tonarme. Letztens mußte ich aber lernen, die aktuellen 103er sind wohl deutlich weicher gelagert.

Und ja MC klingen eben anders, in meinen Ohren fast immer richtiger, da eben keine/ weniger Phasenverschiebungen auftreten. Das muss man nicht mögen, aber es zu wissen ist ja okay, oder?

Eine Frage was stimmt denn nun 10g oder 8,5g effektive Masse für den Tonarm? Mit 10g gerechnet werden die Resonanzfrequenzen um 0,5 Hz kleiner.
frank60
Inventar
#10 erstellt: 03. Jul 2023, 20:55
Irgendwie stimmen die von Dir angegebenen Werte der dynamischen Compliance nicht. Laut Herstellerwebseiten:


  • Goldring Eroica 25@10Hz
  • AT95ML 10@100Hz
  • ATPTG/II 10@100Hz


Um die Werte vergleichen und die Tabelle auf Vinylengine nutzen zu können, muß auf 10Hz umgerechnet werden, als grobe Faustformel gilt allgemein x1,8, also liegen beide ATs bei 18.
Somit liegt die Resonanzfrequenz der beiden ATs am 10g Arm des TE bei 9Hz, die des Goldring bei 8Hz.

Die statische Compliance ist bei Goldring nicht angegeben, bei AT liegt sie bei 20. Und da liegt auch das Problem, den AT150MLX und vergleichbare TAs mit seiner statischen Compliance von 40 (also sehr weich aufgehängt) an schwereren Armen zu betreiben, der TA gerät z.B. mit einer AT-MG10 Headshell am 15g Arm in eine deutlich sichtbare horizontale Resonanz und kann dadurch bei manchen Platten, vorzugsweise 45RPM 12" Maxis, aus der Rille springen.


[Beitrag von frank60 am 03. Jul 2023, 20:56 bearbeitet]
hpkreipe
Inventar
#11 erstellt: 03. Jul 2023, 22:54
Hi,

vom Eroica habe ich Werte von vor bestimmt 7 Jahren und nicht weiter verifiziert. Aktuell finde ich unter Goldring.co.uk 25mm/N statisch, also scheinen meine 18mm/N nicht so verkehrtet. (https://www.goldring.co.uk/goldring-eroica-lx-cartridge.html#tab2) Bei den ATs habe ich aus Angaben von 2019 eine Mittelung aus den Angaben zu 100Hz und statisch mittels einer Gewichtung gemacht, denn mit den typischen Faktoren Angabe von 100Hz mal 1.5 kommt man bei einigen Systemen über den statischen Wert, das ist aber Unsinn.

Ich nutze für die AT also folgende Angaben/ Abschätzungen:

IMG_0579

Ich hoffe, die von mir genutzten Werte passend erklärt zu haben. So komplett daneben werden die nicht sein und ob das eigene Exemplar wirklich so dämpft - ich gehe dann doch von einiger Varianz aus.
frank60
Inventar
#12 erstellt: 04. Jul 2023, 15:19
Wenn es beim Goldring die statische Compliance wäre, stünde nicht @10Hz dahinter. Wenn eine Bezugsfrewuenz angegeben ist, handelt es sich immer um die dynamische.
Holger
Inventar
#13 erstellt: 04. Jul 2023, 15:31
Interessant wird es dennoch erst, wenn man mal Testplatten abspielt (habe ich vor vielen Jahren mal getan, mittlerweile geht mir das Thema allerdings am Allerwertesten vorbei, ich probiere ein System einfach da aus, wo ich es betreiben will, und entweder es klingt gut oder eben nicht, die theoretische Rumrechnerei ist mir dann Wurscht)... so kam beispielsweise bei einem DL 103 R, welches mit cu 5 angegeben wurde (und damit wurde dann auch immer in der altbekannten Formel gerechnet) heraus, dass es tatsächlich cu 11 hatte... was zu gänzlich anderen Kombinationsmöglichkeiten bei der Wahl des Tonarms führte.

Es wird NICHTS so heiß gegessen, wie es (hier) gekocht wird...

ecureuil
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 05. Jul 2023, 14:02

frank60 (Beitrag #10) schrieb:
als grobe Faustformel gilt allgemein x1,8


Wie wichtig ist eigentlich, dass man einen zuverlässigen Wert für die Compliance kennt? Die Hersteller geben zum Beispiels oftmals nicht an, ob die Compliance bei 10 Hz oder 100 Hz gemessen wurde, und wie Holger geschrieben hat können die tatsächlichen Werte auch stark von der Spezifikation abweichen?


Holger (Beitrag #13) schrieb:
so kam beispielsweise bei einem DL 103 R, welches mit cu 5 angegeben wurde (und damit wurde dann auch immer in der altbekannten Formel gerechnet) heraus, dass es tatsächlich cu 11 hatte...


Interessant, wie kann man so etwas messen?
Holger
Inventar
#15 erstellt: 05. Jul 2023, 14:52

ecureuil (Beitrag #14) schrieb:


Holger (Beitrag #13) schrieb:
so kam beispielsweise bei einem DL 103 R, welches mit cu 5 angegeben wurde (und damit wurde dann auch immer in der altbekannten Formel gerechnet) heraus, dass es tatsächlich cu 11 hatte...


Interessant, wie kann man so etwas messen?


Es gibt eine Formel, in die man bekannte Werte eingibt (eff. Masse des Tonarms inkl. der Headshell, Gewicht des Tonabnehmers inkl. seiner Befestigungsschrauben sowie den Wert der Nadelnachgiebigkeit, die vom Hersteller angegeben sein sollte. Wenn man jetzt mit diesen Werten rechnet, kommt auf der anderen Seite der Formel ein Wert heraus > nämlich die zu erwartende Resonanzfrequenz.
Und jetzt kommt die Testplatte mit dem speziellen Track zur Ermittlung der Resonanzfrequenz zum Einsatz > man spielt die Testolatte ab und sieht dann, bei welcher Frequenz das gesamte Konstrukt zu resonieren anfängt... d. h. man kann sehen und hören, wie das Tonabnehmersystem ins Zittern gerät und im Extremfall sogar aus der Rille fliegt.
Im Idealfall ist dies exakt die Frequenz, die vorher rechnerisch ermittelt wurde.
Ist es jedoch NICHT die errechnete Frequenz, so bedeutet dies, dass ein Wert nicht stimmt. Das Gewicht des Tonabnehmers inkl. Schrauben kann es nicht sein, denn das können wir je selbst mit der Waage überprüfen. Also muss der Fehler bei der Angabe der eff. Tonarmmasse oder der Angabe zur Nadelnachgiebigkeit liegen. Und hier ist es meist der Nadelnachgiebigkeitswert.
Also muss man nur noch die Formel so umstellen, dass dieser ermittelt werden muss, denn die anderen Werte inkl. der tatsächl. Resonanzfrequenz haben wir ja.
Und wenn dann alles umgestellt und ausgerechnet ist, steht auf der anderen Seite der Formel die tatsächlich relevante Nadelnachgiebigkeit... beim DL 103 R damals eben 11 und nicht die 5 die in den Datenblättern steht. Wobei die 5 ja nicht falsch ist, sie wurde nur mit einer anderen Messgröße erfasst und ist deshalb für unsere Formel nicht verwendbar.

Das ist alles übrigens mittlerweile sehr sehr lange her, ich habe heute keine Testplatten mehr und interessiere mich schon lange nicht mehr für solche theoretischen Spielereien, zumal die meisten davon "im wirklichen Leben" nur wenig bis gar nichts von dem, was wir an Mucke hören, wirklich hörbar beeinflussen.

Von daher mein Tipp: einfach mal machen und nicht zu viel vorher grübeln... ob die zu erwartende Resonanzfrequenz bei der Kombi eines bestimmten Tonabnehmers mit einem bestimmten Tonarm letztendlich bei 7, 9, 11 oder 13 Hertz liegt ist im normalen Höralltag Jacke wie Hose. Denn wir hören Platten mit Musik darauf, nicht mit Testtönen, und wenn ein System bei einem langen Testton aus der Rille fliegt ist das etwas komplett anderes als wenn der gleiche Ton nur kurz in einem Musiktrack auftaucht und eine halbe Sekunde später schon von einem weiteren höheren oder niedrigeren Ton gefolgt wird, der Tonabnehmer als gar keine Zeit hat, sich bei genau dieser Frequenz aufzuschaukeln und aus Protest die Rille zu verlassen.


[Beitrag von Holger am 05. Jul 2023, 14:54 bearbeitet]
ecureuil
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 05. Jul 2023, 15:10
Danke, das ist sehr interessant!

Die Formel kenne ich. Kann man natürlich nach der Compliance auflösen, wenn man die Resonanzfrequenz hat. Ich wusste nicht, dass man sie selbst bestimmen kann.
Holger
Inventar
#17 erstellt: 05. Jul 2023, 15:25
Das hier war die Platte, die ich damals hatte > https://www.tnt-audio.com/accessories/hfnrrdisc_e.html

Zitat: It sounds complicated but what happens is this... You'll hear a tone and a voice counting down the frequency. At some point the tone will "warble" and the cartridge wobble visibly. This is the resonance frequency of the arm/cartridge.
ronmann
Inventar
#18 erstellt: 06. Jul 2023, 08:13
Ich kann nicht viel beitragen, möchte nur mitlesen
Das AT-OC9ml läuft bei mir ganz ordentlich am Rega Arm.
An der Vorstufe habe ich die Möglichkeit 10Ohm (keine Ahnung wozu ), 100Ohm und 1kOhm. Die nächst einfachere Vorstufe hätte nur 220Ohm fest für MC gehabt. Hätte völlig gereicht. 100Ohm sind oft gar nicht ideal und 1kOhm auch nicht. Aber passt schon.
Ich lese mal noch bisschen mit, ob ich mir noch ein 5g Gewicht ans Headshell basteln muss
Bei einem alten Thorens mit leichtem Wechselarm, hatte ich seinerzeit einfach´s Headshell mit 2KomponentenKleber ausgegossen und einen hübschen rot lackierten Nagel als Fingerauflage mit eingegossen. Es gab doch diese Arme ohne Löcher von oben. Neu durchbohrt und mit plattgedrückten Bleikugeln hantiert. Letztlich klang das MC System. Ich war jung und nachrechnen war mir egal


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[Beitrag von ronmann am 06. Jul 2023, 08:18 bearbeitet]
djsepulnation
Stammgast
#19 erstellt: 06. Jul 2023, 09:44
Hatte auch mal n Pro-Ject Classic hier.Müsste vom Arm her ziemlich gleich sein.
Das ATPTG/II funktionierte nur bedingt.Gefiel mir nicht auf dem Tonarm.Zu neutral und ohne "Leben" wenn man es so nennen will.
Wenn du wirklich n gutes MC ausprobieren willst dann schnall n Dynavector drunter.N Dynavector DV-20X2H/L funktioniert ganz gut auf dem Project.Gebraucht immer um die Hälfte des Neupreises zu bekommen.Funktionierte bei mir (mit ner Pro-Ject Tube Box DS2) ziemlich genial.Hab auch die Vorgängerversion hier.N DV-20X aufn Teac-TN-400BT.Der Tonarm dürfte auch "leicht bis mittelschwer" sein und es funktioniert trotzdem.Ohne Rechnerei
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