Anschaffung Tapedeck - DoppelCapstan oder nicht

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Nidhöggr->
Neuling
#1 erstellt: 10. Mrz 2022, 21:57
Hallo,
ich komme irgendwie grad wohl nicht drumherum, mir ein Tapedeck anzuschaffen.
Im Metalbereich ist da irgendwie die Tape-Wut ausgebrochen Offenbar als Antowrt darauf, dass im Mainstream die LP wieder "in" ist.

Ich musste mich ehrlich gesagt erst wieder einlesen. Meine letzten Tapes sind ein paar Jahre her. Schallplatte ist hingegen allgegenwärtig im Haus.

Ziel: Ein Gerät fürs Regal zu Hause. Neu gekaufte Tapes hören, ein paar alte Tapes, die noch im Haus sind wieder hören. Aufnahme / Überspielen von Tape zu Tape eher weniger bzw. nicht. Ich werd mir wohl eh kein mobiles Gerät anschaffen. Preisregion: GROB bis 150 €.

Ich habe momentan ein paar Sachen im Blick, Onkyo TA-2430, Aiwa AD-F 800, ONkyo TA-2570 (dürfe deutlich über dem Budget weggehen...)
Ichhabe einen Onkyo AV-Reciever von 2004, der verrichtet so gut seinen Dienst, ich bin angetan von Onkyo, aber nicht verpflichtet !

Was mir hier auffiel: Das Thema Dual Capstan spaltet so ein wenig die Gemüter, kann das sein? Von hilfreich bis "Bandsalatproduzent" bzw. anfällig ist alles dabei.

Wenn ich jetzt davon ausgehe, dass die momentan produzierten Tapes eh nicht mehr die Qualität erreichen, die es mal gab, lohnt es sich dann noch, auf DualCapstan Wert zu legen?

Bei HXPro seh ichs eigentlich so, dass Aufnahmen nocht sonderlich eingeplant sind, daher wäre mir auch ein Gerät ohne recht.


Grüße,
Sönke
einstein-2
Inventar
#2 erstellt: 11. Mrz 2022, 09:10
Hallo
Dieser Dual Capstan hat den Vorteil, dass der Bandzug von Anfang bis Ende immer gleich ist. Die ausgehende Capstanwelle dreht sich immer geringfügig schneller als die eingehende Welle. Dadurch ist der Bandkontakt zum den Tonkopfer immer optimal. Wenn ich richtig informiert bin, wird dieses System jedoch vorwiegend bei autoreserv- Geräten verwendet. Das System ist jedoch sehr kompliziert.
hpkreipe
Inventar
#3 erstellt: 11. Mrz 2022, 09:39
Hi,

nun ja, kompliziert ist es nicht. Allerdings bei Wartungsstau verdoppelt sich das Problem und wer mal eben einen Antriebsriemen wechselt und nicht gut arbeitet sieht sich dann dem Bandsalatpotenzial ausgesetzt.

Single-Capstan - so meine Meinung sind etwas robuster, aber auch etwas schlechter in Bezug auf Leiern bei hohen langen Tönen.

Persönlich würde ich nur ein Dual-Capstan direktangetrieben nutzen wollen.

Das sprengt den Preisrahmen deutlich.

Tatsächlich hatte Onkyo diverse gute Tapes im Angebot. Wichtig wäre erst einmal zu schauen, wie der Zustand ist und ich würde auch eher ein Gerät aus den 1990er nehmen als eines aus den 1970er, denn die Gummiteile werden nicht besser über die Jahre auch deren Verfügbarkeit als Ersatzteile nicht.

Ich habe mein Deck nur noch aus nostalgischen Gründen, damit ich alte Aufnahmen abhören könnte, wenn ich wollte, was ich aber quasi nicht mehr mache.

Einige hundert Kassetten stehen hier herum, aber keine einzige gekaufte, die waren schon immer schlecht und heute gibt es ja quasi kaum noch vernünftige Neuware für das Bandmaterial. Es wird einfach nicht mehr hergestellt.

Genutzt habe ich Kassetten nur, um selber etwas aufzunehmen, dann mindestens auf Chrom- oder Reineisenbändern.

Was meint das, besser wird jede Bluetoothübertragung vom Streaming sein. Gibt es die gewünschte Musik nur auf Tape, dann musst Du eh investieren und dann ist der Zustand und Wartungsstau des Gerätes wichtiger als Dual-, Single- was auch immer.

Nimm immer eine Kassette mit und einen Kopfhörer und lausche auf lange, hohe Töne, „leiern“ die, ist etwas mit dem Antrieb nicht in Ordnung. Und zwar deutlich. Da musst Du aber sicher sein, dass die Musik auf dem Originalband auch ohne Leiern aufgezeichnet wurden.

Viel Spaß.
Marsilio
Inventar
#4 erstellt: 11. Mrz 2022, 10:54
Wenn es nur ums Abspielen geht, würde ich mir ein Tapdeck mit sogenanntem ALPS-Laufwerk besorgen, die sind relativ simpel aufgebaut, aber auch solide und gut zu warten - SonyPioneer, der heute v.a. auf www.tonbandforum.de noch Beiträge postet, hat mal eine Übersicht gemacht. Die Liste kommt auf Beitrag 51:
http://www.hifi-foru..._id=185&thread=16975

Mit solchen Geräten von Denon, Pioneer oder Okyo kann man da durchaus glücklich werden, ohne viel Geld ausgeben zu müssen.

Selber habe ich im vorletzten Januar auch ein Tapedeck mit ALPS-Laufwerk erworben, aber keines von der Liste sondern ein NAD613 (Single Capstan), das mutmasslich auf einem späten Onkyo-Decks basiert. Kostete mich ein zweistelliger Betrag, und das Gerät funktioniert tadellos und spielt die Kassetten prima ab. Eine NAD-Spezialität (die es auch bei Yamaha zeitweise gab) ist der Playtrim-Poti: Mit dem kann man etwas dumpf gewordene Kassettenaufnahmen beim Abspielen wieder etwas aufhellen.
https://www.hifi-wiki.de/index.php/NAD_613

Wenn es hingegen um Aufnahmen geht, so ist imo ein Gerät mit Doppelcapstan und EInmesscomputer die bessere Wahl. Mein Hauptdeck ist ein Revox B215 - Direktantrieb, vier Motoren, Einmesscomputer. Mit halbwegs vernünftigen Kassetten kann man auf diesem Gerät Aufnahmen in CD-Qualität machen. Die Preise allerdings gehen mittlerweile zum Mond, für gewartete Geräte ist vierstellig mittlerweile normal.
https://www.hifi-wiki.de/index.php/Revox_B_215

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 11. Mrz 2022, 10:57 bearbeitet]
Nidhöggr->
Neuling
#5 erstellt: 11. Mrz 2022, 22:55
Danke für die Infos. Grade das mit den ALPS Motoren hatte ich noch nicht drauf.
Ich werde die Tips gerne beherzigen und wühl mich mal durch, was so auf dem Markt ist.

Ich habe das Gefühl, die Tapedeckpreise ziehen grad etwas an. Zumindest scheine ich den Absoluten Tiefpunkt schon verpasst zu haben.

Grüße,
Sönke
Nidhöggr->
Neuling
#6 erstellt: 18. Mrz 2022, 22:03
Nach kurzer Suche und Befolgen der Infos aus den Links ist mir jetzt ein Akai DX-49 ins Haus gekommen.
Das gute Stück ist sehr gut erhalten und ich bin sehr zufrieden bisher.

Danke nochmal für den Input.
Marsilio
Inventar
#7 erstellt: 18. Mrz 2022, 23:30
Gute Wahl, das Teil hat sogar einen Einmesscomputer. Da könntest Du also auch gute Aufnahmen machen.

Hier noch ein zeitgenössischer Vergleichstest:
http://www.revoxsamm...eck%20B21%201994.pdf

LG
Manuel
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 19. Mrz 2022, 00:00
Moin,

Gerade erst den Thread entdeckt ....

Glückwunsch zu deinem Deck.

Wenn es technisch i.O. ist, dann ist daran definitiv nichts auszusetzen, auch wenn es keinen Dual-Capstan Antrieb besitzt.
Wichtig ist bei jedem Deck, dass immer der komplette Bandtransport und die Köpfe sauber gehalten werden.

Aber noch im Nachhinein erwähnt, weil hier ein "schlechterer" Gleichlauf und daher ein Leiern bei Decks ohne Dual-Capstan Antrieb im Raum stand, gab es auch Decks mit Single-Capstan Antriebe (aber auch bei DC) mit einem Direktantrieb. Diese waren im Gleichlaufverhalten ganz weit oben.
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