Serviceanleitung für Universum F2095

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akem
Inventar
#1 erstellt: 21. Mai 2012, 11:57
Hallo zusammen,

ich habe hier einen Mikro-Seiki stehen, der für Universum unter der Bezeichnung F2095 läuft. Leider geht der Tonarm in der Horizontalen extrem schwer geht. Ich vermute, daß es KEIN Lagerschaden ist, eher ein Problem der Mechanik. Nur weiß ich nicht so recht, welches Teil hier blockiert wird und wie man das neu einstellt. Daher die Frage, ob jemand ein Servicemanual für diesen Dreher hat? Vielleicht könnte mir ein Manual eines verwandten Drehers auch schon helfen. Hier noch ein Bild des Tonarms:

Universum

Gruß
Andreas
mrgoodmusic13
Schaut ab und zu mal vorbei
#2 erstellt: 09. Okt 2018, 10:57
Guten Morgen, habe eben den alten Tread gelesen.
Habe seit kurzem einen F 2095 zuhause und das gleiche Problem. Der Tonarm geht zwar zur Platte, aber nur wiederwillig und mit lautem Knarzen.
Dann noch ein Problem: Der Tonarm hat ME viel Spiel. Hinten. Den kann ich mindestens 0,5 bis 1 mm in alle Richtungen verschieben. Ist das so normal?
Falls nicht: Ist der Fehler behebbar? Oder ist das das Aus für das Teil?
Klingen tut er an sich trotzdem ganz gut.
Wäre für eine Antwort dankbar.

Gruß

Dieter
#linn-fan#
Inventar
#3 erstellt: 09. Okt 2018, 12:59

mrgoodmusic13 (Beitrag #2) schrieb:
Der Tonarm hat ME viel Spiel. Hinten. Den kann ich mindestens 0,5 bis 1 mm in alle Richtungen verschieben. Ist das so normal?
Falls nicht: Ist der Fehler behebbar? Oder ist das das Aus für das Teil?


Nun, an sich sollte ein Tonarm gar kein Spiel haben. Bei einem so alten PS, mag man das aber tolerieren, wenn es nicht stört.
Stören in dem Fall definiert sich derart, dass sich das Spiel vorne am Headshell NICHT äussern darf. Damit wäre ja dann schlussendlich jede Art von Justage hinfällig. Der Überhang wäre nicht konstant, wenn sich die Nadelspitze vor/zurück bewegen lässt. Und wenn die Nadelspitze seitliches Spiel hat, dann stimmt bzgl. Spurfehlerwinkel, Antiskating, usw. gar nichts mehr.

Je nach dem, wie stark das Spiel ist, müssten bei Liedern auf der Innenseite der Platte mit Sopranstimmen (oder höher) Verzerrungen auftreten udn S &T-Laute zischeln.

Also faktisch: Kaputt. Wenn der Klang aber ok ist: Weiterverwenden. Wenn´s Lala macht und die Ohren nicht beleidigt, ist ein PS zum wegwerfen zu schade.

Allerdings erhöht sich durch Fehlstellungen der Nadel in der Rille auch der Verschleiß von Platte und Tonabnehmer.

R.


[Beitrag von #linn-fan# am 09. Okt 2018, 20:56 bearbeitet]
akem
Inventar
#4 erstellt: 09. Okt 2018, 16:49

mrgoodmusic13 (Beitrag #2) schrieb:
Habe seit kurzem einen F 2095 zuhause und das gleiche Problem. Der Tonarm geht zwar zur Platte, aber nur wiederwillig und mit lautem Knarzen.
Dann noch ein Problem: Der Tonarm hat ME viel Spiel. Hinten. Den kann ich mindestens 0,5 bis 1 mm in alle Richtungen verschieben. Ist das so normal?

Nein, das ist nicht das gleiche Problem. Bei mir war es so, daß die Schraube hinten am Tonarm-Sockel (zur Tonarm-Höhenverstellung) ein wenig zu fest war. Deswegen war der Tonarm schwergängig. Mit dem Knarzen hat das aber nichts zu tun. Das Knarzen kommt aus der Mechanik im Inneren. Da hilft nur altes Schmierfett entfernen und neu schmieren.
Manche Tonarme haben minimal Spiel in den Lagern. Allerdings sollte das nicht annähernd so viel sein. Entweder hat da mal jemand an den Justierschrauben rumgefummelt oder der Tonarm hat einen Lagerschaden. Letzteres wäre dann der absolute GAU, Ersatzteile dafür zu finden dürfte so gut wie unmöglich sein...

Gruß
Andreas
mrgoodmusic13
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 09. Okt 2018, 20:11
Danke erstmal an Alle.

Das mit dem Tonarm ist natürlich schade. Ansonsten ist der Dreher noch gut in Schuß.
Die Sache mit dem nachfetten kriege ich hin. Wegen dem Lager habe ich mal intensiv reingehört.
Also ein Zischeln o. ä. konnte ich nicht bemerken. Mit dem Spiel von 1 mm hab ich wohl auch übertrieben.
Aber 0,3 bis 05 sind es bestimmt. Ist halt ungewöhnlich für mich. Das kenne ich so nicht.
Außerdem ist der Spieler wohl auch nicht viel gelaufen. Da ist noch das org AT13 drauf. Und die Nadel ist ok.
Deshalb wundere ich mich, wo der Lagerschaden herkommen soll? Vom rumstehen??
Welches Fett nehme ich da am besten??

Danke und Gruß

Dieter
akem
Inventar
#6 erstellt: 09. Okt 2018, 20:20
Als Fett nimmst Du etwas nicht-harzendes. Technische Vaseline oder sowas. Bitte das alte Fett vorher richtig entfernen (mit Alkohol, Spiritus oder sowas).
So ein Tonarm-Lagerschaden ist theoretisch schnell passiert, ein Transport mit nicht abgenommenem Gegengewicht kann schon reichen.
Wenn Du in der Gegend von München beheimatet bist könnte ich mir den Patienten mal anschaun.

Gruß
Andreas
mrgoodmusic13
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 09. Okt 2018, 20:26
Herzlichen Dank Andreas,

wohne bei Heidelberg. Das wäre schon ne Ecke.
Aber wenn ich nicht weiterkomme, sage ich Dir gerne Bescheid.

Nur zur Info: Ist da auch ein sog. Steuerpimpel da? Aber das sehe ich ja beim Öffnen.

Schöne Grüße

Dieter
akem
Inventar
#8 erstellt: 09. Okt 2018, 20:33
Ja, da gibt es auch einen Steuerpimpel. Ich kann mich jetzt aber nicht mehr erinnern, wie der gebaut war. Ich glaube, so eine aufgesteckte Plastikkappe a la Dual war das nicht.

Gruß
Andreas
Puuhbaer68
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 11. Okt 2018, 11:45
Zum "knarzen":

Auch solche Geräusche kann ein Steuerpimpel verursachen - man glaubt es kaum.

Habe gestern meinen kleinen Pastik-Saba auseinandergebaut. Der kleine Saba ist aus der Ära "Thomson-Brand" und ein von Dual entwickeltes "Universal-Gerät" (also so unter zig verschiedneen Labels erschienen, Dual, Saba, Nordmende, ...).

Auch der knarzte beim Zurückfahren des Tonarms, wenn der Tonarm am Halter angekommen war. So, als wolle im Inneren noch was weiter fahren.
Genau so ist es auch. Das Geräusch war tatsächlich der Steuerpimpel, der über die Plastikfläche der Stellarms (den genauen Begriff weiß ich jetzt gerade nicht) "schrammt". Etwas Reinigung hat schon geholfen, zwar nicht komplett weg, aber wesentlich leiser, als vorher.

VIELLEICHT ist es ja auch so etwas bei deinem Universum (den ich auch sehr schick finde und immer mal wieder die Augen danach offen halte).
mrgoodmusic13
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 11. Okt 2018, 12:04
... jo, danke für die Info.

Gruß

dieter
JohnnySuede
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 15. Okt 2018, 19:34
Hallo,
ich habe vor ca. einem Jahr einen 2095er komplett entkernt und neu furniert. Der Steuerpimpel ist so ein aufgestecktes Teil wie bei den Duals, der sah bei mir aber aus wie neu. Der Tonarm ist nur durch eine Schiene mit der Mechanik verbunden. Löst man den Sicherungssplint ( siehe Bild vor Umbau ) kann man den Tonarm rausnehmen. Leider ist die Schiene auf einer Kugel gelagert, was ich erst festgestellt habe als die Kugel im Chassis rumgekullert ist. Wenn man die Mechanik ohne diese Kugel betreibt, entsteht ein kratzendes Metal auf Metal Geräusch. Daher musste ich die Mechanik komplett auseinander bauen, was ich eigentlich nicht vor hatte.Lange Rede kurzer Sinn. Wenn man logisch an die Sache rangeht und Teil für Teil entfernt, kann man die Mechanik gut auseinander bauen und kommt bestens an alle zu fettenden Teile. Auch die Kugel ließ wieder problemlos platzieren. Nur Mut, ich habe es als Newbie auch geschafft und das Teil läuft hervorragend und sieht im Echtholzgewand auch noch viel besser aus.

Gruß Benjamin

Unbenannt-1

IMG_20180124_102126
mrgoodmusic13
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 16. Okt 2018, 08:40
Guten Morgen Benjamin,
danke für den Bericht und die Fotos.
Das hilft mir erstmal weiter. Wie hast Du es gelöst beim Montieren?
Hast Du den Dreher einfach umgedreht und auf die Haube gestellt?
Kommt mir etwas martial vor. Ich habe drangedacht, mir einen Holzkasten zu bauen, auf den dann der umgedrehte genau 2095 draufpasst. Sozusagen als Montagebock.Was hälst Du davon?

GRuß

Dieter
JohnnySuede
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 16. Okt 2018, 19:34
Hallo Dieter,

ein Montagebock wäre natürlich die Highend Lösung. Ich habe einfach die Haube entfernt und den Dreher umgedreht auf 2 Stücke Kantholz 90x90mm gelegt.

Wenn du mit der Wartung startest, würde ich gerne mal ein Bild von deinem Innenleben, vor allem von der mutmaßlich vorhandenen Anschlußplatine des Signalkabels sehen. Bei mir hat der Vorbesitzer da schon Sommerkabel reingebaut und die Kabel direkt mit den Tonarmkabeln verlötet. Als ich den Spieler in Betrieb genommen habe, war ein unglaublicher Brumm vorhanden. Ich habe dann einfach das Massekabel welches ebenfalls in den Tonarm geht, aufgetrennt und zusätzlich mit der Mechanikgrundplatte verbunden. Danach hat rein gar nichts mehr gebrummt. Bin ich auch nur drauf gekommen, weil der Brumm schlagartig aufhörte, wenn man Tonarm und Plattentellermittelstift gleichzeitig berührt hat. Daher würde mich mal der Originalanschluss interessieren.

Gruß
19_Fabian_90
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 21. Okt 2021, 21:33
Hallo zusammen

ich habe gerade den selben Spieler da, wollte ihn reinigen, hab die Mechanik ausgebacht, schön alles mit Fotos festgehalten und dann das...
da taucht auf einmal ein Teil auf und ich habe KEINE AHNUNG wo es hingehört

Tipps?

unbekannt
19_Fabian_90
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 23. Okt 2021, 15:50
Nach langem Suchen habe ich es gefunden

Ist ein Abstandshalter für die Mechanik. Wird ca. zwischen Tonarm und den Bedienelementen zwischen Mechanik und Zarge eingebaut und eine längere Schraube wird da durchgeführt, um die Mechanik zu befestigen.

Hab nur leider keine Explosionszeichnung dieses Spielers oder des Sharp RP 2626 zu dem der relativ bauglich ist (zumindest was das Innenleben angeht), gefunden
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