B&W Bowers & Wilkins DM12: dumpfer Klang, Weiche defekt?

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zyklostrahlen
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 02. Sep 2021, 14:37
Hallo,

ich habe vor kurzem ein paar B&W DM12 gebraucht gekauft. Sie sollten eigentlich in Ordnung sein. Leider klang einer der Lautsprecher aber ausgesprochen dumpf.

Beim näheren Testen, konnte ich feststellen, dass bei diesem Lautsprecher anscheinend der Mitteltonbereich nicht "ausgegeben" wird. Folgendermaßen bin ich bis jetzt vorgeangen:

1. Ich habe die Chassis von dem Lautsprecher, der ordentlich klingt, in den dumpf klingenden Lautsprecher gewechselt = auch dann klang der Lautsprecher ebenso dumpf.

2. Die Chassis des dumpf klingenden Lautsprechers in den ordenlich klingenden Lautsprecher gewechselt ergab wie zu werwarten, dass die Chassis dort auch ordentlich klangen.

3. Beide Hochtöner einzeln abgehört unterschieden sich minimal in der Lautstärke (der Hochtöner im dumpfen Lautspecher minimal leiser).

4. Wenn beide Mitteltieftöner je am dumpfen oder am ordentlichen Lautsprecher angesteckt waren, konnte ich keinen Unterschied hören.

Bei der Demontage musste ich übrigens leider feststellen, dass die Lautsprechen wohl längere Zeit leicht feucht gelagert worden sind. Äusserlich ist davon nichts zu erkennen, aber aus dem Inneren riecht es muffig-schimmelig, an einigen metallischen Teilen ist leichte weißliche Oxodation zu erkennen.

Beim dumpf klingenden Lautsprecher habe ich die Weiche ausgebaut und da ein Tripod-Transistor BC177A ziemlich korrodiert aussah, habe ich ihn gegen Neuware ersetzt. Am dumpfen Klang hat das leider nichts geändert.

An welchen Bauteilen der Weiche könnte es liegen, dass der Lautsprecher offensichtlich den mittenbereich nicht "ausgiebt"? - Ich bin kein Rundfunkttechniker, habe aber ein wenig Grundkenntnisse...

Beste Grüsse!

B&W DM12 Weiche_ganz
B&W DM12 Weiche_detail
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 02. Sep 2021, 15:07
Hallo,

Den Schaltplan gibt es hier:

BW DM12

Wenn aus dem Tieftöner soweit ein Ton gekommen ist, dann ist hier die Schutzschaltung soweit i.O. und brauchst daran nichts weiter zu unternehmen.

Konzentriere dich auf den oberen Teil des Schaltplanes (H.F.).
Hier sollten zunächst die Kondensatoren geprüft werden. Zudem schaue auch nach kalten Lötstellen.
Prophylaktisch würde ich auch mal den Widerstand "über" dem Schaltkontakt des Relais messen. Er sollte bei etwa 0 Ohm liegen.
zyklostrahlen
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 02. Sep 2021, 19:04
Hallo + Dank für die schnelle Antwort!

Bei dem Widerstand "über" dem Relais (3 Ohm, 7w) habe ich 0 Ohm gemessen.

Muss ich die Kondensatoen zum Prüfen auslöten? - Hatte ich mal irgendwo gelesen.

Habe auch eben nochmal 2 Kondensatoren mit leicheten Oxidationsspuren entdeckt: der 5 µF-Kondensator im H.F.-Bereich und der der 4 µF-Kondensator im Bass-Bereich...

B&W DM12 Weiche_detail2
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 02. Sep 2021, 19:11

Bei dem Widerstand "über" dem Relais (3 Ohm, 7w) habe ich 0 Ohm gemessen


Das ist soweit korrekt.


Muss ich die Kondensatoen zum Prüfen auslöten?


Hier unbedingt.
Hast du denn ein Kapazitätsmessgerät .... und das evtl auch den ESR messen kann?

Aber ganz ehrlich: ich würde die über 40 Jahre alten Elkos alle erneuern. Auch die Beiden der Schutzschaltung.


[Beitrag von Rabia_sorda am 02. Sep 2021, 19:28 bearbeitet]
zyklostrahlen
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 02. Sep 2021, 19:32
... leider nein. Mein Multimeter hat diese Funktion nicht....
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 02. Sep 2021, 19:37
Wenn du keine defekten anderen Bauteile (Widerstände) finden konntest dann erneuere einfach alle Elkos und gut ist. Ein passendes Messgerät ist da nicht günstiger.

Achtung:
Es sind nur die beiden in der Schutzschaltung gepolte Elkos und alle anderen Elkos sind Bi-/Non-polar!

Edit:
Dann natürlich in beiden Boxen die Elkos erneuern. Nur so ergeben dann beide das gleiche Klangbild.
Zudem gibt es wohl keine Elkos mehr mit einigen der verbauten Kapazitäten. Hier sollte man dann auf eine Parallelschaltung von zwei verschiedenen Kapazitäten ausweichen, um somit auf die jeweils erforderliche Kapazität zu gelangen.


[Beitrag von Rabia_sorda am 02. Sep 2021, 19:44 bearbeitet]
zyklostrahlen
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 02. Sep 2021, 20:16
... vielleicht sollte ich mir mal ein Multimeter mit Kapazitätsmessung besorgen.

Zu den Elkos: Ich hatte eh schon über den Tausch sämtlicher Elkos nachgedacht bei dem Alter und auch gesehen, dass die heute angebotenen Elkos durchaus nicht immer diesselben Kapazitäten besitzen, wie die in der Weiche verbauten.

Könnte man ein 5 µF-Elko auch gegen ein 4,7 µF-Elkos austauschen oder müssen es exakt wieder 5 µF sein oder eher mehr, also 5,1 µF?

Andererseits, wenn ich mal angenommen ein 2,3 µF und 2,7 µF parallel schalte, wie genau löte ich die 2 Elkos dann parallel ein? Je 2 der Pole der beiden Elkos einfach in einen Lötkontakt?

Darf bei den neuen Elkos die Nennspannung auch höher sein? Die 4-, 5-, und 10 µF-Elkos z. B. haben eine Nennspannung von 50V. Muss die Nennspannung wenigstens ähnlich sein oder kann sie auch 600V sein?
shabbel
Inventar
#8 erstellt: 02. Sep 2021, 21:05
Ob ein 4,7 µF Elko den Wert tatsächlich hat, ist die Frage. Bei 5% Toleranz ist der Wert oft 5% höher, also etwa 5 µF. 4,7 oder 5 macht ohnehin nicht viel aus, ausser Du betreibst Telewatt TL-2.

Du kannst bliebig Kondensatoren zusammenschalten um einen gewissen Wert zu erreichen. Google mal Bilder nach "Parallelschaltung", so wird das gemacht. Die Spannungswerte sind Mindestwerte. Mehr als 50 Volt Spannungsfestigkeit dürfte an keiner Stelle gebraucht werden.

Meine Ohren mögen übrigens lieber Elkos als MKP`s. Jedem das seine.
Rabia_sorda
Inventar
#9 erstellt: 02. Sep 2021, 21:24
Es gibt auch reine Kapazitäts-Messgeräte.
Meines lag bei ca 20 € und es kann bis zu 20.000 Mikrofarad messen.

Shabbel hat soweit schon alles richtig erwähnt.

Für den 500 Mikrofarad kannst du einen 470er und einen 33er parallel verbauen.

Und achte auf bi-/non-polar in der FQW. Die anderen beiden Elkos in der Schutzschaltung sind polar.
ehemals_Mwf
Inventar
#10 erstellt: 02. Sep 2021, 23:41
Hi,

hier gabs das Thema schon mal:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-225-5038.html

Für Hochtöner wichtige Kondensatoren:
-- orig.: 5.0 µF /50 V-,
neu: 4.7 µF /Elko bipolar 100 V-, ggfs. parallel 0.33 µF /MKT-Folie 100 oder 160 V-

-- orig.: 10 µF /50 V-,
neu: 10 µF /Elko bipolar 100 V-
Quelle z.B.:
https://www.lautspre...lytkondensatoren.htm
https://www.lautsprechershop.de/hifi/audaphon_mkt_kondensator.htm

am Tieftöner:
-- orig. 4.0 µF /50 V-
neu: 3.9 µF /70 oder 100 V- bipolar
https://www.lautsprechershop.de/hifi/elektrolyt_kondensatoren.htm

-- orig. 500 µF /100 V-
neu: 470 µF /Elko bipolar 50 od. 63 V-, ggfs. parallel 33 µF /Elko bipolar 50 od. 63 V-

in der HT-Schutzschaltung:
-- orig.: 47 µF sowie 100 µF /16 V-
neu: 47 µF sowie 100 µF /Elko gepolt 35 oder 25 V-, beim Einlöten auf korrekte Polung achten
(Elektronik-Standardteile, gibts praktisch überall, nur nicht bei Strassacker )


Gruss,
Michael
zyklostrahlen
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 03. Sep 2021, 12:53
... Dank für die vielen und ausführlichen Antworten! Ich habe nach Anleitung jetzt sämtliche Kondensatoren neu bestellt und werde sie austauschen. Bin gespannt, wie das Ergebnis sein wird... kurzes Feedback folgt - schönes WE!
zyklostrahlen
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 08. Sep 2021, 19:59
... da bin ich wieder. die teile sind mittlerweile angekommen und alle in der weiche eingelötet... leider hat die aktion keinen erfolg gehabt. es gibt keine klangveränderung. die box mit dem dumpfen klang spielt unverändert wie vorher.

ich habe alle lötstellstellen nochmal überprüft und konnte keine kalten lötstellen feststellen. dem schaltrelais habe ich mal die kappe abgenommen. auch darunter ist weißliche oxidation erkennbar (s. foto).

wie sollte ich weiter vorgehen?...

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Rabia_sorda
Inventar
#13 erstellt: 08. Sep 2021, 20:34

leider hat die aktion keinen erfolg gehabt. es gibt keine klangveränderung. die box mit dem dumpfen klang spielt unverändert wie vorher.


Es wurden die Elkos erneuert und auch die Widerstände und auch der Hochtöner geprüft und somit sollte hier alles paletti sein.
Nun kommt eigentlich nur noch ein Wicklungsschluß in der Spule (0,2 mH) in Frage. Löte dort mal eines der Beinchen ab und teste nochmals.

Ich überlege gerade ob evtl auch ein Defekt eines Bauteiles in der Schutzschaltung den HT verstummen lassen könnte ...
Hier würde ich die 1N4004 mal trennen und dann auch wieder testen.


dem schaltrelais habe ich mal die kappe abgenommen. auch darunter ist weißliche oxidation erkennbar


Egal.
Du hast über seinem Schaltkontakt 0 Ohm gemessen und daher ist der Stromkreis geschlossen. Wenn es daran Probleme geben sollte dann verzerrt/verstummt auch der Tieftöner.
zyklostrahlen
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 08. Sep 2021, 21:28
... dank für die antwort! - werde ich morgen so testen.

aber ich habe da ein verständnisproblem: die hochtöner beider lautsprecher spielen zwar leise, wenn ich sie einzeln abhöre, aber ziemlich identisch. bei dem lautsprecher mit dem dumpfen klang spielt aber der jeweils (an die weiche) einzeln angeschlossene mitteltieftöner deutlich dumpfer im vergleich mit dem anderen lautsprecher/andere weiche, wenn ich die bieden mitteltieftöner dort anschliesse!

dann müsste doch der fehler im mitteltief-bereich sein und nicht im ht-bereich?

sollte ich den tansistor BC107A auch tauschen?
CarlM.
Inventar
#15 erstellt: 08. Sep 2021, 21:46
Dann löte doch eine Brücke über die beiden Schaltkontakte des Relais (natürlich nicht über die Spulenkontakte, die man im Photo sieht).
Dann bist Du jedenfalls ganz sicher, ob es das Relais ist.
Rabia_sorda
Inventar
#16 erstellt: 08. Sep 2021, 21:48

aber ich habe da ein verständnisproblem


Das habe ich jetzt auch

Ich ging vom Ausgangspost aus:


Leider klang einer der Lautsprecher aber ausgesprochen dumpf.


Dumpf heißt für mich dass der HT-Bereich zu leise ist oder gar gänzlich fehlt.


die hochtöner beider lautsprecher spielen zwar leise, wenn ich sie einzeln abhöre, aber ziemlich identisch.


Subjektiv "leise" ist bei einem HT normal.
Daher vermute ich dass beide HT i.O. sein sollten.


bei dem lautsprecher mit dem dumpfen klang spielt aber der jeweils (an die weiche) einzeln angeschlossene mitteltieftöner deutlich dumpfer im vergleich mit dem anderen lautsprecher/andere weiche, wenn ich die bieden mitteltieftöner dort anschliesse!
dann müsste doch der fehler im mitteltief-bereich sein und nicht im ht-bereich?


So wie du es jetzt schilderst ja.

Trenne nun einmal den 3 Ohm Widerstand im H.F.-Kreis und höre dir es dann an.
Danach teste es ohne der Diode 1N4004 in dem Bass-Kreis.

Evtl wurde auch die 2,5 mH-Spule überlastet und hat einen Wicklungschluß. Bei einem Überbrücken der Spule sollte es dazu eine relativ starke Klangveränderung ergeben. Ist da nur sehr wenig/kein Unterschied im Klang zu vernehmen kannst du davon ausgehen das sie defekt ist.
zyklostrahlen
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 09. Sep 2021, 13:21
... den 3 ohm-widerstand im ht-kreis bekomme ich leider nicht raus bzw. AB! der ist bombenfest vollflächig und bündig flach auf der platine aufgeklebt... ein einzelnes füsschen rausziehen wird nicht funktionieren ohne zerstörung...

IMG_1481-2

keine veränderung hat erbracht:
(1) diode 1N4004 im bass-kreis auslöten
(2) spule 2,5 mH überbrücken

kann man die spule irgendwie testen, wenn man sie ausgelötet hat?
zyklostrahlen
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 09. Sep 2021, 13:37
... müsste die spule getauscht werden, finde ich im lautsprechershop natürlich keine spule mit den identischen wert von 2,5 mH. welche alternative für die spule sollte ich dann nehmen?...
zyklostrahlen
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 09. Sep 2021, 14:43
... habe es jetzt doch mit leichter gewalt geschafft, ein ärmchen des 3 ohm-widerstands rauszulöten - leider auch ohne klangveränderndes ergebnis.... nicht schön aber selten wieder eingelötet...

sollte ich die diode 1N4004 im ht-kreis auch mal auslöten oder habe ich mit dem auslöten des 3 ohm-widerstands schon den fehler in der schutzschaltung des ht-kreises ausgeschlossen?

evtl. könnte es ja doch die 2,5 mH-spule sein. da wiederhole ich mich: kann ich die spule irgenwie testen auf defekte? und wenn ich sie austauschen müsste, kann ich sie z. b. gegen irgendeine spule mit 2,7 mH tauschen (2,5 mH kann ich im lautsprechershop nicht entdecken)? muss ich auf den gleichstromwiderstand achten?
Rabia_sorda
Inventar
#20 erstellt: 09. Sep 2021, 14:51

den 3 ohm-widerstand im ht-kreis bekomme ich leider nicht raus


Den Widerstand kannst du an einem seiner Beinchen entlöten und es von dem Kontakt des Lötauges getrennt lassen.
Bei einem Kurzschluß im H.F.-Kreis (hier evtl die 0,2 mH Spule) kann es sich klanglich auf den Bass-/Mittelton auswirken und ohne dem Widerstand wird der H.F.-Kreis komplett vom Bass-Kreis getrennt.


keine veränderung hat erbracht:

(2) spule 2,5 mH überbrücken


Das ist schon mal ein Anzeichen.
Wenn es absolut keine Klangänderung ergab, dann würde ich hier auf einen Wicklungsschluß tippen.
Wie hört sich eine Überbrückung bei der funktionierenden Box an?

Andererseits ..... evtl ist das "Dumpfe" an der einen Box richtig und der Fehler liegt an der anderen Box


kann man die spule irgendwie testen, wenn man sie ausgelötet hat?


Mit einem Induktionsmessgerät (Henry).
Zumindest kann man eine Spule ohmisch auf einen Durchgang prüfen. Hier werden es (sehr) wenige Ohm sein.
Aber da ja ein Ton aus dem Bass-/Mitteltöner kommt kannst du dir die ohmsche Messung ersparen.


[Beitrag von Rabia_sorda am 09. Sep 2021, 14:52 bearbeitet]
zyklostrahlen
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 09. Sep 2021, 16:57
... so, alles auf anfang. es ist wohl doch ein defekter hochtöner... aber die bastelstunden waren sehr erbauend und eure ratschläge sehr hilfreich!

ich hatte anfänglich ja die chassis mehrmals(!) von einer box in die andere geschraubt, um herauszufinden, ob eine der beiden weichen oder eines der 4 chassis der übertäter ist. dabei muss ich mich offensichtlich mehrmals(!) selbst überlistet haben. trotz doppelter absicherung und einzelnem abhören der chassis konnte ich nur die eine weiche als fehlerhaft identifizieren. das ist mir irgendein fehler unterlaufen.

ich mache das ja nicht jeden tag und der hochtöner aus der dumpfen box klang subjektiv minimal leiser. bei der durchgangsmessung hat(te) er 6,5 ohm und der andere 6,0 ohm. ich dachte, das sind toleranzen die im rahmen sind. wohl nicht... im komplett zusammengeschraubten zustand fehlen dem 6,5-ohm-hochtöner deutlich die entscheidenden höhen, zumal im vergleich mit dem anderen.

jetzt sind das keine high-end-boxen und zusammen klingen sie jetzt nicht total nach murks, aber ich hatte den "die-eine-box-die andere-box"-vergleich. vielleicht bin ich durch meine "alltagsboxen" infinity qb auch etwas anderes gewöhnt.

da die boxen wie gesagt wohl längere zeit etwas feucht gelagert waren (oberflächliche oxidation auf den bauteilen) könnte das ja der ursprung des fehlerhaften hochtöners sein. der transistor BC177A sieht auf der anderen weiche übrigens genauso oxidiert aus wie der auf der jetzt überarbeiteten weiche...

welches fazit soll man da ziehen? bin ich auf dem holzweg mit meinen schlussfolgerungen? und gibt es noch ein zweites leben für boxen bzw. dem hochtöner?...
Rabia_sorda
Inventar
#22 erstellt: 09. Sep 2021, 17:44
Evtl ist die eine Schwingspule schon Mal überlastet worden, hat sich ausgedehnt und klemmt nun im Luftspalt des Magneten fest(er). Dies kann aber auch durch hartes Ferrofluid entstehen, falls es sich in dem HT befinden sollte. Manchmal kann sogar aufgeblühter Rost im Luftspalt den Spulenträger verklemmen.
Auch die Membran kann sich vom Spulenträger gelöst haben oder sie ist angeschmolzen.

Vmtl sind es 8 Ohm Hochtöner und eine Messung mit Gleichstrom (Re) würde da 7, xx Ohm ergeben.
6 - 6,5 Ohm können auf angeschmolzenen Schwingspulenlack deuten und dies ist dann ein (teil-)Wicklungsschluß.
Aber es gibt auch 6 Ohm Hochtöner, wobei aber auch hier ein niedrigerer Re zu messen gewesen wäre.
Wenn es 4 Ohm sein sollten ... ja dann sind sie definitv hinüber.


und gibt es noch ein zweites leben für boxen bzw. dem hochtöner?...


Es gibt Reparaturfirmen für Lautsprecher.

Die Hochtöner sind mit 4 Schrauben verschraubt. Hier kann man dann vmtl auch selbst neue Voice-Coils einsetzen/einlöten.
Ich vermute hier 8 Ohm Hochtöner und auch eine 26 mm Kalotte. Schaue also nach dem genauen Maß und suche dann Mal nach passenden Voice Coils.

Ich empfehle auch Mal bei B&W nach den technischen Daten, Ersatz-HT, einer Reparatur und auch nach Voice Coils anzufragen.
zyklostrahlen
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 09. Sep 2021, 18:10
... es sind 8 ohm-hochtöner.

IMG_1543

aber lohnt sich denn eine reparatur des hochtöners überhaupt? auf dem gebrauchtmarkt bekommt man "vernünftige" b&w dm12 so ab 250-300 euro. die reparatur eines "normalen" tieftöners oder mitteltöners würde ich mir ja auch selbst zutrauen, aber bei diesem hochtöner habe ich schon vor dem abschrauben der frontplatte respekt. auch hier übrigens ordentlich oxidiert...

IMG_1545

- könnte eine ursache für die eingeschränkte funktion sein? - wenn der schutzlack abgekratzt wird und die pole entlötet werden, müsste man die frontplatte vorsichtig lösen können oder reiße ich da irgendwas anderes noch auseinander?...
zyklostrahlen
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 09. Sep 2021, 18:49
... nach fest kommt ab:

IMG_1547

IMG_1548

IMG_1550
zyklostrahlen
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 09. Sep 2021, 18:54
... für einen absoluten laien wie mich sieht der luftspalt des magneten sauber aus, die spule selbst mini-oxidiert an der seite, an der sie mit der kalotte verklebt ist. aber jetzt nicht so, dass sich etwas verklemmt würde ich sagen.. die spule ließ sich auch leicht ohne geräusche oder kontakt aus dem luftspalt heben...
Rabia_sorda
Inventar
#26 erstellt: 09. Sep 2021, 20:43

aber lohnt sich denn eine reparatur des hochtöners überhaupt?


"Universal" VCs bekommt man für etwa 15 €/Paar.

Dort scheint kein Ferrofluid eingesetzt worden zu sein. Du kannst aber mit einem Stück Papier in den Luftspalt eintauchen und nachschauen.

Ansonsten sieht es soweit ganz gut aus .... bis auf die Ohmwerte.
Evtl klingen sie einfach nur so wie sie klingen und es existiert gar kein Defekt
zyklostrahlen
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 09. Sep 2021, 22:22
... jo, den ähnlichen gedanken hatte ich auch, zwar nicht auf der suche nach "ferrofluid", aber ich hatte mit meiner extrem vergrößernden lupe mal in den luftspalt geschielt und auf der innenliegendenseite des spaltes kleine weißliche oxidationskrümelchen gesichtet. mit einem streifen oldschool-löschpapier habe ich darum mal versucht, diese irgendwie abzureinigen - ich habe sie zumindest reduzieren können.

auf dem "grund" des spaltes konnte ich zudem ein grobes schwammartiges netz von ... erkennen. das zeug ist gelblich-bräunlich. könnte das "ferrofluid" sein? muss das weg? ich habe mich getraut...

der kurzfristige wiederzusammenbau und neuerliche test des hochtöners brachte leider bis jetzt keine besserung.

ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die boxen bzw. die eine - es ist wirklich ein deutlich zu hörender höhenunterschied - bewusst aus diletantentum so sch... klingen.
Rabia_sorda
Inventar
#28 erstellt: 09. Sep 2021, 22:34

auf dem "grund" des spaltes konnte ich zudem ein grobes schwammartiges netz von ... erkennen. das zeug ist gelblich-bräunlich. könnte das "ferrofluid" sein? muss das weg? ich habe mich getraut...


Muss dann zwar weg, wenn es wirklich FF gewesen sein sollte, aber es sollte dann erneuert werden. Nichtsdestotrotz muss ohne FF der HT "laut" sein ... evtl auch zu laut und evtl auch etwas "unangenehm" klingen.


ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die boxen bzw. die eine - es ist wirklich ein deutlich zu hörender höhenunterschied - bewusst aus diletantentum so sch... klingen.


Der gemessene Widerstandswert gibt mir zu denken. Ist es evtl der HT mit 6 Ohm der leiser ist?
zyklostrahlen
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 09. Sep 2021, 22:36
ha, habe grade auf der suche nach "ferrofluid" diese seite gefunden:

https://speakerrepai...d-in-hochtoener/c-36

methodisch bin ich so ähnlich auch vorgegangen, allerdings mit löschpapier und nicht mit klebeband.

wenn dieses gelblichbraune zeugs, das ich tief unten im spalt erkennen konnte, ferrofluid ist (in dem link hat es zumindest diesselbe farbe!), dann ist es ziemlich hart. dann müsste ich entweder etwas gröber vorgehen oder evtl. etwas strukturlösendendes benutzen, ethyalkohol isopropanol oder schellsol vielleicht? kann ich in dem spalt mechanisch etwas zerstören, wenn ich dort herftig mit löschpapier oder der klebebandmethode hin- und herfahre?
zyklostrahlen
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 09. Sep 2021, 22:43
... der gut/lauter klingende hat 6,0 ohm der andere nun 6,4 ohm...
Rabia_sorda
Inventar
#31 erstellt: 09. Sep 2021, 22:45

wenn dieses gelblichbraune zeugs, das ich tief unten im spalt erkennen konnte, ferrofluid ist (in dem link hat es zumindest diesselbe farbe!), dann ist es ziemlich hart.


Dann muss es entfernt werden.


dann müsste ich entweder etwas gröber vorgehen oder evtl. etwas strukturlösendendes benutzen, ethyalkohol isopropanol oder schellsol vielleicht?


Mit Lösemitteln wird es wohl nicht entfernbar sein - es ist magnetisch (Ferro). Es wäre mir zumindest neu.
Das lässt sich mechanisch entfernen, so wie mit dem Papier o.ä..


kann ich in dem spalt mechanisch etwas zerstören, wenn ich dort herftig mit löschpapier oder der klebebandmethode hin- und herfahre?


Nur mit weichen Hilfsmitteln entfernen. Bei harten Gegenständen kann da der Herr Newton zuschlagen und Beschädigungen anrichten.
Und komme nicht auf die Idee mit einem Magneten ....


der gut/lauter klingende hat 6,0 ohm der andere nun 6,4 ohm


Wie befürchtet.
Die scheinen wohl tatsächlich einen Schwingspulen-Defekt zu haben.


[Beitrag von Rabia_sorda am 09. Sep 2021, 22:48 bearbeitet]
zyklostrahlen
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 09. Sep 2021, 23:05
... okidoki.

habe nochmal kurz über das ferrofluid recherchiert. das soll ja die spulenbewegung dämpfen. daher müsste ein hochtöner, der für ferrofluid konstruiert ist, ohne das ferrofluid wie du sagst, zu hell, laut oder "komisch" klingen.

im fall "meines" hochtöners scheint es völlig verharzt und hart zu sein und die spulenbewegung leicht zu blockieren, also muß es erstmal vollständig raus wie du sagst. danach den spalt wieder mit ferrofluid neu auffüllen.

kommen daher die komischen ohm-werte? wie ca. müssten sie sein?
Rabia_sorda
Inventar
#33 erstellt: 09. Sep 2021, 23:10
Alles korrekt..... und es dient auch der Schwingspulen-Kühlung.


kommen daher die komischen ohm-werte?


Nein.


wie ca. müssten sie sein?


Hier:


Vmtl sind es 8 Ohm Hochtöner und eine Messung mit Gleichstrom (Re) würde da 7, xx Ohm ergeben.
6 - 6,5 Ohm können auf angeschmolzenen Schwingspulenlack deuten und dies ist dann ein (teil-)Wicklungsschluß.
Aber es gibt auch 6 Ohm Hochtöner, wobei aber auch hier ein niedrigerer Re zu messen gewesen wäre.


[Beitrag von Rabia_sorda am 09. Sep 2021, 23:12 bearbeitet]
zyklostrahlen
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 09. Sep 2021, 23:25
... also sind die spulen selbst auch defekt? ersetzen?... die spule gibt es doch mit kalotte zusammen oder muss man den dünnen fummeligen draht da aboperieren und den der neuen spule wieder dranoperieren?
Rabia_sorda
Inventar
#35 erstellt: 09. Sep 2021, 23:39

. also sind die spulen selbst auch defekt?


Das weiß hier wohl keiner.
Zu der (richtigen) Impedanz könnte man ja Mal B&W fragen ... nur als Tipp.


die spule gibt es doch mit kalotte zusammen oder muss man den dünnen fummeligen draht da aboperieren und den der neuen spule wieder dranoperieren?


Es gibt hier Wiederholungen


"Universal" VCs bekommt man für etwa 15 €/Paar.


Hier Mal einen Link zu VCs:
(Beispiele)

Voice Coil

Wie du siehst, ist hier alles tutti kompletti und sie müssen nur angelötet werden.
Daher schrieb ich:


Ich vermute hier 8 Ohm Hochtöner und auch eine 26 mm Kalotte. Schaue also nach dem genauen Maß und suche dann Mal nach passenden Voice Coils.

Ich empfehle auch Mal bei B&W nach den technischen Daten, Ersatz-HT, einer Reparatur und auch nach Voice Coils anzufragen.


zyklostrahlen
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 08. Okt 2023, 14:12
... die DM12 laufen übrigens wieder - Dank nochmals für Tips und Hilfe!

War ein ganz schönes Gefummel an den Hochtönern, aber hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Äusserlich waren sie beim damaligen Kauf mit schwarzer Folie überklebt, so dass sie insgesamt eine Wundertüte waren. Nach Beseitigung der Folie kamen ein ganz ordentlich erhaltene furnierte Gehäuse zum Vorschein, die nach Reinigung (Lackabnahme, Furnierglättung) und dünnem Schelllacküberzug wieder sehr schön aussieht!

Sorry für die späte Rückmeldung...
CarlM.
Inventar
#37 erstellt: 08. Okt 2023, 14:29
Besser verspätet als garnicht ... vielen Dank für die Rückmeldung!
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Petersilie99 am 04.11.2011  –  Letzte Antwort am 07.11.2011  –  10 Beiträge

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