Line 6 Spider Valve HD100 MKII - Endstufe defekt

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sk_dps
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 14. Okt 2021, 23:56
Hallo zusammen,

bei der letzten Probe hat mein Gitarren-Amp (Line 6 Spider Valve HD100 MKII, Topteil) von einer Sekunde auf die andere mit einem lauten Knacks den Geist aufgegeben.
Die Sicherung für die Röhren-Endstufe ist durch, der Rest der Elektronik, also das Display und der Modelling-Teil des Amps plus die Bedienung der Modelling-bezogenen Controls gehen noch. Heizung der Röhren plus zugehörige Sicherung ist ok.

Sicherungswechsel brachte den gleichen Effekt nochmal: Eine Sekunde Sound, Knacks - weg.

Kennt jemand dieses Fehlerbild?
Oder hat zumindest einen Schaltplan/Service Manual des Amps?

Wichtig: Es handelt sich um den HD100 MKII, nicht den Vorläufer HD100. Von dem habe ich das Service Manual/Schaltplan. Nur unterschieden sich beide Modelle anscheinend stark.
Bräuchte also die passenden Unterlagen.

Danke im voraus und Gruß

Klaus
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 15. Okt 2021, 00:17
Mit einem SM kann ich auch nicht dienen ... ggf. beim Händler oder Thomann etc. anfragen.

Wenn die Sicherung der Anodenspannung durchbrennt, sollte man zunächst die Röhren prüfen. Falls Du noch funktonierende alte Röhren hast, würde ich sie probeweise tauschen. Im Übrigen: Die Schaltung des MkI mag zum Teil deutlich abweichen aber für den Röhrenteil ist das eher unwahrscheinlich. Das sind erprobte Schaltungen, die man nicht ändert. Das lässt sich auch durch einen Vergleich Amp <---> Schaltplan MKI prüfen.

Was kann man sonst machen (ohne SM)?
Bei gezogenem Netzstecker die Widerstände (inkl. Trimmer) und Induktivitäten (Drossel, Übertrager) prüfen. Wenn Röhren durchbrennen, sind (schaltungsabhängig) häufig Trimmer oder Vorwiderstände schuld.


[Beitrag von CarlM. am 15. Okt 2021, 00:18 bearbeitet]
sk_dps
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 15. Okt 2021, 10:06
Hallo Carl,

danke für den Tipp. Gibt es denn (ohne Röhrenprüfgerät) eine Möglichkeit die Röhren durchzumessen, damit ich weiß, welche defekt und damit welches Paar zu tauschen ist.

Im Betrieb zu messen geht ja leider nicht, da die Sicherungen (die außen an der Rückseite und die auf der Platine) sofort hopps gehen. Und stärkere Sicherungen einzusetzen ist ja wohl auch nicht sinnvoll. Aber bei der defekten Röhre müsste ja am Kathodenwiderstand eine deutlich höhere Spannung abfallen.

Viele Grüße
Klaus
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 15. Okt 2021, 10:56
Ich würde zunächst mit dem Ohmmeter bei gezogenem Netzstecker auf die Suche nach Kurzschlüssen gehen. Vielleicht hat der Übertrager einen Wicklungsschluss oder es hat sich irgendwo ein Draht gelöst? Natürlich kann der Anodenstrom auch zu stark steigen, wenn die Röhren falsch angesteuert werden.

Erst wenn ich das geprüft habe, würde ich mich den Röhren zuwenden. In seltenen Fällen kann man Defekte optisch erkennen oder beim vorsichtigen Schütteln hören.
Schritt 1 wäre dann, alle Endstufen-Röhren zu ziehen und zu gucken, ob die Sicherung heile bleibt. Dann kann man zunächst ein Paar einstecken (vorher Gerät aus und ein wenig warten) ... Test wiederholen und ggf. mit dem anderen Paar prüfen. Bei den Tests immer Vol. "0" und nicht vergessen, dass am Ausgang eine Last (Lastwiderstand oder Lautsprecher) angeschlossen sein muss. Ich habe dafür immer einen 8 Ohm-Lastwiderstand (20W) an einem Klinkenstecker in der Werkzeugkiste ... ist auch beim Ruhestrom-Einstellen hilfreich. Nach dem Röhrentausch sollte man das durchführen

Ansonsten: ich habe immer einen Satz "auf Vorrat" irgendwann muss man ja sowieso tauschen ...


[Beitrag von CarlM. am 15. Okt 2021, 10:59 bearbeitet]
sk_dps
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 15. Okt 2021, 14:19
Jou, danke nochmal. Werde ich machen.

Für meinen anderen Amp, einen Roost Session Master (ähnlich HiWatt) habe ich genug Ersatzröhren (EL34), die mir hier leider nix nützen

VG
Klaus
sk_dps
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 15. Okt 2021, 23:45
So, alles soweit mit entfernten Endstufenröhren durchgemessen. Alles Ok, keine Schlüsse etc.
Dann habe ich ein Paar der 6L6/5881 entfernt. Leider das falsche und die Sicherung ging nochmal durch.
Dann das zweite Paar eingesetzt und sowohl auf den Sockeln 1/2 als auch 3/4 getestet - ohne Probleme.

Also wohl eine der Röhren (oder beide) des ersten Paares hinüber. Optisch und beim "Klopftest" keine Auffälligkeiten.

Habe jetzt ein Matched Quartett bestellt und hoffe, dass nach erfolgter Bias-Einstellung der Amp wieder tut, wie er soll.
Sage nächste Woche Bescheid, sobald ich die Teile eingebaut habe.

Vielen Dank noch mal, Carl

VG
Klaus

PS: Du hattest Recht: Die Endstufen-Platine im MKII ist die gleiche wie im HD100, hat auch die gleiche Type-Nummer.


[Beitrag von sk_dps am 15. Okt 2021, 23:54 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#7 erstellt: 15. Okt 2021, 23:48
Ich drücke die Daumen!
sk_dps
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 20. Okt 2021, 16:40
Hallo Carl,

heute sind die neuen Röhren gekommen. Ich habe, wie gesagt, ein matched Quartett von Reichelt bestellt.
Laut Doku bzw. Platinen-Aufdruck soll man die Kathoden-Vorspannung aller vier Röhren auf 35 mV einstellen und das ganze nach zwei Tagen Betrieb nochmal nachregeln, damit die Röhren einlaufen können.

Das ging mit den Röhren V1, 2 und 4 ganz gut und die Werte bleiben stabil.
Nur der Wert von V3 läuft nach der Einstellung nach oben davon. Wenn ich nachregle, bin ich nach einigen Minuten am linken Anschlag des Einstell-Potis angelangt (zeigt dann > 50 mV an) und habe daher den Verdacht, dass irgendeine andere Komponente im Amp Probleme macht und die Röhre(n) nach kurzer Zeit wieder durchbläst.
Habe den Kathodenwiderstand von V3 (1 Ohm, 3 Watt, 1%) zuerst in Verdacht gehabt, dass der thermisch wegläuft, doch der scheint stabil zu sein.

Kann es sein, dass die Röhre selbst die Ursache ist? Werde wohl mal die Röhren tauschen und sehen, ob der Effekt wieder bei V3 auftritt oder an der speziellen Röhre liegt.

Hast Du eine Idee? Ich kann Dir bei Bedarf auch gern einen Link zum Schaltplan schicken.
VG
Klaus
CarlM.
Inventar
#9 erstellt: 20. Okt 2021, 16:56
Schaltplan-Link wäre hilfreich.

Es ist aber so, dass bei einem Quartett immer zwei Röhren parallel als Paar arbeiten. Wenn eine Röhre ""wegläuft", kann eigentlich nur einer der vier Widerstände oder eine Röhre defekt sein.
sk_dps
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 20. Okt 2021, 17:04
Hallo Carl,

danke für die schnelle Antwort. Der Link wäre:
Spider Vale HD 100

in dem Verzeichnis auf meinem OwnCloud-Server ist auch die User-Doku.

Habe jetzt mal zwei der Röhren getauscht und jetzt läuft die gleiche Röhre in einem anderen Sockel davon.
Es scheint also tatsächlich an der Röhre zu liegen, was mich einigermaßen erleichtert.

Ist Deiner Erfahrung nach damit zu rechnen, dass die sich noch "einkriegt" oder sollte ich gleich reklamieren?

Von der bisherigen Röhrenbestückung habe ich ja noch ein Paar (TAD) 6L6.
Von denen eine einzusetzen dürfte wohl funktionieren, nur da die definitiv nicht mit den anderen gematched sind, wohl keine so gute Idee.

VG
Klaus

PS: Oder ich tausche das Paar mit der fehlerhaften Röhre gegen das TAD-Paar, dann habe ich 2 x 2 gematchte?


[Beitrag von sk_dps am 20. Okt 2021, 17:12 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#11 erstellt: 20. Okt 2021, 17:11
Nein, umgehend reklamieren oder besser: beim Verkäufer nachfragen.
sk_dps
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 21. Okt 2021, 14:25
So, heute reklamiert und die Röhren gleich zurück geschickt.
Hoffe das nächste Quartett zeigt keine Ausfälle.

vg
Klaus
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