Schutzabschaltung Marantz PM6004

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Rocreex
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 12. Apr 2023, 15:14
Hi zusammen,

mein Marantz Verstärker läuft leider seit einigen Monaten regelmäßig in die Schutzschaltung. Tatsächlich sogar scheinbar willkürlich in eine von zwei verschiedenen:

Entweder den Verstärker dreht die Lautstärke automatisch komplett herunter, die Mute LED leuchtet und man hört den Motor des Lautstärkereglers auch noch weiterdrehen, nachdem der Regler schon auf 0 steht. Nach einigen Sekunden hört die Schutzschaltung auf und ich kann den Lautstärkeregler wieder aufdrehen, alles funktioniert wieder.

Im anderen Fall schaltet sich die Anlage komplett ab, die Mute LED leuchtet und ich kann den Verstärker nur durch Aus- und Einschalten wieder zum Laufen bringen. Manchmal braucht auch das mehrere Versuche.

Der Grund ist mir leider völlig unklar, es scheint nicht mit der Lautstärke zu tun zu haben. Auch steht die Anlage nicht in der Sonne oder ähnliches. In der Regel tritt der Fehler erst nach einiger Zeit (Minuten bis Stunden) nach dem Anschalten auf.

Ein Blick ins Innere zeigt keine offensichtlichen Mängel (Bild ist angehängt).

Blick ins Innere
Anschlüsse

Hat von euch jemand Tipps oder sogar Zugang zum Service Manual?

Viele Grüße
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 12. Apr 2023, 17:38
Moin,

Das scheint mir eher ein anderer Fehler, als ein Fehler des Endverstärkers oder des Netzteiles zu sein.
Die Fernbedienung sendet aber nicht zwischendurch mal automatisch und kann somit ausgeschlossen werden?

Solch einen Fehler kann man garantiert durch einen Einsatz von einem Haarföhn und Kältespray ermitteln, oder wenn man an die Bauteile/Platine klopft. Eine kalte Lötstelle fände ich hierbei zu einfach

Auffällig ist zumindest dieser merkwürdig aussehende Elko (blau) im Bereich der motorischen Elektronik der Lautstärkeregelung.
Da scheint mir etwas faul zu sein, denn da ist nichts in seiner Nähe, was so heiß wird und seine Ummantelung schrumpfen lässt. Da könnte evtl. seine anliegende Spannung zu hoch sein und er erhitzt sich selbst. Evtl. könnte er auch (zeitweise) einen Kurzschluss besitzen .....

Unbenannt
CarlM.
Inventar
#3 erstellt: 12. Apr 2023, 18:06
Mir kommt es so vor, dass wir schon einmal ein Photo dieser Platine gesehen haben.
Ich hatte damals auch diese drei Elkos für defekt gehalten, dann aber im Netz diverse andere Geräte mit exakt diesen scheinbar geschrumpften Elko-Hüllen gefunden hatte (22 µF).

Nichtsdestrotrotz würde ich den Fehler auch im Bereich der Schutzschaltung/Relaissteuerung sehen.
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 12. Apr 2023, 18:36
In der Tat.
Hier einen Einblick in ein neues Gerät:

Unbenannt

Der muss anscheinend wohl so aussehen und dazu könnte es ein bi-polarer Elko sein, weil er einfach anders aussieht. Bei 22 µF wird er dann vmtl. dem Entstören des Motors dienen.
Rocreex
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 12. Apr 2023, 20:00
Hey, vielen Dank euch für die ersten Pointer! Gibt es noch Detailaufnahmen, die für eine Diagnose hilfreich wären oder irgendetwas, das man mit dem Multimeter messen kann?
Dadurch, dass der Fehler so sporadisch auftritt, wird es wahrscheinlich gar nicht so einfach den Fehler zu finden...

Die Fernbedienung liegt in der Regel so, dass sie nicht empfangen werden kann, ein Eigenleben der Fernbedienung würde ich also ausschließen
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 12. Apr 2023, 20:28
Leuchtet die MUTE-LED im Fehlerfall oder blinkt sie?
Rocreex
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 12. Apr 2023, 20:55
Ich bin nicht 100% sicher, aber 90%: im ersten Fall, also wenn die Lautstärke automatisch herunter geregelt wird, leuchtet sie durchgehend. Im zweiten Fall, also beim kompletten Abschalten blinkt sie.
Valenzband
Inventar
#8 erstellt: 12. Apr 2023, 22:06
Die Fehlersignale "Überstrom", "DC" und "Thermal/HEAT" werden intern zusammengeführt und dem uC mitgeteilt. Der uC kann daher nicht zwischen diesen Fehlern unterscheiden und ist so programmiert, dass er auf Nummer sicher geht und Volume abregelt.
Um den Auslöser des Problems zu identifizieren muss man an den verschiedenen Schaltungsteilen bzw. Sensoren div. Spannungen protokollieren, oder eben durch Kälte/Wärme versuchen den Fehler dort zu provozieren. Worst case wäre ein defekter uC, ist aber unwahrscheinlich.

Aufgrund der Fehlerbeschreibung könnte (muss aber nicht) z.Bsp. der Thermofühler am Kühlkörper bzw. seine Steckkontakte auf der Platine das Problem auslösen. Zieh diesen Stecker bei ausgeschaltetem Gerät (Netzstecker raus, einige Min. warten, Gehäuse anfassen um statische Entladung zu vermeiden) mal ab, und steck ihn wieder auf seinen Sockel. An allen anderen Steckverbindern kann man nebenbei ebenfalls vorsichtig mal etwas wackeln.
Wenn das Problem immer noch auftritt liegt der Fehler woanders.


[Beitrag von Valenzband am 12. Apr 2023, 22:11 bearbeitet]
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