Endstufenlüfter dreht hoch

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Phasendreher01
Neuling
#1 erstellt: 03. Jul 2019, 23:50
Hallo allerseits.

Ich habe letztens eine alte McGee Vmos Turbo Safe gefunden.
Sie funktioniert d.h. sie verstärkt und das nicht gerade schlecht. Nur zwei Probleme liegen vor:

1.: In 70% der Fälle fliegt beim anschalten die Sicherung raus.

2.: Der Lüfter beginnt ab dem Einschalten kontinuierlich zu beschleunigen, bis er nach ca. 1min seine
Belastungsgrenze erreicht aber weiter beschleunigt. Die Kühlflächen bleiben dabei gänzlich kalt.


Was können die Ursachen sein? Wie habe ich vorzugehen?
Da ich mich mit Elektronik nicht Auskenne bitte ich Euch um Rat
PBienlein
Inventar
#2 erstellt: 04. Jul 2019, 07:21
Hallo Phasendreher,

aus der Ferne und ohne die Kiste wirklich zu kennen:


1.: In 70% der Fälle fliegt beim anschalten die Sicherung raus.


Gemeint ist vermutlich der Sicherungsautomat in der Verteilung? Die beiden Netzteile werden ordentlich Einschaltstrom verlangen. Da hat man möglicherweise damals auf eine Einschaltstrombegrenzung verzichtet oder sie ist defekt. Kann man entweder nachrüsten oder falls doch vorhanden, reparieren.


2.: Der Lüfter beginnt ab dem Einschalten kontinuierlich zu beschleunigen, bis er nach ca. 1min seine
Belastungsgrenze erreicht aber weiter beschleunigt. Die Kühlflächen bleiben dabei gänzlich kalt.


Auch hier kenne ich das Schaltungskonzept nicht, vermute aber eine defekte Lüftersteuerung. Ein defekter Temperatursensor käme evtl. auch noch in Frage.

Mach doch mal ein paar aussagekräftige und vor allem scharfe Bilder vom Innenleben der McGee und stelle sie hier mit der "Img"-Funktion ein. Schaltungsunterlagen werden bei der alten Conrad-Konstruktion wohl eher schwierig bis nicht zu finden sein.

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 04. Jul 2019, 07:22 bearbeitet]
Phasendreher01
Neuling
#3 erstellt: 05. Jul 2019, 00:47
So, hier sind ein paar Bilder der Endstufe. Leider ist die Verkabelung sagen wir mal etwas ungewöhnlich...
Also wie ich das sehe geht + vom Lüfter direkt ans Netz und - erst an einen Kondensator (der silberne), dann an den Ein/Aus-Schalter vorne und dann an dieses "Teil" mittig vorne.
rechts
lüfter
strom
links
schalter
übersicht
\
PBienlein
Inventar
#4 erstellt: 05. Jul 2019, 08:48
Tja...

- Einschaltstrombegrenzung: Fehlanzeige! Mann könnte die vier großen Siebelkos der Rails erneuern. Vielleicht sind sie der Grund, weshalb die Sicherung so häufig auslöst.

- Problem Lüfterdrehzahl: ich vermag auf den Bildern nicht zu erkennen, um was für einen Lüfter es sich handelt, vermute aber eine 12V Variante, denn vorne vor der Front ist ein kleiner 12V-Trafo zu erkennen (letztes Bild), der auf jeden Fall schon mal die Lichtorgel mit Spannung versorgt. Der Lüfter ist möglicherweise dort mit angeschlossen. Du könntest ja mal schauen, ob auf dem Lüfter irgendwelche Informationen (auf einem Etikett?) stehen. Temperatursensoren scheinen auch nicht vorhanden zu scheinen - zumindest konnte ich keine entdecken, die mit dem Lüfter in Verbindung stehen. Also läuft das Ding ab dem Einschaltmoment auf Maximum. Ggf. ist der Lüfter hinüber und müsste getauscht werden.

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 05. Jul 2019, 08:50 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#5 erstellt: 05. Jul 2019, 10:39
Dieses Modell wurde Mitte der 1980er Jahre in der DDR (Technisch-phys. Werkstätten VEB Messgerätewerk Zwönitz und ggf. auch in der damaligen CSSR) gefertigt. Wenn Du auf den Ringkerntrafo guckst, sollte noch ein Aufkleber mit VEB ... vorhanden sein.
Entsprechend alt sind nun auch die Elkos als >30 Jahre). Der Lüfter hat keine Steuerung und eine Einschaltstrombegrenzung gibt's auch nicht.
Das Gerät spiegelt die damalige Philosophie: Einfache, robuste Technik, die sich im Billigsegment als Devisenbringer nutzen lässt.

Heute gibt es preiswerte Bauteile zur Einschaltstrombegrenzung.
Wie PBienlein schon schrieb:
Elkos, Einschaltstrombegrenzung und neunen Lüfter kaufen (ggf. mit temperaturgesteuerter Regelung). Nach der langen Zeit sollte man auch einmal nach kalten Lötstellen Ausschau halten. Aber Vorsicht beim Nachlöten. Das "Zinn" hat vermutlich hohe Bleianteile.
Phasendreher01
Neuling
#6 erstellt: 05. Jul 2019, 15:57
Der Lüfter ist bei 115V mit 28W angegeben. Er ist von Toshiba/Pamotor/System Papst das Modell 2500S.

Da ich wie gesagt kaum Grundkenntnisse auf diesem Gebiet besitze, wüsste ich gerne wie ich jetzt vorzugehen habe.
Wie implementiere ich konkret einen Einschaltstrombegrenzer und einen temperaturgesteuerten Lüfter am einfachsten und Kostengünstigsten?

Gruß
Jakob


[Beitrag von Phasendreher01 am 05. Jul 2019, 16:04 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#7 erstellt: 05. Jul 2019, 16:42

Der Lüfter ist bei 115V mit 28W angegeben


Vorweg sieht der Lüfter nicht original aus. Dies sieht man anhand der Bilder (Schrumpfschlauch an den Litzen und verschiedene Litzenfarben, Schraubensicherungslack wo keine Schrauben sind, verkratzte Muttern...).

Bei 220/230V-Betrieb kann man einen Kondensator in Reihe der Netzzuleitung und dem Lüftermotor verschalten. Dieser wirkt in einem Wechselstromkreis wie ein Widerstand. Daher kann der Lüfter auch ein 115V-Typ sein.
Hier wäre nun als Ersatzlüfter aber ein 230V-Typ die bessere Alternative und der Kondensator wird entfernt.


Wie implementiere ich konkret einen Einschaltstrombegrenzer und einen temperaturgesteuerten Lüfter am einfachsten und Kostengünstigsten?


Eine Einschaltstrombegrenzung lässt sich mit ein paar Bauteilen (Relais, "dicker" Widerstand, ein paar kleineren Bauteilen für eine Zeitschaltung) selbst bauen und eine einfache Temperatur"steuerung" liesse sich durch einen einfachen Thermokontakt (ca 60Grad/Schliesser), der an dem Endstufen-Kühlkörper befestigt und in Reihe mit der Zuleitung des Lüftermotors verschaltet wird, lösen.


Da ich wie gesagt kaum Grundkenntnisse auf diesem Gebiet besitze, wüsste ich gerne wie ich jetzt vorzugehen habe.


Dann solltest du von Netzspannung die Finger lassen. Zudem könnte dein Eingriff auch nicht unbedingt VDE-konform sein, auch wenn es tatsächlich funktionieren sollte.
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