Vollpreis-CDs, die ihren Preis nicht wert sind

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op111
Moderator
#1 erstellt: 28. Apr 2006, 12:00
Hallo zusammen,
der Thread Neuere Major-Produktionen die ihren Preis wert sind
schreit förmlich nach einem Gegenstück.

Sauer aufgestoßen sind mir in den letzen Monaten besonders folgende "Sensationen".
amazon.de Der letzte Tristan der EMI.

Schon etwas älter, aber nicht weniger scheußlich:
amazon.de


Höchste Erwartungen habe ich auch beim "Parsifal to end all Parsifals" (frei nach Gerard Hoffnung):


Christian Thielemann conducts Plácido Domingo and Waltraud Meier in the ultimate Parsifal
(Zitat DG)
http://www.deutscheg...ann-domingo-parsifal

Gruß
Franz
Amin65
Inventar
#2 erstellt: 29. Apr 2006, 15:38
Hallo Franz,

worauf bezieht sich der Begriff "nicht wert"? Auf die Interpretation, den Klang, den Repertoirewert oder alles zusammen?


Grüße, Amin
Miles
Inventar
#3 erstellt: 30. Apr 2006, 00:20
Hallo Franz,

Bei jeder Vollpreis-Neueinspielung eines Werks aus dem klassischen Basis-Reportoire kann man sich die Frage stellen ob sie das Geld wert ist, da man zum halben oder einem Drittel des Preises etwas künstlerisch und klanglich gleichwertiges finden kann.
JohnD
Stammgast
#4 erstellt: 30. Apr 2006, 19:22
Ich frag mich sowieso, warum man immer dutzende von Aufnahmen kaufen muss.
Ab und zu ist ja ok, wenn was besonders günstig ist (hab letztens Mahler 7 mit Levi von TelArc gekauft, weil nur 4,99 €, hatte damals Haitink, das war sehr prima, bin dann auf Boulez umgestiegen, der Zyklus ist seinen Preis wert. Dennoch: Levi macht mir kein neues Fenster auf, spritzig aber ohne Tiefe.)
Wer sich z.B. Thielemann kauft, muss einen an der Waffel haben. So gut ist der Mann dann doch nicht.

Und ich sag's immer wieder: stattdessen Kleinmeister sammeln, das muss nicht sein. Vor allem das 19. Jahrhundert birgt gruseliges. Teilweise furchtbarste Musik.

Ich empfehle Euch mal lieber das Hochpreislabel ALPHA.

Zum Reinhören gibt's da sogar Internetradio:

www.alpha-prod.com

Da ist nahezu jede Aufnahme ihr Geld wert.
Hüb'
Moderator
#5 erstellt: 30. Apr 2006, 19:59

JohnD schrieb:
Und ich sag's immer wieder: stattdessen Kleinmeister sammeln, das muss nicht sein. Vor allem das 19. Jahrhundert birgt gruseliges. Teilweise furchtbarste Musik.

Das verstehe ich nicht. Soll man jetzt Kleinmeister sammeln oder siehst Du vieles Kleinmeisterliche kritisch?

Grüße

Frank
WolfgangZ
Inventar
#6 erstellt: 30. Apr 2006, 21:33
Hallo, JohnD!

Wir hatten schon ein paarmal das Vergnügen, dass ich Deine Meinung gern geteilt habe.

Nur: 19. Jahrhundert, Kleinmeister, "gruselig", "furchtbarste Musik" - was sind denn das für hochpathetische Epitheta?

Bitte Beispiele!

Schlimmstenfalls können diese Kleinmeister langweilig sein; aber gruselig ist doch allenfalls Salonmusik a la "Gebet einer Jungfrau". Oder die "Ouvertüre 1812", aber da war keineswegs ein Kleinmeister am Werk!

Da ich ein wenig Klavierkonzerte sammle: Moscheles oder Götz, Scharwenka oder Balakireff usw usf. Das sind sauber gearbeitete, melodisch ansprechende Werke, die nur stilistisch nicht über ihre Zeit hinausführen. Was spricht dagegen, sie einzuspielen und zu goutieren?

Dass Pettersson oder Charles Ives, Rudi Stephan oder Nancarrow viel interessanter sind, wenn man entdeckungsfreudig und offen ist, steht außer jedem Zweifel.

Um zum Thema zurückzukehren: Es ist heutzutage erfreulicherweise festzustellen, dass Verlage wie cpo, Naxos, Hyperion u.a. sich solcher Kleinmeister annehmen, und zwar vielfach unterhalb des Hochpreisbereichs, während sich - wie oben schon angedeutet - oft tatsächlich die Frage stellt, ob die Neueinspielung einer Schubert-Sinfonie für 20 Euro irgendetwas bringt.

Dennoch: Ich kann Deinen verbalen Abwertungen nicht folgen ...

Besten Gruß! Wolfgang
op111
Moderator
#7 erstellt: 02. Mai 2006, 20:56
Hallo Amin,

Amin65 schrieb:
worauf bezieht sich der Begriff "nicht wert"? Auf die Interpretation, den Klang, den Repertoirewert oder alles zusammen?

auf mindestens eins dieser Kriterien.
Das überlasse ich jedem Poster selbst.

Im Wesentlichen erwarte ich von einer CD im Maximalpreissegment, daß sie mindendestens in einer der Kategorien außergewöhnliche Qualität bietet und in den restlichen Kriterien keine Ausfälle hat, wobei der Repertoirewert sich je nach Größe der Sammlung anders darstellen mag.

Z.B. Im Fall von "Tristan und Isolde" ist es die krass fehlbesetzte Partie des Tristan, die mir das Anhören verleidet.


Gruß
Franz
s.bummer
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 02. Mai 2006, 22:56
Hallo,
ich denke, das hier das Thema politisch unkorrekt umgemünzt lauten könnte: "Dreck ist nie sein Geld Wert."
Und dies fällt im Hochpreissegment nun mal besonders unangenehm auf.
Denn wenn ich für 10€ 10 CDs schauerlichster Klangqualität mit dem Dirigenten "Werweisauchwereswaristsowiesoseit50jahrentotunddieaufnahmen sindehbuutlecks" aus der Maestro Serie bei Wohlthat rauschleppe, bin ich selbst der Depp.
Aber wenn ich etliche ganzseitige Anzeigen für ein Produkt lese und auch in der geneigten Presse oder im Fernsehen in einer wohlgesonnenen Sendung auf eine Aufnahme aufmerksam gemacht werde und mir dann Kurzkurz mit Scheisskowski kaufe,- hab ich nicht, hahahaha-, dann ist es Bütelschneiderei.
Und da finde ich, könnte ein Forum wie dieses, präventiv wirken, oder nicht?

Gruß S.

PS. Im Beitrag waren zwei Tipps.


[Beitrag von s.bummer am 02. Mai 2006, 23:51 bearbeitet]
dogdog
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 02. Mai 2006, 23:37

Franz-J. schrieb:
Im Fall von "Tristan und Isolde" ist es die krass fehlbesetzte Partie des Tristan, die mir das Anhören verleidet.

Darf ich fragen, was Dir die Klavierkonzerte mit Lang Lang verleidet?

Beste Grüße,
Roland
s.bummer
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 02. Mai 2006, 23:50
Ich fühle mich angesprochen.
"Lang lang" klingt wie ein Automat, in den man einen euro reinsteckt und der dann ein Konzert perfekt abnudelt.
Gruß S.


[Beitrag von s.bummer am 02. Mai 2006, 23:50 bearbeitet]
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