Akai AA-8080L Seltsames Verhalten

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Hifi_Vintage
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 09. Mrz 2024, 03:00
Guten Abend,

Ich habe vor etwas längerer Zeit diesen Akai Receiver gekauft und nachdem die Schalter gereinigt und der Ruhestrom neu eingestellt wurde habe ich ein Paar Lautsprecher angeschlossen um das Gerät mal zu testen. Davor habe ich noch kurz an den Ausgängen gemessen um zu schauen ob der DC-Offset nicht zu hoch ist ,die Messung ergab auch keine auffälligen Werte. Nach einer Weile Musik hören kam aber plötzlich ein sehr lautes Kratzen und Prasseln aus den Lautsprechern, also sofort Lautstärke auf 0 gedreht aber es wurde nicht leiser. Erst als ich den Lautsprecherschalter auf off gestellt habe war Ruhe was ja auch verständlich ist. Für mich klang das so als wäre plötzlich eine zu hohe Gleichspannung am Ausgang was womöglich durch ein defektes Bauteil zustande kam. Als ich daraufhin die Lautsprecher wieder zuschaltete war das nervige Geräusch immer noch da also habe ich den Receiver ausgeschaltet und erstmal für eine Weile weggestellt. Jetzt habe ich ihn wieder ausgepackt und dieses Mal nur mit Kopfhörern reingehört und dabei mein Multimeter angeschlossen um mögliche Auffällikeiten zu beobachten. Das Geräusch war dieses Mal nicht mehr zu hören, zwar kann es immer noch da sein und ohne angeschlossene Lautsprecher ist es vielleicht nicht zu hören aber ich möchte nur ungere welche anschließen und so kann ich wenn es so wäre ausschließen dass der Defekt in der Vorstufe liegt. Bei normaler Messung ohne Input und Lautstärke auf 0 war links nur 22mV und rechts 12mV, also eigentlich ganz in Ordnung. Dieser Wert verändert sich auch nicht viel wenn ich ein Signal reingebe und die Lautstärke bis 9 Uhr aufdrehe. Ab 9 halb 10 springt der Wert aber stark hin und her und schwankt zwischen +400mV und -500mV DC. Dreht man wieder auf 0 fallen die Werte wieder auf die von vorhin zurück. Solche Schwankungen müssten ja hörbar sein, jedenfalls habe ich bei anderen Verstärkern bereits ab 100mV Störgeräusche gehört. Es scheint mir so als wäre der Receiver schnell überlastet obwohl die Lautstärke jetzt nicht so hoch ist. Mir ist sowas bisher noch nie aufgefallen. Mit alten Akai Verstärkern und Receiver hatte ich bisher aber auch nur Probleme. Ich würde dieses schöne Stück gerne wieder einsetzen aber bei diesem Problem schließe ich keine Lautsprecher mehr an. Kennt jemand dieses Problem und wüsste eventuell was man dagegen machen kann? Bis auf neue Elkos im Netzteil wurde noch nichts dran gemacht.

Ich hoffe Ihr könnt mir weiterhelfen.

Vielen Dank

Hifi_Vintage
highfreek
Inventar
#2 erstellt: 09. Mrz 2024, 08:51
Mon, bin jetzt nicht der Reparatur Profi, sorry dafür.....
aber da das Gerät WARSCHEINLICH keinen separaten Kopfhörer Verstärker hat, ist das Signal am Kopfhörer Ausgang das "gleiche" wie am LSP , d.h. ganz leise werden im umkehrschluss die LSP Ausgänge wohl AUCH funktionieren.
Auch am KH Ausgang wird es diese Spannungssprünge geben, nur abgesenkt durch den Spannungsteiler vor dem KH Ausgang.

Wo der Fehler herkommt, da kann ich dir leider nix zu sagen. Normal isses halt nicht und alles am LSP Relais gut zu messen.
Damit meine ICH, mess am LSP Relais, nicht an den Buchsen.


Und da ich nur hier mein Halbwissen kund tue wird sich Sicher heute jemand mit mehr Ahnung melden, der mich berichtigt .. ...und schon kommt der Thread in Fart.

Viel Erfolg


[Beitrag von highfreek am 09. Mrz 2024, 08:55 bearbeitet]
Hifi_Vintage
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 09. Mrz 2024, 11:37
Guten Tag @highfreek,

Das mit dem Kopfhöreranschluss könnte gut sein, beim Akai AA-6600 kommt das Signal auch direkt von der Endstufe. Ich weiss dass es sowas gibt aber ich dachte hier eigentlich dass das Signal von der Vorstufe kommt, denn mit dieser Methode wird ja öfters geschaut ob der Fehler nicht doch in der Vorstufe liegt. Am Relais selbt messen geht auch aber solange es aktiviert ist müsste da ja die gleiche Spannung zu messen sein. Es braucht aber auch deutlich mehr Gleichspannung damit das Relais den Durchgang blockiert, ich glaube ab 1VDC sperrt es ab.

Vielen Dank für deine Antwort, ich hoffe das Gerät bekommt man wieder hin.

Hifi_Vintage
Poetry2me
Inventar
#4 erstellt: 09. Mrz 2024, 20:22
Der entscheidende Hinweis war:

...
Nach einer Weile Musik hören kam aber plötzlich ein sehr lautes Kratzen und Prasseln aus den Lautsprechern, also sofort Lautstärke auf 0 gedreht aber es wurde nicht leiser. Erst als ich den Lautsprecherschalter auf off gestellt habe war Ruhe was ja auch verständlich ist.
...


Daraus entnehme ich, dass die Lautstärkeregelung keinen Einfluss auf das spontan auftretende Fehlersignal hatte.

Somit liegt der Fehler HINTER dem Lautstärkeregler im Signalfluss.

Hier beim Akai AA-8080 / AA-8080L liegt der Lautstärkeregler noch vor dem Tone Amp, so dass alle Schaltungsteile dahinter für die Spontangeräusche in Frage kommen.

Spontangeräusche treten häufig in Kleinsignaltransistoren auf, die Jahre oder jahrzehntelang belastet wurden (Häufig Eingangstransistoren von Vorstufen oder Endstufen. Auch Elektrolytkondensatoren oder kalte Lötstellen mit Mikrorissen kommen als Quelle in Frage.

Hier ein Schaltplan-Ausschnitt der fraglichen Schaltungsteile mit markiertem Signalverlauf.

Akai AA-8080 schematic detail signal from volume to tone amp power amp and output terminal

Viel Glück bei der Suche.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 10. Mrz 2024, 10:29 bearbeitet]
Hifi_Vintage
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 09. Mrz 2024, 23:14
Guten Abend,

Das hilft mir schon mal sehr. Elkos müssen eh raus weil die wahrscheinlich nicht mehr gut sind und das hatte ich auch demnächst machen wollen. Ich denke hier aber auch eher an einen defekten Transistor aber weil ich nur ein Multimeter habe kann ich nur testen ob sie durchgebrannt sind oder nicht. Könnte dies denn auch die Ursache für die Schwankungen ab höherer Lautstärke sein? Ich werde mir diesen Bereich mal genauer anschauen und halte euch auf dem Laufenden.

Auf jeden Fall aber vielen Dank für deine Mühe und Hilfe

Hifi_Vintage
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 09. Mrz 2024, 23:23
Ich würde den Kopfhörer immer eingestöpselt lassen und beim Auftreten des Fehlers in den Lautsprechern parallel via KH horchen.
Es gibt Fehler, die leistungsabhängig sind. Das würde dann eher für die Endstufe sprechen.

Mein Hauptaugenmerk würde ich aktuell auf die Elkos - und insbesondere jene mit 16V Spannungsfestigkeit - legen. Am besten gegen Typen mit 25V tauschen. Dies gilt auch für vier Elkos der TONE Control.
Hifi_Vintage
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 09. Mrz 2024, 23:38
Werde ich machen, nur leider hat das nur selten was gebracht. Wie gesagt hatte ich mit Akai Verstärkern immer Pech und alle hatten ähnliche Probleme. Es sind ja eigentlich nicht sehr viele also kann ich es ja versuchen.

Hifi_Vintage
CarlM.
Inventar
#8 erstellt: 09. Mrz 2024, 23:48
Systematische Vorgehensweise wäre:
- Sichtkontrolle auf defekte Lötstellen ggf. unterstützt durch Provokationstests (Kältespray, Warmluft, Klopfen/Drücken mit Plastikstab)
- ggf. Austausch der Elkos (weil wenige und 16V immer verdächtig)
- Eingang der Endstufe auf GND legen ----> Fehler tritt auf ---> Fehler in Endstufe verortet, ansonsten TONE Amp
Poetry2me
Inventar
#9 erstellt: 10. Mrz 2024, 14:44
Sehe ich genauso wie Carl.
In meinen Augen sind jeweils die Eingangstransistoren des Tone Amp und des Power Amp am verdächtigsten.
Gleich danach kommen die Koppel-Elkos, besonders die mit niedriger Spannungsfestigkeit, wie Carl schon schreibt. Ebenso kalte Lötstellen, hat Carl auch schon geschrieben.

Mit etwas Glück sind spontane Geräusche (also Geräusche, die nicht als "Verzerrung" von Musiksignal auftreten), dann mechanisch sensibel, wenn sie in Lötstellen oder in (inneren) Kontaktierungen von Bauteilen liegen.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 10. Mrz 2024, 14:45 bearbeitet]
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