Eure Meinung zu Panasonic FR Kondensatoren

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Hifi_Vintage
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 12. Feb 2024, 22:32
Guten Abend,

Ich wollte euch mal fragen was Ihr von den Panasonic FR Low-ESR Elektrolytkondensatoren haltet. Ich habe bereits vereinzelt welche für die Reparatur von Hifi Klassikern benutzt und es hat auch ganz gut funktioniert. Ich würde diese gerne weiterhin benutzen wollen weil diese bis zu 10.000h halten und es 105 Grad Typen sind die ja bekanntlich besser als die 85 Grad Typen sind, vor Allem da wo es wärmer ist. Außerdem sind sie recht einfach zu bekommen. Reichelt hat ein sehr gutes Sortiment mit fast allen passenden Typen. Spricht etwas dagegen um diese weiterhin als Ersatz für alle auszutauschenden Kondensatoren zu verwenden? Ich habe schon vieles über diese Kondensatoren gelesen und die Meinungen gehen sehr weit auseinander. Ich tausche sowieso nur die die wirklich defekt sind. Bis 1uF verwende ich ausschließlich Wima Folienkondensatoren und Panasonic FC als Ersatz für Hochvoltkondensatoren. Billigware kaufe ich sowieso nie aber müssen es denn immer Nichicon Fine Gold als Ersatz sein? Gerne wüsste ich eure Meinung über dieses Thema und ob ich diese ohne Bedenken für alle Zwecke einsetzen kann.

Vielen Dank

Hifi_Vintage
Broesel02
Inventar
#2 erstellt: 12. Feb 2024, 23:32
Meine persönliche Meinung dazu:
Wenn du einen defekten Kondensator ersetzt ist der Panasonic FR sicher immer viel besser. Ich weiss nicht was dagegen spricht ihn einzusetzen. Wenn Reichelt Fake- Kondensatoren liefert hast du natürlich die Karte gezogen. Aber das ist mir schon lange Zeit bei den Panasonic Kondensatoren bei Reichelt nicht mehr passiert.
Nichicon Fine Gold, Elna Cerafine, Muse II und ander Boutique Ware setze ich kaum noch ein. Ich habe festgestellt das die Standzeit dieser Kondensatoren oft sehr begrenzt ist. Es macht keinen Spaß diese Kondensatoren nach zwei Jahren schon wieder zu ersetzen.

Richard
Hifi_Vintage
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 13. Feb 2024, 00:26
Vielen Dank für deine Antwort. Besser als die original verbauten Kondensatoren sind sie allemal. Ich habe nur gelesen dass diese Low-ESR Kondensatoren im Audio Bereich nicht so gut geeignet sind und eher in Netzteilen verbaut werden, vor Allem Schaltnetzteile. Ich finde sie halt auch attraktiver als die typischen Audio Kondensatoren weil ich da mehr Vorteil in deren Lebensspanne sehe. Ich bin gespannt ob sich noch jemand zu diesem Thema äußert. Deine Meinung hat mir aber schon sehr geholfen.

Mfg

Hifi_Vintage
Broesel02
Inventar
#4 erstellt: 13. Feb 2024, 00:37
Es gibt inzwischen Elkos mit extrem niedrigen ESR - die aber auch als solche ausgewiesen sind. Die sind in Schaltnetzteilen sicher besser aufgehoben als in vielen Anwendungen der analogen Audioverarbeitung. Hier sollen ja keine Klangeindrücke geschrieben werden, auch nicht als persönliche Meinung. Daher lasse ich das jetzt auch. Es gibt aber auch einige Anwendungen in der analogen Technik wo ich gern und mit gutem Erfolg Kow ESR organic- Polymere Kondensatoren einsetze. Das hängt für mich immer von der Aufgabe der Bauteiles in der gesamten Schaltung ab. Pauschlieren möchte ich das nicht.
Richard
Hifi_Vintage
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 13. Feb 2024, 16:11
Ja das ist verständlich aber aus Bequemlichkeit und wegen den guten Spezifikationen würde ich diese halt gerne verwenden. Demnächst möchte ich gerne meine Akai X-300 Tonbandmaschine reparieren und so gut wie alle Elkos tauschen weil wirklich alle optisch schon ziemlich verrottet aussehen (Isolation gerissen und teilweise aufgebläht oder sogar ausgelaufen). Für die größeren axialen Elkos habe ich Vishay oder Epcos als Ersatz eingeplant und für alles unter 1uF möchte ich Wima oder Kemet Folie verwenden. Die restlichen axialen Elkos möchte ich dann gegen die Panasonic FR tauschen, müsste vom Platz her kein Problem sein, die Beinchen fallen dann nur etwas länger aus.
Bis auf ein paar vereinzelte Typen kann ich alles bei Reichelt bestellen.

Hifi_Vintage
Valenzband
Inventar
#6 erstellt: 13. Feb 2024, 19:33

Hifi_Vintage (Beitrag #5) schrieb:
aus Bequemlichkeit und wegen den guten Spezifikationen würde ich diese halt gerne verwenden. Demnächst möchte ich gerne meine Akai X-300 Tonbandmaschine reparieren und so gut wie alle Elkos tauschen weil wirklich alle optisch schon ziemlich verrottet aussehen (Isolation gerissen und teilweise aufgebläht oder sogar ausgelaufen). Für die größeren axialen Elkos habe ich Vishay oder Epcos als Ersatz eingeplant und für alles unter 1uF möchte ich Wima oder Kemet Folie verwenden. Die restlichen axialen Elkos möchte ich dann gegen die Panasonic FR tauschen...

Das klingt doch alles nach einem vernünftigen Plan zur Erhaltung der Akai. An einer alten Akai ist letztlich jeder neue Elko besser als ein ausgelaufener. Darüberhinaus ist "klanglich" aber gar nichts mehr zu erwarten, was deutlich teurere Elkotypen rechtfertigen könnte. Allenfalls in der Eingangsstufe des Wiedergabezweigs könnten low-leakage Typen etwas weniger rauschen, aber auch nur wenn die dortige Schaltung einigermaßen hochohmig ist, so ab 10kR (habe ich jetzt nicht nachgeschaut). Andererseits sind die Pegel am W-Kopf einer R2R Maschine gar nicht so klein wie oft angenommen.
Panasonic FCs sind teilweise obsolet (größere Cs / Spannungen), da werden die FRs als Ersatz empfohlen. Da in alten Geräten oft viel Wärme entsteht sind die genau richtig.
Hifi_Vintage
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 13. Feb 2024, 19:51
Wunderbar, das beruhigt mich doch sehr und ermöglicht mir jetzt eine angenehme Anschaffung meiner Kondensatoren. Mag schon sein dass die uralten Akai Brocken nicht so filigran gebaut sind sondern eher als schwer zerstörbare Panzer bekannt sind. Ich versuch hier keineswegs das Gerät mit irgendwelchen Voodoo Mitteln zum ultra High-Ender zu machen, leichtes Rauschen bin ich bei meinen alten Tonbandgeräten nicht anders gewohnt.
Alles klar, bei alten Tonbandgeräten weiß ich nun sicherlich mehr aber wie steht es mit anderen Geräten wie zum Beispiel einem Kenwood KA-7100 Verstärker oder einer Pioneer M-90 Endstufe? Bei denen müssen auch ein paar Elkos raus. Kann ich dort mit dem gleichen Prozedere arbeiten (Panasonic FR, Folie für alles bis 1uF)? Tut mir Leid falls ich hier etwas zu viel nachfrage aber für meine Geräte will ich nur gute und passende Ersatzteile verwenden, das haben sie ja auch alle verdient.

Vielen Dank für eure Meinungen, ihr habt mir schon sehr weitergeholfen.

Hifi_Vintage
Ingor
Inventar
#8 erstellt: 14. Feb 2024, 18:24
Welche Erklärung soll es denn dafür geben, das LOW-ESR Kondensatoren schlechter für Musik sein sollten. Das ergibt doch gar keinen Sinn. Im Gegenteil. Ein Low-ESR- Kondensator hat die besseren Eigenschaften, da er weniger Verluste hat. Daher werden sie ja auch in Schaltnetzteilen eingesetzt, wo Frequenzen von 100 kHz und mehr keine Seltenheit sind. Meine Meinung dazu ist, dass es absolut egal ist, welchen Qualitäts-Elko man einbaut, funktionieren alle. Edelkram und audiophile Kondensatoren würde ich niemals freiwillig verwenden. Die alten Geräte erzielten ihre Qualität mit ganz normalen Kondensatoren, da braucht es auch bei der Instandsetzung keinen Öl-Papier-Güldenklang-Kondensator.
Hifi_Vintage
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 14. Feb 2024, 18:37
Prima, dann werde ich in Zukunft die Panasonic FR als Ersatz benutzen.

Vielen Dank

Hifi_Vintage
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