Aimor OA-4100

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Cat_Butler
Neuling
#1 erstellt: 01. Aug 2021, 21:19
Hallo Forensiker,
ich bin ja schon länger hier registriert, melde mich aber erst jetzt mal zu Wort. Vielleicht hat sich ja in den letzten 10 Jahren was getan beim Thema Aimor. Corona-Zeiten=Langeweile, zumal mein Ex-Chef diese Pandemie zur Ausdünnung bzw Abschaffung seiner Technik-Crew nutzte. Da habe ich mich also auf neudeutsch genanntes Vintage-HiFi gestürzt, vorzugsweise Verstärker und Endstufen. Ab und zu war aber auch mal ein Pioneer-CD-Jucker mit rausgefallener Linse dabei. Easy...
Neulich hatte es mir dann mal ein Aimor OA-4100 für ein paar Euronen angetan. Nichts im Netz zu finden, trotzdem angesaugt. Rechter Kanal durch, aber nur die Endstufentransis. Cool... aber nirgends zu bekommen. Frust... Recherche... von den Werten fast identische, aber mechanisch eher suboptimale Ersatztypen bekommen. Naja, habe sie reinoperiert bekommen und was soll ich sagen...et löpt. 60 Sekunden, dann heizten beide Kühlkörper auf gemessene 65 Grad auf und ich muss dann ausschalten. Die Spannung über den Emitter-Widerständen der heilen Seite hatte ich als Referenz für die reparierte Seite genommen... 60mV. Wieder Frust, dann Gerechne. Das sind keine ClassA- Endstufen, also sollte der Ruhestrom so etwa bei 20-30 Milliampere liegen. Macht bei 0,33 Ohm Emitterwiderständen...6..7...8...9... Millivolt. Dann auch mal die heile Seite justiert und siehe da, Temperatur super. Messtechnisch keine Verzerrungen erkennbar, hörbar schon gar nicht. Soviel zum Ausflug des Aimor in ClassA-Gefilde...
Meine Frage: Hat jemand einen Aimor 4100 in Betrieb, oder hat einen Schaltplan mit Werten oder kann mir die korrekten Spannungswerte sagen? Wäre super... ist ein super Teil, klingt gut und bleibt cooool...
Gruß
F.
Poetry2me
Inventar
#2 erstellt: 02. Aug 2021, 08:27
Die Leistungstransistoren scheinen uralte Flügel-Typen zu sein.
Sind es 2SB617 und 2SD587 ?

Laut einem Post von 2011 in Good-old-hifi waren diese Transistoren schon damals nicht beschaffbar.
https://old-fidelity-forum.de/thread-2144-page-7.html

Welchen Ersatztypen hast Du denn genommen?

Bei diesen eher kleinen Leistungstransistoren würde ich auf 7 bis maximal 20mA gehen. Das entspricht an einem Emitterwiderstand von 0,33 Ohm einem Spannungsabfall von 2,3 bis maximal 6,6mV.
Nur der kleine Kühlkörper auf der linken (kurzen) Gehäuseseite wird benutzt für beide Kanäle. Er erscheint mir relativ klein.

Du kannst durch Experimente auch selbst den richtigen Ruhestrom herausfinden.
Der Verstärker-Papst Nelson Pass hat mal die Faustformel "maximal 55°C" herausgegeben.
Das sollte man iterativ - immer mit mehreren Minuten Abstand - langsam anstreben. Achte darauf, dass auch die Gehäuse- und Umgebungstemperatur realistisch hoch sind. (Deckel liegt auf, Sommertemperaturen im Raum), denn dann können die Kühlkörper ihre Hitze nicht mehr so gut abgeben, wegen der geringeren Temperaturdifferenz.


- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 02. Aug 2021, 08:33 bearbeitet]
Cat_Butler
Neuling
#3 erstellt: 04. Aug 2021, 15:28
Hallo Johannes,
hatte gar nicht mitbekommen, dass jemand geantwortet hatte, da musste ich glatt vergessen haben, die Benachrichtigung zu aktivieren.
Richtig, das sind die originalen Endstufen-Transistoren. Die wären vor ein paar Wochen noch - gebraucht- bei einem amerikanischen Ebayer zu bekommen gewesen, der aber Dollars jenseits von gut und böse wollte. Da der Aimor mich grade mal einen 10er gekostet hatte, mochte ich das nicht investieren, zumal die Dinger ja auch noch gebraucht waren. Eingebaut habe ich dann 2SB817 und 2SD1047, die nach meinen Information ganz gut matchten. Läuft ja auch. Mechanisch ist das nicht ganz so glücklich, da andere Gehäuseform, aber hat geklappt. Die originalen Transistoren sind auf einer kleinen Platine zusammen mit mehreren Dioden verlötet und dann am Kühlkörper befestigt. Jetzt ist halt die Platine nur an einem Transistor befestigt und den Rest besorgen schnöde Drahtbrücken. Übrigens ist der Amp mechanisch relativ symmetrisch aufgebaut, die Kühlkörper sitzen an den Gehäuseseiten, vor der linken Endstufe ist der Ringkerntrafo angeordnet, da wäre eine Reparatur schon schwieriger geworden wegen geringen Platzes. Ich mag so ein Gerät auch nicht so gerne ganz zerlegen.
Dauerprobelauf hat er auch erfolgreich absolviert an Generator und mit Lastwiderständen, 24 Stunden mit ein paar Watt Leistung. Die Kühlkörper waren nicht mal lauwarm und der Ruhestrom blieb stabil, 9mV über Emitterwiderstand. Verkaufen kann ich den dann ja nicht, weil modifiziert, aber da ich auch noch den passenden Tuner für einen Fünfer bekommen habe, wird die Kombi ihr Dasein eben als Zweit- oder Drittanlage fristen. Also dann...
Vielen Dank für Deine Nachricht und Tipps...
Gruß
Frank
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