Kenwoodverstärker KA 5040R

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Patrick7968
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 30. Jul 2021, 15:13
Hallo Leute,

vielleicht kann mir ja einer helfen oder ein Tipp geben!
Ich habe einen Kenwood Verstärker KA 5040R den ich aber schon über 30zig Jahre habe.
Nun ist folgendes passiert:

Ich hörte normal Musik also Radio, die Lautstärke war etwa bei einen 1/4, ich war
im Nebenraum . Auf einmal hörte ich nichts mehr, sah nur das der Verstärker blinke.
und man hörte nichts mehr.
Keine Sicherung herausgesprungen oder sonst etwas!
Aus und angeschaltet.
Seit dem bekomme ich keine Lautstärke mehr wie vorher.
Verstärker aufgeschraubt, nichts ausgelaufen oder verbrannt. Kabel alles okay
Durch gemessen alles okay..
Platine alles okay, keine Brandspuren, sieht aus wie neu,
Kein brummen oder sonst etwas, nur die Lautstärke gibt es nicht mehr wie vorher.
Habe was von einer Schutzschaltung gelesen!
Was ist das und wie kann ich die Schutzschaltung deaktivieren,sofern es geht!
Oder was anders ausprobieren, Tastenkombination..oder so!

Wäre echt super wenn mir einer einen Tipp geben könnte!

Vielen Dank für jede Info!

Gruß Patrick
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 30. Jul 2021, 16:50

Patrick7968 (Beitrag #1) schrieb:
... nur die Lautstärke gibt es nicht mehr wie vorher.

Was heisst das genau? Sind beide Kanäle stumm oder leiser? Was ist mit den Kopfhörern?

Zur Schutzschaltung:
Wenn die LED blinkt, zeigt das Steuer-IC an, dass die Schutzschaltung aktiv ist. Dies hat einen Grund.
- zuviel Gleichspannung am Lautsprecherausgang
- zu hohe Stromstärke in einem überwachten Bereich
- zu hohe Temperaturen.

Natürlich kann auch ein durch schlecht verlegte Lautsprecherkabel verursachter Kurzschluss die Protection aktivieren. Es gibt aber immer einen Grund. Man sollte eine Schutzschaltung nicht "austricksen". Im schlimmsten Fall ruiniert der defekte Verstärker die angeschlossenen Boxen.

Eine Diagnose würde bei IC1 ansetzen, das die Schutzschaltung beinhaltet. Die Spannungen an seinen Anschlüssen geben Aufschluss über den Grund der Auslösung. Man kann auch (ohne LS und bei Volumen = 0) vor dem Relais die Gleichspannung messen. Sie muss unter 0,1V DC betragen.

In seltenen Fällen (trotzdem kommt es vor) ist die Schutzschaltung selbst defekt. Man könnte also auf Verdacht die beiden Elkos im Umfeld von IC1 ersetzen - und zwar jene Elkos mit einer geringeren Spannungsfestigkeit als 25V. Die 10V- und 16V-Typen sind häufiger von Ausfällen betroffen. Am besten gegen 25V- oder 35V-Typen gleicher Kapazität ersetzen.

Das Service Manual gibt es bei Elektrotanya zu download. Nach Name des Verstärkers + Service Manual "gurgeln".
Patrick7968
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 30. Jul 2021, 17:06
Hallo CarlM,

erst einmal vielen vielen Dank für die sehr schnelle Info!

Nein, die Lautsprecher sind nicht stumm!

Ich kann ganz normal aufdrehen, es wird auch lauter, nur nicht mehr wie davor, als es passiert ist!

Ich kann die Bässe zuschalten, alles wie beim alten, nur das ich nicht mehr 100% Lautstärke habe sondern

so in etwa 30% beim vollen aufdrehen!

Kann man die Schutzschaltung nicht anderes deaktivieren?

Vielen Dank CarlM!
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 30. Jul 2021, 17:29
Wenn überhaupt etwas aus den Lautsprechern kommt, ist die Schutzschaltung nicht aktiv, denn die würde die Relais abschalten und so die Verbindung zu den LS kappen.

Hier liegt also ein anderer Fehler vor. Wenn beide Kanäle gleichermaßen betroffen sind, kann der Fehler im Netzteil liegen oder in Bauteilen, die beide Kanäle betreffen. Letztere sind insbesondere Dual-Verstärker-IC.

Vorgehensweise:
Zunächst prüfen, ob der Fehler auf allen Eingängen (mit unterschiedlichen Quellgeräten) vorhanden ist.
Alle Schalter betätigen. Wenn der Fehler im Direct-Modus (=deaktivierte Klangregelung) verschwindet, wäre der Fehler schon örtlich eingegrenzt.

In der Folge:
Spannungen messen - insbesondere an den Pins 4 und 8 der Operationsverstärker (Soll: +/- 17V DC gegen GND).

In einer besser ausgestatteten Werkstatt würde man ansonsten mit einem Oszilloskop die Pegel eines eingespeisten Signals an verschiednenen Orten messen.
Patrick7968
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 01. Aug 2021, 12:21
Hallo CarlM,

noch mal vielen Dank für die Info!

Ich glaube ich kauf mir einen neuen,

Das sind meine alte Boxen die ich auch gerne behalten würde

Sony SS-B5
4 Ohm
Nenn 80 W
Musik 120 W

Habe mir den Verstärker ausgesucht:

Yamaha A-S201

Hohe dynamische Ausgangsleistung / Kanal ( 8/6/4/2 Ohm ) 125 W/150 W/165 W/180 W

Audio Kanäle 2.0
Dynamische Leistung pro Kanal (2 Ohm) 180W
Dynamische Leistung pro Kanal (4 Ohm) 165W
Dynamische Leistung pro Kanal (6 Ohm) 150W
Dynamische Leistung pro Kanal (8 Ohm) 125W
Eingang Empfindlichkeit 500 mV
Frequenzbereich 10 - 100000 Hz
Leistungshöhepunkt pro Kanal 140W

Kann ich bei den Verstärker bedenkenlos meine alten Boxen anschließen?

Vielen Dank für eine Info!
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 01. Aug 2021, 14:46
Die Musikleistung entspricht in etwa der sogenannten dynamischen Leistung.
Wenn Du beides für eine Impedanz von 4 Ohm vergleichst, liefert der avisierte Verstärker bei Vollaussteuerung deutlich mehr als Deine Boxen verkraften können. Wenn Du Dich selbst disziplieren kannst, den Volumenregler nie mehr als zu 30..40% aufzudrehen, kannst Du es versuchen. Für Party-Betrieb ist die Kombination eher nicht geeignet ... außer Du willst, dass die Gäste schnell veschwinden.
Patrick7968
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 01. Aug 2021, 17:50
Hallo,

aber mein vorheriger Verstärker hatte folgende Leistung:

Dynamischer Leistung bei 4 Ohm 2 x 175 Watt

Dynamischer Leistung bei 2 Ohm 2 x 210 Watt

Ich kenne mich damit nicht aus.

Kannst du mir evtl, einen Vollverstärker empfehlen?

Habe da keine Ahnung von!

Bis 199.-€ mit Phono Eingang, höre viele Schallplatten!

Wäre Klasse und vielen Dank!
Lennart777
Inventar
#8 erstellt: 02. Aug 2021, 09:40
Lautsprecher werden nicht von zu hoher Leistung beschädigt - diese Vorstellung sollte man sofort aus seinem Geist verbannen.

Lautsprecher werden von zu starken Verzerrungen beschädigt - insbesondere das so genannte Clipping, also das Erreichen der Leistungsgrenze ist gefährlich für die Schwingspulen der Boxen, da dies einer Belastung mit Gleichspannung bei hoher Leistung gleichkommt. Im Prinzip gilt also: je stärker ein pVerstärker, desto geringer ist die Gefahr einer Überlastung des Lautsprechers. Eine weitere Gefahr von Verzerrungen liegt in der Klangbeeinflussung, also das Aktivieren der Loudnesstaste und besonders das Anheben von Bässen und Höhen. Ein Verstärker kann nur völlig linear (also alle Klangsteller auf neutral!) seine maximale Leistung abgeben, verändert man die Klangeinstellung ins Positive, sinkt die maximale (unverzerrte) Leistung - und zwar gewaltig!
Hebt man z.B. die Bässe um 10dB an (das entspricht bei vielen Verstärkern dem rechten Anschlag) sinkt die maximale unverzerrte Leistung auf ein Zehntel ab!! So macht man rasch aus einem 100W-Verstärker einen mit nur noch 10W. So wird rasch klar, dass ein Verstärker mal lieber ein paar Watt mehr haben sollte...

Grüße
Lennart


[Beitrag von Lennart777 am 02. Aug 2021, 09:41 bearbeitet]
grautvOHRnix
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 02. Aug 2021, 11:14

Lennart777 (Beitrag #8) schrieb:
Lautsprecher werden nicht von zu hoher Leistung beschädigt


Wetten? ProstAussie
Patrick7968
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 02. Aug 2021, 15:30
Das sind für mich alles Böhmische Dörfer!

Könnt ihr mir einen Verstärker bis 200,.€ empfehlen, der aber einen Phonoeingang

haben muss!

Vielen Dank!
Lennart777
Inventar
#11 erstellt: 02. Aug 2021, 15:34
@grautvOHRnix

Vor vielen Jahren hat mein Vater mal mit den Leuten von Arcus in Berlin einen Versuch gemacht: in dem schalltoten Testraum wurden zwei kleine Regalboxen (Arcus TS-15, bestückt mit einem 18cm Tieftöner, angegebene Belastbarkeit: 60 Watt sinus, 90 Watt Musik, Impedanz 4 Ohm) gestellt und an eine Endstufe mit 2 mal 380 Watt sinus an 4 Ohm (eine Yamaha M-2) angeschlossen. Die Endstufe wurde mit Radioprogramm voll ausgesteuert und lief mit den beiden kleinen Regalboxen 24 Stunden lang. Am nächsten Tag wurden beide Boxen genau untersucht. Auf der Frequenzweiche waren die Spulenkörper der Drosseln leicht thermisch verformt - aber es funktionierte alles einwandfrei, sämtliche Schwingspulen der Chassis waren unbeschädigt.

Wie willst Du diese Wette gewinnen? Voraussetzung ist immer: die anliegende Leistung ist unverzerrt!

Grüße
Lennart


[Beitrag von Lennart777 am 02. Aug 2021, 16:38 bearbeitet]
Lennart777
Inventar
#12 erstellt: 02. Aug 2021, 15:36

Patrick7968 (Beitrag #10) schrieb:
Das sind für mich alles Böhmische Dörfer!

Könnt ihr mir einen Verstärker bis 200,.€ empfehlen, der aber einen Phonoeingang

haben muss!

Vielen Dank! :)



Meinst Du nicht, den Kenwood reparieren zu lassen, kommt billiger? Und dann hast Du klar den besseren Verstärker!

Grüße
Lennart
Patrick7968
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 02. Aug 2021, 15:52
Lohnt sich glaube nicht mehr..Der ist über 30zig Jahre alt!
grautvOHRnix
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 02. Aug 2021, 16:22
[qguote="Lennart777 (Beitrag #11)"]... eine Anekdote ...[/quote]

Das erzähl' mal lieber Deinem Friseur. Die 24 Stunden Vollast
hätte nicht einmal die Endstufe ohne Zwangskühlung gemacht.



Ich hatte früher mal mit den Leuten von Renault einen R4 im ersten
Gang und Vollgas von Auckland nach Niemegk gefahren, alles ist
heilgeblieben. Voraussetzung ist natürlich sauberes Benzin.

CarlM.
Inventar
#15 erstellt: 02. Aug 2021, 16:33
Lasst uns bitte zum Thema zurückkommen.

Ich würde auch eine Reparatur des Kenwood empfehlen. Für 200 EUR bekommst Du kein Gerät mit derselben Qualität. Zudem sind die neuen Geräte deutlich schwieriger zu reparieren. Ein reparierter Kenwood wird auch in fünf Jahren noch funktionieren oder reparierbar sein. Für ein heute gekauftes neues Gerät würde ich das nicht unterschreiben.

Die weitere Alternative wäre ein gebrauchtes Gerät. Das müsste dann aber von einem Händler kommen, um jednfalls Gewährleistung zu bekommen. Von Privat gehst Du das Risiko vom Regen in die Traufe zu kommen.
Patrick7968
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 02. Aug 2021, 18:13
Hallo Leute,

ihr habt mich überzeugt mit euren fachlichen Rat!

Ich lass ihn reparieren, mal schauen wo ich das am besten in Hannover machen kann!

Nur noch eine frage..

Wie hoch darf die Reparatur höchstens kosten, damit es sich auch lohnt?

Noch mal vielen vielen Dank für die vielen Infos..!

Bleibt alles gesund!
Lennart777
Inventar
#17 erstellt: 02. Aug 2021, 18:24
Wende Dich mal an Meister Jäger vom Hifi-Studio Giese, der sollte das hinbekommen.

Grüße
Lennart
Patrick7968
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 03. Aug 2021, 17:04
Okay, vielen Dank für den Tipp!
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