Pronomic TL-700: extrem verzerrter Klang an einem SBA, an anderem perfekt sauber

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Poison_Nuke
Inventar
#1 erstellt: 26. Jul 2021, 19:58
Hi,

ich hab in meinem Wohnkino 4 Eminence Kappa 12a, alle 4 an einer TL700 angeschlossen (2x parallel) und perfekte Abstimmung. Endstufe und Tieftöner haben ungefähr zeitgleich ihr Limit erreicht und klingen durchweg sauber und druckvoll. So wie es halt sein soll.

Jetzt wollte ich mein URPS aus 20 Magnat Tieftönern mal stärker befeuern, das aktuell an einer 150W Einbauendstufe hängt. Mit der Einbauendstufe keinerlei Störgeräusche und sauberer Bass bis zum Clipping der Endstufe.
Da die Tieftöner mehr können, wollte ich mal die TL700 anschließen an das Konstrukt aus 4 Parallelschaltungen von 5 TTs in Reihe.

Zum einen erzeugt die Endstufe heftige Interferenzen mit meiner Monacor MCX200/sw, obwohl beide symmetrisch verbunden sind und die selbe Phase am Strom nutzen. Die Interferenzen äußern sich in einem ungefähr 500Hz (492Hz genauer gesagt) hohen Dauerton, aus Tops und Subs gleichzeitig, der ziemlich penetrant laut ist und von den Vorstufen gleichermaßen verstärkt wird.


Aber das schlimmste ist die Tieftonwiedergabe auf dem URPS. selbst bei extrem niedrigen Lautstärken klingt es so, als wenn die Anlage maßlos übersteuert wäre, obwohl kein Ausgang auch nur ansatzweise nahe Clipping (wie auch bei -40dB Pegel von der Vorstufe) und auch die Eingangsempfindlichkeit überall passt.
Die Einstellungen usw ändern nichts, also schon durch. Durch Ground-Lift wird nur das 492Hz Störgeräusch massiv lauter überall.



Wie kann es sein, dass die Endstufe mit den Kappas so perfekt zusammenarbeitet und das eine billige Einbauendstufe ebenfalls perfekt mit dem URPS zusammenarbeitet? Hab gerade keine Ideen mehr.
Böötman
Inventar
#2 erstellt: 26. Jul 2021, 20:03
Welchen Rdc misst Du an dem URPS?
Poison_Nuke
Inventar
#3 erstellt: 26. Jul 2021, 20:33
Gleichstromwiderstand liegt bei 8,5 Ohm, einzeln haben sie ungefähr 7 Ohm (+-0,2)


[Beitrag von Poison_Nuke am 26. Jul 2021, 20:35 bearbeitet]
Böötman
Inventar
#4 erstellt: 26. Jul 2021, 20:52
Je nach Verschaltung würde ich jede einzelne Reihenschaltung testen und die Schaltung nach und nach komplettieren um herauszufinden ab wann und unter welcher Bedingung die Probleme auftreten.
Poison_Nuke
Inventar
#5 erstellt: 26. Jul 2021, 20:58

Böötman (Beitrag #4) schrieb:
Je nach Verschaltung würde ich jede einzelne Reihenschaltung testen und die Schaltung nach und nach komplettieren um herauszufinden ab wann und unter welcher Bedingung die Probleme auftreten.


aber selbst wenn es einen Unterschied geben sollte, warum hat nur diese Endstufe ein Problem mit dieser Verschaltung? Und da ich vorher alle Chassis einzeln und in teilreihenschaltungen getestet und gemessen habe bezweifel ich auch das ich einen sinnvollen Unterschied sehen werde.
Böötman
Inventar
#6 erstellt: 26. Jul 2021, 21:49
Das mag sicher sein, ich erhoffe mir davon Rückschlüsse auf die Ursache ziehen zu können da ich dieses Problem so nicht kenne.

Läuft z.B. jede Reihenschaltung für sich unauffällig dann ist das schonmal gut. Tritt hingegen die Störung nur bei einem auf dann kann man dem nachgehen. Stört eine Reihenschaltung nur schwach und bei jeder hinzugefügten Parallelschaltung wird die Störung stärker dann ist das ebenfalls eine Erkenntnis auf die man aufbauen kann.

Ich z.B. vermeide tunlichst Reihenschaltungen von Subwoofern. Aufgrund deiner Beitragszahlen weißt Du sicher auch warum. Sobald die Chassis Hub aufbauen beeinflussen sie sich gegenseitig so das es unweigerlich zu Leistungsverschiebungen zwischen den Chassis kommen wird. Ursächlich dafür ist m.E. die Luftkopplung bzw. Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Chassis welche sich mit steigenden Membranhub vergrößert.
Poison_Nuke
Inventar
#7 erstellt: 26. Jul 2021, 22:15

Böötman (Beitrag #6) schrieb:
Ich z.B. vermeide tunlichst Reihenschaltungen von Subwoofern. Aufgrund deiner Beitragszahlen weißt Du sicher auch warum. Sobald die Chassis Hub aufbauen beeinflussen sie sich gegenseitig so das es unweigerlich zu Leistungsverschiebungen zwischen den Chassis kommen wird. Ursächlich dafür ist m.E. die Luftkopplung bzw. Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Chassis welche sich mit steigenden Membranhub vergrößert.


ich hatte zugegeben noch nie Probleme mit Reihenschaltungen und in dem Fall wäre es sehr ungewöhnlich:

die Verzerrungen sind linear mit dem Pegel, selbst bei nicht fühlbarem Membranhub (also 40-50dBC Absolutpegel oder so) sind die Verzerrungen auf einem gleichen Niveau wie bei 90dBC. D.h. aus meiner Sicht ausschließlich ein elektrisches Problem.

Und warum sollte das Problem nur mit einer Endstufe auftreten und bei einer anderen nicht? Das ist ja das kuriose, es funktioniert mit einer Endstufe absolut problemlos.
Böötman
Inventar
#8 erstellt: 27. Jul 2021, 07:39
Hmmm ... in der Tat sehr ungewöhnlich.

Ich wäre davon ausgegangen das der kleine Amp das mitmacht da dessen Leistungsfähigkeit recht begrenzt ist. Bei einem solchen Problem ab Lautstärke "0" muss ich leider passen zudem Impendazseitig alles im grünen Bereich ist.

Edit zur Reihenschaltung:
Probleme sind das nicht, nur laufen dann nicht alle Chassis 100%ig Synchron was u.a. zum Pegelverlust führt. Akustisch günstig verbaute Chassis können z.B. ein weniger günstig verbautes Chassis durch die Luftdruckunterschiede vor/hinter der Membran Bremsen bzw. Antreiben, kurzum beeinflussen. Dadurch befindet sich das Abtrünnige Chassis in einem anderen Belastungs- bzw. Betriebszustand was sich in seinen Parametern (Selbstinduktion der Spule) auswirkt. Das wiederum würfelt die Leistungsverteilung innerhalb der Reihenschaltung durcheinander. Somit kommt das ganze Syszem aus dem Gleichgewicht und schaukelt sich zumindest ein Stück weit selbst auf. Das ganze lässt sich recht leicht testen, stell zwei Subs nebeneinander und treibe nur einen an. Auch bei dem passiven wird sich die Membran bewegen.
Aus dem Grund verschalte ich soweit irgend möglich alles nur parallel da so jedes Chassis seine fest definierte Spannung direkt von der Quelle erhält und alles - bis auf Unlinearitäten der Chassis - maximal Synchron läuft.

Mfg


[Beitrag von Böötman am 27. Jul 2021, 08:48 bearbeitet]
Poison_Nuke
Inventar
#9 erstellt: 27. Jul 2021, 19:57
Ok die Rätsel konnte ich heute großteils lösen:

ich hatte bisher immer nur einen Kanal der Endstufe zum Testen oder den Bridge Ausgang verwendet. Heute dann hab ich ein Chassis einzeln getestet und exakt die gleichen Verzerrungen gehört und dann mal testweise den zweiten Kanal und siehe da, eine Endstufe scheint defekt zu sein.

Das gesamte URPS läuft jetzt auch Verzerrungsfrei. Die Ursache des 492Hz Feedbacks konnte ich auch auf die USB-Verbindung zwischen Rechner und Audio-Interface zurückführen, da wird über den Ground ein Störgeräusch eingespielt, das trotz Ground-Lift nicht weggeht, und komischerweise sind die Studiomonitore und die Einbauendstufe immun dagegen.


Was mich halt wundert, warum die Endstufe am Kappa12a SBA sauber läuft. Ich werde das bei Gelegenheit nochmal genauer testen, weil so krass Verzerrt wie die an dem URPS klang, hätte ich das an den Kappas eigentlich auch hören müssen.
Ich update den Thread wenn ich bock auf die Messung hatte weil 34kg wieder ins Rack einbauen



Btw zum Thema Reihenschaltung von Subwoofern:
das ist eher Kategorie Voodoo-Glaube als das es tatsächlich einen messbaren Einfluss hat. Zwei Fakten die dagegen sprechen:

- die Antriebsleistung der Chassis übersteigt den Einfluss des Luftdrucks um ein Vielfaches, je nach Dämpfungsfaktor natürlich. D.h. die Membran wird normalerweise kontrolliert in ihre Position gezwungen. Natürlich schwingt ein passiver Subwoofer mit, aber nur bei fs und auch nur mit verhältsnismäßig kleiner Amplitude, also so -20dB wenn überhaupt.

- Ich hatte schon viele SBAs und DBAs vermessen und die produktionsunterschiede der Chassis sind weit größer als solche Abweichungen. Wir reden bei "mittelmäßigen" Chassis von Abweichungen von +-3dB im Tieftonbereich, selbst höherwertige Tieftöner im Oberklassebereich (Beyma, PD usw) haben immernoch ein paar dB Abweichung zueinander. Zusammen in einem SBA egalisieren sich solche Abweichungen aber oft wieder. Ich hab alle Membran einzeln vermessen währen das gesamte Array nebeneinander im Betrieb war und trotz Reihenschaltung waren die Abweichungen zwischen den Chassis stellenweise kleiner als einzeln betrieben.
Böötman
Inventar
#10 erstellt: 27. Jul 2021, 20:19
Für dich mag es Aberglaube sein, sicher übersteigt die Antriebsleistung den Luftdruckeinfluss, das ist so und wird immer so sein. Trotzdem kommt es zwangsläufig zu Leistungsverschiebungen zwischen den Einzelchassis der Reihenschaltung was sich teils auch beobachten lässt. Die Kontrolle bzw. Zentrierung des Chassis in der Mitte geht nur dann optimal, wenn es durch den Amp kurzgeschlossen wird. Die Tatsache das bei dir weitere 4 Chassis am ausschwingen sind und - je nach Chassisbeeinflussung - eben dieses eine Chassis antreiben können spricht m.E. für sich.
Poison_Nuke
Inventar
#11 erstellt: 27. Jul 2021, 21:33

Böötman (Beitrag #10) schrieb:
Die Kontrolle bzw. Zentrierung des Chassis in der Mitte geht nur dann optimal, wenn es durch den Amp kurzgeschlossen wird.


durch eine Parallelschaltung verringert sich aber auch der Widerstand für die Endstufe, damit wird die gleiche Leistung bereits bei deutlich geringerer Spannung erreicht, und höhere Spannung bei der Reihenschaltung bedeuted auch bessere Kontrolle der Tieftöner. Also mMn gibt es nicht DAS universal-Rezept was besser ist
Natürlich ist jeder einzelne Tieftöner mit eingener Endstufe mitsamt DSP optimal, aber das geht halt nicht immer ^^
Böötman
Inventar
#12 erstellt: 27. Jul 2021, 21:59
Wie so oft: irgendwas ist ja immer ...
Poison_Nuke
Inventar
#13 erstellt: 29. Jul 2021, 21:55
btw Auflösung der Verzerrungen:

Beim erneuten Umbau der Endstufe aus dem SBA zum URPS muss wohl irgendwas auf einem Kanal kaputt gegangen sein. Weil jetzt knarzt und scheppert es auch auf dem SBA auf diesem Kanal. Natoll, eine Endstufe weniger
Dabei war die Pronomic so ein guter Weggefährte, den ich allerdings viel zu selten genutzt hatte.


Und die jetzt verbaute Monacor Endstufe hat interessanterweise auch keine hörbaren Interferenz-Töne, also scheinbar ist bei der Pronomic iwas mit der Masse schlecht verschaltet.
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