Ich fordere klassische Elektrodynamik.

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Physikphilosoph
Stammgast
#1 erstellt: 24. Jun 2008, 22:40
..für alle in der Sekundarstufe 2 als physikalisches Wahlpflichtfach!!



Dann müsste es in Zukunft vielleicht solche Unterfohren nicht mehr geben...

richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 25. Jun 2008, 18:13
Falls Du das genossen hast, erkläre mir den Unterschied zwischen einem Permanentdynamischen und einem elktrodynamischen Lautsprecher.
Physikphilosoph
Stammgast
#3 erstellt: 25. Jun 2008, 18:42
Hallo richie!

Das war doch nur Ulk, weil so viele so einen Stuss schreiben mit silber im kabel und son schwarrn das soll dann das signal verändern...muhaha!

Aber ich weiss nicht, ich bin außerdem (unfertiger) Physiker, kann Dir also was zu den Feldern und Ladungen und des Mechanismus dessen Transports vorbrabbeln, wohl aber kaum zu angewandten Sachen wie hifi.

Mal ausm stegreif probieren:

permanentdynamisch=> permanentmagnet, also normale tauchspule im feld???

elektrodynamisch=> na ja, eben elektromagnet. da müsste es dann aber mindestens eine weitere spule fürs feld geben.

gibts das echt? wär ja cool bei gleichstromanteil, oder? interessant...

gruß physikphilosoph
hf500
Moderator
#4 erstellt: 25. Jun 2008, 19:17
Moin,
Deine Ueberlegungen sind schon richtig.
Beim dynamischen (permanentmagnetischen) Lautsprecher erzeugt ein Dauermagnet das Feld.
Beim elektrodynamischen ist es ein Elektromagnet. Diese Bauweise war gebraeuchlich, solange man noch keine billigen und guten Magnetwerkstoffe hatte. Die elektrodynamischen starben fuer das "normale Dampfradio" schon Anfang der 50er aus.
Die Stromversorgung der Erregerspule war simpel, man benutzte den Magneten einfach als Siebdrossel im Anodenspannungsnetzteil des Empfaengers. Man musste fuer den Spannungsabfall ueber der Spule etwa 100V einrechnen, so dass der Anodengleichrichter bis etwa 400V liefern musste, damit an der Endroehre noch 250-300V ankamen.

Beim Volksempfaenger VE301dyn hat man an die Anodenspannung am Ende der Siebkette noch einen Widerstand gegen Masse geschaltet. Er erhoehte "kuenstlich" den Strom durch die Erregerspule, denn der normale Anodenstrom des Empfaengers war fuer ein genuegend starkes Feld zu schwach.

73
Peter
Physikphilosoph
Stammgast
#5 erstellt: 26. Jun 2008, 00:44
Nit schlecht! Sehr interessant! Haben sich was überlegt die Leute, zumal die Ferromagneten ja auch nicht verschenkt werden. Wie hat man denn das feld so stark gekriegt? muss ja ganz schön strom ziehen. anyway, finde gut, dass es dieses Voodoo forum gibt.

Übrigens was ganz heißes, was den Voodooisten einiges an Wind in die Segel geben dürfe:

Das menschliche Ohr wird bis heute kaum von den sensibelsten Messinstrumenten übertroffen. Es ist ein äußerst empfindliches Organ.
Physikphilosoph
Stammgast
#6 erstellt: 26. Jun 2008, 00:47

Aber immer langsam! Das bedeutet nämlich nicht, dass diesetwegen physikalisch Absurdes in einem Silberkabel vorgeht...

gruß physikphilosoph
richi44
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 26. Jun 2008, 09:14

Das menschliche Ohr wird bis heute kaum von den sensibelsten Messinstrumenten übertroffen. Es ist ein äußerst empfindliches Organ.

Falls Du das jetzt ernst gemeint hast, muss ich natürlich vehement widersprechen.
Sicher ist das Ohr wesentlich empfindlicher als das Auge. Das Ohr hat einen Übertragungsbereich von etwa 10 Oktaven, das Auge nicht mal eine Oktave.
Das Ohr hat eine Dynamik von 130dB und kann Lautstärkeunterschiede von 60dB bei Gleichzeitigkeit noch feststellen (ein leiser Ton kann bis zu 60dB leiser sein als ein gleichzeit anwesender lauter Ton, abhängig von den Frequenzen und dem Frequenzabstand), das Ohr bringt es auf etwa 40 bis 60dB Dynamik, wenn die Iris-Blende wirksam ist. Bei Gleichzeitigkeit ist die Dynamik noch gute 20dB.

Aber im Mittelbereich beim Ohr ist ein 10%iger Frequenzgangfehler gerade noch feststellbar, während wir bei einem Messgerät eine Genauigkeit von 1% noch als Schätzeisen bezeichnen und nicht als Messmittel.
Bei Messgeräten ist es auch möglich, bei einer Dynamik von 130dB noch auf 1% genau zu messen. Und mit entsprechend konstruierten Geräten ist die Messung noch genauer.
Bei einer Messung mit einer Dynamik von 60dB ist die Genauigkeit und vor allem die Reproduzierbarkeit um ein vielfaches besser als beim Ohr.

Und generell gilt, dass ich heute etwas messen kann und die Messung morgen wiederholen und ich habe das selbe Resultat. Mach sowas mal per Gehör. Bei Pausen von 5 Minuten sind Pegelfehler von 6dB kaum zu detektieren (Fehler 50%)
Und das Messinstrument misst, was da ist, nichts anderes. Das Gehör zusammen mit dem Gehirn interpretiert, es misst nicht. Es glaubt, etwas zu hören, weil es gestern das Gleiche auch "gehört" hat.

Und warum messen wir eine Länge in Metern und nicht in Elle oder Fuss? Weil wir eine verlässliche Messung wollen und nicht eine individuelle.

Wir können Spannungen wesentlich genauer als 1% messen. Wir können Tonhöhen auf Breuchteile von % messen, was das Ohr (absolutes Gehör ausgenommen) gar nicht kann.
Wir können Verzerrungen auf 1/1000 % messen und wir können noch die verschiedenen Verzerrungsarten unterscheiden, was das Ohr nicht schafft. Und das alles können wir mit jedem beliebigen Pegel messen und bei jeder beliebigen Frequenz.
Oder wir können Distanzen auf cm genau messen und das auf etliche km. Und wir können auf Mikrogramm genau wiegen und und...
hf500
Moderator
#8 erstellt: 26. Jun 2008, 19:41

Physikphilosoph schrieb:
Nit schlecht! Sehr interessant! Haben sich was überlegt die Leute, zumal die Ferromagneten ja auch nicht verschenkt werden. Wie hat man denn das feld so stark gekriegt? muss ja ganz schön strom ziehen. anyway, finde gut, dass es dieses Voodoo forum gibt.

:prost


Moin,
fuer das Feld kennen die Praktiker den Begriff "Amperewindungszahl".
Bedeutet, dass eine Windung mit 1A das gleiche Feld ergibt wie 1000 Windungen und 1mA.

Bei den Radios hatte man zwischen 50 und 100mA (wenn man vom VE mal absieht * ;-), man braucht also eine Menge Draht fuer das Feld des Lautsprechers.
Deshalb ist die Spule auch so hochohmig, dass man ihr um die 100V opfern muss.

* Der VE brachte es auf 24mA, davon 8mA fuer den zusaetzlichen Belastungswiderstand. Die Feldspule des VE301W Dyn hat 5k Ohm.

73
Peter
Live-musikhörer
Inventar
#9 erstellt: 30. Jun 2008, 11:11

Physikphilosoph schrieb:

Aber ich weiss nicht, ich bin außerdem (unfertiger) Physiker,..

was bedeutet "unfertiger"?
Skeptisch
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 30. Jun 2008, 12:12

Live-musikhörer schrieb:

Physikphilosoph schrieb:

Aber ich weiss nicht, ich bin außerdem (unfertiger) Physiker,..

was bedeutet "unfertiger"?
Man könnte z.B. einen Physikstudenten vor dem Hauptdiplom als Cand. Phys. oder eben als unfertigen Physiker bezeichnen.

Gruß Walter
Live-musikhörer
Inventar
#11 erstellt: 30. Jun 2008, 13:11

Skeptisch schrieb:

Live-musikhörer schrieb:

Physikphilosoph schrieb:

Aber ich weiss nicht, ich bin außerdem (unfertiger) Physiker,..

was bedeutet "unfertiger"?
Man könnte z.B. einen Physikstudenten vor dem Hauptdiplom als Cand. Phys. oder eben als unfertigen Physiker bezeichnen.

Gruß Walter

Also fast geschafft.
Z25
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 30. Jun 2008, 21:58
Cand. phys. wäre im Hauptstudium mit bestandenem Vordiplom.
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