Verstärker - Eingangspegel und Gain

+A -A
Autor
Beitrag
littleknilch
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 05. Jun 2013, 09:10
Hallo,

habe mal wieder eine grundsätzliche Frage. An meiner Axing SSD 07-00 Unicable-Dose liegt am BK-Ausgang ein Signal mit einem Pegel von nur 47 dBuV, gemessen mit einem Smartmeter C10 (Hobbygerät). Das ist zwar bedeutungslos, weil dort nur Sat abgenommen wird, aber ich habe rein Interesse halber mal einen Axing 38dB (BVS 15-67) Verstärker dort angeschlossen. Ich weiß, kein Mensch schließt an einem Dosenausgang einen Verstärker an, aber mir gings nur ums Prinzip um zu sehen wie sich die Entzerrungs -und Dämpfungseinstellungen pegelmäßig auf die einzelnen Frequenzbereiche auswirken.

Nun habe ich laienhaft angenommen, dass ein 38 dB Versträker, dessen Entzerrungs -und Dämpfungsregler sowohl vor der Verstärkerstufe als auch Interstage auf 0 stehen, das Eingangssignal eben um 38 dB verstärkt. Ausgehend von einem gemessenen Pegel von 47 dBuV (ziemlich konstant von 302 bis 602 MHz) hätte ich als 47 + 38 = 85 dBuV erwartet. Interessanterweise war aber bei 76 dBuV Schluss, Veränderungen an Dämpfung und Entzerrung hatten (logischerweise) einen niedrigeren Pegel zur Folge.

Frage: Was meint ein Verstärker mit einem Gain von 38 dB - ist das nicht 1:1 auf den Pegel in dBuV übertragbar (siehe meine Rechnung oben)? Oder ist das Meßgerät schlecht (laut Herstellerangabe liegt die Pegelobergrenze des Tuners bei 89 dBuV)? Verstärker defekt? Was übersehe ich eventuell oder mache ich falsch?

Viele Grüße
Knilch

P.S.: Wie gesagt, es handelt sich um "akademisches" Interesse, d.h. ich plane nicht damit irgendwelchen Unfug anzustellen!


[Beitrag von littleknilch am 05. Jun 2013, 09:11 bearbeitet]
Amperlite
Inventar
#2 erstellt: 06. Jun 2013, 12:10

littleknilch (Beitrag #1) schrieb:
Ausgehend von einem gemessenen Pegel von 47 dBuV (ziemlich konstant von 302 bis 602 MHz) hätte ich als 47 + 38 = 85 dBuV erwartet. Interessanterweise war aber bei 76 dBuV Schluss,

Achtung, gefährliches Halbwissen:
Für DVB-C gibts sicherlich Referenz- und Maximalpegel.
Eventuell hast du mit 76 dBuV die Messobergrenze erreicht?
littleknilch
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 06. Jun 2013, 17:08
Ich bitte um genauere Aufklärung. Wie beschrieben kann der Tuner des Meßgeräts laut Herstellerangabe bis zu 88 dBuV "verkraften".

Dass der Pegel zwischen 59 und 65 (bei QAM256) liegen sollte ist mir bekannt. Es geht mir aber eben nicht darum, einen Pegel einzustellen, sondern um die Frage warum -ganz prinzipiell- der 38 dB Verstärker das Signal scheinbar nicht um 38 dBuV verstärkt. Möglicherweise sind 38 dBuV auch gar nicht mit 38 dB Verstärkerleistung ident. Die Frage ist wie gesagt für mich von grundsätzlichem Interesse, hat aber keinen praktischen Wert.

Grüße
Knilch
Amperlite
Inventar
#4 erstellt: 06. Jun 2013, 18:21

littleknilch (Beitrag #3) schrieb:
Wie beschrieben kann der Tuner des Meßgeräts laut Herstellerangabe bis zu 88 dBuV "verkraften".

Nacheditiert oder hab ichs überlesen? Gut, damit wäre der Punkt abgehakt.


Möglicherweise sind 38 dBuV auch gar nicht mit 38 dB Verstärkerleistung ident.

Richtig, das sind zwei verschiedene Einheiten. Damit man da nicht durcheinanderkommt:
dB allein ist eine dimensionslose Größe und Beschreibt nur ein Verhältnis zwischen zwei Werten.
dB (µV) ist ein Pegel, also ein Absolutwert, der sich auf 1 µVolt bezieht.

Beispiel: 6 dB(µV) ist ein Pegel 6 Dezibel über 1µV. Entspricht also 2 µV.
Braucht uns aber garnicht interessieren, weil wir sowieso durchgängig in Dezibel rechnen.


hätte ich also 47 dB(µV) + 38 dB = 85 dB(µV) erwartet.

Ich habe die Einheiten mal korrekt eingetragen und das dürfte soweit korrekt sein.
Nachdem meine obige Annahme nicht korrekt ist, fiele mir nur noch die Grenze des Verstärkers ein. Eventuell übersteuert der schon? Warten wir mal auf qualifiziertere Antworten.


[Beitrag von Amperlite am 06. Jun 2013, 18:24 bearbeitet]
Uwe_Mettmann
Inventar
#5 erstellt: 06. Jun 2013, 19:56
Das Smartmeter C10 kann trotzdem übersteuert sein, weil eben nicht nur ein Pegel sondern die Summe aller TV-Kanäle (analog und DVB-C) am Eingang des Geräte anliegt. Wenn nun die Angabe von 89 dBµV sich auf den Summenpegel bezieht, so ist eine Übersteuerung möglich.

Abhilfe schafft eine Pegelabschwächung durch ein vorgeschaltetes Dämpfungsglied.


Gruß

Uwe
KuNiRider
Inventar
#6 erstellt: 07. Jun 2013, 09:41
Die Annahme 47dBµV + 38dB Verstärkung = 85dBµV ist korrekt.
Ein BK-Signal ist aber niemals gleichmäßig, denn durch die verschiedenen Signale: Analog = Bezugspegel / QAM 256 = -6dB / QAM 64 = -10dB / FM = ca -10dB sind schon Unterschiede vorhanden.
Wenn das 'Messgerät' nun 89dBµV analog verkraftet (lächerlich wenig für ein Messgerät, denn die kleinsten Verstärker werden schon mit 94...98dBµV ausgesteuert), dann ist es mit 85dBµV QAM 64 schon restlos drüber.
-> besorge dir ein 20dB Dämpfungsglied (oder 1fach-Abzweiger 20dB + F-Abschlusswiderstand) und probiere es nochmal.
Da aber 47dBµV viel zu wenig sind um noch verstärkt zu werden, kann sein, dass das Ausgangssignal nur noch Müll ist und desswegen Müll angezeigt wird.
littleknilch
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 07. Jun 2013, 14:13
@KuNiRider
Danke für das 'Meßgerät'

Der Verstärker hat einen -20dB Anschluss für ein Meßgerät. Intelligent von mir, das 'Meßgerät' nicht gleich dort angekabelt zu haben. Werds mal testen und schaun was passiert.

Besten Dank
knilch
KuNiRider
Inventar
#8 erstellt: 07. Jun 2013, 14:40
Hallo Knilch,

das 'Messgerät' war nicht böse gemeint, ich komme nur gerade von ner Messe (ANGAcom) wo ich unser neues kleines 'Messgerät' den GigaLyser vorgestellt habe. Sicher eine Klasse höher und trotzdem noch von von den Messfreaks belächelt.
Wenn du an der Messbuchse misst, dann aber den Ausgang mit nem Abschlusswiderstand abschließen, sonst kommt es zu starken Welligkeiten.
littleknilch
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 07. Jun 2013, 15:13
Ich hab das auch gar nicht 'böse' verstanden sondern war eher belustigt. Logisch ist ein 299 Euro teures Gerät nicht mit euren Profimeßgeräten um 2999 vergleichbar :-)

Der GigaLyser schaut extrem stylisch aus und bietet scheinbar auf DVB-S2 inklusive Unicable, das wär halt was für mich. Spielt aber preislich wohl auch in einer gaaanz anderen Liga (1500+?) :-(

Grüße
knilch


[Beitrag von littleknilch am 07. Jun 2013, 15:42 bearbeitet]
KuNiRider
Inventar
#10 erstellt: 07. Jun 2013, 15:44
Mein Arbeitsmessgerät kostet >4 k€
Der GigaLyser aber nur 1,5 k€ - ist aber schon ein kalibriertes Werkzeug
Und an dieser Kalibrierung - damit echte Pegel rauskommen - scheiden sich Messgeräte von Schätzeisen.
Der notwendige Messsender kostet mal kurz schlappe 60 k€ zzgl. die Arbeitszeit pro Gerät um jeweils den Sat + terr.-Tuner abzugleichen.
Uns fällt gerade unsere eigene, beim Chinesischen Produzent abgelehnte, Vorserie auf die Füße , langsamerer Prozessor + schlechtere Software + unkalibriert kommt die als Grauimport über Russland für den halben Preis

Damit es hier nicht zur Werbeveranstaltung wird, so wie es sich liest, hast du oben eine Unicablematrix von Delta/Jultec deren hohe terrestrische Dämpfung nicht genügend ausgeglichen wurde. Dafür braucht man nämlich die ganz großen BK-Verstärkerboliden um deren 22dB + 15dB Dose + Kabel auszugleichen, denn dazu muss man dort mit analog >104dBµV rein und wegen dem Rückkanal in Kaskade. Wenn du dort nichts ändern kannst, dann kannst du deine Leitung auch unten mit einem Splitbandverstärker aufpäppeln. Oder mittel zweier Sat-Terr.-Weichen nur den BK-Bereich anlupfen.
littleknilch
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 07. Jun 2013, 15:57
Die terrestrische Dämpfung des Axing Unicablerouters gibt der Hersteller mit 13 dB an. Im Dachboden liegt auf meinem BK-Stamm ein Pegel von 64dBuV. Davon kommen in meiner Wohneinheit 55dBuV an wenn der Axing Router NICHT dazwischengeschaltet ist. Sprich, der Leiterverlust + Dose beträgt 9 dBuV (selbst wenn das Meßgerät vielleicht keine exakten Absolutwerte liefert sollte der relative Wert aber doch hoffentlich stimmen?). Ich hatte nun vor, den Axing Verstärker, der 38 dB kann, VOR dem Axing Router mittels Interstagedämpfung so einzustellen, dass er 13 dB + 9 dB = 22 dB verstärkt, damit die 64 dBuV vom BK-Stamm im Dachboden auch tatsächlich an der Dose anliegen. Übersteuern sollte der Verstärker erst ab einem Analogpegel vom 103 dBuV.

Liege ich da ganz falsch? Sorgen macht mir außerdem der Rückkanal, der ist sicherlich fürs ganze System kritisch (hast du auch schon mal erwähnt). Den kann ich mit dem Smartmeter nicht messen...
KuNiRider
Inventar
#12 erstellt: 07. Jun 2013, 20:48
Was für 64dB QAM256?

Wenn du eine typische Dosen-Kombination hast, dann hast du ungefähr 16...22dB Dämpfung nach dem Router, dass bedeute du musst mit 64+13+16...22= 93...99dB in ihn rein. Einfach alle Durchgangsdämpfungen + Dosendämpfung + Kabeldämpfung + 64 Wunschpegel. Oder anders: Du musst 64-47=17dB höher rein als jetzt.
Ist die Anlage über haupt rückkanalfähig? Also 4-Lochdosen und Modem? -> dann solltest du da nichts ändern !!
littleknilch
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 07. Jun 2013, 21:56
Wir weichen vom ursprünglichen Threadthema ab, welches ja nur theoretischer Natur war. Du beziehst dich jetzt aber auf ein anderes Thema von mir, in welchem ich die tatsächliche Situation mit installiertem SCR im Dachboden beschrieben habe. Und da stellt sich der tatsächliche Sachverhalt so dar:

Direkt nach dem CATV HÜP + vom Betreiber installiertem Verstärker liegen am Kabel (also ohne Dosen oder sonst was dazwischen) 64 dBuV an bei 442 MHz QAM 256 (sofern das Smartmeter zumindest einigermaßen korrekt misst). Bei mir in der Wohnung mündet dieser Kabelstrang OHNE durch den SCR zu laufen in eine Axing Multimedia-Enddose (das ist wohl eine Stichdose mit integriertem Abschlusswiderstand), d.h. kein Sat auf dieser Dose. Wenn ich an dieser Dose messe, so zeigt mir das Smartmeter ebenfalls bei 442 MHz QAM 256 einen Pegel von 55 dBuV, sprich ein Verlust von insgesamt 9 dBuV.

Wenn ich nun diesen Kabelstrang in den terrestrischen Eingang des SCR speise, müsste ich weitere 13 dB verlieren (laut Herstellerangabe zur terrestrischen Dämpfung). Daher dachte ich, es wäre zum einen diese Dämpfung auszugleichen und die 9 dBuV Verlust die wie oben beschrieben schon auf direktem Weg entstehen. Somit müsste ich 13 + 9 = 22 dB ausgleichen sprich verstärken.

Wenn ich also einen BK-Verstärker VOR dem SCR installiere und 22 dB verstärke dann sollte ich haben: 64 dBuV (die schon vom Betreiber anliegen) + 22 dB Verstärker = 86 dB. Diese 86 dB dann durch den SCR, d.h. -13 dB bleiben 73 dB - 9 dB zu mir bis an den Dose = 64 dBuV (442 MHz, QAM 256) an der Dose wobei die Dose aber gegen eine SAT/DATA/CATV/RADIO getauscht werden müsste.

Oder doch nicht? Und gilt das dann nicht auch für den Rückkanal?
KuNiRider
Inventar
#14 erstellt: 08. Jun 2013, 07:55
Ach so, du hast nur eine Stichdose und willst das auch lassen! Sehr ungewöhnlich, daher dachte ich du hättest min 2 Dosen in der Wohnung oder wärst der Letzte im Stamm.
Deine Rechnung ist fast richtig, nur haben die 4-Loch-Stichdosen eine etwas höhere Dämpfung, siehe BEM 2404-85Q
vor und Rückweg sind getrennte Verstärkerzüge die über je einen Diplexer im Ein und Ausgang gekoppelt sind.
Du musst als den Verstärker so einstellen, dass er Vorwärts 14dB und Rüchwärts 15dB verstärkt.
Nimmst du eine Durchgangsdose BDM 2410-85Q und eine Enddose SEU 07 heißt es v19dB &r 19dB
Wenn du nun noch eine BDM 2415-85Q davor setzt entsprechend v+r=24dB d.h. bei einem üblicjen Rückkanalverstärker von 22dB sollte es un eingestellt funktionieren
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Hilfe bei Hausinstallation und Produktsuche
tom_1208 am 11.02.2010  –  Letzte Antwort am 11.02.2010  –  2 Beiträge
Kabelfernsehen Verstärker?
Xandel am 27.12.2011  –  Letzte Antwort am 02.01.2012  –  4 Beiträge
Kabelsignal Verstärker?
alexbenz am 30.03.2006  –  Letzte Antwort am 11.10.2011  –  17 Beiträge
Antennen Verstärker?
Sheppard321 am 12.11.2015  –  Letzte Antwort am 15.11.2015  –  5 Beiträge
Signal Verstärker
maju2006 am 16.03.2009  –  Letzte Antwort am 16.03.2009  –  5 Beiträge
verstärker gesucht!
bitmon am 14.10.2010  –  Letzte Antwort am 20.10.2010  –  9 Beiträge
Antennenverstärker für Kabel
timotimor am 08.10.2007  –  Letzte Antwort am 11.10.2007  –  6 Beiträge
Hausverkabelung,Verstärker- und Dosenfragen
am 24.08.2007  –  Letzte Antwort am 01.09.2007  –  7 Beiträge
Hausanschluß-verstärker Frage
hangman am 19.11.2009  –  Letzte Antwort am 01.01.2010  –  78 Beiträge
Empfehlung TV-Signal Verstärker
danonne am 14.02.2010  –  Letzte Antwort am 03.04.2010  –  11 Beiträge
Foren Archiv
2013

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder926.150 ( Heute: 2 )
  • Neuestes MitgliedMyzh4Swato
  • Gesamtzahl an Themen1.552.204
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.564.018

Hersteller in diesem Thread Widget schließen