Qualität des CD-Players für selbst erstellte CD (aus wav oder mp3)

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löw
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 13. Dez 2021, 20:43
Hallo zusammen,

ich hoffe, dass ich nicht ein sehr ähnliches Thema aus jüngster Zeit übersehen habe, aber für mich ist der Hifi-Bereich nur ein kleines Hobby und ich bin bisher hier im Forum und auch sonst im Hifi-Bereich nicht viel unterwegs gewesen (was das Wissen angeht - das Hören natürlich schon).

Also: Ich erstelle mir von Zeit zu Zeit selbst CDs, teils aus anderen gekauften ("echten") CDs importiert, teils aus heruntergeladenen mp3-Dateien. Die mp3-Dateien natürlich ausreichend groß/gut vom Klang her. Nun gibt es ja für CD-Player immer allerlei Tests und z.B. hier im Forum auch viele Meinungen und Erfahrungen.

Meine Fragen:
- ist ein qualitativ hochwertiger CD-Player dies dann nur für normale CDs, oder sagt ein positiver Test oder Erfahrungsbericht auch etwas darüber aus, wie ein CD-Player eine selbst erstellte CD abspielt?
- ist es ein Unterschied, ob man mit einem einfachen Freeware-Brennprogramm dann die mp3 oder die wav als Audio-CD brennt, oder sollte man vorher mit einem teuren Programm die mp3 in wav umwandeln, damit die Freeware zum Brennen es dann "leichter" hat?

Es geht mir also nicht darum, mp3-Dateien direkt abzuspielen (ob USB oder mp3-CD), sondern um CDs mit normalen Audio-Tracks. Nach meinem laienhaften Verständnis geht es ja bei der Qualität vom CD-Player v.a. darum, wie er den Klang von der digitalen Quelle in die analoge Welt (Verstärker, Lautsprecher) umwandelt. Wenn er dies bei normalen CDs gut kann, kann er dies dann auch immer entsprechend bei selbst gebrannten CDs, solange die Quelle ok war?

Das mag etwas sehr anfängermäßig klingen, aber ich weiß wirklich nicht, ob bei gekauften normalen Audio-CDs nicht doch irgendwie "mehr" drauf ist als auf selbst erstellten Audio-CDs, und ob der CD-Player das "merkt" :-).

Danke für jeden Tipp!

PS: Habe die Freeware und andere Software nicht genannt, weil ich nicht weiß, ob zulässig.
PPS: Meine Frage ist natürlich nicht, ob mp3-Dateien ebenso gut klingen können wie andere Aufnahmen und Tonträger.
KarstenL
Inventar
#2 erstellt: 13. Dez 2021, 21:08
Wenn ich, aus all dem was du geschrieben hast, die richtige Frage erkannt haben sollte .....wäre meine Antwort: Nein
Tattermine
Inventar
#3 erstellt: 13. Dez 2021, 23:19
Ob die CD gepresst ("original") oder gebrannt ist spielt keine Rolle, lediglich das Quellmaterial bei Gebrannten ist theoretisch ausschlaggebend. Eine aus 96- oder gar 64-Mbit-Dateien kodierte Audio-CD wird hörbar schlechter klingen als eine, die aus verlustfreien Audiodaten erstellt wurde (wav, flac etc.). Soweit mir bekannt, wird es ab etwa 192 Mbit schwierig bis unmöglich, Unterschiede zu hören.

Und nein, ein "teures Programm" dekodiert mp3-Daten nicht besser als Freeware, da "unter der Haube" überall dieselben Prozesse ablaufen. Gleiches gilt für "hochqualitative" CD-Player: ob die Bitfolge 10101 für ein bestimmtes Klangereignis (stark vereinfacht) von einer gepressten Orignal-CD oder einer gebrannten CDR gelesen wird, merkt der Player nicht und auch sonst ist es ihm egal. Der schaut nämlich nur drauf, ob er das eingelegte Medium a) überhaupt lesen kann (CD, CDR, evtl. CDRW: ja, DVD; BD: nein) und b) ob es dem CD-Standard entspricht. Wenn dann auf dem Weg der D/A-Wandlung nicht irgendwas schiefgeht, sind da keine Unterschiede hörbar, eben weil es keine gibt.
löw
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 14. Dez 2021, 00:02
Vielen Dank, Tattermine. Wenn ich mp3 selbst erstelle, dann speichere ich mit 192 kBit/s, früher auch mal 256 kBit/s, genau aus dem Grund, den du nanntest. In diesem Bereich bewegen sich auch z.B. gekaufte Downloads von einem großen Internetkaufhaus. Manchmal habe ich auch mal nur wav exportiert, aber das ist natürlich eine Platzfrage und auch Zeitfrage beim Kopieren/Datensicherung.

Ich habe den Eindruck, dass ich erheblich besseren Klang habe, wenn ich eine CD selbst mit Audio-Tracks brenne, als wenn ich die mp3 direkt abspiele (ob über USB oder direkt von einem Gerät). Das müsste ja dann eben in der Tat daran liegen, dass der CD-Spieler eben die mp3-Daten (in Form einer Audio-CD) besser in die analoge Welt übersetzt.

Bezüglich der Erstellung von Audio-Tracks aus mp3 bin ich (obwohl ich es ja irgendwie wusste) überrascht, dass eine ganz einfache kleine Brenn-Freeware das einfach so kann und dabei eben keinerlei Musikdaten verloren gehen oder verfälscht werden. Vielleicht ist ein Audio-Track nur ein Container, in dem innen drinnen noch die puren mp3-Daten liegen? Andererseits braucht das Umwandeln von mp3 zu Audiodaten im Programm schon immer ein paar Minuten.


[Beitrag von löw am 14. Dez 2021, 00:04 bearbeitet]
KarstenL
Inventar
#5 erstellt: 14. Dez 2021, 02:13
Es gibt auch Player die Discs mit mp3 abspielen.
Dann sparst du dir das wandeln und es passt mehr auf die CD...es handelt sich dann nicht um eine Audio CD , sondern um eine Daten CD...
Noch einfacher und der Speicher ist idR größer ist ein USB Stick oder eine Festplatte.
Man kann die Daten dann mit einem Mediaplayer abspielen.
Zumeist über eine Bibliothek komfortabler als über einen CD Player oder ähnlich.
dan_oldb
Inventar
#6 erstellt: 14. Dez 2021, 02:40

löw (Beitrag #4) schrieb:
Manchmal habe ich auch mal nur wav exportiert, aber das ist natürlich eine Platzfrage und auch Zeitfrage beim Kopieren/Datensicherung.


Eine 16TB Festplatte kostet keine 300 Euro mehr.


löw (Beitrag #4) schrieb:
Ich habe den Eindruck, dass ich erheblich besseren Klang habe, wenn ich eine CD selbst mit Audio-Tracks brenne, als wenn ich die mp3 direkt abspiele (ob über USB oder direkt von einem Gerät).


Das kann an mehreren Faktoren liegen, aber nicht an der Art der Speicherung. Wenn du die gleichen Lautsprecher, den gleichen Verstärker mit den gleichen Einstellungen, kein Equalizer irgendwo verwendest muss es gleich klingen. Allerdings reichen schon minimale Lautstärkeunterschiede um dein Klangempfinden zu verändern. Sprich: Gibt dein PC das Signal auch nur etwas lauter aus als der CD Player ändert das schon einiges.


löw (Beitrag #4) schrieb:
Bezüglich der Erstellung von Audio-Tracks aus mp3 bin ich (obwohl ich es ja irgendwie wusste) überrascht, dass eine ganz einfache kleine Brenn-Freeware das einfach so kann und dabei eben keinerlei Musikdaten verloren gehen oder verfälscht werden.


Das ist doch keine Raketenwissenschaft: Der MP3 Codec ist seit Jahrzehnten quasi überall enthalten, und der Rest ist reine Datenverarbeitung, und genau dafür sind Computer gemacht. Wieso denkst du das es hier um Zauberei geht?


löw (Beitrag #4) schrieb:
Vielleicht ist ein Audio-Track nur ein Container, in dem innen drinnen noch die puren mp3-Daten liegen?


Nein. Keine Ahnung wie du auf diese Idee kommst, aber das ist einfach nur Quatsch.
juergen1
Inventar
#7 erstellt: 14. Dez 2021, 05:00

löw (Beitrag #1) schrieb:
... wie er den Klang von der digitalen Quelle in die analoge Welt (Verstärker, Lautsprecher) umwandelt. ..
Nennt sich "Digital/Analog-Wandlung". Das können auch sehr billige D/A-Wandler hervorragend.
Worauf die digitalen Daten gespeichert sind, spielt hierbei überhaupt keine Rolle.
löw
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 14. Dez 2021, 10:55
Vielen Dank für die weiteren Antworten. Ich weiß, dass viele heute mp3 direkt hören, streamen oder Festplatten nutzen. Es ist für mich aber ganz klar, dass ich nur von CD höre. Ich möchte eigene CDs zusammenstellen, die Hülle beschriften, die CD im Regal stehen haben und dann mit der Hand die CD in den CD-Player legen :). Oder natürlich "echte CDs von damals" hören.

Daher war meine Frage, ob man zwingend die Original-CD kaufen muss oder die mp3-Dateien, die man im Internet kaufen kann, oder eben selbst erstellt, für den CD-Player technisch dann das gleiche sind (nach Umwandlung in Audio-Tracks als Audio-CD). Also vom Prinzip "Lesen - Umwandeln in Analog - Abschicken über das analoge Kabel".

Da ich mich hier nicht auskenne, war mir das alles nicht klar. Ich nutze ein Freeware-Tool zum Brennen, das es seit 2003 gibt. Wusste nicht, dass ich sozusagen zu Hause aus den mp3 eine gleichwertige CD erstellen kann (wenn die kBit/s stimmen) wie ein Tonstudio oder Plattenfirma :). Die Hoffnung hatte ich natürlich, weil die Musik einfach super klingt auf den selbst erstellten CDs.

Ich benutze eine schöne Kombi aus den späten 90ern, der CD-Player etwas später um 2005. Ich habe schon oft gelesen, dass der CD-Player keinen Unterschied macht (z.B. im Vergleich zu mp3 von Festplatte, ja auch hier im Thread zu lesen), auch der Verstärker teils nicht. Dazu habe ich andere Erfahrungen gemacht. Ich habe verschiedene CD-Player und Soundkarten und mobile Geräte, USB-Stick etc. getestet und kann nur die Erfahrung teilen, dass der Klang vom CD-Player ein ganz anderer ist. Das ist auch genau der Grund, warum ich dabei bleiben will, CDs zu hören. Aber ein bisschen modernisieren kann ich mich schon, daher die Idee, eben mal selbst CDs aus mp3 zu erstellen. Wenn ich dadurch den Vorteil der "modernen Welt" mit dem Vorteil der guten Klangerzeugung des CD-Players + analoge Folgebausteine verbinden kann, bin ich froh!


[Beitrag von löw am 14. Dez 2021, 10:56 bearbeitet]
Tattermine
Inventar
#9 erstellt: 14. Dez 2021, 13:58

löw (Beitrag #8) schrieb:
Ich möchte eigene CDs zusammenstellen, die Hülle beschriften, die CD im Regal stehen haben und dann mit der Hand die CD in den CD-Player legen :).

Dafür


Daher war meine Frage, ob (...) die mp3-Dateien, die man im Internet kaufen kann, oder eben selbst erstellt, für den CD-Player technisch dann das gleiche sind (nach Umwandlung in Audio-Tracks als Audio-CD). Also vom Prinzip "Lesen - Umwandeln in Analog - Abschicken über das analoge Kabel".

Auf Umwegen ja. Der Reihe nach sieht der Brennprozess so aus: [Ausgangsdateityp] -> umwandeln in WAV-Datei -> umwandeln in CDA-Format -> brennen auf CD.

Ein Beispiel zur Verdeutlichung: ich rippe einen Track von einer gepressten Original-CD und speichere ihn verlustfrei als Track01.WAV ab. Diese komprimiere ich zu einer verlustbehafteten Datei Track01.mp3 mit 320 kbps. Nun erstelle ich eine CD aus Track01.mp3 und eine aus Track01.WAV. Das Brennprogramm wandelt im ersten Fall die mp3-Datei zurück ins WAV-Format und brennt die Daten im erforderlichen CDA-Format auf die CD, im zweiten Fall entfällt die Umwandlung von mp3 zu WAV.

Die Daten, die auf die CDs gebrannt werden, sehen unterschiedlich aus, denn Original-WAV-Datei unterscheidet sich von der, die aus der mp3 erzeugt wurde: die Datenreduktion beim mp3-Verfahren lässt sich nicht rückgängig machen - was weg ist, ist weg und wird beim Rückwandeln zu WAV nur quasi "aufgefüllt". Klanglich ist das aber, wie gesagt, ab einer gewissen Bitratengröße nicht mehr zu unterscheiden.

Du kannst m.W. übrigens ruhig die Namen der Programme nennen, sofern deren Nutzung in D nicht verboten ist
Rascas
Inventar
#10 erstellt: 14. Dez 2021, 15:02
Wenn man schon so nostalgisch an das Thema herangeht dann doch richtig. Für die Anwendung würde ich einen Minidisc-Player empfehlen. Ernsthaft!

Die Teile sind wesentlich komfortabler zu handhaben als ein CD-Brenner. Es ist fast schade, dass sie durch CD-Brennen verdrängt wurden. Eigentlich war es das bessere Medium. Player (z.B. von Sony) findet man zuhauf für kleines Geld. Die Minidiscs selbst halten ewig (wahrscheinlich länger als jeder Player).

Würde ich mir für die Anwendung eher kaufen wie einen CD-Player...
juergen1
Inventar
#11 erstellt: 14. Dez 2021, 16:57

löw (Beitrag #8) schrieb:
Es ist für mich aber ganz klar, dass ich nur von CD höre. Ich möchte eigene CDs zusammenstellen, die Hülle beschriften, die CD im Regal stehen haben und dann mit der Hand die CD in den CD-Player legen :).
Das kannst du aber doch auch, wenn du die MP3s auf einen CD-Rohling kopierst und dann auf einem MP3-fähigen CD- Player abspielst. ..?

Wenn dein Player aber kein MP3 lesen kann, bleibt dir natürlich nur der Umweg übers Wandeln in wav.
löw
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 14. Dez 2021, 19:25
Danke nochmals. Ich denke, ich habe soweit alles verstanden, und es war zum Glück auch so, wie ich gehofft hatte. Es fehlt mir einfach das technische Wissen, ich habe keinerlei Ahnung, was in einem CD-Player auf dem Weg bis zum Kabel passiert (und würde es auch nicht ganz verstehen, selbst wenn ich es erklärt bekäme). Was ich aber kann, ist mir schöne CDs zusammenzustellen und zu hören, und dabei natürlich auch mir das für mich optimale Equipment zu holen. Andere Speichermedien wie Minidisc oder mp3 kommen ja für mich gar nicht in Frage, eben aufgrund der Einfachheit einer CD und auch der klanglichen Qualität, mit der mich mein System überzeugt hat.

Danke nochmals!
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