Re-Design von 20 Jahre alten Lautsprechern ?!

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detegg
Inventar
#1 erstellt: 15. Dez 2003, 02:47
Hallo Forum,

angeregt durch einen Thread zu "Übernahmefrequenzen von Mitteltonkalotten" habe ich eine Idee, die mich nicht mehr los lässt!

Gehen wir das Ganze mal pragmatisch an .... um ein Paar Mitteltonkalotten CORAL MD70 herum möchte ich ein "optimales" System entwerfen.

Die Daten:

Fr=220 Hz
Oms=2,12
Qes=0,40
Qts=0,34
Rg=6,4 Ohm
SPL=97 dB
Schwingspule:70 mm
Magnet:140mm
Aussen:180x180mm
Pnenn/Pimpuls=100/200Watt
Bild: http://www.audio-classics.de/exchange/coral/project/MD70_pic.jpg
SPL: http://www.audio-classics.de/exchange/coral/project/MD70_SPL.jpg

Dieser außergewöhnliche Mitteltöner mit Titan/Beryllium(?)/Aluminium-Membran + akustischem Equalizer, seinem hornähnlichen Wirkungsgrad und dem speziellen Abstrahlverhalten (?) läßt sich NICHT mit mir bekannten Konstruktionen vergleichen.

Was muss ich beim Einbau / bei der Abstimmung beachten?


Grüsse aus dem nassen Münsterland

Detlef



PS: Dieser Mitteltöner wurde z.B. in der CORAL DX-11 von 1983 verwendet (Referenzlautsprecher der japanischen Lachpresse, ähnlich Yamaha NS-1000) - lohnt sich ein Re-Design ?!
http://www.audio-classics.de/exchange/coral/project/dx-11-h.jpeg
wolfi
Inventar
#2 erstellt: 15. Dez 2003, 14:49
Hallo detegg,
vorab bedarf es noch einiger Recherche, aber von der Grundkonstruktion und der Optik her scheint mir eine Hochtonkombination mit einem Visaton ( Aluminium - ) Hochtöner auf den ersten Blick erstrebenswert.
DarkinBlack
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 15. Dez 2003, 17:47
High-End Hochtonhorn für den Hochtonbereich ab 5000 Hz für 175,- EUR. Das extrem leichte Diaphragma aus einer Titan-Aluminiumlegierung weist neben einem extrem dynamischen Impulsverhalten einen sehr linearen Frequenzgang auf. Der kräftige Strontium-Ferrit-Magnet garantiert zusammen mit der 16 mm-Schwingspule einen enormen Wirkungsgrad.
Nennbelastbarkeit mit Hochpassfilter 150 Watt (12 dB/Okt.; 7500 Hz)
Musikbelastbarkeit mit Hochpassfilter 200 Watt (12 dB/Okt.; 7500 Hz)
Nennimpedanz 8 Ohm
Übertragungsbereich 4000 - 35000 Hz (-8 dB)
Mittlerer Schalldruckpegel 100 dB (1 W/ 1m)
Resonanzfrequenz fs 6000 Hz
Obere Polplattenhöhe 2,5 mm
Schwingspulendurchmesser 1,6 cm
Gewicht netto 1,3 kg
Aussendurchmesser 84mm, Länge 126mm
Gleichstromwiderstand Rdc 6,9 Ohm
Schwingspuleninduktivität L 0,17 mH
richi44
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 15. Dez 2003, 18:10
hätte ich gewusst, dass Du die Dinger willst, hätte ich sie nicht vor 15 Jahren auf den Müll geschmissen.
Ehrlich, ich habe Boxen mit diesen Teilen gebaut, zusammen mit: einmal Coral Superhochtöner (1,9 cm Kalotte, Alu-Draht, in einem Druckkammergehäuse), mit dem abgebildeten Hochtonhorn und mit "normalen" Kalotten. Wie Du dem Frequenzgangschrieb entnehmen kannst, ist dieser zwischen 1200 und etwa 3000 Hz einigermassen linear. Das taugt aber für einen Mitteltöner nicht. Er klang leider sehr gepresst und unangenehm. Versuche mit und ohne rückwärtiger Dämpfungskammer brachten ebenfalls keinen Erfolg.
Die Boxen hab ich noch, allerdings mit Monacor MSH-116/4 und damit bin ich schon ganz ordentlich zufrieden. Perfekt sind sie nichjt, aber alleweil mit Studiomonitoren wie Genelec vergleichbar.
detegg
Inventar
#5 erstellt: 16. Dez 2003, 03:09
N´abend zusammen!


@wolfi und @DarkinBlack

ich muss mich wohl outen - ich habe Euch nicht alles verraten!

Passend zum Mitteltöner MD70 habe hier die Originalbestückung einer Coral DX-11 (12L70/HD3/HD60). Daten zu den Chassis folgen später - aus gutem Grund!
Natürlich könnte ich das Gehäuse bauen, die LS reinschrauben und los geht´s mit der Frequenzweiche (hierzu habe ich keine Info!) ....

Ein Schnittbild der Coral DX-eleven findet Ihr hier: http://www.audio-classics.de/exchange/coral/project/dx-11-in.jpeg

Ich möchte aber (mit den vorhandenen Chassis) nur einen LS bauen, eben nicht unbedingt nachbauen! Bin also offen bzgl. Gehäuse (Volumen/geschlossen/BR), Einsatzbereichen der Chassis, aktiv/passiv, usw. Wenn sich die ursprüngliche passive Version der DX-11 als die Beste heraus stellen sollte - OK. Aber auch ein teil-/vollaktiver Monitor ist möglich ....
Das IMHO "kritische" Chassis ist der Mitteltöner MD70 - ein sicherlich ungewöhnlicher, aber nicht unmöglicher LS. Um ihn herum gilt es zu bauen. Deshalb die vorläufige Beschränkung auf nur dieses eine Chassis - alles andere würde nur ablenken.

Deshalb meine Frage: Was muss ich beim Einbau/bei der Abstimmung eines Coral MD70 beachten?


@richi44

der 4"-Monacor MSH-116/4 ist ein gutes (HiFi-) MT-Chassis mit hervoragendem Preis/Leistungsverhältnis. Für den Einsatz in einem Monitor (Du erwähnst Genelec) würde ich andere bevorzugen. Auch im HiFi-Bereich gibt es bessere...
Vielleicht können wir uns darauf einigen, solche Chassis nicht automatisch zu verteufeln, die sich im Materialaufwand/Schalldruck/Anwendungsbereich/Preis um den Faktor 10 unterscheiden.
Ein Coral MD70 ist wertig (3,5kg), hat vom Konzept her einige Vorteile bzgl. Impulstreue/Dynamik (98dB/W/m), ist aber ebenso kritisch in der Abstimmung. Wer nur Hobbykonstrukteur ist, braucht ne Menge Erfahrung und Fähigkeiten, um diese Chassis "artgerecht" einzusetzen. Daher meine Frage in diesem Forum.

@alle

Ich habe dummerweise den Frequenzgang des Coral MD70 (siehe Link oben) ohne zugehörigen Impedanzgang gepostet. Eine Ergänzung findet Ihr hier: http://www.audio-classics.de/exchange/coral/project/MD70_SPL_01.jpg . Mit einer Impedanzgangentzerrung (passiv) sollte sich doch schon was machen lassen ....


Grüsse aus dem kalten Münsterland
Detlef
wolfi
Inventar
#6 erstellt: 16. Dez 2003, 10:16
Hallo ins Münsterland,
als alter " Hifi- Sounder " solltest Du in der Tat noch einige Infos im Köcher haben. Es handelt sich um eine Aluminiummembran, die Schwingspule ist aus dem gleichen Material, aber mit Kupfer beschichtet. Eine genauere Betrachtung der Unterlagen und einer Frequenzweiche lässt eher den Schluss zu, dass der Kennschalldruck bei 94 dB liegt. Die Empfehlung von hifisound lautete 1986, den Coral zwischen 500 und 5000 Hz einzusetzen, allerdings linear läuft er nur zwischen ca.900 und 4000 Hz. Besonders das Loch zwischen 500 und 900 Hz dürfte etwas Schwierigkeiten machen, denn nach m.E. maß hifisound in einer Schallwand, d.h. selbst mir einer breiten Frontplatte ist diese Problematik nicht in den Griff zu bekommen - in einer normalen Box dürfte sich der Effekt eher noch verstärken ( s.richi ). Entweder probierte man es mir einer vergrößerten Serienspule oder einem Saugkreis. Von dem hohen Wirkungsgrad dürfte einiges verloren gehen.
detegg
Inventar
#7 erstellt: 16. Dez 2003, 19:22
Hi wolfi,

den CORAL MD70 gab es wohl auch mit einer modifizierten (plastifizierten?) Membran, ich weiss aber nicht, ob der meinige ein solcher ist und welche Auswirkungen das hatte.

Wenn ich bei der Grundresonanz von 300Hz mit einem LRC-Parallel-Kreis impedanzkorrigiere, wird doch die ca. 2 Oktaven höher liegende Resonanz bei ca 1kHz ebenfalls bedämmft werden. Die in diesem Bereich liegende leichte Schalldruckerhöhung würde sich dann bei ca. 92dB relativieren. Dass müsste ich dann aber noch messen ....

Über einen 6dB oder 12dB-HP betrieben, würde ich als mögliche Trennfrequenzen 800Hz (-3dB) oder 500Hz (-6dB) vermuten. Vielleicht kommt daher die HiFiSound-Angabe: ...ab 500Hz - oder mache ich hier einen Denkfehler ?!

Gruss
Detlef
wolfi
Inventar
#8 erstellt: 17. Dez 2003, 10:08
Hallo detegg,
es gab sogar einen Bauvorschlag mit der modifizierten Kalotte bei hifisound.
Was die Schalldrucküberhöhung angeht, könnte ich mir vorstellen, sie durch eine sehr schmale Schallwand zu mildern. Allerdings wird die darunterliegende Oktave dann natürlich noch mehr geschwächt. Die Angabe des Übertragungsbereichs bei hifisound sehe ich eher als Maximalvorgabe, in derem Bereich das Chassis noch unbeschadet betrieben werden könnte.
Den Abfall bekommt man vielleicht in den Griff, wenn man den Tiefpass des Basses sehr flach auslegt oder mit einer " zu kleinen " Serienspule und einem "zu großen" Parallelkondensator arbeitet. Vielleicht hilft auch ein Blick auf die Weiche des alten Bauvorschlages.
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