Bose Acoustimass 5 - ein weiterer kleiner Erfahrungsbericht

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Autor
Beitrag
wummew
Inventar
#1 erstellt: 04. Okt 2022, 10:54
Dieser "Test" ist nicht neu und lediglich dem urspr. "Sammel-" Thread http://www.hifi-forum.de/viewthread-101-1709.html#1 entnommen. Die Wiederholung bitte ich zu entschuldigen. Wie so einigen anderen Beiträgen aus diesem Thread wollte ich allerdings auch diesem Text einen kleinen abgeschiedenen Platz gönnen.



In einem zeitlich direkt vorherigen Beitrag hatte ich ein wenig über die Bose 301 Series V Lautsprecher geschrieben, hier geht es lang. Dies ist nun so eine Art Fortsetzung...

Der folgende Beitrag stammt aus November 2016:



Mini-Lufthuster und Micro-Kreischkehlchen?

Ich habe mir mal schnell ein gebrauchtes Acoustimass 5 System besorgt. Ich gebe zu, bei dessen Neupreis war mir das Risiko zu groß, daß bei einem (vermutlichen) Verkauf nach meinem Test der Verlust untragbar sein könnte, daher habe ich zu einem älteren System gegriffen.

Wobei meine Bezeichnung des Mini-Lufthusters jetzt eigentlich gar nicht so begründet erscheint, da ich das Bassmodul der Version III hier nun vor mir stehen sehe. Denn so klein ist das Gerät gar nicht.

DSC_8555


Des weiteren teste ich dazu passend die Doppel-Cubes der Versionen II

DSC_8543

und III.

DSC_8546


Das Acoustimass Modul bietet wie schon die 301 V nur Klemmanschlüsse, die im Fall des Moduls und der Cubes aber sehr viel kleiner ausfallen.

DSC_8552


Mit den Doppel-Cubes gibt es nun mehrere Varianten, deren Möglichkeiten des Verdrehens der Chassis auszunutzen. Ich beginne damit, wie ich ohne eine Anleitung des Herstellers an die Sache heran gegangen bin.


Die Cubes haben jeweils zwei Chassis mit 6,5 cm Durchmesser. Das ist nun nicht unbedingt viel. Schaue ich mir dazu das vorhandene Volumen an, so ist wohl nicht von einem Tiefbasswunder auszugehen. Lasse ich mal weitere Bestandteile der Lokalisierbarkeit des Tons durch unser Gehör außer Acht, so ist aber selbst aufgrund der reinen Hz-Zahl anzunehmen, daß das Acoustimas-Modul ortbar sein wird. Daher habe ich es einfach in die Mitte zwischen die beiden Doppel-Cubes gestellt.

Und dann ging es mit den ersten Tönen auch schon los. Also das gleiche Spiel wie immer.

Im ersten Moment war ich sogar ein wenig überrascht, wie "voll" der Klang wahrgenommen wird. Es klang zumindest nicht bassschwach, auch fügte sich der externe Bass ganz gut zu den Cubes in ein großes Ganzes ein. Lediglich die Höhen schienen mir bei diesen Lautsprechern ein wenig zurück genommen bzw. ließen an Klarheit vermissen.
Allerdings sieht Begeisterung auch anders aus. Irgendwie hat das System durch seinen dumpfen Charakter nach kurzer Zeit recht emotionslos bzw. langweilig geklungen.
Aber auch dieses System kann wirklich sehr laut spielen!

Ich habe damit begonnen, daß ich die Doppelcubes nicht verdreht habe, ich habe also alle Chassis direkt auf den Hörplatz ausgerichtet.

DSC_8553


Dann folgte die Ausnutzung der "Direct/Reflecting"-Technologie, ich habe also jeweils einen Cube nach außen gedreht.

DSC_8563

Gehört ergab das für mich aber keinen wirklichen Unterschied. Dies kann aber eben wie bereits zurvor bei den 301 V geschrieben an meiner Einrichtung liegen, ich habe eben an den Seiten keine passenden schallharten Flächen. Daher möchte dies hier nicht als negativen Punkt bewerten.


Und zuletzt dann Eindrehung und parallel zu den Seitenwänden:

DSC_8564

Auch dadurch hat sich nicht mit mal alles anders angehört. Aber der Sweetspot wurde wirklich sehr groß. Natürlich hat sich das Zentrum ein wenig verschoben, wenn ich mich auf die äußeren Positionen gesetzt habe, allerdings schien der Ton immer noch recht gut zentriert zu kommen.

Hat man sich also auf ein solches System versteift, dann würde ich es mit dieser Aufstellung versuchen. Dieses "Direct/Reflecting" eignet sich wirklich nur, wenn der Raum/die Einrichtung es auch auf beiden Seiten identisch hergibt.


Das System als Ganzes hat bei mir dann am Hörplatz folgendes Bild hinterlassen:

Die unterschiedlichen Aufstelloptionen der Doppelcubes haben auf den Hörplatz gesehen zwar eine messbare Auswirkung, gehört war aber wie geschrieben der Unterschied nun nicht wirklich wahrnehmbar. Vermutlich hätte es einer weiteren Person gebraucht, die die Cubes während des Spielens verändert hätte.

Aufstellungsoptionen

Sichtbar ist hier wieder meine Mode bei 60 Hz (was auch immer da bei ca. 30 Hz eingefangen wurde können wir getrost vergessen... [edit: Mein aktiver Sub brummte hier leise mit, der sonst für die tiefsten Töne zuständig ist, den ich versehentlich schon wieder aktiviert hatte. ] ) und ein sehr früher Abfall der Höhen.
Auffällig ist, daß die 60 Hz-Mode im Pegel gar nicht so wild erscheint, sondern in diesem Fall fast perfekt unterstützend. Dazu aber gleich mehr.


Nun besteht ja angeblich der Vorteil dieses Systems darin, daß man das Acoustimass-Modul fast unsichtbar verstecken kann, und der Hörer dadurch meint, der Klang käme einzig und allein aus den kleinen Brüllw... ähm Doppelcubes.

Hier also einfach nur mal ein paar Varianten der Positionierung des Acoustimass-Moduls:

Acoustimassoptionen

Und hier habe ich nun keine großen Sprünge gemacht, sondern einfach das Modul zunächst auf seinem mittigen Platz (A) mit der Front nach links verdreht (B), dann wieder nach vorn ausgerichtet und einfach ca. einen Meter zum Hörplatz hin positioniert (C), nur um es dann mal fix einen knappen Meter nach rechts zu verschieben (D).

Wie man also erkennen kann, ist es eben nicht egal, wo man einen Subwoofer hinstellt. Das sollte aber auch hinreichend bekannt sein. Und wäre es ein reiner Tiefbassmeister, so wäre es eben auch nur der Tiefbass, um den man sich Gedanken machen müßte. Aber ich sehe da Auswirkungen bis zu 200 Hz, und ja, das Modul ist ortbar.

Damit das Set also wie von mir weiter oben beschrieben auch als Ganzes funktioniert, sollte wie folgt vorgegangen werden:

a) Modul gefälligst halbwegs in die Mitte stellen oder
b) ein zweites Modul kaufen und zu jedem Cube ein Modul positionieren


Wo waren dann gleich nochmal die Vorteile von diesem System? Egal, bevor es zum Fazit kommt müssen natürlich die Komponenten auch noch einzeln untersucht werden.


Also das Mikro ganz dicht ran (ca. 5 cm), beginnend mit den Cubes.

DSC_8570


Cube Version II:

CubeII

Cube Version III:

CubeIII

Wohlwollend gemeinter Einstieg ab 200 Hz, wobei eigentlich wohl sogar erst später wirklich mit von der Partie, aber viel mehr hatte ich auch gar nicht erwartet. Der Unterschied zwischen Version II und III im Hochton überrascht mich ein wenig, ließ sich aber mehrfach auch an verschiedenen Orten reproduzieren. Also entweder wurde hier vom Hersteller eine andere Abstimmung vorgenommen, oder die Cubes VIII haben einen Defekt. Aber auch für VII gilt, linear im Hochton sieht anders aus.


Und wie sieht es mit dem Acoustimass-Modul aus?

DSC_8567

AcoustimassII

Nun ja, sagen wir mal zwischen ca. 40 Hz und 220 Hz spielt sich da so alles ab, alles andere kann man wohl ausklammern. Durch den Raum kann man natürlich den Bassbereich noch verstärken und ginge es nur um den Tiefbass, wäre es ja auch eine nützliche Option, nur bei diesem System eben nicht zu empfehlen.


Der Hersteller gibt an, man solle das Acoustimass-Modul max. 1,5 m von der Raumecke entfernt aufstellen. Ok, in kleinen Räumen könnten sich der Hersteller und ich uns damit sogar zufällig treffen, aber grundsätzlich halte ich dieses Vorgehen bei einem Lautsprecher, der bis über 200 Hz spielen soll für bedenklich. Es sei denn, man hätte mehrere dieser Lautsprecher...

Gemessen daran, was ich heute gehört habe und mir die Messungen darüber hinaus zeigen, welche Vorteile bietet nun dieses System gegenüber zwei Kompakten?

[...]

Ich habe an dieser Stelle tatsächlich eine Weile auf einen ausgeschalteten Fernseher gestarrt und mir überlegt, unter welchen Umständen ich dieses System empfehlen würde. Und ich bin leider zu (fast) keinem Ergebnis gekommen. Einzig der mögliche große Sweetspot ist eine Erwähnung wert, aber ansonsten überwiegen hier meiner Meinung nach einfach die Nachteile.

Ich habe durch dieses System (im Gegensatz zum "normalen" Stereo-System):
a) einen ortbaren Lautsprecher mehr
b) doppelt so viele Kabel zu verlegen
c) unverhältnismäßig stark abfallende Höhen


Dieser Test gilt nun für das Acoustimass-Modul Version III sowie die Doppelcubes Version II und III. Mittlerweile ist der Hersteller auch hier bereits bei der Version V angekommen. Ich kann daher nicht ausschließen, daß die vorherigen bzw. späteren Versionen als die hier Getesteten einen positiveren Eindruck hinterlassen hätten.


Bis hier hin also mein Eindruck zu ausgewählten Bose-Produkten. Weitere Produkte des Herstellers, z. B. die aktiven Acoustimass-Systeme, werden ich mir allerdings wohl nicht weiter ansehen.

Bekannt - zumindest habe ich es gehört - ist mir auch das erste Bose Cinemate, ein aktives 2.1 System mit quer liegenden Lautsprechern mit jeweils zwei Chassis. Davon gibt es mittlerweile auch schon verschiedenste Systeme. Zu seiner Zeit fand ich das System als solches gar nicht verkehrt (für TV-Ton) bezogen auf Klang, Haptik (insbesondere die große Fernbedienung), Einfachheit des Aufbaus und Preis. In einem entsprechenden Raum stellte sich tatsächlich ein gewisser Raumklang ein, allerdings war der Subwoofer kein Tiefbassmonster. Ich hielt es damals aber für eine eventuell gute Alternative für Mietwohnungen.


Zum Acoustimass 5 schrieb ich eben "(fast) kein Ergebnis". Man könnte es natürlich im Surround-Bereich einsetzen, wenn man zumindest dort den Subwoofer mittig platzieren kann. Oder aber man nutzt einen Cube als Center zu zwei 201/301 und schafft es irgendwie, das Bassmodul z. B. hinter/in/auf das Lowboard bzw. eben irgendwie in die Front zu integrieren.

Aber beim Center wäre es auch nur eine Notlösung, da es keinen aktuellen Center vom Hersteller zu den 201 oder 301 gibt und im Surround-Bereich wären wir dann auch wieder u. a. bei der doppelten Menge an Kabeln.

So oder so, zu diesem Produkt kann ich nun ich leider keine Empfehlung aussprechen - und das gänzlich unabhängig vom Neu- oder Gebrauchtpreis. Ich halte es schlicht für nicht gut.


Danke für die Aufmerksamkeit.
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